Radfahr-Risiken

Das österreichische Blatt derStandard.at schreibt in einem Artikel über die Gefährlichkeit des Radfahrens. Von teilweise haarsträubenden Behauptungen abgesehen (mein Favorit: „Wer glaubt, dass zwei Räder sicherer sind als vier Räder, der unterliegt einem lebensgefährlichen Trugschluss.„), gibt es einige ganz interessante Zahlen aus Münster.

So wurden in der amtlichen Statistik 723 Fahrradunfälle registriert, während Unfallforscher im gleichen Zeitraum mindestens 2250 Unfälle ermitteln konnten – also 3x so viele. 25% der Verletzten trugen eine Kopfverletzung davon.

Hochgerechnet für Berlin gäbe das jährlich anstatt der amtlich erfassten 7.000 eine Anzahl von 21.000 Fahrradunfällen – und damit hochgerechnet auf den Verkehrsanteil etwa halb so viele Unfälle pro Fahrt wie bei Autofahrten. Nimmt man eine Anzahl von 500.000 Fahrradfahrten pro Tag an (siehe hier), so läge das Verunglückungsrisiko pro Fahrt bei etwa 1:8700. Auch wenn es uns oft gefährlich erscheint, sind die Risiken des Radfahrens wohl durchaus überschaubar.

Edit: Die Antwort de ADFC auf die zugrundeliegende Studie

3. Mai 1931: Brand der Rütt-Arena

Heute vor achtzig Jahren sagten die Meteorologen für Berlin einen blauen Himmel und wunderbares Wetter voraus. Der Exrennfahrer Walter Rütt war schon früh auf der Rütt-Arena, einer Radrennbahn zwischen Hasenheide und Flughafen Tempelhof. Am Sonntag, dem 3. Mai 1931 war kein Renntag, Rütt führt an diesem Tag sein Training für die Nachwuchsrennfahrer durch. „Um die Mittagszeit wird es ruhig auf der Bahn. Die Zuschauer haben sich zerstreut, die Fahrer eilen zum Mittagessen, auch die Hunde hörte man nicht mehr. Nur ein paar Bekannte sind noch auf der Bahn.“

Plötzlich ruft jemand: „Schnell, schnell, hinter der Kurve brennt es.“ Rütt eilt zum Kabinenhof und sieht, dass aus einem Materialschuppen Rauch quillt. Währernd Rütt zum nächsten Telefon sprintet und die Feuerwehr anruft, beginnen sechs junge Leute mit den Löscharbeiten, aber es gelingt nicht, das Feuer zu ersticken. Als aus den Rohren der Feuerwehr nach vielen Minuten endlich Wasser spritzt, hatte das Feuer bereits auf Restaurant und Toiletten übergegriffen und schließlich die Tribüne erreicht.  Zurück blieben rauchende Trümmer und die zerstörte Existenz von Walter Rütt.

Website Walter Rütt
Website Rütt-Arena
Walter Rütt: Der Brand der Rütt-Arena (pdf-Dokument)

Standorte für Bahn-Mieträder stehen fest

Seit einigen Wochen ist bekannt , dass das Mietradangebot der Deutschen Bahn von einem frei flottierenden auf ein stationsgebundenes System umgestellt wird. Mit der Umstellung geht auch eine deutliche Verkleinerung des Einzugsgebietes der Mietfahrräder einher. Bisher standen die Räder innerhalb des S-Bahnringes zur Miete bereit, in naher Zukunft wird nur die alte Mitte und Teile von Pankow mit Mieträdern bestückt. Der gesamte Westen geht leer aus.

Hier eine Karte mit den Mietstationen, die in diesem Jahr errichtet werden. Grüne Knöpfe stehen für bereits fertiggestellte Stationen, die blauen sollen noch in diesem Sommer gebaut werden.

Bei den Kunden stößt das neue System wegen seiner mangelnden Flexibilität auf Kritik. In der Facebook-Gruppe „Wir wollen Call a Bike zurück“ sammeln sich Mietradnutzer, die am alten System festhalten möchten.

[via]

Berlinweite Radfahrerkontrollen: Polizei zieht Bilanz

Bis einschließlich heute hatte die Berliner Polizei achttägige stadtweite Verkehrskontrollen zur Verhinderung von Radfahrunfällen angekündigt. Nun wurde Bilanz gezogen.

Kontrolliert wurden 8.084 Radfahrer und 1.210 Kfz-Fahrer. 3.731 Radler und 814 Kraftfahrer wurden zur Kasse gebeten. Gegen 46,15 Prozent  der kontrollierten Fahrradfahrer wurden also Ordnungswidrigkeitenanzeigen gefertigt. Bei den Kraftfahrzeugführern liegt die Quote der verteilten Tickets mit 67,27 Prozent erheblich höher.

