Fahrradstraße Prinzregentenstraße

Lange Jahre wurde über die Einrichtung einer Fahrradstraße als Schnellverbindung zwischen der City West und Friedenau nur geredet. Seit Juli 2010 ist die Prinzregentenstraße als erste innerstädtische Fahrradstraße in Wilmersdorf Realität. Sie beginnt gleich hinter dem Prager Platz und endet 1,7 Kilometer südlich davon an der Ecke Varziner und Prinzregenten.

Der erste Eindruck: viel Geld wurde nicht investiert. An ein/zwei Stellen wurden an Kreuzungen Vorstreckungen gebaut, die die Straße optisch verkleinert. Dann wurden einige Schilder aufgestellt, das Fahrradsymbol auf die Straße gemalt und fertig war die Fahrradstraße.

Verglichen mit der Linienstraße bietet die Prinzregentenstraße eine deutlich breitere Fahrbahn. In der Linienstraße bereitet schon das Passieren eines entgegenkommenden Autos Probleme, in der Prinzregentenstraße geht das ohne weiteres. Das führt auch dazu, dass man als Radler in der Prinzregentenstraße häufig von Kraftfahrzeugen schwungvoll überholt wird. Die Tempo-30-Regelung macht auf die Autofahrer wenig Eindruck. Darüber hinaus wird das Anlieger-frei-Schild von den Kraftfahrzeugführern eher großzügig interpretiert. Besonders im Bereich des Volksparks Wilmersdorf ist die Prinzregentenstraße eine vielbefahrene Durchgangsstraße. Hier wäre es ein Leichtes für den Bezirk, die Durchfahrt durch
die Grünanlagen zu unterbinden. Für den Radverkehr wäre damit viel getan.

Auffällig ist, dass die Fahrradstraße an jeder Kreuzung aufgehoben wird. Ob an Günzel, Berliner oder Badenscher Straße, immer wieder endet die Fahrradstraße und beginnt nach der Kreuzung neu. Insgesamt ist die Prinzregentenstraße aber ein Schritt in die richtige Richtung. Wenn man die Anbindung zwischen Zoo und Prager Platz besser gestalten und die Fahrradstraße über die Handjerystraße verlängern würde, könnte das eine schnelle, attraktive und grüne Verbindung zwischen der westlichen City und Steglitz ergeben.

fahrradstrasse-prinzregentenstrasse.jpg

GPS-Tracks für Berlins Fahrradrouten

Die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung stellt GPS-Tracks für die Radrouten durch das Berliner Stadtgebiet zum Download zur Verfügung. Bedient werden bisher zwölf Fahrradrouten. Unter den sternförmig nach außen führenden Radialrouten sind die Wannseeroute (RR1), die Gatowroute (RR2), die Spandauroute (RR3), die Hellersdorfroute (RR8) und die Teltowroute (RR12) vertreten. Neben dem Mauerradweg sind auch die Tangentailrouten Nordspange (TR2) und Südspange (TR4) downloadbar. Ebenfalls im Angebot: der Europaradweg R1 sowie die Radfernwege Berlin – Kopenhagen und Berlin – Usedom.

GPS-Tracks für die Radrouten durch Berlin

Tödlicher Rechtsabbiegeunfall durch LKW

„Nach einem Verkehrsunfall starb heute Morgen in Zehlendorf ein Radfahrer. Gegen 7 Uhr 50 war nach ersten Erkenntnissen ein LKW-Fahrer von der Machnower Straße kommend verbotswidrig nach rechts in den Teltower Damm abgebogen. Dabei übersah er den 40-jährigen Radler, der den Teltower Damm an der Ampel überqueren wollte. Kurz nach 8 Uhr erlag der Mann noch am Unfallort seinen Verletzungen. Zwei Schülerinnen hatten den Unfall beobachtet und kamen anschließend unter Schock ins Krankenhaus. Dort werden sie von einem Seelsorger betreut.“
Pressemeldung der Berliner Polizei vom 30.08.2010 – 12:15 Uhr


Größere Kartenansicht

Berliner Verkehrssicherheitsbericht 2010

Die Berliner Stadtentwicklungsverwaltung, der ADAC und der ADFC stellten am Freitag den Verkehrssicherheitsbericht 2010 vor. Dieser seit 2005 jährlich erscheinende Bericht soll die Fortschritte bei der Senkung der Unfallzahlen auf der Grundlage des Programms „Berlin Sicher Mobil“ dokumentieren. Ziel dieses Programms ist eine Senkung der Verletzten- und Totenzahlen gegenüber 2005 um 30%.

