Das unklaubare Fahrrad

Uta Keseling hat in der Welt Online einen weisen Artikel geschrieben. Er beginnt mit dem Satz: „Es gibt wenige Dinge, deren Verlust derart schmerzt wie ein geklautes Fahrrad.“ Keseling wurde 16 Jahre von einem solchen Verlustgefühl verschont, und das in „Berlin-Kreuzberg, wo Fahrradklau hingenommen wird wie Regen“. Ihre Theorie: „Es hängt mit der Liebe zusammen. Zusammengeschraubt hat mein Rad einmal ein Mensch, der mich sehr mochte. Technisch funktioniert das Rad einwandfrei, nur einen Haken hat es: Es ist hässlich. Dunkelgrau und matt, trägt es keinen Markenaufdruck, ein verbeulter Fahrradkorb und schmutzige Felgen sind seine einzige Zierde. Lange habe ich geglaubt, das Äußere des Fahrrades sei dem Mann damals schlicht egal gewesen. Den wahren Wert seiner Gabe habe ich lange übersehen. Wie offenbar auch sämtliche Fahrraddiebe dieser Stadt.“
Welt Online: 16 Jahre ungeklaut

Radpolo-Weltmeisterschaft in Weißensee

Die zweiten Annual World Hardcourt Bike Polo Championships finden vom 13. bis zum 15. August neben dem Gelände der alten Radrennbahn an der Rennbahnstraße in Berlin Weißensee statt. Ab halb zehn Uhr morgens werden auf vier Hartplätzen 64 Teams um die Weltmeisterkrone im Bikepolo kämpfen.

WHBPC 2010 – Berlin
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ADFC-Fahrsicherheitskurse für ältere Erwachsene und Senioren

Zum Lernen ist es nie zu spät! Wenn man sich als älterer Mitbürger noch unsicher im Straßenverkehr fühlt, wenn man stress- und unfallfrei Rad fahren möchte und die Radverkehrsregeln beherrschen will, dann hat der ADFC ein passendes Angebot. In Zusammenarbeit mit der Verkehrslenkung Berlin werden im September zwei Radfahrkurse veranstaltet.

Die Kurse sind vierstufig aufgebaut: Nach einer theoretischen Unterweisung finden im zweiten Schritt Fahrübungen auf einem verkehrsfreien Übungsplatz statt. Danach bewegen Sie sich unter Anleitung im öffentlichen Straßenland und haben zuletzt noch einmal die Möglichkeit, erneut unter Anleitung im Verkehrsgarten und im öffentlichen Straßenland „nachzuschulen“.

Die Kurse finden in der Geschäftsstelle des ADFC Berlin e.V. in der Brunnenstraße 28 in Berlin-Mitte und in der Verkehrsschule Reinickendorf, Aroser Allee/Lindauer Allee in Berlin-Reinickendorf statt. Die Kursgebühr beträgt 15 Euro (ADFC-Mitglieder: 10 Euro).

Kurs A:
Montag/Dienstag, 06./07. September 2010 (UE 1/UE 2)
Montag/Dienstag, 13./14. September 2010 (UE 3/UE 4)
jeweils 16:00 – 18:00 Uhr

Kurs B:
Montag/Dienstag, 20./21. September 2010 (UE 1/UE 2)
Montag/Dienstag, 27./28. September 2010 (UE 3/UE 4)
jeweils 16:00 – 18:00 Uhr

ADFC: Sicher Radfahren in Berlin

Critical Mass Danziger Ecke Prenzlauer Allee aufgelöst

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Etwa fünfzig Leute waren gegen 18 Uhr am Heinrichplatz aufgetaucht und als jemand kurz vor halb sieben meinte, man solle doch mal losfahren, setzte sich die Kritische Masse der Sonne entgegen in Bewegung. Unter den Radfahrern waren erstaunlich viele, die sich auf französisch oder englisch unterhielen. Hinter dem Oranienplatz war die Zahl der Biker auf sechzig, vielleicht siebzig gestiegen, aber es reichte nicht, um flashmobmäßig den Kreisverkehr am Moritzplatz zu blockieren, also gings weiter Richtung Check Point Charlie. In der Zwischenzeit hatten sich eine ganze Reihe von Polizeifahrzeugen hinter der Critical Mass eingefunden. An der Ecke Leipziger und Friedrichstraße gab es den ersten Versuch der Polizei, die Leute an der Weiterfahrt zu hindern.

