Radtour Challenge – Berlin Richtung Osten!

An einem frühen, nieseligen kalten Novembermorgen, so gegen 11 Uhr, beeilte ich mich, noch den Schlaf aus den Augen reibend, einen Schlüssel abzuholen.

Das wäre ja einfach gewesen, läge der Schlüsseldienst in meiner Hood. Aber nein! Der musste bedauerlicherweise in einem anderen Bezirk liegen.

Egal! Denn natürlich war ich vorbereitet, hatte mir die Route genaustens notiert und Reiseproviant und Ersatz-Akkus in meine Taschen gestopft.

Furchtlos und motiviert machte ich mich also auf, die Bezirksgrenzen zu durchqueren.

Einige Straßenzüge schienen sich merkwürdig verändert zu haben, gestern oder sagen wir, so vor zwei Jahren konnte ich, den klaren Horizont vor Augen noch hier lang radeln. Jetzt tauchten wie aus dem Nichts plötzlich merkwürdige Bauten, riesig, unförmig und mir die Sicht und viel schlimmer, die freie Weiterfahrt verwehrend vor mir auf! Thronten einfach da und ich konnte gar nicht erkennen was es war! Es wäre einfacher gewesen, hätte ich irgendwie einen Sinn darin gesehen. Eckig und aus Beton, es sah aus wie das Spitzdach eines Hochhauses, (haben Hochhäuser Spitzdächer..?) mitten auf der Straße! Warum? Und warum jetzt?!

Wie auch immer, es zwang mich meine Route neu anzupassen. Kein Problem, einfach die Parallelstraße lang und dann…

verfranzte ich mich und erreichte mein Ziel immerhin, allerdings viel umständlicher und später als geplant.

Ungefähr das gleiche wiederholte sich unnötiger Weise noch einmal auf der Rückfahrt und ich hatte vorerst von innerstädtischen Abenteuern genug!

Denn bisher unerwähnte Herausforderungen hielten mich auf der Strecke ebenfalls auf Trab und vereitelten meinen Zeitplan. Wie beispielsweise der junge sportlich gekleidete Mann auf dem sportlichen Fahrrad vor mir, auf dem unsportlich engen Radweg, der das große Spektrum seiner Gangschaltung noch nicht entdeckt zu haben schien.

Oder der Moment, in dem ich nur knapp einer fiesen platten Plastikflasche auswich, die mir kurz davor ein E-Bike Fahrer wütend, wenn auch versehentlich zugekickt hatte, nachdem er darauf den Asphalt küssend weggerutscht war. Er stand schimpfend auf und schien so weit intakt zu sein, ich konnte weiter. Dann der dm-Boxenstop, denn nur dort gibt es mein Lieblings-Shampoo.

Dann wie immer natürlich, Automobilfahrzeuge, deren Besitzer*innen aufgrund der Kraft, Größe und Geschwindigkeit des Blechs unter ihrem Hintern, glauben andere Vorfahrtsregeln zu haben. Dann Automobilfahrzeuge die es aufgrund ihres Blaulichtes tatsächlich haben. Ärgerlicherweise wie immer natürlich in meiner letzten Grünphase. Dann…

Nanu, auf den billigen Plätzen dahinten erreichen mich unqualifizierte Buh-Rufe…

OKAY! Dann versuche ich es jetzt mit der eigentlichen Ankündigung.

Es gibt nämlich am 15.11. in der ADFC VELOKIEZ Bibliothek die abenteuerlichen Erzählungen der Radreise von:

Florian Keiper: Einfach mal losfahren, könnte gut werden

Quelle: adfc.de/floki

Im April 2019 fuhr Floki von seiner Berliner Haustür los gen Osten.
Über die Türkei, Georgien, Russland und Kasachstan ging es nach Kirgistan, um von dort über den Pamir Highway Richtung Iran zu radeln.

Natürlich lief auf einer solchen Reise nicht alles glatt.
Von unzähligen platten Reifen an nur einem Tag bis hin zu einem unerwarteten Brei in der Fahrradtasche durch eine geöffnete Pfefferpackung und gleichzeitig ausgelaufener Schokoladencreme, hat er viel erlebt.

Die Eindrücke der Tour hat er in einem kurzweiligen und unterhaltsamen Vortrag zusammengefasst. Dieser Radreisevortrag kommt ohne Hochglanzfotos und Zeitrafferaufnahmen aus, sondern besticht durch wunderbare Geschichten von kleinen Abenteuern, herzlicher Gastfreundschaft und zauberhaften Begegnungen mit Menschen.

Selbst mitten im Winter macht dieser Vortrag Lust, endlich wieder auf große Entdeckungsreise zu gehen.

Wann:
Freitag 15.11.2024
19 Uhr – 21 Uhr

Wo:
ADFC VELOKIEZ Bibliothek
Möckernstraße 47, 10963 Berlin

Kosten:
Spendenbasis

Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.“

🙂 Viel Spaß!

Tour de Verkehrswende 2024!

Der Sommer bleibt sportlich und ist, auch wenn das Gezirpe der Mauersegler sich über unseren Köpfen bis zum nächsten Jahr vorerst ausgezirpt hat, noch längst nicht vorbei. Ihr braucht also gar nicht erst vom Sattel runter!

Denn nahtlos weiter geht’s mit der Tour de Verkehrswende vom 17. bis 30. August von Eisenach bis nach Berlin!

Quelle: Changing Citties e.V.

Es mag den Standart Nachrichten entnehmend, vernünftig klingen, die unterschiedlichen Verkehrs-Sektoren, Fahrrad- und Autoverkehr nicht gegeneinander auszuspielen und das ganze zusammen zu denken. Klingt pädagogisch fantastisch. Nur – und das ist ein Knackpunkt und ein bisschen heuchlerisch daran, haben wir hier nicht den dazu nötigen Fall, dass die Bereiche Fußgänger und Fahrradverkehr mit der dominierenden Auto-Industrie und seinen mächtigen Lobbyisten in Politik und Wirtschaft, auf Augenhöhe agieren würden.

