Australien: Mehr Leute würden Fahrrad fahren, wenn der Helm nicht verpflichtend wäre

22,6 Prozent der erwachsenen Australier würden mehr Fahrrad fahren, wenn es keine Verpflichtung zum Helmgebrauch gäbe. Das ergab eine Studie von Professor Chris Rissel und Dr Li Ming Wen an der Universität von Sydney, die gerade im Health Promotion Journal of Australia veröffentlicht wurde.

Nach der Einführung der Helmpflicht für Radfahrer im Jahre 1991 verringerte sich die Zahl der Radfahrer um 30 bis 40 Prozent, in manchen Bevölkerungsgruppen – etwa der Heranwachsenden – noch stärker. Ganz ähnlich war die Entwicklung in Neuseeland nach Einführung des Helmzwangs im Jahre 1994.

Die Studie wollte herausfinden, ob zwanzig Jahre nach Einführung der Helmpflicht immer noch negative Effekte auf die Menge des Radverkehrs existieren. Die Antwort war eindeutig. Besonders bei den Radfahrern, die nur ab und zu aufs Rad steigen, wirkt die Helmpflicht. 40.4% von ihnen würden ohne Pflicht zum Helm mehr Rad fahren.

crikey: More people would cycle if helmets were not compulsory: new study
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EU-Parlament doch für stärkere Motorleistungen bei E-Bikes

Das Magazin bike europe berichtet, dass sich im EU-Parlament bei der Diskussion um Motorstärken von E-Bikes ein „Durchbruch“ abzeichnet. Zulassungsfreie elektrisch unterstützte Räder dürfen bisher eine Motorleistung von 250 Watt haben und müssen bei 25 kmh abgeregelt sein.

Gestern hatte die Kommission für Binnenmarkt und Verbraucherschutz sich dafür ausgesprochen, dass in Zukunft auf eine Begrenzung der Motorleistung verzichtet wird, Tretunterstützung und Geschwindigkeitsbegrenzung von 25 kmh werden als Kriterien beibehalten. Endgültig abgestimmt in der EU wird über diese Frage im März 2012.

Sollte sich diese Haltung durchsetzen, wird es in Zukunft Pedelecs mit stärkeren Motoren als 250 Watt geben. Experten erwarten, dass dadurch insbesondere der Absatz von elektrisch unterstützten Transportfahrrädern für hügeliges Gelände steigen wird.

bike europe: ‘Brussels’ Says Yes to More Powerful e-Bike Motors

Beats and Bikes

Gut gemachtes Video mit fragwürdiger Moral. Das Wort „Beats“ in der Überschrift kann man mit „Schläge“ übersetzen. „Steal Bikes & Get Beats“ heißt es im Abspann: Wenn du ein Fahrrad stiehlst, gibt es Dresche. Nichts dagegen, den Wachtmeister zu rufen, wenn man einen Fahrraddieb erwischt hat, aber Menschen mit dem Schraubenschlüssel erledigen geht gar nicht. Oder ist es doch nur ein Spiel mit den Genres und deshalb als Werbung provokant aber vertretbar? Die im Video gezeigte Schuh- und Modemarke hat sich jedenfalls von dem Kurzfilm distanziert und bittet die Produzenten, das Hersteller-Logo zu entfernen.

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Interessengemeinschaft Fahrrad richtet RadKummerKasten in Wien ein

„Wie oft passiert das AlltagsradlerInnen: Ein Stück Mehrzweckstreifen fehlt genau dort wo man ihn braucht, eine Baustelle versperrt ohne Umleitung den Radweg, durch Radwegeplanung hervorgerufene Konflikte häufen sich, neben der schneegeräumten KFZ-Fahrbahn türmt sich der Gatsch (hochdeutsch: Dreck) am Radweg, direkt vorm Lieblingskino fehlen die Radbügel…“

Für solche und ähnliche Ärgernisse hat die IG Fahrrad in Wien einen Kummerkasten für Radfahrer eingerichtet. Auf dem Kummerkasten-Mailformular kann man sein Problem detailliert beschreiben, Bilder hochladen und das Problem einem Bezirk zuordnen. Wird das Formular abgesandt, wird es mit einem Klick weitergeleitet an die zuständigen Stellen der Stadt Wien und der einzelnen Bezirke. Anmerkung der IG Fahrrad:; „Da die FPÖ sich aus unserer Sicht außerhalb des Verfassungsrahmens und im Bereich der Radverkehrspolitik außerhalb jeglichen diskutablen Ansatzes bewegt, werden deren ParteivertreterInnen nicht adressiert.“

RadKummerKasten Wien
RadKummerKasten – die Empfängerliste

Münchens Bürgermeister Monatzeder über Radverkehrsförderung

Wie kann eine Kommune den Radverkehr fördern? Für Hep Monatzeder, dritter Bürgermeister von München, ist die Antwort klar: man muss Geld in die Hand nehmen. Damit kann man Fahrradinfrastruktur bauen und Werbung für das Radfahren betreiben. Ein Beispiel für eine Kampagne zur Förderung des Radfahrens ist der Münchener Radlstar.