Die Anzahl der verletzten oder getöteten Personen nahm im Zeitraum 2004-2009 bei den Autofahrern um 13%, bei Fußgängern um 7 % ab, stieg bei Radfahrern hingegen um 21%. Pkw und Lkw waren mit zusammengerechnet 87,9% in die meisten Unfälle verwickelt, Radfahrer in 3,1% der Unfälle. Noch deutlicher wird das Ungleichgewicht, wenn man den Modal Split und die Zahl der Verletzten und Getöteten heranzieht:

Art der Verkehrsbeteiligung Anteil am Modal Split 2009 Anteil an Verkehrs- unfällen Verletzte und Tote (Anteil, 2007-2009)
Pkw + Lkw 31% 87,9% 26,2% + 16,1% Mitfahrer
Fahrrad 13% 3,1% 28,7%
Fußgänger 30% 1,1% 13%
ÖPNV 26% 2,1% 0,2%

(Rest: motorrisierte Zweiräder und Sonstige)

Obwohl Radfahrer und Fußgänger in wenige Unfälle verwickelt sind, stellen sie einen großen Anteil der Verletzten und Getöteten. Ihr Hauptunfallgegner sind jeweils motorisierte Fahrzeuge. Mit Abstand am sichersten ist man im ÖPNV unterwegs.

Als Hauptunfallursachen der Radfahrer im mehrjährigen Mittel werden genannt: Fehler beim Einfahren in den fließenden Verkehr (genannt werden Einbiegen und Kreuzen), Benutzung falscher Fahrbahnteile (konkret werden Gehwege und Radwege in falscher Richtung genannt), anders herum (welche durch Dritte verursachte Unfallursachen betreffen Radfahrer und Fußgänger?) gibt es keine Angaben.

Die Auswertung zeigt deutlich, dass das oben genannte Ziel von -30% im Jahre 2010 eher nicht zu erwarten ist. Im Jahr 2009 gab es 5,5% weniger Verletzte und Getötete, dies liegt wohl in der statistischen Schwankungsbreite, jedoch haben die Anteile der Verkehrsgruppen sich verschoben – zu Ungunsten von Radfahrern und motorisierten Zweirädern.

Ein „Aktionsprogramm 2010“ zeigt 12 Punkte auf, mit denen man die Unfallzahlen verringern möchte, viele beziehen sich dabei auf organisatorische Maßnahmen. Nennenswert ist ein „Radverkehrsstreifenprogramm“ für besonders unfallträchtige Strecken, Knotenpunkte und Routen, die Erweiterung der Geschwindigkeitsüberwachung und eine sogenannte „Partnerkampagne für den Radverkehr“ – übrigens der einzige Punkt im Programm, den man nicht weiter konkretisiert.

Interessant im Nachspann des Berichtes ist eine „vertiefende Untersuchung“ zu den Radverkehrsunfällen, die unter anderem feststellt, dass Unfälle mit Getöteten überwiegend von den Radfahrern selbst verursacht wurden. Weiter stellt man fest, dass auf Radwegen im Bereich von Kreuzungen und Ausfahrten häufig Unfälle zu verzeichnen waren, auf Radfahrstreifen und Schutzstreifen eine solche Häufung allerdings nicht auftrat.

Der Tagesspiegel sortiert seinen Artikel über den Bericht unter „Radfahrer“ ein und widmet diesen einen Großteil des Textes. Dementsprechend groß ist die Resonanz, bis jetzt sind 53 Kommentare eingegangen, die ein wenig vorteilhaftes öffentliches Bild der Radfahrer zeichnen.

Sicherheitsbericht 2010 (mit zwei PDF-Links)

Tagesspiegel: Verkehrssicherheit in Berlin: Zeigefinger statt Stinkefinger

Radfahrerübergang Torstraße

Die Frage, ob die Fahrradstraße Linienstraße von den Radlern angenommen wird, steht und fällt mit der Möglichkeit, die „Barriere“ Torstraße zu überwinden. Zur Zeit sind die Übergangsmöglichkeiten am Rosenthaler Platz, an Acker- und Gormannstraße noch schlecht.

Aber es tut sich was. In den letzten Tagen wurde an der Torstraße in Höhe der Gormannstraße eine akzeptable Querungshilfe gebaut. Drängelgitter sollen gewährleisten, dass die Straßenbahnschienen sicher überquert werden. Im Moment ist die Gormannstraße noch Einbahnstraße Richtung Norden, aber sobald das Einbahnstraßenschild abgebaut ist, haben Radfahrer aus dem Bezirk Pankow über Choriner Straße, Gormannstraße und Linienstraße eine gute Verbindung zum Zentrum.

radfahreruebergang-torstrasse.jpg

Vielzahl von Radfahrern alkoholisiert

Gestern Nacht hat eine Einsatzhundertschaft von 21 bis 3 Uhr in Prenzlauer Berg Autos, Lastwagen, Motor- und Fahrräder kontrolliert. Dabei wurden Atemalkoholmessungen und Drogenschnelltests durchgeführt. Die Polizei beklagte, „dass eine Vielzahl überprüfter Radfahrer alkoholisiert am Straßenverkehr teilnahm, die gemessenen Werte jedoch unter der strafrechtlich relevanten Grenze lagen, so dass die Radler nun entsprechenden Ordnungswidrigkeitenanzeigen entgegen sehen.“
Pressemeldung der Berliner Polizei Nummer 2622 vom 27.08.2010 – 09:30 Uhr

Senat stellt „Sonderuntersuchung Radverkehrsunfälle“ vor

Kommenden Freitag stellt die Stadtentwicklungssenatorin Ingeborg Junge-Reyer zusammen mit Vertretern von ADAC und ADFC den Verkehrssicherheitsbericht 2010 vor. Zur Fahrradverkehrssicherheit wird es eine Sonderuntersuchung Radverkehrsunfälle geben. Die Pressekonferenz findet am Freitag, 27. August 2010, 11:30 Uhr im Ausstellungs- und Presseraum der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, Württembergische Straße 6, 10707 Berlin statt.