Denn während sich die eine Seite ständig mit enormen Kraftaufwand bemühen und kämpfen muss, über Jahre! Sogar Jahrzehnte hinweg, oft auch nur um kleine Erfolge zu erzielen, wenn überhaupt – Um damit wiederum Gefahr zu laufen, dass skrupellose Politiker*innen die längst so überfälligen Fortschritte, mit einem Wimpernzucken und müdem Gähnen, frech zudem gesetzeswidrig von heute auf morgen regressiv zum Anfang zurück kurbeln – walzt die größenwahnsinnige Autoindustrie, sich buchstäblich durch das vom rasant fortschreitenden Klimawandel geschüttelte Land und macht alles platt was noch nicht platt ist, ohne Rücksicht auf Verluste!

Zukunft was ist das? – Scheiß drauf, ab sofort ein Fremdwort! Und die verantwortlichen Damen und Herren werden dafür auch noch sehr gut bezahlt! Nicht zuletzt von unseren Steuergeldern! Warum? Weil sie es können. Warum? Tja.. das ist der Fehler.

Was allerdings richtig und wichtig ist zu betonen – Klima- und! sozialgerechte Infrastruktur, wie den Ausbau von sicheren Fahrradstraßen und Fußwegen, Freiräume für die Menschen in den Städten schaffen, Flächen entsiegeln, Begrünung, keine neuen Autostraßen, den motorisierten Individualverkehr und den Bau neuer Automobile begrenzen, Ausbau von Schienenverkehr und Wohnungsbau für normale Menschen, Umgestaltung von Industrien usw. – Wie viel gute Lebensqualität wir dafür bekommen! Und eine Zukunft! Wir verlieren nicht, wir bekommen! Vieles ist nur Umgewöhnung, ein Durchbrechen und Umdenken von angelernten Routinen und Netzwerken, das setzen von anderen Maßstäben.

Deshalb – jetzt erst recht! Auf geht’s! Zur diesjährigen #Tour de Verkehrswende von Changing Cities!

Alle Infos – Kosten, Übernachtung, Route, wo, wann und überhaupt.. erfahrt ihr auf der Website von Changing Citties:

„Du fährst gerne Rad? Auch oder gerade in Gesellschaft? Mit Menschen, die wie du die Nase voll haben von miesen, gefährlichen Radwegen, sich aber damit nicht zufrieden geben wollen? Dann werde Teil der Tour de Verkehrswende 2024! Wir fahren von Eisenach nach Berlin und unterstützen vor Ort aktive Gruppen, die sich für eine nachhaltige Mobilität in ihrer Region einsetzen.

Wo können wir Positives erfahren, mitnehmen und weitertragen? Wo funktioniert nachhaltiger Verkehr noch nicht und warum? Beides – Lob für gelungene Bespiele, aber auch Forderungen der lokalen Initiativen – tragen wir nach Berlin ins Verkehrsministerium.“ (Changing Cities)

Quelle: Changing Citties e.V.

„Wir vernetzen lokale Initiativen zu starken, bundesweiten Bewegungen, die gemeinsam noch mehr erreichen. Wir bringen unsere Expertise in den politischen Diskurs ein, um auf landes- und bundespolitischer Ebene die Rahmenbedingungen für die Verkehrswende vor Ort zu schaffen.“ (Changing Cities)

++++++++++++++++++++ Update +++++++++++++++++++++++

Quelle: Changing Cities

1. Mai! kommt zur Fahrrad-Razzia in den Grunewald!

Auch in diesem Jahr sind wir entschlossen im Kampf gegen soziale Ungleichheit!

„Die Spezial-Enteignungskräfte (S.E.K.) operieren im Problembezirk zu Fuß!

Als An- und Abreiseoption bietet der Einsatzplan aber die Möglichkeit, sich der autonomen Fahrradstaffel von Respect Cyclists und FRE!LAUF anzuschließen! Danke für die Amtshilfe! 🎖“

Quelle: mygruni.de

„= ZUBRINGER =
11:30 Falkplatz, Max-Schmeling-Halle
~12:00-12:15 Rotes Rathaus
~12:30 Bülowstraße
von Respect Cyclists

= WEGBRINGER =
16:30 S-Bhf Grunewald zur Gneisenaustr.
von FRE!LAUF“

Außerdem kämpfen und feiern wir dieses Jahr nicht nur für den 1. Mai sondern stoßen auf den längst überfälligen Rücktritt Manja Schreiners an! Prost!

Berlins Verkehrssenatorin Manja Schreiner (CDU) hat heute ihren Rücktritt angekündigt, nachdem die Universität Rostock ihr den Doktortitel entzieht. Als Verkehrssenatorin verantwortet sie ein Jahr Ausbremsen der Verkehrswende und Blockieren einer zukunftsfähigen Verkehrsinfrastruktur. Sie hat damit enormen Schaden angerichtet. 

Schauen wir wer und was als nächsten kommt, Etappe Schreiner haben wir jedenfalls geschafft.

Neuer Nabendynamo von SON

Unterschrift, Stempel und Tschüß! Der Paketbote hechtet weiter, die Sackkarre im Schlepptau, zurück in den heißen von der Sonne geküßten staubigen Großstadtdschungel.

Wenig später schält sich mein Kollege aus den Untiefen des Kartons zurück an die Oberfläche.

„Hier issa! Der neue SON!“

Ich sehe nichts, ok schickes Laufrad, schicke Nabe und wo jetze? Umstehende Kunden schielen verstohlen rüber, scheinen aber auch nichts weiter zu entdecken. Hm.. Hitzefantasien?

Nein, tatsächlich keine Fantasien – denn es geht noch kleiner, leichter und unauffälliger! Größe und Durchmesser hat mit denen der üblichen Nabendynamos, nichts mehr gemein. Sieht also auf dem ersten Blick quasi aus wie eine normale Nabe! Schon ziemlich schick und interessant also.