Monatzeder: „In München liegt das Verhältnis zwischen der „weichen“ Fahrradförderung und den Infrastrukturmaßnahmen bei eins zu vier. Besser wäre noch ein Verhältnis von eins zu drei, da sind wir nahe dran. Das bedeutet, dass wir 20 Prozent des verfügbaren Geldes für Propaganda verwenden und den Rest für bauliche Maßnahmen zur Förderung des Radfahrens.“

Alle Videos des Interviews mit Monatzeder

Radfahrer-Ampelanlagen mit Regensensoren

regensensor-groningen.jpgIn der Stadt Groningen in den Niederlanden werden Ampelanlagen mit Regensensoren getestet. Bei Regen, bei Temperaturen unter 10 Grad oder bei geringem Autoverkehr bekommen Radfahrer an aufgerüsteten Fahrradampeln häufiger Grün als normal.

Bei der offiziellen Eröffnungsfeier musste die Feuerwehr mit einem Schlauch nachhelfen, um die Anlage zu demonstrieren. Ist der Test erfolgreich, werden 2012 weitere Ampeln auf fahrradfreundlich umgerüstet.

Fietsen 123: Nu ook regensensoren voor fietsers in Groningen

Rollapaluza am Schlesischen Tor

Was ist Rollapaluza? Zwei Teilnehmer fahren ein Rennen über 500 Meter auf von Rollapaluza speziell dafür entwickelten fest installierten Rennrädern. Ihre Zeiten werden während des Rennens auf einer riesigen Anzeigetafeln sekundengenau digital angezeigt. Die Fahrer werden angefeuert von einer einer begeisterten Menge von Zuschauern und unterstützt von fetziger Musik.

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Kommenden Freitag, dem 9. Dezember ab 20:00 Uhr hat Rollapaluza in Berlin Premiere. Auf zu Keirin in der Oberbaumstraße 5, Bier ist genug da.

Keirin Berlin: Next Friday Rollapaluza
Rollapaluza Channel bei Youtube: Rollapaluza-Videos bis zum Abwinken

fahrradjournal – Das Feuilleton für Radkultur

Das im Frühjahr gestartete Onlinemagazin fahrradjournal besitzt eine neue Rubrik: jeden Sonntag erscheint die fahrradwoche, ein lockerer Blick auf eine Woche Fahrradkultur. In der gestern herausgekommenen fahrradwoche 49 geht es um den Aufreger der Woche (Verbot von Bierbikes), eine neue Ausgabe des Fahrradio sowie um den Fahrrad-Monitor Deutschland des ADFC. Zusammen mit Hinweisen auf die kommenden Fahrradmessen in Berlin und einem Verweis auf den Fotowettbewerb „Dein schönstes Fahrrad-Foto“ ist die fahrradwoche eine angenehm zu lesende Zusammenfassung der Woche für Fahrradinteressierte.

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fahrradjournal – Das Feuilleton für Radkultur
fahrradjournal bei Google+, facebook, twitter und flickr

Lampenhalter mit Extras

Nachdem wir letzte Woche unseren LaHa vorgestellt haben, nun noch ein paar mehr Optionen für diesen universellen Lampenhalter.
Zuerst ein paar allgemeine Infos: Wir haben den Vertrieb für dieses Produkt übernommen und werden es dieses Jahr noch als Einführungsangebot für € 12,50 anbieten. Ab dem 01.01.2012 wird er inkl. Befestigungsschrauben und Distanzscheiben für € 14,50 bei uns zu kaufen sein.
Um die Möglichkeiten dieses Halters zu demonstrieren haben wir hier 2 weitere Produkte an diesen Halter angeschraubt.
Das eine ist noch ein Prototyp und zwar ein Adapter, den man an diesen Halter anschrauben kann um dort einen Rohloff Drehgriff zu befestigen. Ideal für Fahrräder mit Rennlenker und Rohloffnabe. Die Alternative zu den Schaltern von Mittermeyer oder Gilles Bertoud. So bekommt man den normalen Rohloff-Schalter montiert, nur ein bischen unterhalb des Lenkers. Auf unserem Foto schön zu sehen – auf der anderen Seite ein Edellux . . .

Lampenhalter-Rohloff Schalter und Edellux

und hier noch ein schönes Foto eines Kundenfahrrades – hier war kein Platz mehr am Lenker und wir bauten eine Hupe an diesen Halter: HuLaHa vielleicht . . .

Lampenhalter-Hupe

Michael Cramer: Europa-Radweg Iron Curtain Trail

Nach dem Ende der hermetischen Teilung Europas in Ost und West vor zwanzig Jahren ist entlang der ehemaligen Grenze ein Radweg von der Barentsee bis zum Schwarzen Meer entstanden. Er führt über insgesamt 7000 Kilometer und verbindet europäische Kultur und Geschichte mit nachhaltigem Tourismus und leistet so einen Beitrag zum Zusammenwachsen Europas. Seit 2011 ist der Iron Curtain Trail der Europaradweg Nummer 13. Über die Entstehung und den Ausbau des Radweges berichtet morgen der Berliner Europa-Abgeordnete Michael Cramer im ADFC Buchladen in der Brunnenstraße.

