Transportservice mit Fahrradanhänger

Fahrradanhänger kommen wieder in Mode. Es hat Jahrzehnte gedauert, bis der Fahrradanhänger sein altbackenes Image als klobiges und schwergängiges Transportmittel für Arme loswurde. Immer mehr schnelle, leichte und leicht zu verstauende Modelle kommen auf den Markt, die dennoch für eine große Nutzlast ausgelegt sind.

Jüngstes Beipiel für die Renaissance des Fahrradanhängers ist das Businiess, das der Brüsseler Damien Lesca (30) aufgemacht hat. Damien hat einen Umzugs- und Transportservive in der belgischen Hauptstadt eröffnet, mit Fahrradanhänger natürlich. Auf seinen Rechnungen ist genau aufgeführt, wieviel CO2 die Kunden durch seine Dienstleistung gespart haben. Daniel zeigt sein Auftragsbuch: „Ein Kunde hat etwa drei Kilo CO2 gespart, weil ich einige leere Kisten ins Geschäft transportiert habe und volle zurück zum Kunden. Wenn ich ein herkömmliches Fahrzeug genommen hätte, wäre ich etwa 20 Kilometer unterwegs gewesen, was der Menge von drei Kilogrammm Kohlendioxid entspricht.“

Die Preise für Damiens Transporte können sich sehen lasssen: bis zu 20 Kilo kosten 5,- Euro, zwischen 20 und 40 Kilogramm 8,- Euro und bei mehr als 40 kg sind es 12,- Euro, die Damien für einen Transport innerhalb von 5 Kilometern um das Zentrum von Brüssel anbietet. „Aber meine Kunden kommen nicht wegen des Geldes zu mir, sie kommen, weil ich etwas für die Umwelt tue.“
Fietsniews: Verhuisdienst per fiets: na Lyon nu ook in Brussel

Gartenumzug mit Lastenfahrradparade

Rosa Rose ist ein Nachbarschaftsgarten in Friedrichhain. Seit Mai 2004 kümmern sich einige BewohnerInnen der Kinzigstraße um ein brach liegendes zugemülltes Grundstück und treffen sich zum gemeinsamen Diskutieren, Arbeiten, Organisieren, Bauen, Pläne schmieden, Pflanzen, Gießen, Feiern und Kuchen essen. Gemüse wird natürlich auch gepflanzt und geerntet.

Nach über 5 Jahren blühendem Nachbarschaftsgartendasein bauen private Bauherren die Lücken, auf denen der Garten gewachsen ist, nun komplett zu. Wir müssen umziehen! Darum werden wir mit einer großen bunten Lastenfahrrad-Parade am Sonnabend den 18. Juli 2009 ab 16 Uhr in der Kinzigstraße starten und die Obstbäume und anderen Pflanzen woanders hinbringen. Hoffentlich gelangen wir an einen Ort, der wie die Rosa Rose in der Kinzigstraße eine grüne Oase ist und offen für alle ist, die den Garten dann nutzen wollen.

Wir laden alle ein, mit uns zu ziehen, mit zu helfen, mit Lastenfahrrädern, Bollerwägen, Schubkarren, Fahrräder mit Anhänger, Kutschen und sonstigen unmotorisierten Gefährten sowie mit Hilfsbereitschaft und Buddeldrang den Garten umzupflanzen. Auch am Tag zuvor und am Tag darauf freuen wir uns über jede eingebrachte Hilfe! Es muss noch ganz viel gegraben werden. Kommt vorbei, macht mit!

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Auch willkommen: Lastenfahrrad mit Weidenkorb, hier auf dem Cover des Albums Chinese Democracy der Guns N’ Roses von 2008.

Garten Rosa Rose

Schwerer Verkehrsunfall mit Fixie

Schwere Verletzungen erlitt heute ein Fixie-Radler bei einem Verkehrsunfall in Berlin Mitte. „Gegen 9 Uhr 20 befuhr der 32-Jährige mit seinem Rad, dass lediglich mit einer Vorderradbremse ausgerüstet war, die Friedrichstraße in Fahrtrichtung Unter den Linden. Nach bisherigen Erkenntnissen radelte der Mann mit hoher Geschwindigkeit auf einen Fahrzeugstau zu, der sich an einer Fahrbahnverengung gebildet hatte. Da er offensichtlich nicht rechtzeitig bremsen konnte, wich er zunächst in den Gegenverkehr aus und versuchte über eine Mittelinsel die verkehrsbedingt haltenden Autos zu umfahren. Hierbei löste sich das Vorderrad und der 32-Jährige stürzte mit seinem Rad gegen einen wartenden „Chrysler“ eines 66-jährigen Mannes. Der Fahrradfahrer kam mit schweren Kopfverletzungen zur stationären Behandlung in ein Krankenhaus.“