Und nein bzw. ja, das war jedenfalls mein erster Einwand – der neue Schlanke bringt tatsächlich die gleiche Leistung wie die Dicken. Sprich, die Nennleistung von 6 Volt und 3 Watt, aber bei deutlich vermindertem Widerstand. Ermöglicht wird das durch einen neuen Generator, konkret eine neuartige Anordnung der Magneten im Nabenkörper. Bisher erstmal in einer Variante für 12x100mm Steckachse mit Adapter für Hohlachse. Auf einer Seite radial, auf der anderen Seite dreifach gekreuzt mit straight-pull Speichen eingespeicht.

Wir sind jedenfalls gespannt wie Flitzebogen und werden den neuen SON in einem unserer Fahrräder testen!

Auf zur Radparade!

„Am Sonntag, den 7. Mai 2023 findet zum ersten Mal die Radparade statt.

Mit unserer Fahrt fordern wir Tempo 30 für Berlin, denn Tempo 30 bedeutet: weniger Abgase, weniger Lärm, weniger Verkehrsunfälle, und einfach mehr Lebensqualität.“

Also all das was wir aktuell wie weiterführend und innovativ dringend brauchen und wollen – was jedoch unsere aktuell amtierenden Politiker*innen aus wirtschaftlichen Gründen und verstaubter 50er Jahre Denke, trotzig versuchen zu sabotieren! Dem Motto nach: Alles muss und Alle müssen sich dem Autoverkehr unterordnen. Aber wer will das? Wir und die Zukünftigen nicht! Zeitlich kurz denkende Profithaie können wir uns nicht mehr leisten! Ab in die Mottenkiste!

Außerdem dürfte es eine wahre Augenweide an einer Vielzahl unterschiedlichster Fahrradmodellen mit ihren jeweilgen technischen Besondereiten werden. Just an unserem Schaufenster düste ein beieindruckendes Tallbike vorbei. Zum Feierabend erblickte ich es auf der Straße wieder und versuchte „Schritt zu halten“. Neugierig versuchte ich zu beobachten wie der Fahrer wohl an der nächsten Ampel anhalten würde. Extrem flottes Teil, hat mich leider abgehängt…

„Die Strecke führt von der Karl-Marx-Allee zur Museumsinsel, dann Unter den Linden zum Brandenburger Tor und weiter Potsdamer Platz, Stresemannstraße und Mehringdamm bis Platz der Luftbrücke und zum Abschluss auf das Tempelhofer Feld. „

Start: 11:30 Uhr auf der Karl-Marx-Allee/Strausberger Platz
Ende: Tempelhofer Feld

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Quelle: VELOberlin

Und nicht vergessen, die VELOBerlin läuft noch bis morgen Sonntag den 7. Mai. Wieder auf dem Tempelhofer Feld.

  • Samstag 6. Mai & Sonntag, 7. Mai 2023
  • jeweils 10-18 Uhr
  • Samstag 6. Mai 18-21:30 Uhr VELOBerlin Sundowner

Happy Easter, you’re STILL fired!

Unterstützt die Kurrier fahrenden Menschen von der ecoCARRIER AG und Velocarrier GmbH die von Massen Kündigungen betroffen sind!

Unsere Forderungen sind einfach: Das Management muss für die Versprechen bezahlen, die es den Arbeiter*innen gegeben hat. Ihr Versagen sollte nicht die Last der Arbeitnehmer*innen sein. Eine Abfindung ist das Mindeste, was sie tun können.

Hier mehr infos dazu.

Die Kundgebung findet am Samstag den 8.April 13 Uhr unter dem Motto : Happy Easter, you’re STILL fired! statt.
Wo: Vor REWE, Rollbergstr. 59
Anschließend 16:15 Uhr Picknick auf dem Tempelhofer Feld

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Weitere Osterüberraschung die Unterstützung braucht:

Keine faulen Eier ins Mobilitätsgesetz!

Quelle: changing-cities.org

Changing Cities ruft auf zur Fahrraddemonstration am Samstag, den 8. April um 14 Uhr gegen die Demontage des Mobilitätsgesetzes durch die zukünftige Koalition. Berliner Radaktivist*innen, die seit Jahren Energie und Expertise in die Verkehrswende investiert haben, fordern, das Mobilitätsgesetz nicht einfach aufzugeben.

14 Uhr Start Potsdamer Platz
14:25 Uhr Bülowstraße
14:45 Uhr Boelckestraße
15:25 Uhr Daimlerstraße
15:45 Uhr Mariendorfer Damm
16:30 Uhr SPD-Zentrale in der Wilhelmstraße

A100 stoppen! – Fahrraddemo & Abseilaktion

Es ist erst zuende bis dieser Wahnsinn gestoppt wird!

Quelle: a100stoppen.de

Wann: Sonntag, 5.3.2023 um 13:00 Uhr
Wo: Start Sonnenallee/ Hatun-Sürücü-Brücke, Fahrt zur Herrmann-Ganswindt-Brücke

„Das Verkehrswendebündnis „Wald Statt Asphalt“ ruft unter dem Motto #AusbaustoppJetzt zu diesen Protestaktionen im Rahmen der Aktionstage gegen den Autobahn-Ausbau auf.“

Forderung:

  • Gegen den Ausbau der Stadtautobahn A100
  • Für den Rückbau von Autobahnen in Berlin
  • Wald statt Asphalt
  • Mehr Wege statt noch mehr Autoverkehr
  • Für den Ausbau des ÖPNV“

Kommt alle zu der Fahrraddemo gegen die A 100 – es lohnt sich!

Kino!

Bei winterlicher und sozialer Eiseskälte hilft oft Filmchen schauen!

Quelle: International Cycling Film Festival

Eingemummelt mit Knabberzeug, mit oder ohne Begleitung – fremde Sitznachbarn können auch mit Popcorn voll gekrümelt werden. Und nein, nicht irgendeine langweilige Schnulze, es geht natürlich um das Fahrrad und um’s Fahrrad fahren!

Das International Cycling Film Festival ICFF das bei „Reallabor Radbahn“ gastiert, läd zu einem Kurzfilmabend ein.

Aus unterschiedlichen gesellschaftlichen Blickwinkeln betrachtet, werden Experimental- und Dokumentarfilme von Filmemacher*innen unterschiedlicher Länder rund um das Fahrrad gezeigt.