Vortrag: Europa-Radweg Eiserner Vorhang
Freitag, den 02.12.2011 um 19:00 Uhr
ADFC Buch- und Infoladen
Brunnenstraße 28
10119 Berlin-Mitte

Eintritt:
EUR 3,00 (ADFC-Mitglieder)
EUR 6,00 (Nichtmitglieder)
EUR 4,50 (Ermäßigt)
ADFC Berlin: Diavorträge 2011/2012 

Weniger Blech in der Linienstraße?

Die Linienstraße ist von Bordstein zu Bordstein gemessen etwa sieben Meter breit. Nach Ansicht der Verkehrsplaner ist das Platz genug für zwei Parkstreifen sowie eine Fahrspur als kombinierte Autospur in beide Richtungen beziehungsweise als Fahrradstraße. Kfz-Lenker befahren die Linienstraße meist exakt mittig und geben in der Regel keinen Millimeter Platz, wenn ihnen Radfahrer entgegenkommen. Als Radler muss man sich zwischen den Autos hindurchzwängen, für Sicherheitsabstände bleibt kein Platz. Besonders misslich ist es für Radfahrer, wenn sich zwei Autos begegnen. Für die Autofahrer ist das Millimeterarbeit, sie tasten sich Zentimeter für Zentimeter voran, für die Radfahrer bedeutet das: absteigen und warten, bis die Autos endlich aneinander vorbei gekommen sind. Für eine Fahrradstraße ist dieser Zustand nicht zumutbar.

Die westlichsten hundert Meter der Linienstraße wurden gerade umgestaltet. Statt zweier Parkstreifen gibt es hier nur noch einen mit schräg geparkten Autos. Zusätzlich ist die Linienstraße zwischen Tucholksky- und Oranienburger Straße nun Einbahnstraße. Es wäre ein Gewinn für die Linienstraße als Fahrradstraße, wenn diese Regelung in der ganzen Straße eingeführt würde.

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Bier-Bikes vor dem Aus?

Wie der Tagesspiegel berichtet, stehen die Bier-Bikes in Berlin wohl kurz vor dem Aus. Nach gerichtlich bestätigten Verboten in Münster, Köln und Düsseldorf überlegt man nun auch in Berlin, diese mit bis zu 16 Personen besetzten, muskelbetriebenen Räder zu verbieten. Als Argumente nennt man das mögliche Ausbremsen von Feuerwehren oder etwas knapper „das geht nicht“. Ebenso ästhetische Aspekte und das Ärgernis für Autofahrer werden in dem Artikel genannt.

Tagesspiegel: Vollbremsung für rollende Theken

Speichenanimation

Sehr schöne Animation der in London lebenden Video-Autorin Katy Beveridge: „Das Stück habe ich gemacht, um herauszufinden, ob man eine Animation in Realtime filmen kann.“

Das Video ähnelt ein wenig dem Cyclotrope-Experiment von Tim Wheatley (siehe hier), ist aber noch perfekter, weil es ein real fahrendes Rad zeigt.

Radfahrer in Baden-Württemberg sagen „Ja“

ja-zum-ausstieg-aus-stuttgart-21.jpgWenige Tage vor der landesweiten Volksabstimmung über den Stopp der Mitfinanzierung durch das Land am Projekt „Stuttgart 21“ hat sich der ADFC im südwestlichen Bundesland noch einmal zu Wort gemeldet und für Ja-Simmen zum Austieg aus dem Milliardenloch geworben:

„Aus Sicht der Radfahrer-Lobby bringt der geplante Tiefbahnhof „Stuttgart 21“ für reisende Radfahrer deutlich mehr Nachteile als der bisherige Kopfbahnhof. Der ADFC Baden-Württemberg rät daher, mit JA für den Ausstieg des Landes aus dem milliardenteuren Projekt bei der Volksabstimmung am kommenden Sonntag zu stimmen. Radfahrer müssten künftig jeden Bahnsteig über Aufzüge oder Rolltreppen erreichen – nicht mehr ebenerdig wie bisher im Kopfbahnhof. Zudem könnten die Züge nicht mehr auf einem von 16 Bahnsteigen frühzeitig bereitgestellt werden. Die kurzen Haltezeiten im Tiefbahnhof zwingen vor allem bahnfahrende Radgruppen beim Umsteigen zum echten „Stresstest“. Die relativ schmalen Bahnsteige im Tiefbahnhof bedeuten für reisende Radfahrer eine weitere Komfort-Einschränkung.“

ADFC Baden-Württemberg: Stuttgart 21 ist kein Projekt für Radfahrer