Freitag am Heinrichplatz: Critical Mass

Auf dem Foto sieht man, wie die Critical-Mass-Fahrer im vergangenen Juni artig an einer roten Ampel halten. Wenn das am kommenden Freitag (Treff um 18:00 Uhr auf dem Heinrichplatz) alle machen würden, hätte die Polizei einen Grund weniger, die CM aufzulösen. Aber dann bleibt ja immer noch der Vorwurf des Fahrens im Verband.

Foto: critical mass at stop light
Fotograf: Andrew Ciscel

18. September: Kreisfahrt und Anti-Atom-Fahrraddemo

Die Bundesregierung will die Laufzeiten für Atomkraftwerke verlängern und darüber noch im September im Bundestag abstimmen lassen. Dem widersetzt sich die Anti-Atom-Bewegung und plant für den 18. September eine Umzingelung des Regierungsviertels. Auch eine Fahrraddemo ist zur Unterstützung der Anti-Atom-Aktionen geplant. Die Fahrraddemo wird pünktlich um 13:10 Uhr starten und vor dem eigentlichen Demo-Zug fahren. Spätestens um 13:40 Uhr wird die Demo am Pariser Platz ankommen, so dass alle interessierten Fahrradfahrerinnen und Fahrradfahrer sowohl ihren Protest gegen die Atomenergie, als auch ihre Forderungen im Rahmen der ADFC-Kreisfahrt zeigen können.
Anti-Atom-Fahrraddemo
Kreisfahrt 2010

Velotaxi-Weltmeisterschaft im Olympiapark

Heute wird auf dem Gelände des Olympiaparks der kräftigste Velotaxifahrer gesucht. Normalerweise geht es mit den Touristenrikschas eher gemütlich vom Brandenburger Tor bis zur Spreeinsel und es kommt eher auf die Stadtführerkompetenz als auf starke Waden an. Heute brauchen die Kandidaten aus 40 Ländern Kraft, Ausdauer und schnelle Rundenzeiten. Ab 12:30 Uhr vor dem Olympaistadion, der Eintritt ist frei.

Foto: Velotaxi in Berlin
Fotograf: alex.ch

Video von der Green Music Fahrrad Disko

Drei Leihfahrräder der Deutschen Bahn und das Transportrad Yuba Mundo haben gestern für Energie gesorgt auf der ersten Green Music Fahrrad Disko. Vom Treff an der Bar 25 machte sich eine Fahrradkolonne auf den Weg Richtung Treptower Park.

„Nach ein paar Anlaufschwierigkeiten, bei denen kurz die Musik ausging, wenn die Leute auf den Fahrrädern wechselten, hatten wir den Dreh raus.

Jedem, der sich für die Party aufs Bike schwang, wurde mit Applaus gedankt. Und so fanden sich immer wieder neue Freiwillige. Die Idee, mit der eigenen Muskelkraft den Strom für die Bassbox zu erzeugen, kam super an. Und viele fragten sich, ob nicht viel mehr Parties so klimafreundlich sein könnten.

Die Fahrrad Disko wurde dann auch nicht wegen müder Beine beendet – sondern vom Ordnungsamt. Aber wir sind Wiederholungstäter. Die nächste Aktion kommt bestimmt!“

reset: So war das bei der ersten grünen Fahrrad-Disko

Keirin: Lieblingslastenrad gestohlen

Vom cycle culture cafe Keirin erreicht uns folgende Suchmeldung:

„Letztes Wochenende wurde unser Lastenrad geklaut.

Wir würden uns natürlich sehr darüber freuen das Rad wiederzubekommen. Es handelt sich um ein schwarzes Damen Lastenrad, auch Bäckerfahrrad oder Shortjohn gennant. Es hat schwarze Campagnolo MTB Kurbeln, nur auf der Antriebsseite, sowie Schwalbe Reifen. Es ist ca.40-50 Jahre alt und hat diverse Roststellen, sowie einen Knick im Korb oben links, das wohl auffälligste Merkmal.

keirin-lastenrad-gestohlen.jpg

Es gibt eine Belohnung von 150 Euro Cash im Keirin! Keine Fragen! Falls Ihr das Rad sehen solltet, schickt uns eine Mail an
info@keirinberlin.de
oder ruft uns an unter 030-84 85 76 66″

KEIRIN: Our favourite cargo bike got stolen !!!
Oberbaumstr.5
10997 Berlin – Kreuzberg