In Hinblick auf die Radler wurden auf folgende Hauptunfallursachen besonders geachtet: Gehwegradeln und das Fahren auf Radwegen in die Gegenrichtung. Bei den Kfz-Führern wurde auf Fehler beim Rechtsabbiegen Augenmerk gelegt.

„Parallel zu den Überwachungsmaßnahmen führten die polizeilichen Verkehrssicherheitsberater an den Berliner Grundschulen insgesamt 166 Präventionsveranstaltungen zu den Gefahren des sogenannten Toten Winkels durch.“

Pressemeldung der Berliner Polizei Nummer 1227 vom 13.04.2011 – 16:00 Uhr

Fahrradversteigerung im Bahnhof Zoologischer Garten

Am kommenden Donnerstag, 14. April, werden ab 15 Uhr bis voraussichtlich 18 Uhr im Bahnhof Berlin Zoologischer Garten die auf Bahngebiet und in Zügen gefundenen Fahrräder, deren Besitzer nicht ermittelt werden konnten, öffentlich versteigert.

Eine Besichtigung der Fahrräder ist vorher nicht möglich. Die ersteigerten Gegenstände werden nur gegen Barzahlung ausgehändigt.

Mahnwache anlässlich der vorgestern getöteten Radfahrerin

„Es ist die zweite tote Radfahrerin in Berlin in diesem Jahr. Ursache ist „das übliche“ – ein rechtsabbiegender LKW. Dieser Unfalltyp ist Todesfalle Nummer 1 für Radfahrer. Und obwohl diese Unfallkonstellation sich seit Jahren wiederholt, scheinen die Verantwortlichen überhaupt keinen handlungsbedarf zu sehen.

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Anfahrt

Im Radspannereiblog las ich von der Mahnwache und da ich heute Zeit hatte, entschloss ich mich kurzerhand zum Wache schieben. Die Fahrt war kein Traum. Ich kam aus Richtung Neukölln über die Sonnenalle in mir unbekanntes Terrain. Als ich nach links auf den Dammweg bog, wurde es schon ungemütlich. Die Fahrbahn ist schmal, knapp zweispurig, Autos stehen trotz Halteverbot und tun ihr übriges. Die Fahrbahn verengt sich auf eine Spur pro Seite, rechts erscheint dann ein gammeliger Radweg. Ich entscheide mich für die Fahrbahn, ein DHL-Auto will sich zu mir auf den Gepäckträger setzen, so dicht fährt/steht er hinter mir. Die Kreuzung Kiefholzstraße ist nicht weit.

Kleine Versammlung

Der ADFC war mit Banner und zweiköpfigem Personal vor Ort, dazu ein paar Leute, die wie ich vom Aufruf zur Mahnwache erfahren haben. Presse in Form des rbb, der Berliner Woche, des Tagesspiegel und der radzeit (zählt die auch zur Presse?). Dass sich an einem Mittwoch um 11 Uhr vormittag nur wenige Menschen einfinden, war absehbar. Der ein oder andere Radfahrer schaute ungläubig bis interessiert, eine Gruppe Fußgänger hielt an und fragte nach dem Hintergrund der Versammlung.

Eindruck vom Unfallort

Die Kreuzung ist klein. Sie wurde zu Zeiten gebaut, als das Verkehrsaufkommen und insbesondere der Anteil an LKW um ein Vielfaches geringer ausfiel. In den 1,5 Stunden, in denen ich dort stand, war dort ein permanentes Verkehrsaufkommen von und in alle Richtungen. Beim Abbiegen, speziell beim Rechtsabbiegen kommen die LKW nur knapp um die Kurve, sie müssen weit ausholen und fahren mit dem Hinterrad trotzdem auf der Gehwegkante. Fazit: es ist laut, es ist gefährlich, ich empfand es anfangs als sehr bedrückend. Das Erschütterndste für mich war die fast verwischte Markierung, bis zu der die Radfahrerin geschleift wurde.

Fassungslos

Zwei LKW-Fahrer ließen es sich nicht nehmen, beim Vorbeifahren um Aufmerksamkeit zu hupen und mit ihrem Mittelfinger ihre Verachtung dem Leben anderer Verkehrsteilnehmer gegenüber zu demonstrieren.“

Gastbeitrag des Blogs Ein Posterous für Anke
Foto: „Ein Posterous für Anke“
Bei Anke seht ihr noch weitere Fotos von der Mahnwache.

Marzahn-Hellersdorf: Nach Fahrradunfall gestorben

In der vergangenen Nacht ist ein 76-jähriger Mann, der mit seinem Fahrrad einen Unfall hatte, in einem Krankenhaus gestorben.