Ort: AL Berlin (Remise Hinterhof), Skalitzer Straße 114, 10999 Berlin
Zeit: Donnerstag 26. Januar 2023, 19.00 – 21.00 Uhr
Eintritt: Frei. Anmeldung nicht erforderlich.

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Und nicht vergessen, wie immer an jeden letzten Freitag im Monat gibt es wieder die Critical Mass.

Quelle: criticalmass-berlin.org

Treffpunkt: 27.01.23 Mariannenplatz, Tour geht von 20h – 24h

„Die CRITICAL MASS ist eine weltweit stattfindende Aktion von Radfahrerinnen und Radfahrern, mit der sie gegen ihre systematische Benachteiligung durch Straßenverkehrsordnung und Verkehrsinfrastruktur sowie die Dominanz des motorisierten Verkehrs in den Städten protestieren und für ihre Rechte als gleichberechtigte Verkehrsteilnehmer*innen eintreten. Sie findet einmal im Monat statt, traditionell am letzten Freitag. In vielen Städten wird aber auch an anderen Tagen gemeinsam geradelt.“

Liebe Leute

Die Radspannerei verabschiedet sich von diesem Jahr und wünscht euch allen ein gesundes Neues!

Seid nett zueinander, haltet zusammen und fahrt wie immer fleißig Fahrrad natürlich!

Ahoi!

Kotti Linksverkehr

Erneuerbare Energie durch Solarstraßen

Im großen Stil technisch und finanziell umgesetzte Projekte sind zum Beispiel die noch im Test befindlichen Solar Radwege.

Die Idee ist, einen Teil der schon vorhandenen bisher nur für den Verkehr genutzten Flächen dieser Straßen gleichzeitig für erneuerbare Energie zu nutzen. Während des normalen Verkehrs, wird das auf der Oberfläche reflektierende Sonnenlicht in erneuerbare Energie umgewandelt. Anwendbar entweder als Tunnel oder Überdachung oder als Fahrunterlage auf oder unter dem Straßenbelag montiert. Großflächig aufgestellte Solarzellen in der Natur sollen so u.a. vermieden werden.

Quelle: Freepik.com

Im Niederländischen Maartensdijk in der Provinz Utrecht wurde 2021 mit 330 m der längste Solar Radweg eröffnet.

Der Abschnitt wurde aufgrund einer anstehenden Straßeninstandsetzung ausgewählt und ist ein auf mindestens drei Jahre angelegtes Pilotprojekt. Die Sonnenkollektoren befinden sich unter einer Lichtdurchlässigen Kunstoffoberfläche. Die einzelnen Betonmodule messen 2,8 mal 3,5 Meter sind rutschfest und schmutzabweisend.

Die erzeugte Energie soll den Strom für 40 Haushalte sowie die Beleuchtung und Beheizung des Radweges sicher stellen. Die Straße ist so ausgelegt, dass Beeinträchtigungen durch den darunter liegenden Boden wie Ausdehnung und Stauchung aufgrund von Temperaturänderungen vermieden werden.
Errechnet wurde ein Jahresertrag von 50 bis 70 Kilowattstunden pro Quadratmeter. Mit 73 Kilowattstunden mehr, übertrifft das damit sogar die Erwartungen. Die Kosten des Solar-Radwegs in Maartensdijk beliefen sich auf 1,3 Millionen Euro.

Die erste 70 m lange Testrecke die „SolaRoad“ im nordholländischen Krommenie mit 17000 Einwohner*innen an der Autobahn N203, wurde bereits Ende Oktober 2014 eröffnet und bewährt sich gut. Bis zum Jahr 2016 wurde sie auf rund 100 Meter erweitert. Weltweit gilt sie als erste Straße zum sammeln von Solarstrom.

Sie lieferte schon in den ersten sechs Monaten über 3.000 Kilowattstunden Strom. Die Solarzellen wurden in Betonplatten eingelassen unter einer dicken Glasplatte und decken den Bedarf von drei Haushalten, Verkehrssystemen und Elektrofahrzeugen ab. Auf der Teststrecke fällt viel Sonnenlicht und sie bietet genug Platz für Überwachung und Messungen.

Die Provinz Nordholland unterstützte das Projekt mit 1,5 Millionen Euro. Das war die Hälfte der kompletten Baukosten. Innerhalb von 20 Jahren soll sich der Radweg selbst finanzieren. Lehren zog man beispielsweise aus der Widerstandsfähigkeit der Oberfläche des Straßenbelages bei dem es während der Testphase zu Schäden kam. Das soll bei zukünftigen Solar-Straßen optimiert werden.

Es handelt sich bei den Straßen vorwiegend noch um Testprojekte. Bei positiver Bilanz sollen die Fahrrad-Solarstraßen aber weiter ausgebaut werden.

Bei den vielen bereits vorhanden Fahrradstraßen in den Niederlanden, die dort 90 % des gesamten Straßennetzes ausmachen, gäbe das eine ziemlich beachtliche Energieausbeute. Und je mehr Module usw. dafür produziert werden die bisher noch teuer sind, desto kostengünstiger wird es auf längere Sicht.

Quelle: Freepik.com

In Südkorea gibt es seit 2014 einen 32 km langen mit Solarpaneelen überdachten Fahrradweg mitten auf einer Autobahn. Somit ist genau genommen dieser der längste. Ein bisschen oll ist, dass diese Fahrradschnellstraße ausgerechnet Strom liefert für die Beleuchtung der Autobahn und die Steckdosen der KFZ Ladestationen. Besonders angenehm ist das Radeln zwischen Feinstaub und Lärm vermutlich auch nicht.

Ähnliches Projekt in Freiburg. Dort wurde am 14. November 2022 mit dem Bau eines überdachten Fahrradweges an der Freiburger Messe begonnen. Über einer Länge von 300 m soll so Strom produziert werden, den das Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme ISE (Pächter und Betreiber) nutzt und das Projekt unterstützt.