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Die quergestellte Wanne wurde locker umkurvt, über Friedrichstraße und Unter den Linden ging es gut gelaunt an Alex und Volksbühne vorbei die Schönhauser Allee hinauf.  Neben den geschätzt sechs bis acht Polizeifahrzeugen tauchten nun mehrere Zivilautos der Polizei in den Seitenstraßen auf, von denen hektisch das Blaulicht vom Dach gerissen wurde, sobald sich die Critical Mass näherte. An der Ecke Danziger Straße und Prenzlauer Allee sah die Polizei ihre Chance. Auf dem linken Fahrstreifen hatte sich eine Lücke gebildet, in die zwei Polizeiwannen mit hohem Tempo setzten, die Fahrraddemo überholten und sie vor der Kreuzung blockierten. Da sich hinter der Demo ebenfalls Polizeifahrzeuge gesammelt hatten, bildete sich eine Art Kessel, aus der zunächst mal niemand hinaus kam. Nach der (vergeblichen) Suche der Polizei nach einem „Verantwortlichen“ für die CM folgte eine ellenlange Prozedur, in der die Personalien der Teilnehmer aufgeschrieben wurden. Außerdem wurde den Teilnehmern das Verbot ausgesprochen, weiter im Tross auf der Straße zu fahren. Ansonsten würde das Fahrrad eingezogen werden. Ende der CM gegen 20 Uhr.

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Radfahrerin im Wedding nach Verkehrsunfall gestorben

„Eine Radfahrerin, die gestern Abend bei einem Verkehrsunfall in Wedding verletzt worden war, erlag in der Nacht im Krankenhaus ihren schweren Verletzungen. Die 60-Jährige hatte gegen 18 Uhr 50 die Seestraße in Höhe des Nordufers überquert, als es zum Zusammenstoß mit dem in der linken Spur fahrenden, aus Richtung des Stadtrings kommenden „Toyota“ eines 70-Jährigen gekommen war. Bei dem Zusammenstoß wurde die Radlerin mehrere Meter durch die Luft geschleudert. Die Rettungskräfte der Feuerwehr brachten die Frau in ein Krankenhaus, wo sie wenige Stunden nach dem Unfall verstarb. Wer zum Zeitpunkt des Unfalls „Grün“ hatte, ist Gegenstand der Ermittlungen, die der Verkehrsermittlungsdienst der Polizeidirektion 4 übernommen hat.“
Pressemeldung der Berliner Polizei Nummer 2244 vom 29.07.2010 – 09:25 Uhr

Freitag, 30. Juli: Critical Mass Berlin

„Jeden letzten Freitag im Monat treffen wir uns um 18:00 Uhr am Heinrichplatz in Kreuzberg, um gemeinsam gemütlich durch die Straßen unseres geliebten Berlins zu  cruisen. Verschiedenste Menschen auf verschiedensten Fahrrädern. Wir sind keine Demo, wir sind kein reiner Flashmob, wir zeigen auf entspannte Art, dass wir da sind und Radfahrer kein Verkehrshindernis sind. Wir sind zu respektierender Verkehr und zwar der in Städten der erwiesen sinnvollste! Es soll Spaß machen seinen geliebten Drahtesel durch Berlin zu reiten, ohne dass man um sein Leben fürchten muss!

