WHO-Studie zu Verkehrstoten in armen Ländern

Die WHO hat eine Studie veröffentlicht, nach der in armen Ländern die Gefahr eines tödlichen Verkehrsunfalls neunmal so hoch ist wie in den reichen Ländern. „Mehr als 90 Prozent der weltweiten Verkehrstoten treten in Ländern mit unteren und mittleren Einkommen auf, während diese Länder nur über 48 Prozent der weltweiten Fahrzeuge verfügen“. Zum Presseartikel bei Google News.

In einer Fotoserie stellt Spiegel.de das Problem so dar, als würde es lediglich aus einer schlechten Infrastrutur bestehen. Zur Fotoserie.

Im Tagesspiegel-Artikel zu dem Thema äußert sich Alfred Fuhr vom AvD. Er sieht weniger ökonomische, sondern eher kulturelle Gründe bei den hohen Verkehrsopferzahlen in armen Ländern. Dieser Ansatz scheint vernünftig, auch wenn ich mir nicht zutraue, die Gründe klar zu durchschauen. Beim Weiterlesen des Textes tritt die Autoperspektive in den Vordergrund: Fuhr sieht Unfallrisiken bei nichtangeschnallten Arabern, die Unfälle als gottgegebenes Schicksal betrachten, und in einem Nebensatz deutet er an, dass (hierzulande) eher Geringverdiener mit Bus und Bahn fahren (und sich damit einem geringen Unfallrisiko aussetzen). Verkehrssicherheit sieht Fuhr durch Airbags, Gurte und elektronische Warnsysteme gegeben. Auch der klassische Denkfehler bleibt nicht aus, er behauptet, dass diese Systeme die Zahl der Unfälle vermindern – dabei lindern sie nur die Unfallfolgen. Zum Tagesspiegel-Artikel.

Im Stadtverkehr der reichen Länder sind Fußgänger und Radfahrer die am stärksten gefährdeten Gruppen – mit Airbags erreicht man da nichts. Der Löwenanteil der Verkehrsunfallgefahren geht von Kraftfahrzeugen aus. Klassische Infrastrukturversuche – insbesondere Radwege – gelten als gescheitert. Die Verkehrsgefahren kann man nicht mindern durch ein Anpassen der Fußgänger und Radfahrer an den Kraftverkehr. Der Kraftverkehr muss sich den in der Stadt lebenden Menschen anpassen, nur dieser Ansatz kann funktionieren und funktioniert in Teilen bereits. Nicht zuletzt die vielen Tempo-30-Zonen dürften beispielsweise dazu beigetragen haben, dass die Unfalltotenzahlen in Berlin in den letzten Jahrzehnten um Größenordnungen gesunken sind.

Was der berlinradler meint: Das Phänomen „Auto“ ist realistisch betrachtet ein zeitlich endliches Phänomen. Die Erdölreserven reichen nicht unendlich, sondern nur noch wenige Jahrzehnte. Der Stromsektor (Elektroauto) kann den Verkehr in seiner heutigen Form (tonnenschwere Fahrzeuge) unmöglich übernehmen, und wenn, dann nicht ewig, denn auch seine Rohstoffe sind begrenzt. Will man weiterhin einen Individualverkehr ermöglichen, ist das langfristig ohne Leichtbauweise nicht zu schaffen. Unser Verkehrssystem und die dazugehörigen Denkweisen kann und sollte nicht in arme Länder exportiert werden. Einige der Folgen zeigt dieser Bericht.

RP online über böse Radfahrer

Im wesentlichen gibt es zwei Arten von Presse für Radfahrer: Zum einen die Beschreibung von Radfernrouten durch schöne Landschaften, zum anderen Artikel über bösartige Verkehrsrowdies. Die Rheinische Post hat auf ihrer Internetseite RP online einen Beitrag für die zweite Kategorie geschrieben.