„Insgesamt 912 PV-Module werden auf 38 Dachsegmenten montiert, die von einer verzinkten Stahlkonstruktion gehalten werden“. Die Solaranlage besitzt 282,7 Kilowattpeak (kWp) Leistung und wird pro Jahr etwa 280.000 kWh Ökostrom erzeugen, was dem Jahres-Strombedarf von mehr als 180 Personen entspricht.“ Hier auch ein Beitrag von Deutschlandfunk Kultur.

Schweiz: Vor Wind und Regen soll in einem Kanton ein Solartunnel Fahrradfahrer*innen schützen und dabei Strom für die Beleuchtung des Fahrradweges und 750 Haushalte liefern. Durch die schuppenartig angebrachten Solarpaneelen, sollen pro Kilometer Solar-Radweg jährlich bis zu 2.000 Megawattstunden erzeugt werden. Sollte die 300 m lange Pilotstrecke zwischen Bahnhof und Industriegebiet erfolgreich sein und Anklang finden, wäre eine Verlängerung auf 2,5 Kilometer möglich. Noch ist es Architekten-Theorie aber der Bau soll demnächst starten.

Top und Flop

Der erste 2014 von einem potsdamer Start Up entwickelte Solar Radweg in Deutschland wurde mit großer Begeisterung 2018 in Erfstadt bei Köln eröffnet.

Die 90 m lange Teststrecke war (verspätet da Anfangs noch der Zähler des Netzbetreibers fehlte) an das öffentliche Netz angeschlossen und sollte neben der Beleuchtung des Fahrradweges und das Betreiben der Monitoring-Station, 4 Einfamilienhäuser mit Strom versorgen. Auch im Winter sollte sie rutsch- und eisfrei bleiben und Nässe widerstehen können.
„Die rund 90 Meter lange und 2,5 Meter breite Solarwegteststrecke besteht aus einzelnen Platten, die mit einem speziellen Klicksystem ineinander gesteckt und geklebt wurden. Die Oberfläche aus bruchsicherem Glas ist zudem rutschfest und absorbiert Geräusche.“

Der Radweg sollte eine Lebensdauer von 25 Jahren haben und die Kommune sollte nach 14 Jahren mit der Stromerzeugung Geld verdienen können.

Leider war es technisch dann doch noch nicht so ausgereift.

Es kam zu Kurzschlüssen und Schwelbränden, vermutlich verursacht durch tagelangen Dauerregen und unter Wasser stehenden Anschlussdosen. Was laut dem Solmove-Geschäftsführer daran lag, dass das von der Stadt versprochene Kiesbett welches das Wasser ableiten sollte, fehlte. Die Anlage wurde daraufhin abgeschaltet und das Projekt lag seit dem mehr oder weniger auf Eis mit einer Reihe juristischer Hürden. Die Stadt pochte auf den Abbau der Solar-Fahrradstraße. Es kam zu Rechtsstreitigkeiten.

Solmove-Geschäftsführer Donald Müller-Judex, der für die Entwicklung dieser Technologie mit zwei Fraunhofer-Instituten, der RWTH Aachen, der Universität Bayreuth und dem Forschungszentrum Jülich zusammen arbeitete, gab jedoch nicht auf und meinte das Problem lösen zu können: „Wir haben bei diesem Projekt ganz viel gelernt.“ Alle Erkenntnisse würden in die künftige Produktentwicklung einfließen. Und mittlerweile hat das Berliner Unternehmen auch schon ein weiteres Testfeld gefunden: Die ersten Module sind unlängst auf dem Parkplatz einer stillgelegten Zeche im Ruhrgebiet installiert worden.“

Was den Solar-Radweg in Erfstadt betrifft, kam es 2020 zu einer gerichtlichen Einigung, bei der dem Hersteller die Möglichkeit zur Nachbesserung gegeben wurde. Um das finanzieren zu können, startete das Solmove Unternehmen eine Crowdinvesting-Kampagne und sammelte damit Geld im Internet. Denn Investoren fehlen, Förderanträge wurden abgelehnt.

Quelle: pixabay.com

Auch eine 2016 eröffnete Solar-Autostraße in Frankreich, die vor allem aus der Erhöhung der Benzinsteuer finanziert werden sollte, brachte nicht den erwarteten Erfolg. Die 600 m lange Teststrecke verlief auf der Nationalstraße D5 in der Normandie zwischen Tourouvre und Gué-à-Pont entlang der kleinen Gemeinde Tourouvre-au-Perche im Départment Orne.
Nach dem anfänglichen euphorischen medialen Applaus, stellte sich in relativ kurzer Zeit heraus – die Kosten-Nutzen Analyse ist eher schlecht.

Der Bau der Straße mit dem benötigten Material, die Wartung- und Instandhaltung waren unerwartet und die Kosten zu hoch, die Energieausbeute zu gering:
„Im ersten Jahr produzierte die Straße mit 150.000 Kilowattstunden knapp die Hälfte der erwarteten Zielmarke. Die Produktion fiel 2018 auf 78.000 kWh und 2019 auf 38.000 kWh zurück.“

Zudem ließ auch die Haltbarkeit der Straße nach. Die Straße bröckelte, bekam Risse. Schuld waren vor allem extreme Witterungseinflüsse wie Gewitter und Starkregen und die Auswirkungen auf den Belag durch schwere Fahrzeuge wie LKW und Traktoren. Module mussten oft ausgetauscht und repariert werden. Obendrein reduzierten auf der Straße liegende Blätter von Bäumen die Sonneneinstrahlung der damit ohnehin eher wenig ausgestatteten Normandie.

Außerdem musste das Tempolimit auf 70 km/h gesenkt werden, da der Autoverkehr auf den Solarmodulplatten zu laut war.
Die Idee, 1000 km Solar-Straße versorgt Straßenbeleuchtung für 5 Millionen Französ*innen platzte also.
Schade, da es doch im Testlabor und in den theoretischen Rechentabellen so gut ausgeknobelt wurde.