Wie die Polizei berichtet, war er am 2. April auf dem Radweg der Wuhle in Biesdorf unterwegs, als ihm gegen 17 Uhr ein Hund ins Rad lief und den Radler zu Fall brachte. Die Halterin des Hundes und weitere Zeugen des Unfalls kümmerten sich um den Mann und boten ihm an, einen Krankenwagen anzufordern. Dies lehnte der Radfahrer aber ab und machte sich selbst auf den Heimweg.

Die Ehefrau des Radfahrers zeigte den Unfall am 4. April bei der Polizei an. Inzwischen hatte sich der Zustand des Radfahrers verschlechtert. Er wurde vom Hausarzt in ein Krankenhaus überwiesen. Dort sah man seine Verletzungen (unter anderem Knochenbrüche) nicht als lebensgefährdend an und erwog sogar, ihn aus dem Krankenhaus zu entlassen.

Daraufhin setzte eine deutliche Verschlechterung des Gesundheitszustandes ein. Obwohl die genauen Gründe dafür noch nicht geklärt sind, muss man davon ausgehen, dass der Fahrradunfall als Auslöser in Betracht zu ziehen ist.

Der 76-jährige Mann ist das dritte Radfahreropfer in Berlin in diesem Jahr.

Pressemeldung der Berliner Polizei Nummer 1220 vom 06.04.2011 – 17:45 Uhr

ADFC zu den Schwerpunktkontrollen der Polizei bei Radfahrern

Ab heute wird die Berliner Polizei sieben Tage lang intensive Verkehrskontrollen zum Schutz und zur Überwachung von Fahrradfahrern durchführen. Das Hauptaugenmerk soll auf Radfahrer auf Gehwegen und auf Radler auf der falschen Straßen- oder Fahrradwegseite gelegt werden. Radio Eins hat zu diesem Thema Sarah Stark – Vorsitzende des Allgemeinen Deutschen Fahrradclubs ADFC Berlin – befragt.
Radio Eins: Gespräch mit Sarah Stark (3 Minuten 57 Sekunden)

Zweite tote Radfahrerin – ADFC hält Mahnwache am Unfallort

Gestern Abend kam es erneut zu einem tragischen Verkehrsunfall in Berlin. Als die 21-jährige Elisa W. bei Grün ihre Fahrt in der Kiefholzstraße fortsetzen wollte, wurde sie von einem rechts abbiegenden Lkw-Fahrer überfahren und tödlich verletzt. Der Lkw-Fahrer missachtete die Vorfahrt der Radfahrerin.

Mahnwache
Am Unfallort in der Kiefholzstraße/Ecke Dammweg wird der ADFC Berlin am 06.04.2011 um 11 Uhr eine Mahnwache halten und lädt zum Pressetermin vor Ort ein.

„Der Tod von Elisa W. verleiht unserer Forderung Nachdruck, dass die Polizei verstärkt Fehlverhalten von Kraftfahrern beim Abbiegen kontrollieren muss, um die Zahl der Verunglückten zu reduzieren.“, sagt Sarah Stark, Landesvorsitzende des ADFC Berlin. Stark betont: „Spätestens jetzt muss der Fokus der aktuellen Polizeikontrollen zur Verringerung der Radunfälle auf Abbiegeunfälle gelegt werden.“

Die Radfahrerin ist bereits die zweite Berliner Radverkehrstote des Jahres 2011. Elf Radfahrer/innen wurden in den letzten sechs Jahren nur durch rechtsabbiegende Lkw tödlich verletzt. Der Tote Winkel, also der Bereich neben einem Lastkraftwagen, der für den Fahrer mit herkömmlichen Spiegeln nicht einsehbar ist und in dem ganze Schulklassen verschwinden können, kann bereits heute durch Kamerasysteme sichtbar gemacht werden. Solche Kamerasysteme sind erprobt, aber nicht für Neufahrzeuge vorgeschrieben. „Wir fragen uns, wie viele weitere Radfahrer verunglücken müssen, bevor erkannt wird, dass sie besser geschützt werden müssen.“, sagt Stark.

Pressemitteilung des ADFC Berlin: Lkw-Abbiegefehler führt zur zweiten toten Radfahrerin
ADFC Berlin hält Mahnwache am Unfallort
(pdf-Dokument)

Radfahrerin von rechtsabbiegendem Lkw getötet

Schon wieder wurde gestern eine Radfahrerin durch einen rechtsabbiegenden Lkw getötet. Die 21-jährige wollte der Kiefholzstraße in Adlershof folgend den Dammweg überqueren, als ein rechtsabbiegender Lkw sie überrollte.