Die nicht festgelegte Route endet meist in einem Park, bei einem Bierchen, für Musik ist gesorgt, vielleicht wird gegrillt.“

Aus dem Aufruf zur Critical Mass am kommenden Freitag, 18:00 Uhr am Heinrichplatz

Critical Mass Berlin

Paula will ihr Fahrrad zurück

Weil mein Herz für mein Fahrrad schlug, geh ich jetzt auf die Suche nach ihm. Mein Appell an Euch: Bitte seht auch das Foto an und haltet Ausschau! Ich bin für jeden Hinweis dankbar. Sollte das Fahrrad wirklich gefunden werden, gibts einen saftigen Finderlohn und einen Freudentanz!

Danke an alle Unterstützer!

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Peugeot Rennrad PX 10 von 1987 blau/weiß

Rahmen: Reynolds 531 Pro, 54cm
Schaltung: Shimano 600 Ultegra

Merkmale:
– Delle im vorderen Drittel der Rahmenstrebe zwischen Lenker und Sattel
– Mantel vorne Original
– Mantel hinten neu von Schwalbe
– Lenkerband original (leicht beschädigt)

Tatort: Berlin, Schöneberg, Martin-Luther Straße
Zeitpunkt: Nacht von 22. auf 23. Juli 2010

Mail an: paula.fahrrad(at)googlemail.com

Unfallstatistik des Amtes für Statistik Berlin Brandenburg

In früheren Blog-Einträgen habe ich die jährlich von der Berliner Polizei herausgegebenen Unfallstatistiken bemängelt. Die Zahlen werden u.a. für den Radverkehr gesondert aufbereitet und dabei mit fragwürdigen Interpretationen und tendenziell fahrradfeindlichen Nebensätzen, die Radfahrern eine Mitschuld an allen Unfällen unterstellen, ausgeschmückt. Eine fehlende gesonderte Aufbereitung der Zahlen für den Kfz-Verkehr macht einen präzisen Vergleich des Unfallgeschehens von Rad- und Kfz-Fahrern unmöglich.

In meinem Blog wies mich Kommentator „Zahlendreher“ darauf hin, dass das Amt für Statistik Berlin Brandenburg ebenso Unfallstatistiken herausgibt. Dort beziehen sich zwar die meisten Zahlen auf Unfälle mit „Verunglückten“ (Verletzte und Getötete), verzichten dafür aber auf Zahlenauslassungen und verbale Interpretationen.

Auf eine weitere „reißerische“ Auswertung im Polizeistil will ich an dieser Stelle verzichten, wer seriöse Zahlen sucht, findet sie in dieser Statistik (PDF).

Berliner Fixieurteil komplett veröffentlicht

Im Mai 2010 hatte das Verwaltungsgericht Berlin die Sicherstellung eines Fixed Gear Fahrrads durch die Berliner Polizei für rechtmäßig erklärt (Aktenzeichen: 1 K 927.09). Anfang Juni haben wir in diesem Post bereits Auszüge aus dem Urteil zitiert. Das gesamte Urteil unter dem Titel „Zulassung eines Bahnrades ohne Bremsen (Fixie-Fahrrad) im öffentlichen Straßenverkehr“ findet man auf

Gerichtsentscheidungen Berlin-Brandenburg

Der Berliner Velozipedist

Der Berliner Velozipedist (lataeinisch: tyrannocyclus rex):

  1. Standardgesichtsausdruck: total konzentriert und übelst entnervt
  2. Mütze (zum Verbergen erster testosteronbedingter Haarausfallserscheinungen)
  3. Kopfhörer mit heftigem On-the-Road-Sound (Zweck: Ausblendung des nervtötenden Verkehrsgedröns)

Weiter bei sugarhigh: meet the berlin cyclist

[via]

Ein Experiment mit Fahrrad, Video und GPS

Zächerl hat eine Videokamera an die Gabel geklebt und ist mit dem Rad von Prenzlauer Berg über Friedrichshain nach Mitte geradelt. Die Route wurde mit dem Smartphone aufgezeichnet und ist in das Video (9,51 Minuten) eingeblendet, wenn auch nicht immer 100% exakt. Interessant ist, wie Zächerl durch die Bezirke surft: auf der Straße, auf dem Radstreifen, auf dem Fußgängersteig mir Radweg, auf dem Bürgersteig ohne Radweg, gern auch mal auf der linken Seite. Irgendwie scheint alles zu gehen.