Schon 20 Quadratmeter mit dem neuen „Wattway“-Panels-Straßenbelag sollten theoretisch jedenfalls, den Stromverbrauch eines Single-Haushalts oder von Elektroauto-Ladesäulen decken können. Die 15×15 cm Solarpaneelen-Platten, 7 Millimeter dick und aus polykristallinem Silizium, sollten durch die Einbettung in verschiedenen Schichten extrem stabil und langlebig sein.
Der Praxistest war jedenfalls ernüchternd und korrigierte sämtliche Theorie-Ergebnisse.

Fest steht wohl, Erfindungen brauchen Zeit und müssen Fehlschläge einstecken.
Interessant ist es trotzdem und zukunftsweisend sicher auch.

Die Solar Fahrradstraßen in den Niederlanden scheinen sich jedenfalls ganz gut zu bewähren. Stellt sich die Frage ob da nicht besser zusammen gearbeitet werden könnte. Und auch, ob Investitionen von insg. großflächig installierten Solaranlagen auf den reichlich vorhandenen Dächern Vorrang haben sollten. Sie sind offenbar weniger anfällig, es fahren keine Straßenbelag-randallierenden Traktoren drauf, Blätter rutschen wieder runter und statt unten sind sie oben und somit perfekt dem Sonnenlicht ausgerichtet. Es gibt bereits mehr Erfahrung damit und es scheint technisch ganz gut zu funktionieren.

Auch wenn beispielsweise der Solar-Radweg im niederländischen Krommenie gut funktioniert und mehr Energie als erwartet liefert, produziert er allerdings rund 30 Prozent weniger Strom als eine durchschnittliche Solaranlage auf dem Dach.

Das ist natürlich auch immer im Kontext der regionalen Beschaffenheiten zu sehen. Etwa 140.000 km Straßen in den Niederlanden entsprechen 400 km² bis 500 km². Das ist deutlich größer als die für Solaranlagen geeignete Dachfläche im Land. Kein Wunder also das in der Energiewende und bei dem wachsenden Strombedarf in den Niederlanden soviel daran geforscht und umgesetzt wird.

Allerdings ist die groß dimensionierte reine direkte Stromnutzung mit Anschluss ins Netz noch nicht realisierbar. Dafür sind intelligente Systeme der Informations- und Kommunikationstechnologie (IKT) erforderlich. Denn der Solarstrom der in Zeiten mit viel Sonnenlicht und in den Zeiten mit wenig Licht wie z.B. in den Nächten erzeugt wird, muss entsprechend effektiv verteilt werden.

Steppenwolf – Wild und solidarisch

Quelle: steppenwolf-berlin.de

Habe Gravelbike suche Abenteuer!

Abhilfe könnten hier die Touren bzw. Rennen von Steppenwolf schaffen.

Ein nachhaltiger, wilder Radsport von unten. Offen für alle und kein Spielzeug der Reichen. Einer der für Solidarität statt Ellbogengesellschaft steht. Dafür fahren wir beim Steppenwolf.“ – Also ganz ohne Sponsoren, Bühne und Showlaufen.

Offen für alle und ohne Wettberwerbsdruck. Ob allein oder in Gruppe, das Tempo ist selbstbestimmt.

Ertüfftelt werden Routen unterschiedlicher Schwierigkeitsgrade. Rennen über mehrere Tage oder Eintagsrennen durch geröllige anspruchsvolle Steppen oder „gemütlichere“ mit mehr Asphalt.

Denn die: „..unkommerzielle selfsupported bikepacking Challenge quer durchs Gelände von Berlin nach Usedom und zurück.“ soll vor allem Spaß bringen, allen zugänglich und nachhaltig sein. Deshalb gehört es u.a. auch zum Codex des Steppenwolfs, An- und Abreise mit dem Flugzeug ist tabu.

Unterschieden wird durch „Wildtrack“ und „Shorttrack„. Angepasst sind dabei Geländeeigenschaften, Dauer und wie insgesamt anspruchsvoll die Strecken sind. Damit kommen auch Einsteiger*innen oder Gelegenheitstourende auf ihren Spaß und ins Ziel. An gemeinsame Zwischenstops sind gemütliche Treffen und Austausch am Lagerfeuer möglich.

Quelle: steppenwolf-berlin.de

Alle Arten von Fahrrädern sind willkommen. Allerdings würde ich den abenteuerlichen Beschreibungen der Steppenwolfteilnehmer*innen nach, von niedlichen Klapprädern oder stolzen Hollandrädern eher abraten.

Besonderen Wert legt die Community darauf Flinta* (Frauen, Lesben, intersexuelle, nicht-binäre, trans und agender Personen) mit dabei zu haben. Da die Plätze unglaublich schnell ausgebucht sind, haben Flinta* deshalb bei der Anmeldung vorrang. Das erste Zeitfenster ist nur für sie reserviert.

Steppenwolf kann mittlerweile auf einigen gefahrener Kilometer und facettenreichen Erlebnissen zurückblicken. So hat sich ein Codex der Abläufe und des sozialen Miteinanders entwickelt.
Traditionell sind die Routen und Charakter der Steppenwolf-Tracks: „Er ist kein klassisches Radrennen sondern eine wilde Fahrt zwischen Metropole und Meer, die alle fordert.

Aktuell startet am 19. November der kleine Steppenwolf Berlin-Angermünde-Berlin. (Alle Plätze sind schon ausgebucht)
Es ist die Wiederbelebung eines Radklassikers: „Eine Challenge auf Asphalt, Schotter, Kopfsteinpflaster und Plattenwegen.. ein wilder Ritt über historische Wege.. & Eine Homage an die vergangenen Held:innen auf zwei Rädern über 140 km oder 200 km.“

Besonders neugierig bin ich auf den Erlebnsibericht meiner Kollegin falls sie mitfährt.

Interessierte die kein Schotterpisten-Plätzchen zum Meer ergattern konnten, können sich auf 2023 freuen. Dann startet am 11. Mai die dritte Austragung des Steppenwolfs in der „#NoBorder-Version“:

„Unendliche Seeufer, die Hänge an der Oder und die Ostseeküste Usedoms und Wollins.“

Es geht über die polnische Seite der Oder bis hoch zur Ostsee.

