
Gesehen auf der Radialroute RR1 zwischen Großbeerenstraße und Wilhelmstraße.
Gesehen auf der Radialroute RR1 zwischen Großbeerenstraße und Wilhelmstraße.
Die Bereitschaft, etwas Neues auszuprobieren sieht man den Fahrrädern trotz klassischer Rahmenformen an. Simpel ist ein relativ junger Hersteller von Touren- und Alltagsrädern aus der Schweiz. Die Fahrräder sind mit modernsten Komponenten wie der stufenlosen Nabenschaltung Nuvinci oder dem Gates Riemenantrieb ausgestattet. An den dafür mit eigenen Ausfallenden optimierten Stahl und Aluminiumrahmen finden ausschließlich Nabenschaltungen Verwendung. Kettenschaltungen hat Simpel nicht im Programm. Eine weitere Besonderheit: Simpel gibt es nicht im Geschäft, sondern nur über das Netz! Der Vertrieb über das Internet stellt einen Hersteller hochwertiger Fahrräder vor das Problem der Anpassung des Fahrrades an den Kunden. Die Webseite ist dementsprechend sehr ausführlich und relativ übersichtlich gegliedert. Ist die Auswahl auf ein Modell gefallen, hilft eine Größentabelle bei der Ermittlung der passenden Rahmenhöhe. Nach dem Baukasten-Prinzip lassen sich einzelne Komponenten durchweg guter Qualität auswählen. Feine Abstufungen der Rahmenhöhe gibt es allerdings nicht. Eine breite Auswahl schöner, klarer Farben rundet das Bild eines durchdachten Fahrrades ab.
Vorläufiges Fazit : Konsequent durchkomponierte Fahrräder mit spezieller Rahmengeometrie und darauf abgestimmter Ausstattung. Moderne Komponenten machen neugierig, bergen aber auch das Risiko von Ausfällen, weil sie noch keine längere Testerfahrung haben. Zudem halten sie dem Anspruch simpel, im Namen des Herstellers formuliert, nur bedingt stand. Die verbauten Getriebenaben lassen sich, ganz im Gegensatz zu einer Kettenschaltung, nicht Zuhause reparieren. Die Beschränkung auf vier Rahmenhöhen bei den teureren, und drei bei den günstigeren Fahrrädern mag eine Konzession an den Vertrieb über das Netz darstellen, schließlich fällt die Auswahl dann leichter, sie hält aber vor allem die Herstellerkosten niedrig.
Ein genaueres Urteil erlaube ich mir aber erst nach einer Probefahrt auf der Messe.
Simpel stellt auf der VeloBerlin, Stand 20-107 aus.
Die Tourismusbehörde von Mallorca erwartet in den nächsten Wochen einen Ansturm von Fahrradurlaubern. Etwa 90.000 Fahrradtouristen sollen eingeflogen werden, die Behörde verwies „auf die Wichtigkeit dieser Gäste in der Nebensaison.“
30 Prozent der Biketouristen kommen aus Großbritannien. Deutsche, Schweizer und Österreicher stellen 40 Prozent. Sie reisen in Gruppen von 20 bis 30 Personen, sind durchschnittlich zwischen 7 und 10 Tagen auf der Insel und geben 900 bis 1.000 Euro aus.
„Die Inselregierung hat auch zahlreiche Gefahrenstellen ausgemacht: Ganz vorn rangieren die Tunnel in der Nähe des Puig Major, die nicht ausreichend belichtet sind. Außerdem wird die Landstraße nach Bunyola zwischen s’Indioteria und es Garrover genannt. Auch der schlechte Zustand der Straße zwischen Lloret und Ruberts und der Landstraße bei Muro sind für Fahrrad-Touristen ein Problem. “
Mallorcazeitung: Ansturm von Fahrrad-Urlaubern auf Mallorca erwartet
Gerade auf einem Trip durch Spanien gefilmt: Chris Akrigg rast auf einem Mongoose den Berg hinunter. Kamera: Victor Lucas, Schnitt und Produzent: Chris Akrigg, Musik: James Welsh.