Rücksichtslose Radfahrer – in der Stadt Münster, in der für mehr Strecken das Fahrrad (38%) als das Auto (36%) genutzt wird, scheinbar ein großes Problem. Daran, dass sich pro 100.000 Einwohner im vergangenen Jahr 244 mit dem Fahrrad verletzten, ist laut dem im Artikel zitierten Polizeidirektor Udo Weiss die mangelnde Normenakzeptanz der Radfahrer schuld. Solche Sätze, in denen lapidar ein Hauptschuldiger erklärt wird, sind für mich immer eine offene Einladung zu einem Blick in die Unfallstatistik: In Münster gab es im Jahr 2008 insgesamt 754 Fahrrad-Verkehrsunfälle, davon 41% (315) durch Radfahrer verursacht, weitere 10% (79) unter einer Mitschuld der Radfahrer. Gerade einmal 22% (167) der Unfälle fanden ohne Beteiligung von Kraftfahrzeugen statt. Hauptunfallgegner und damit Hauptrisiko im Straßenverkehr sind also motorisierte Fahrzeuge. Dass es insgesamt 9322 Verkehrsunfälle in Münster gab, ist ebenfalls interessant. Der grundauf schlechte münsteraner Radler ist nicht mal 10% der Unfälle des Straßenverkehrs verwickelt – und das als Hauptverkehrsträger.

Spulen wir nochmal zurück zur „mangelnden Normenakzeptanz“ der Radfahrer, so drängt sich der Verdacht auf, dass ein riesiger Block einfach unterschlagen wurde – die Normenakzeptanz der Kraftfahrer.

Der Polizeidirektor hat die Lösung für die Verbesserung der Situation parat – er fordert, „das Fahrrad und sein Besitzer als eigenständigen Punkt in die Straßenverkehrsordnung aufzunehmen“- dabei orientiert er sich (man lese mit ironischem Unterton) natürlich an den Unfallursachen: „Neben Geschwindigkeitsbegrenzungen, Parkverbotsflächen und Promillegrenzen schlägt er […] vor, dass alle Radfahrer über 16 einen Ausweis bei sich tragen. Und zu einer Haftpflichtversicherung verpflichtet werden.“ Unfallvermeidung durch Parkverbote und Ausweispflicht – super! Einzig die Haftpflichtforderung ist sinnvoll, trägt aber ebenfalls nicht zur Unfallvermeidung bei.

Polizeidirektor Weiss fährt übrigens laut Artikel nicht Rad, wegen der Unfallstatisik. Womit er sich fortbewegt, steht nicht im Artikel. Welches Verkehrsmittel bietet den optimalen Kompromiss zwischen Gefahr der Verletzung von Fremden und der eigenen Verletzung? Die Antwort des Herrn Polizeidirektor wäre interessant.

Fahrradrouten bei Google Street View

google-street-view-trike.jpgDer Google-Dienst Street View ist eine Ergänzung zu Google Maps und wird in Deutschland noch nicht angeboten. In Europa gibt es ihn bereits in Frankreich, Spanien, Italien, Großbritannien und den Niederlanden. Es handelt sich um 360-Grad-Panoramabilder, die mit speziell ausgerüsteten PKW aufgenommen werden. Diese Spezialfahrzeuge haben auf dem Dach neun Kameras montiert: Acht Kameras für den 360-Grad-Blick, eine Kamera ist nach oben gerichtet. Da etwa alle zehn Meter Fotos gemacht werden, ist es möglich, eine Strecke virtuell in Google Maps „abzufahren“. Allerdings können solche Bilder nur von Straßen gemacht werden, die von Autos befahren werden können. Um darüber hinaus auch Parks, Fahrradwege und Fußgängerzonen zu erfassen, hat Google in den USA ein Kamera-Dreirad konstruieren lassen. Vermutlich werden in Amerika schon bald die ersten Fahrradwege mit Street View ausgeleuchtet.
BikePortland: USA Today: Google’s photo-taking trike now on bike trails

Mit RFID-Chips gegen Fahrradklau?

Die Stadt Kopenhagen hat Anfang des Monats einen Feldversuch gestartet, um zu testen, ob sich RFID-Chips als wirksames Mittel gegen Fahrraddiebstahl eignen. Die Grundidee ist einfach: Fahrräder werden von der Stadtverwaltung mit einem sendenden Chip ausgestattet. Wenn ein Rad gestohlen wird, kann man das per Mail dem Amt mitteilen. Ordnungsamtsmitarbeiter, die normalerweise den ruhenden Verkehr kontrollieren und Tickets an Falschparker verteilen, haben nun einen Scanner dabei. Sobald das Gerät ein gestohlenes Fahrrad in der Nähe meldet, wird eine Mail mit dem Standort des Velos an den Eigentümer gesandt. Sollte das Pilotprojekt erfolgreich sein, sollen später an Verkehrsknopenpunkten ebenfalls automatische Scanner installiert werden. Ein Nachteil des neuen Systems besteht meines Erachtens darin, dass von einem mit Chip ausgerüsteten Fahrrad ein Bewegungsprofil erstellt werden kann.
copenhagenize.com: The Chips Are Up in Copenhagen

Få en lille chip på from Kristian Foldager on Vimeo.