Die Polizei veröffentlichte in ihrer Pressemelkdung zusätzlich zur Beschreibung des Unfalls folgende Sätze: „Von der Berliner Polizei wurden wiederholt im Rahmen von Verkehrsüberwachungen sogenannte Fixie-Fahrräder in den Innenstadtbezirken festgestellt, die nur unzureichend ausgerüstet sind und üblicherweise über keinerlei Sicherheitsausstattungen verfügen. Der Gebrauch dieser Räder ist daher objektiv hochgradig gefährlich und bedroht trotz etwaiger Übung und Erfahrung der Nutzer auf jeder Fahrt Leib, Leben und Gesundheit anderer Verkehrsteilnehmer und des Fahrers selbst.“

Pressemeldung der Berliner Polizei Nummer 1979 vom 13.07.2009 – 16:00 Uhr

Bilanz der Verkehrskontrollen

Die Polizei hat in der Zeit vom 1. bis 12.7. berlinweit verstärkte Fahrradkontrollen an Unfallschwerpunkten vorgenommen. Heute wurde Bilanz gezogen.

Es wurden – und das wird in der Pressemeldung zuerst genannt – 1030 Kraftfahrzeuge angehalten, deren Fahrer sich falsch gegenüber Radfahrern verhalten haben. Davon haben 45 beim Rechtsabbiegen den Vorrang von Radfahrern missachtet, 133 die rote Ampel. Was die anderen angehaltenen 852 Kraftfahrer falsch gemacht haben, geht aus der Pressemitteilung nicht hervor.

Zudem wurden 8036 Radfahrer nach einem Fehlverhalten angehalten – gegen 3482 davon wurden Ordnungswidrigkeitenanzeigen erstattet. 1616 Radfahrer fuhren bei Rot, 870 Radfahrer auf Fußwegen, 394 auf Radwegen in falscher Richtung. Einige Fahrräder wiesen erhebliche technische Mängel auf.

Auf die sonst übliche Kommentierung bezügl. des besonders hohen Verständnisses der Autofahrer und des besonders unausgeprägten Verständnisses der Radfahrer für die Kontrollen wird, zumindest in der Pressemeldung, verzichtet. Das steht dann sicher morgen in den Zeitungen. Die geringe Zahl „ertappter“ Autofahrer steht im Widerspruch zu den Unfallstatistiken und legt die Vermutung nahe, dass entweder das Hauptaugenmerk auf Radfahrer-Fehlverhalten gelegt wurde, oder dass typische Fahrrad-Verkehrsverstöße oft „ungefährlicher“ sind.

Alte und neue StVO für Radfahrer

Am 1. September 2009 treten Änderungen der Straßenverkehrsordnung (StVO) und der Verwaltungsvorschriften zur StVO (VwV-StVO) in Kraft. Der ADFC nimmt eine Art Synopse zwischen alter und neuer StVO vor und hat den Änderungen, die den Radverkehr betreffen, die bisherigen Regelungen in einer Tabelle gegenübergestellt. Dabei sind besonders wichtige Änderungen in roter Schrift dargestellt, während Passagen in grauer Schrift den Radverkehr nur am Rande berühren.
ADFC: Gegenüberstellung bisherige und neue StVO
ADFC über die Straßenverkehrsordnung

Infrastruktur für Pedelecs

Man mag von der Pedelecwelle halten, was man will, aber die elektrisch unterstützten Räder scheinen sich durchzusetzen. In den Niederlanden wurde im letzten Jahr ein Drittel des Umsatzes bei Fahrradläden mit E-Bikes gemacht, der Fahrradhersteller Sparta meldet, dass er in diesem Jahr das 300.000ste Pedelec produzieren wird, und auch in Ländern wie Japan, Korea und China scheinen Elektrovelos den Massenmarkt erreicht zu haben.

Jetzt verbessert sich auch langsam die Infrastruktur für Pedelecs. In der Stadt Rotterdam kann man das Elektrofahrrad an einer Chipkartenstation aufladen. Ab Januar 2010 wird das Aufladen gratis sein, die Chipkarte des öffentlichen Nahverkehrsanbieters dient lediglich als Identifikation.
Fietsberaad: Fiets opladen met OV-chipkaart

Skero ft. Kamp: Nimm den Fuß von Gas!

Der Wiener Rapper Skero hat gerade das Album Memoiren eines Riesen veröffentlicht. Der Titel bezieht sich wohl auf die 1,97 Körpergröße von Skero, lässt sich aber  auch als augenzwinkernder Kommentar auf die Angeberei im HipHop lesen.  Der Titel Nimm den Fuß vom Gas auf der Kompilation hat das Zeug zum Sommerhit.