„Schwere Verletzungen erlitt gestern Nachmittag ein Radfahrer in Charlottenburg. Ein 33-jähriger Fahrer eines „Citroen“ fuhr gegen 16 Uhr aus einer Parklücke in der Kantstraße und erfasste dabei den 60-jährigen Radfahrer, der die Kantstraße in Richtung Joachimsthaler Straße befuhr. Der Radler stürzte hierbei zu Boden und erlitt schwere Kopfverletzungen. Er kam zur stationären Behandlung in ein Krankenhaus. Aufgrund der Rettungsarbeiten war die Kantstraße ab Krumme Straße in Richtung Joachimsthaler Straße für rund 30 Minuten für den Fahrzeugverkehr gesperrt.“
Pressemeldung der Berliner Polizei vom 04.03.2011 – 10:10 Uhr
Auch der Tagesspiegel berichtet von dem Unfall: „Der Mann war gegen 16 Uhr die Kantstraße in Charlottenburg entlang gefahren, als ein am Straßenrand geparktes Auto anfuhr, den Radfahrer streifte und zu Fall brachte.“
In einem Kommentar zum Tagesspiegel-Artikel schreibt reclaim: „Was mich aber wirklich immer wieder ärgert ist die Ungleichverteilung der von Agenturen und Polizei gewählten Formulierungen für die Beschreibung von Fehlverhalten der verschiedenen Verkehrsteilnehmerarten:
Autofahrer „übersehen“ stets, wärend Fußgänger ständig Dinge tun „ohne auf den Verkehr zu achten“ – ein ungleich härterer Vorwurf.
Und: Auch hier im Artikel erscheint der Autofahrer fast gänzlich unbeteiligt: Nicht der Autofahrer hat den Radfahrer angefahren, sondern das Auto. Nicht der Autofahrer hat ausgeparkt, sondern das Auto.
Wenn jedoch Radfahrer mit Fußgängern kollidieren, dann ist es stets der Radfahrer, der Fußgänger angefahren hat und nicht das Fahrrad… Dass die Gefährte und nicht deren Lenker für die Bewegungen der Fahrzeuge und daraus resultierende Kollisionen verantwortlich sind, ist – ebenso wie „übersehen“ – das fast ausschließlich Privileg der Autofahrer.“
Tagesspiegel: Radfahrer beim Ausparken übersehen
Am Mittwoch hat die Bezirksverordneten-Versammlung des Bezirks Pankow entschieden, keine Bürgerbefragung zum umstrittenen Umbau der Kastanienallee zuzulassen. Damit sind zwei Anträge der Initiativen „Stoppt K21!“ und „Nur zu! Pankow!“ gescheitert, die die Befragung gefordert hatten.
Im Kern geht es darum, die von Fußgängern, Radfahrern, Straßenbahnen und Autos vielgenutzte Kastanienallee umzubauen. Geplant ist die Anlage von Fahrradstreifen neben den Straßenbahngleisen. Die Autoparkplätze werden dadurch vom Straßenrand verdrängt, ein Teil der Parkplätze entsteht neu in Parktaschen auf dem Bürgersteig. Insgesamt wird dadurch der Platz für die vielen Spaziergänger in der Allee leicht verkleinert.
Auf der Straße selbst geht es in Zukunft wohl zügiger voran. Die Straßenbahnen müssen nicht mehr hinter Radfahrern hinterherbummeln sondern können sie rasch überholen. Tempo 30 wird es auf der neuen Kastanienallee nicht geben. Es ist nicht auszuschließen, dass die Kastanienallee nun auch wieder als Abkürzungsstrecke für Autofahrer zwischen Invalidenstraße und Pankow genutzt wird, zumal der Übergang zwischen K-Allee und Schönhauser Allee beziehungsweise Danziger Straße aus Autofahrersicht eleganter gestaltet wurde.