Zächerl

Umschulung zum/r Fahrradmonteur/in in Oberschöneweide

Der Radverkehr in Berlin nimmt immer mehr zu. Das bietet gute Chancen für Profis im Fahrradbereich. Zielgruppe einer 16-monatigen Umschulung der TÜV-Rheinland-Akademie sind Arbeitslose ab 25 mit Berufsabschluss oder mehrjähriger Berufserfahrung. Eine Förderung z.B. durch Jobcenter oder Berufsgenossenschaft ist möglich. Die nächste Ausbildung inklusive eines 3 Monate langen Betriebspraktikums beginnt am 1. November 2010.

TÜV-Rheinland-Akademie: Umschulung zum/r Fahrradmonteur/in (pdf-Dokument)

Radfernweg Berlin–Usedom: gesperrte Brücke südlich von Buch

Mal wieder ein Brückenproblem.

Info-Tafel über Brückenneubau

Was für AutofahrerInnen einmal aufs Gas/Bremspedal-drücken ist, kann einen Fahrrad fahrenden Menschen schon mal nerven, besonders bei 35 Grad auf dem Radfernweg Berlin–Usedom.

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Im Schatten einen Apfel essen und erst einmal gucken. Mehrere Radfahrende kommen aus/radeln in die gesperrte Richtung. Ein Mann: Immer an der Panke entlang. Recht hat er. Funktioniert. An der Panke entlang erst unter die Bahn-Trassen und dann unter die A10, Kopf einziehen.

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Funktioniert auch in Gegenrichtung. Vorm Norden kommend an der Absperrung links unter die Bahnlinie (Wiltbergstraße), über eine Holzbrücke über die Panke, direkt rechts (entlang der Panke, wo sonst?), unter die A10, ‘versteckte’ Brücke mal wieder über die Panke, wieder unter der Bahn durch und fertig.

Sehr gut bei Google Maps zu erkennen:


Größere Kartenansicht

Dieser Beitrag erschien ursprünglich bei fiktionen.net. In der Kategorie Fahrrad erscheinen bei fiktionen regelmäßig Beiträge über das Radfahren in Berlin.

Pleasant Revolution am Wochenende in Berlin

pleasant-revolution-teamshot.jpgWer Spaß an Fahrradmusik hat, der bekommt am kommenden Wochenende die einmalige Chance, die verschiedenen Fahrradmusikprojekte von Pleasant Revolution kennen zu lernen. Pleasant Revolution ist mehr als eine Fahrradtour und ein Musikfestival, es ist eine neue Bewegung für eine nachhaltige Transportkultur mit Fahrrädern, für erneuerbare Energie und für eine grünere Musik.

Hier das vorläufige Lineup:

Sonnabend, 17. Juli
Um 11:00 Uhr könnt ihr alle 17 Leute der Pleasant Revolution am Brandenburger Tor sehen und wohl auch hören. Neben dem Heinrichplatz ist hier der historische Startpunkt für critical masses in Berlin. Es wird dort einige Kostproben geben und danach gehts los mit dem Fahrradtreck von Pleasant Revolution durch die Stadt.

13:00 bis 15:00 Uhr: Zwischenraum Festival
16:30 bis 18:30 Uhr: Görlitzer Park
19:30 bis 21:00 Uhr: Hasenheide
ab 21:00 Uhr: Live auf dem Tempelhofer Feld

Sonntag, 18. Juli
14:00  bis 19:00 Uhr: Mauerpark

Pleasant Revolution