Skero ft. Kamp – Fuss Vom Gas from bikefilmlove on Vimeo.

Skero ft. Kamp – Fuss Vom Gas from bikefilmlove on Vimeo.

Textprobe:
Nimm den Fuß vom Gas,
wir cruisen durch dieStadt,
wie Ice Cube schon sagt:
Ein guter Tag.
Böse Looser stehn im Stau,
jeder Platz ist zugeparkt,
wir ziehn an Dir vorbei,
bye-bye, hup Du Arsch…

Skero

Crashtest nicht bestanden!

Diese Frau fuhr vorschriftswidrig auf dem linken Radweg in der Schönhauser Allee, achtete einen Moment nicht auf den Verkehr und schon war es passiert. Für Radlerin und Fahrrad ging der Unfall allerdings glimpflich aus, noch nicht einmal die Luft war aus dem Reifen entwichen.
Originlafoto: outta tha way!
Fotograf: smallcaps

Nächste Ausfahrt Wedding

Das rührige Kulturprojekt Nächste Ausfahrt Wedding bietet eine Vielzahl an interessanten Fahrradtouren auf weithin unbekanntes Terrain nördlich der Berliner City.

Die Tour Gott im Wedding kommt als religiöse Stadtteilrundfahrt auf Rädern. Im Wedding leben über 160 verschiedene Nationen. Diese Vielfalt spiegelt sich auch in der Glaubenslandschaft des Bezirks wider. Auf Schritt und Tritt stößt man hier auf Kirchen, Moscheen, Tempel, Gebetshäuser und andere religiöse Einrichtungen.

Die Fahrradtour Afrika im Wedding führt ins Afrikanische Viertel, nahe der Rehberge. Die Straßennamen erinnern dort an die deutsche Kolonialherrschaft in Afrika. Ein Teil unserer Geschichte, der vielen unbekannt ist. Aber der Wedding ist heute auch Heimat vieler Afrikaner. Afrikanische Pop-Gottesdienste, verrückte Haarteile, Lebensmittel, von denen man keine Ahnung hat: dieTour führt dich an Orte, wo die afrikanische Community im Wedding zuhause ist.

Die Radtour Brunnenviertel und die Plumpe zeigt einen Weddinger Kiez vor und nach dem Mauerbau. Oft genug läßt man sich von der Oberfläche täuschen. Das Brunnenviertel ist hierfür ein Paradebeispiel: triste Betonbauten und leerstehende Ladenlokale prägen den ersten Eindruck. Vieles hier wurde während des 2. Weltkrieges und vor allem bei der Kahlschlagsanierung in den 60er und 70er Jahren zerstört. Im Schatten des Booms von Mitte und Prenzlauerberg überrascht das Brunnenviertel mit seinem verborgenen Charme und einer Vielzahl von Kleinodien. Vom Humboldthain bis zu Hertha BSC, von der AEG bis zu den Spuren des kalten Krieges:unsere Tour ist eine Fahrt ins Blaue hinter den Gleimtunnel.

Die nächsten Fahrradtouren finden bereits morgen statt. Alle Touren und alle weiteren Termine bei
Nächste Ausfahrt Wedding
Grafik: Nächste Ausfahrt Wedding
Nächste Ausfahrt Wedding Blog

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„Cycling For Change“ behindert

Cycling For Change ist eine Fahrradkarawane, die seit dem 4. Juli von Hamburg Richtung Klimacamp in Kopenhagen unterwegs ist und dort morgen eintrifft. In Lübeck  gab es Protestaktionenen zur Abschottung der EU-Außengrenzen und in Burg auf der Insel Fehmarn fanden Aktionen gegen die Fehmarnbelt-Querung statt, danach setzte der Treck nach Dänemark über. In der dänischen Stadt Vordingborg auf Seeland wurde dann alle Leute von Cycling For Change komplett eingelocht. Die Aktivisten hatten versucht, an der Sundbrücke vor Vordingborg ein Banner aufzuhängen und mit ihren Fahrrädern eine kurzfristige Straßenblockade zu errichten, um gegen die klimaschädlichen Folgen des immer weiter wachsenden Verkehrsaufkommens zu protestieren. Vor der Verhaftung kames zu einer halbstündigen Blockade der Sundbrücke zwischen Seeland und Falster. Im Laufe der Nacht vom 10.7. auf den 11.7 wurden alle Betroffenen nach und nach wieder freigelassen. Die Fahrradtour wird weiter nach Kopenhagen radeln, und sich dort an den Protesten anlässlich der COP 15-Konferenz, die neue politischen Klimaziele festlegen soll, beteiligen. „Wir brauchen einen grundlegenden Wechsel in der Politik. Der Mensch muss auch in der Klimapolitik im Vordergrund stehen, nicht die Wirtschaft oder der Staat. Dafür werden wir auch in Kopenhagen kämpfen!“
Cycling For Change