Start Anmeldung für FLINTA*: 01. Januar 2023
Start Anmeldung offen für alle: ab 04. Januar 2023

Folgen könnt ihr Steppenwolf vor allem auch über Instagram.

Links abbiegen am Lützowplatz

Ein Freund machte mich, irritiert von der Verkehrsführung auf der Kreuzung am Lützowplatz aufmerksam, die er als linksabbiegender Fahrradfahrer befuhr und sich sehr unbehaglich dabei fühlte.

Es fängt damit an das Fahrradfahrer*innen erst ca. drei Meter vorfahren müssen um auf den Ampelknopf für Fußgänger*innen zu drücken, um sich dann wieder umständlich zur Startposition des Fahrradweges ohne Ampelknopf zurück zu manövrieren. Oder vielleicht soll das per Zuruf: „Ey wenn du schon da stehst, drück doch mal!“ an den Fußverkehr (falls vorhanden) geschehen?

Die meisten Radfahrer*innen fahren dann geradeaus weiter. Doch es gibt auch eine Spur links rum.
Straßenverkehrstechnisch scheint es durchaus vorgesehen zu sein, das Fahrradfahrende diese Abbiegemöglichkeit nutzen können.

Offenbar wurde bei dieser Verkehrsplanung aber nicht fest damit gerechnet, das es wagemutige Radler*innen gibt die das tatasächlich auch tun. Eine wahnwitzige 4-spurige Straße ist stressig genug. Nun auch noch lebensmüde sein zu müssen um mit dem Fahrrad abzubiegen, setzt nicht nur eins drauf, es stellt sich die Frage ob es von der Straßenverkehrsplanung irgendwie falsch ist? Ampel für den Fahrradverkehr vergessen?

Links abbiegende dann geradeaus fahrende Autos und links abbiegende Radler*innen haben gleichzeitig grün. Den Straßenverkehrsregeln nach müssen Autos die Fahrradfahrer*innen erst vorbei lassen. Jedenfalls sieht’s so aus.

Doch ob der Autoverkehr einer vierspurigen Rennstrecke, mit zeitlich begrenzter Ampelphase die den abbiegenden Fahrradweg kreuzt, das auch tut oder diesen eher behindert und abdrängt oder gar über’n Haufen fährt, scheint eher eine Wette zu sein. Ich zumindest hätte da wenig Bock drauf.

Ausflug Geheimtipp – Frau Brausewetter am Spittelmarkt

Es ist ein sonniger Tag und ein buntes, duftendes Herbstwetter. Die Laune steigt, ich habe Lust auf einen kleinen Fahrradausflug.

Quelle: pixabay.com

Mitten in der Woche setze ich mir ein kleines schnelles Ziel. Der Besuch einer alten Bekannten.
Ewig nicht dort gewesen, hoffentlich erinnert sie sich noch an mich und wollen doch mal sehen wie gut die Strecke mit dem Rad zu fahren ist.

Start beliebig. Hier zufällig gewählt ab Hermannplatz vorbei am historischen Karstadt Gebäude.
Fahrradweg geradeaus alles gut. Ich befahre angenehm locker die Hasenheide, mache einen Schlenker in die Fichtestraße am imposanten Fichtebunker vorbei, ein ehemaliger Gasometer, heute u.a. eine Station der Berliner Unterwelten e.V. . Die Route führt mich weiter über die Urbanstraße, Prinzenstraße, über den Moritzplatz, Fischerinsel und schließlich auf der Zielgeraden in die kleine Gertraudenstraße.

Nahezu nahtlos konnte ich mich stressfrei über Fahrradwege freuen. Ab und zu wurde es aufgrund von Baustellen etwas eng aber es war immer gut markiert und weiter befahrbar.

Natürlich ist es nicht exemplarisch für ganz Berlin, das immernoch ein durchgängiges Streckennetz von Fahrradwegen vermissen lässt. Viele Straßen sind leider zu abenteuerlich bis lebensgefährlich.

Das Ziel – ein kurzer Abriss

Gertrauden Statue

Unter anderem ist die Gertraude die Schutzheilige der Armen und Reisenden. Ursprünglich soll sie wohl an das im 15. Jahrhundert an dieser Stelle errichtete Gertraudenhospital erinnern.
Seit dem 8. Dezember 2021 nach ihrer Generalüberholung, steht die Gertraude statt auf der Brücke erstmal im Gebüsch. Erst nach Sanierung der Gertraudenbrücke soll die Statue dann auch wieder auf ihren gewohnten Platz.

Und natürlich heißt die Hl. Gertrud nicht Frau Brausewetter, nicht zu verwechseln mit Brausepulver. Allerdings stand dem Bildhauer Rudolf Siemering für die Plastik der heiligen Gertaude seine Frau Martha Brausewetter Modell.

So, ich streichel noch schnell die gold-glänzende Ratte und hüpfe zurück zum Fahrrad.
Das Streicheln der Gertraudenmäuse/ Ratten soll Glück und Seegen an Geld und Liebesdingen bringen. Wurde schon immer so gemacht, sozusagen eine Tradition. Deshalb glänzt das Köpfchen so blank poliert in der Sonne.

Fraglich ist allerdings, wie barrierefrei weiter für die Liebe und gegen Kriege, Epidemien, Armut und Inflationen angestreichelt werden soll wenn die Gertraude samt Mäuse und Ratten eingezäunt in „einem Stall“ steht?!

(Tipp: der Zaun ist nicht besonders hoch..)

Wer am Sonntag den 30. Oktober noch nichts vor- und hiermit Lust auf’s Fahrrad fahren bekommen hat:

An dieser Stelle gleich noch eine Info, zwar keine Fahrradtour dafür ein interessanter Termin:

Am Montag den 31. Oktober 2022 – 19:00 Stadtwerkstatt, Haus Ungarn, Karl-Liebknechtstr. 11 präsentiert eine ehrenamtliche berliner Initiative „ParkplatzTransform“ eine Ergebnis-Vorstellung mit Podiumsdiskussion.