Günstige Verkehrsprognose für das Fahrrad

Immer mehr Berliner werden innerhalb der nächsten fünfzehn Jahre auf das Fahrrad umsteigen. Das ist das  Ergebnis der ersten gemeinsamen Verkehrsprognose für Berlin und Brandenburg. Die drei wichtigsten Erkenntnisse:

  1. Die Bedeutung des Radverkehrs nimmt zu.
  2. Längere Strecken werden zunehmend mit dem ÖPNV statt dem Auto zurückgelegt.
  3. Der Verkehr auf den Straßen nimmt ab. Nur in den äußeren Bezirken bleibt das Auto wichtigstes Transportmittel, im Inneren dominiert der Öffentliche Verkehr.

Verkehrssenatorin Ingeborg Junge-Reyer sage: „Die Fahrradfahrer werden zu einem Markenzeichen der Hauptstadt.“ Dieser Effekt wird  noch verstärkt durch die Annahme, dass die durchschnittlich mit dem Fahrrad zurückgelegten Strecken länger werden. Heute sind es 3,8 Kilometer, die im Schnitt pro Fahrt auf dem Rad absolviert werden, bis zum Jahr 2025 sollen 4,4 Kilometer pro Radfahrt abgestrampelt werden.

Senatsverwaltung für Stadtentwicklung:  Die Metropolregion wächst zusammen: Erste Gemeinsame Verkehrsprognose Berlin-Brandenburg 2025
Johannes Hampel: Berlin wird zur Fahrradstadt – und ist es schon
Morgenpost: Berlin wird zur Fahrradstadt
Tagesspiegel: Mehr Autos – aber weniger Verkehr

Radlerin in Pankow schwer verletzt

Eine Radfahrerin fuhr gestern in den Kreuzungsbereich Berliner Straße Ecke Breite Straße bei Rot ein und wurde von einem Pkw angefahren. Sie wurde schwer verletzt. Leider ist aus der Polizeimeldung nicht die genaue Fahrtrichtung ersichtlich.

Trotz der Schuld der Radfahrerin – mit Tempo 30 wäre das nicht passiert. Der Bereich der Berliner Straße fällt durch häufige Unfallmeldungen auf.

Liebe Radfahrer, passt auf Euch auf!

Nacktfahrerdemonstrationen am 13. Juni 2009

Fahrraddemo zum dritten. Am kommenden Sonnabend jährt sich wieder der weltweite Tag der Nacktradler. Hier ein Auszug aus dem Aufruf zum nackigen Radfahren.

„Gerechtigkeit auf den Strassen, fordern wir mit fester Überzeugung, ernsthaft aber gleichzeitig mit Symphatie und einer guten Zeit verbringend. Die Autos drücken uns ihre Geschwindigkeit, Präpotenz, ihre “dicke Luft“ und Gewalt auf. Deswegen wandeln wir durch unsere Beweglichkeit die täglichen Fahrten durch die Stadt in einen Akt zivilen Ungehorsams um. Wenn wir außerdem noch auf den Fahrrädern demonstrieren und das nackt, wandeln wir den Ungehorsam in einen exemplaren beispielhaften Protest um. Die Coordinación de Colectivos Ciclonudistas (CCC) aus Aragón (Spanien) ruft dazu auf, am 13. Juni 2009 weltweit Nackfahrerdemonstrationen durchzuführen.

Befreie Deinen Geist und Deinen Körper!
Genieße eine einzigartige Spazierfahrt durch das Zentrum Deiner Stadt!
Runter mit den Klamotten, rauf auf´s Rad!
Gerechtigkeit auf den Strassen!“
ciclonudista.net

Critical Mass in Leipzig durch Polizei beendet

Am vergangenen Freitag gab es in Leipzig eine Critical Mass – eine gemeinsame Radtour, wie sie in vielen Städten der Welt regelmäßig stattfindet – doch diese Critical Mass wurde ruppig von der Polizei beendet. Robert Christiansen im Studiogespräch mit Redakteuren der Sendung „Rennradio“ von Radio Blau (Leipzig 99,2 MHz), die vor Ort waren.
Sendung hören (OGG-Datei) oder mit dem
JOrbis-Player hören (19 Minuten)
Critical Mass Leipzig
Dank an Sebastian für den Hinweis.