Bottleclip Flaschenhalter

Bottleclip ist ein formschönes und günstiges Flaschenhalterungssystem des Berliner Designers Matthias Ries. Es besteht aus einem erweiterten Schraubverschluss, sodass man eine Wasserflasche einfach in einen Standard-Herrenrahmen einklinken kann. Es ist nicht für den sportlichen Radfahrer gedacht sondern eher für den älteren Radler oder Familienradfahrer, der gern eine oder zwei zusätzliche Getränkeflaschen an Bord haben will, ohne lange in den Fahrradtaschen suchen zu müssen. Einfach anzubringen, einfach zu nutzen und billig in der Produktion.
Matthias Ries Design Office: Bottleclip
Foto: Matthias Ries
via: Bikehacks

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Alle 19 Stunden ein getöteter Radfahrer

In Deutschland ist im Jahre 2008 alle 19 Stunden ein Radfahrer im Straßenverkehr getötet worden. Das wurde gestern vom Statistischen Bundesamt im Bericht „Unfallentwicklung auf deutschen Straßen 2008“ bekanntgegeben. Während die Gesamtzahl der Unfallopfer im Straßenverkehr auf dem niedrigsten Stand seit den fünfziger Jahren lag, stieg die Zahl der getöteten Radfahrer von 425 im Jahre 2007 auf 456 im vergangenen Jahr. Das bedeutet einen Anstieg um 7,3 Prozent. Auch die Zahl verunglückter Radfahrer stieg an, wenn auch nur leicht. Lag die Zahl der Verunglückten unter den Radfahrern 2007 bei 79.004, so stieg sie im Jahr 2008 auf 79.423. Besonders stark sind ältere Menschen auf dem Fahrrad von schweren Unfällen betroffen. Der Anteil der Senioren an allen mit dem Fahrrad Verunglückten betrug 16%, jedoch waren 48% von allen getöteten Fahrradfahrern 65 Jahre und älter.
Statistisches Bundesamt: Unfallentwicklung auf deutschen Straßen 2008 (pdf-Dokument)

S-Bahnlos glücklich – einige Tipps

Im Onlineroutenplaner des Verkehrsverbundes Berlin-Brandenburg (VBB) werden nun die aktuellen Fahrzeiten der Berliner S-Bahn berücksichtigt. Dass jeder Zug auch wirklich fährt, kann allerdings nicht garantiert werden. 8-Wagen-Züge waren in den letzten Tagen kaum mehr zu sehen. S-Bahnen sind hoffnungslos überfüllt, die Fahrradmitnahme ist weitgehend ausgeschlossen.

Der Routenplaner kann aber noch mehr – die versteckte Option „Details einstellen“ ermöglicht es, die S-Bahn wegzuklicken. Auch bei erheblichen Umwegen kann sich das derzeit lohnen. Übrigens wissen viele Berliner nicht, dass Regionalzüge (RB, RE) mit der normalen Fahrkarte benutzt werden dürfen. Auch Fahrräder können dort mitgenommen werden.

Zum Routenplaner des VBB

Die aktuelle Situation, die laut neuer S-Bahn-Geschäftsführung mindestens bis September anhalten wird, ist natürlich auch ein Anreiz zur Nutzung des Fahrrads. Wer hier geeignete Wege sucht, nutzt am besten BBBike.

BBBike – Fahrradroutenplaner Berlin

Statt einer Tourberichterstattung …

… muss in diesem Jahr ein Bild reichen.

Wir wollen aber noch einen Linktipp geben, den wir bereits im Juli 2005 in einem Beitrag (hier) veröffentlicht haben, aber vielleicht sind in der Zwischenzeit einige Leser neu hinzugekommen. Das Tour de France Lanterne Rouge Blog kümmert sich um den Letzten einer jeden Etappe und natürlich den Letzten im Gesamtklassement. In den Jahren 2007 und 2008 war das der belgische Radrennfahrer Wim Vansevenant. Außerdem hat die Blogschreiberin Nancy Toby ein Herz für die Verletzten und Ausgeschiedenen der Tour de France. Vielleicht ist der letzte Platz eine kleine Garantie dafür, dass nicht gedopt wurde, oder ist so eine Wahnsinnstour grundsätzlich nur mit Chemie durchhaltbar?

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