Es geht um die Kartierung von Autoparkplätzen und um Ideen für eine alternative Nutzung für eine lebenswertere und klimagerechte Stadt. Eine App die hierzu entwickelt und für alle zugänglich gemacht werden soll, liefert die Daten. Zum mitzählen und kartieren werden fortlaufend Mitstreiter*innen gesucht.

„Denn wir wollen langfristig eine autofreie Stadt: Mit viel Raum für städtisches Grün, für Parks, für ÖPNV, für Fuß- und Radverkehr, für Cafés, Kultur und Wohnraum. Wir wollen Daten liefern, die Berlinerinnen ermuntern, kreativ zu werden und neue sinnvolle Nutzungen unseres städtischen Raums zu entwickeln. Deshalb wollen wir gemeinsam Parkplätze kartieren, um ein Bewusstsein für das Ausmaß des Parkplatzproblems zu schaffen.“

Quelle: ParkplatzTransform

Rückeroberung der Straße – Wir entscheiden und gestalten!

Was wäre wenn…

statt der stinkenden Blechlawinen vor unseren Haustüren, in unseren Straßen plötzlich Blumen- und Tomatenkübel, Bäume, Stühle und Tische mit Kaffee und Tee zum verweilen, Fahrradständer, Hängematten und Schaukeln stehen? Platz da ist, für Bastel- und Schraubprojekte, ohne von rumrangierenden Karren und stressigen Motorenlärm bedrängt und eingedieselt zu werden? Bei frischer Luft gemütlich ein Buch lesen, sich mit anderen Leuten austauschen, sich unterstützen, unterhalten? Und was uns sonst noch einfällt. Einfach eine freie Fläche ohne alles ist auch schön.

Es gibt so viel was möglich ist, wenn wir genug Platz haben ohne von Autos platt gemacht und zugeparkt zu werden.

Wunschdenken in der Stadt? Denkste! Öffentlicher Raum ist für Menschen, Tier und Pflanzen da! Begegnungsmöglichkeiten die auf gemeinschaftlich organisierter Infrastruktur, vielfältigen sozialen Miteinander und kurzen Orga Wegen aufbaut sind möglich. Auch das bedeutet Verkehrswende und Klimawandel.

Wir verlieren nicht, wir können sehr viel dadurch gewinnen! Nutzen wir die Möglichkeiten und gestalten den öffentlichen Raum lebens- und menschengerecht.

Am 16. September 2022 startet wieder das globale Experiment „Parking Day“ (hier für Berlin). Z.B. Park Tickets kaufen (aber ohne Autos) und den frei gewordenen Raum für sich gestalten!

So machen wir auf die Verschwendung von öffentlichen Flächen für Autoparkplätze aufmerksam. Zeigen wieviel schöner und lebensgerechter diese Plätze genutzt werden können und um wieviel mehr Lebensqualität wir dadurch gewinnen.

Die Aktion findet jährlich seit 2005 weltweit statt an jedem 3. Freitag im September und ist in Deutschland Teil der europäischen Mobilitätswoche vom 16. – 22. September 2022.

Hier gibts den Leitfaden des VCD zum Parking Day. #parkingday

Quelle: VCD

BMX und E-Rakete

Einfach mal rum BMX’n! Hier mit Lara Lessmann, die für die Qualifikation bei der European Championships 2022 in München den 3. Platz belegte. Faszinierend an solchen und ähnlichen sportlichen Radfahr-Stilen ist auch, wie schnell Strecken von A nach B zurückgelegt werden. Tolles für den Alltag ausbaufähiges Potential. Wie schnell wäre ich zu Hause, auf Arbeit, zum Teekränzchen..

Quelle: pixabay.com

Zu spät los – kein Problem! Auch die schon mal erwähnten Baustellenhindernisse und sonstigen Straßenärgernisse die uns dauernd aufhalten und nerven wären dann Geschwindigkeits-Booster. Siehe BMX Rider Corey Walsh!

Elegante Hüpfer, Sprünge, Flieger, hier mit Gaststars zu Besuch in Columbien – drumrum, obendrüber, unten durch – Zack und schon am Ziel!

In der Schule am besten frühzeitig damit anfangen zu trainieren als eigenes und satt gefördertes Unterrichtsfach z.B. mit der BMX School Berlin! Später im Alltag und Berufsleben sind wir dann gerüstet für den anspruchsvollen Straßenverkehr, der nur schleppend bis gar nicht besser zu werden scheint. Wir noch abwarten müssen, bis die Wirtschaftsriesen und ihre Politikfreunde der Automobilindustrie damit fertig sind, sich gegenseitig die Kohle in die Taschen zu stopfen. Was auch ganz offen in den Nachrichten kommuniziert wird. Ein Statement nach dem Verkehrsgerichtstag 2022 in Goslar war, es wird in Deutschland noch Jahrzehnte dauern, bis eine fahrradfreundliche Infrastruktur flächendeckend umgesetzt wird.

Yo! na dann.. Eher wird also jede/r von uns eine eigene Rakte besitzen, um auf den Mond zu fliegen.

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Erste Mietstation „schieß dich auf den Mond“, mit Abschussrampe für E-Raketen, für einfache Fahrt oder mit Rückfahrschein, könnte oben auf dem Berg in der Hasenheide sein. Musikalische Unterhaltung während der Fahrt inklusive.

Kohle – und Atomkraftwerke werden wieder attraktiv, für volle Ladestationen ist also gesorgt.

Aber vorerst zurück zum BMX, dank jahrelangem Unterricht gibt es durch die Fall – und Abrollübungen bei auffliegenden Autotüren oder durch Autos und E-Roller die auf Fahrradwegen parken bzw. rumliegen auch kaum noch Krankschreibungen oder gar Schlimmeres. Abbiegende LKW – Einfach oben rüber! Juhu! Gute Idee finde ich.

Schnell noch wissenschaftlich korrekt aufschlüsseln, erschlüsseln, entschlüsseln mit viel Zahlen und Excel-Tabellen und ab geht der Antrag an die zuständige Behörde. Dann kann’s losgehen! Nach den E-Raketen natürlich..

Quelle: pixabay.com