Nachtrag: Das Rennradioteam hat die ganze Sendung als mp3-Datei zum Download bereitgestellt. Diese könnt ihr euch hier herunterladen.

Fahrraddemo gegen steigende Mieten

Kaum ist die Sternfahrt vorbei, da kündigt sich bereits die nächste Demonstration auf Rädern an. Am Freitag geht´s zur „Fahrraddemo gegen Gentrifizierung, steigende Mieten, Verdrängung von alternativen Projekten, Media-Spree und die ganze blöde Stadtumstrukturierung“. Angekündigt ist eine Strecke über Mitte (Wagenplatz Schwarzer Kanal), Friedrichshain (RAW & Osthafen), Alt-Treptow (Lohmühle) und zurück nach Kreuzberg (Carlofts). Die Demo wird initiiert vom vom Initiativkreis Media-Spree versenken! und ist Teil der Aktionswochen gegen Gentrifizierung (6.-21. Juni) wie der Kampagne Steigende Mieten stoppen. Eine Liste aller Veranstaltungen der Aktionswochen gegen Gentrifizierung gibt es auch.

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Karaoke-Bike im Mauerpark

Im Stadtbild sind Cargobikes namens Bullit von Larry vs Harry immer häufiger zu sehen, mal als klassisches Arbeitsgerät von Fahrradkurieren, mal als privates Lastenfahrrad. Ungewöhnlich ist jedoch das Bullit, das in diesem Frühjahr im Mauerpark aufgetaucht ist. Es wurde mit Lautsprechern, einem Karaoke-System, Mikrofon und Laptop bestückt und fährt als mobile Karaokebar durch Berlin. Die Verlockung, einmal als Sängerin oder Sänger vor einem richtig großen Publikum aufzutreten, ist groß. Bei gutem Wetter versammeln sich manchmal tausend Leute im Amphitheater im Mauerpark und lauschen den mehr oder weniger hörbaren Gesängen der Karaokestars.
via: copenhagenize.com

Fahrradladen Rembetis

Der schönste Fahrradladen der Stadt befindet sich nicht in Kreuzberg sondern in der Oderberger Straße in Prenzlauer Berg. Dort in der Nummer 35 nahe dem Mauerpark hat sich Georgios Velissario einen Lebenstraum verwirklicht und einen Shop für alte Fahrräder eröffnet. Wer nun einen der x-beliebigen Gebrauchtfahrrradläden vermutet, liegt ganz falsch, denn hier werden ausgesuchte Stücke der Fahrradgeschichte zwischen den Dreißigern und den Siebzigern des letzten Jahrhunderts verkauft. Zur Zeit hat man die Auswahl unter sechzig historischen Fahrrädern vom Rennrad bis zum Lastenfahrrad. Die Preise sind ausgesprochen moderat, die günstigsten Räder gehen bereits für 150,- Euro über den noch nicht vorhandenen Ladentisch. Nach oben ist die Preisskala offen, manch edles Velo ist weit teurer als tausend Euro. Aber Achtung: Velissario verkauft nicht an Jede und Jeden, er muss schon das Gefühl haben, dass seine Räder in gute Hände kommen.

Fahrradladen Rembetis

Es ist ebenfalls möglich, mal ein altes Fahrrad zu mieten. Und wenn der Laden erst einmal fertig ist, wird man bei Rembetis auch einen Milchcafe trinken können, denn eine Cafe-Ecke ist in Planung.
Fahrradladen Rembetis
Oderberger Straße 35
Öffnungszeiten:
Mo bis Sa 10:00 bis 22:00 Uhr

33. Berliner Fahrradsternfahrt

Trotz des relativ schlechten Wetters haben sich gestern nach einer Schätzung des ADFC etwa 100.000 Demonstranten an der 33. Ausgabe der Berliner Sternfahrt beteiligt. Die Polizei sprach von deutlich weniger Teilnehmern, ohne allerdings konkrete Zahlen vorzulegen. Aus allen Himmelsrichtungen kamen die Radler auf 18 Routen mit einer Gesamtstreckenlänge von über 1000 Kilometern zum Umweltfest zwischen dem Großen Stern und dem Brandenburger Tor. Viel Spaß machte den Radlern die Fahrt auf den Autobahnen Südring und Avus. Besonders stark vertreten waren in diesem Jahr die Helmträger. Die Berliner Morgenpost meinte gar, dass jeder zweite Radfahrer behelmt war. Nach meinem Eindruck ist das stark übertrieben, dennoch bleibt der Eindruck, dass 2009 deutlich mehr Radfahrer mit Helm unterwegs war als in den Vorjahren.
Video: bemme51