Die Polizei sucht Zeugen des Unfallhergangs. Aus der Pressemeldung geht nicht hervor, in welcher Richtung die Radfahrerin fuhr. In südlicher Fahrtrichtung wäre sie von einem Fahrbahnradweg in die Kreuzung gefahren, in nördlicher Richtung wäre sie auf der Fahrbahn oder dem Gehweg gefahren.

Kiefholzstraße Ecke Dammweg in Google Streetview

Pressemitteilung der Polizei

Polizei kündigt stadtweite Radfahrerkontrollen an

Wie in jedem Frühjahr intensiviert die Berliner Polizei zu Beginn der Fahrradsaison die Kontrollen von Radfahrern. Die erste Schwerpunktaktion dieser Art wird in der Woche zwischen Dienstag, dem 5. und Dienstag, dem 12. April 2011 stattfinden.

„Bei den diesjährigen Kontrollen legen die Polizeibeamten wieder besonderes Augenmerk auf folgende Hauptunfallursachen im Zusammenhang mit Radfahrunfällen:

– unzulässiges Befahren von Gehwegen und Fußgängerzonen
– Fahren auf Radwegen in die Gegenrichtung“

Pressemeldung der Berliner Polizei Nummer 1146 vom 01.04.2011 – 10:40 Uhr

Wer aber denkt, dass die Polizei massenhaft Unfälle nach dem klassischen Muster „Radfahrer fährt auf Gehweg Fußgänger um und verletzt ihn schwer“ registriert, der liegt falsch.

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Neue Öffnungszeiten der Werkstatt

Liebe Leute

Betriebsbedingt sehen wir uns leider gezwungen, ab 6.4.2011 die Werkstatt vorübergehend Mittwochs ganz zu schließen.
Wir hatten schon letztes Jahr unser Plenum auf Mittwoch Vormittag verlegt und deshalb nur noch am Nachmittag geöffnet. Für diese Saison ist es uns vorerst nicht möglich jeden Tag 9 Stunden vollen Service zu bieten. Da wir unsere Öffnungszeiten an den anderen Tagen nicht noch mehr verkürzen wollen, haben wir beschlossen, Mittwochs ganz zu schließen.
Für die Zukunft hoffen wir, das wieder rückgängig machen zu können und die Öffnungszeiten teilweise sogar wieder zu verlängern. Den „Workers-Day“ haben wir nicht vergessen.
Der Neuradladen in der Kottbusser Straße bleibt Mittwochs ab 12:00 Uhr geöffnet.
Für Beratung und Teileverkauf stehen wir dort bis 20:00 Uhr zur Verfügung.

Vielen dank für euer Verständnis,

die RadspannerInnen.

Radfahrer schlägt BVG-Fahrgast

Ein Radfahrer wollte gestern Nachmittag mit seinem Fahrrad in einen Bus der Linie 325 steigen. Die Beförderungsbedingungen erlauben aber eine Fahrradmitnahme in Bussen nicht. Der Busfahrer geriet in einen Streit mit dem Radfahrer. Ein 18-jähriger Fahrgast wollte dem BVG-Mitarbeiter zur Hilfe kommen und wurde daraufhin vom Radfahrer angegriffen: „…erst mit einem Kopfstoß an, um sich danach mit beiden Händen an den Bushaltestangen hochzuziehen und den Heranwachsenden gezielt in das Gesicht zu treten.“

Der angegriffene BVG-Fahrgast kam mit einer Platzwunde ambulant ins Krankenhaus. Der 22-jährige Radfahrer wurde festgenommen. Gegen ihn werden Ermittlungsverfahren wegen Hausfriedensbruchs und Körperverletzung eingeleitet.

Pressemeldung der Berliner Polizei Nummer 1105 vom 29.03.2011 – 09:35 Uhr

Impressionen von der Messe

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Hier ist die Hölle los! Die Messe scheint ein echter Erfolg zu sein. Unser neues Fahrrad Paripa kommt gut bei den Leuten an, genauso wie die Räder von Wagner. Auch Hardo Wagner hat ja ein neues Fahrrad im Programm, einen abgewandelten Tracer mit horizontalem Oberrohr!

Ansonsten, Leute kommt vorbei, ihr findet uns auf Stand 136 im Palais, es gibt Limo und Bier!messe.jpg

Es ist Messe

Wir stellen morgen und Sonntag auf der Velo Berlin aus.

Standort ICC Messegelände , Palais , Stand 136

Masurenallee , Haupteingang Nord

Aus diesem Grunde werden wir den Neuradladen Samstag den 26.3

schon um 14°°Uhr schließen.

Die Werkstatt hat ganz normal geöffnet , 10-14 Uhr

Ab Montag sind wir dann wieder „Vollzeit“ für euch da !

Wenn ihr mögt , freuen wir uns auf euren Besuch auf der Messe.

Euer Radspannerei-Team