Kreuz(ungs)gefährlich

Wer der Tangentialroute 8 von Dahlem nach Köpenick folgt, kommt derzeit – auch wegen des Ostkreuz-Umbaus – nicht um die Kreuzung Stralauer Allee / An den Treptowers herum. Auf der Stralauer Allee ist es für Radfahrer besonders gefährlich, in Ostrichtung geradeaus weiterzufahren.

Den Charakter der Straßenführung kann man bei Bing Maps sehr gut erkennen – der Hauptverkehr fließt von der Stralauer Allee nach rechts ab, zweispurig. Zwar führt der benutzungspflichtige Radweg gerade weiter in Richtung Stralauer Insel, dennoch entspricht die Situation (Geradeausverkehr Radfahrer / Rechtsabbiegeverkehr Kraftfahrer) eher einer Kreuzungssituation. Die Ampelphase wird dem leider nicht gerecht:

p1080295x.jpg

Zwar haben Radfahrer und Autofahrer weitgehend unterschiedliche Ampelzeiten, dennoch überschneiden sie sich kurz, wie im Bild zu sehen. Das ist besonders gefährlich – ein Autofahrer mit hoher Geschwindigkeit, vielleicht noch auf der linken der beiden Rechtsabbiegerspuren und mit verdeckter Sicht, rechnet ggf. überhaupt nicht mit „querenden“ Radfahrern.

Eine dringende Empfehlung an dieser konkreten Stelle ist, bei der Ampelplanung als Vorbild eine Kreuzungssituation anzunehmen. Wenn Radfahrer grün haben, haben Autofahrer rot – und umgekehrt. Auch an anderen Kreuzungen ist das Rechtsabbiegen aus zwei Spuren problematisch, auf so etwas sollte, wenn Radwege vorhanden sind, generell verzichtet werden.

Foto vom berlinradler (7.6.2009)

Sternfahrt ohne den Südring?

Die Berliner Polizei hat dem Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Club (ADFC) verboten, die Fahrradsternfahrt am kommenden Sonntag über die Stadtautobahn A100 zu führen. Das berichtet die taz heute. Die Polizei begründet das Verbot damit, dass es zu einem Verkehrskollaps führen könne, wenn die Autobahn zwischen den Ansschlussstellen Buschkrugallee und Alboinstraße für zwei/drei Stunden nicht dem Autoverkehr zur Verfügung steht. Der ADFC kündigte an, vor dem Verwaltungsgericht Widerspruch gegen Demonstrationsverbot auf der Autobahn einzulegen. Nach Einschätzung von ADFC-Geschäftsführer Greve kann es gut sein, dass sich erst am Sonnabend oder Sonntagmorgen entscheidet, ob die Radfahrerdemo wie geplant über die A100 führt.
taz: Polizei bremst Radfahrer aus
taz-Kommentar: Vorfahrt hat stets der Autofahrer
da isser: Sternfahrer bedrohen Berlins Lebensader
Siehe auch Diskussion zum Sternfahrt-Beitrag.
Tagesspiegel: Am Sonntag legen Radler die Innenstadt lahm

Lichtenrade: Verkehrsunfall mit Fahrerflucht

Erst heute gab die Berliner Polizei bekannt, dass sich am 25.5. in Lichtenrade ein schwerer Verkehrsunfall mit einem verletzten Radfahrer ereignete. Zur Polizeimeldung, Stadtplan von der Unfallstelle.

Der 72-Jährige Radfahrer befuhr die Pechsteinstraße und wurde von einem Auto so knapp überholt, dass er gegen ein geparktes Fahrzeug stieß, stürzte und sich dabei schwer verletzte.

Der Unfallverursacher flüchtete – auf ihrer Webseite sucht die Polizei nach Zeugen.

Zur Beruhigung möchte ich anmerken, dass die Unfallart „knapp überholen“ äußert selten ist und man sich auf andere Gefahren einstellen sollte. Fremdverursachte Hauptunfallursachen sind (in dieser Reihenfolge) falsches Verhalten beim Abbiegen, Nichtgewähren der Vorfahrt und Fehler beim Einfahren in den Fließverkehr.