Von Anfang an standen in der Frage des Umbaus der Straße zwei Lager unversöhnlich gegeneinander. Auf der einen Seite standen ADFC, die Mehrheit der BVV und der grüne Verkehrsstadtrat Kirchner für einen Umbau. Für einen Erhalt des alten Zuschnitts der Kastanienalle sprach sich eine Mehrheit aus Anwohnern und Gewerbetreibenden aus. Die haben den Kampf nun verloren.
Der taz-Kommentar von heute tritt im Interesse der Radfahrer noch einmal nach: „Beim Umbau der Kastanienallee geht es aber nicht nur um die – böse – Politik und um die – guten – Betroffenen, es geht auch um Interessen. Die der Radfahrer zum Beispiel finden sich nicht wieder im „Not in my backyard“-Protest gegen „K 21″. Dabei wäre ein eigener Radstreifen ein Segen. Dass es bislang so wenig Unfälle gab, lag schließlich weniger am guten Verhältnis zwischen Rad und Tram. Der Grund war schlicht und ergreifend, dass die meisten Radler den Hindernisparcours Kastanienallee mieden. Schön, wenn sich das bald ändert.“
Der Kommentator wohnt doch in der Straße und erlebt auch heute schon, dass sich Tag für Tag Tausende von Radfahrern auf der Castingallee tummeln. Ob Umbau oder nicht, die Kastanienallee ist und bleibt eine der beliebtesten Radfahrerstraßen der Stadt.
Mittelmäßiges Video, oder findet ihr etwa, dass der Radfahrer gut Ukulele spielen kann? Seine Rückwärtsfahrkünste sind ebenfalls limitiert und Unfälle habe ich auch schon bessere gesehen. Aber alles zusammen …
Spätestens
dann ist klar, die Vorsaison fürs Radfahren ist eröffnet. Schön ist natürlich, wenn der Fahrradanteil kontinuierlich steigt und beruhigend ist der Gedanke, dass die Leute, die nun so chaotisch fahren, dies im Gegensatz zur Winterzeit wenigstens nicht mit dem Auto tun. Aber genug der Polemik.
Die meisten der oben angesprochenen Fehlverhaltenspunkte sind eine Folge von Vermeidungsverhalten. Man fühlt sich mit den Autos auf der Fahrbahn nicht sicher und versucht durch die Benutzung des Bürgersteiges oder möglichst weit rechtes Fahren, Konflikte zu vermeiden. Bald werden nun die gut gemeinten Zeitungsartikel kommen, die die Radfahrer auf ihre Saison vorbereiten und ihnen Sicherheitstipps a la „Bremsen prüfen, Helm tragen und reflektierende Kleidung benutzen“ unterbreiten. Die wirklichen Probleme wie zu nahes Überholen oder mangelnde Rücksicht beim Abbiegen werden damit nicht behoben.
Ich möchte meine Top Ten der Sicherheitstipps für die Wiederanfänger zur Diskussion stellen:
Diskutiert mit, was sind Eure Tricks, um sicher und komfortabel durch die Stadt zu kommen?
Der Schweizer Fahrradhersteller bedovelo hat ein Fixed Bike mit zwei Gängen präsentiert. Das twin fixed besitzt einen im letzten Jahr auf der Friedrichshafener Eurobike vorgestellten, riemengetriebenen Schlumpf-Zweigangantrieb. Schlumpf baut das berühmte Zweigang-Getriebe welches im Tretlager integriert ist, beziehungsweise den Platz des vorderen Kettenblattes einnimmt. Anders als die meisten Räder mit Riemenantrieb ist der Rahmen von bedevelo nicht am Ausfallende zu öffnen sondern im oberen Bereich der Sattelstrebe. Dazu wird eine solide Kupplung der Firma S and S verwendet. Vorteil laut Homepage des Kupplungsherstellers: „Für Rahmenbauer ist es einfacher, einen neuen Rahmen aufzubauen, weil sie die Kupplungen vorher in die Rohre einbauen und danach die Rohre für den Rahmen zuschneiden können.“
So weit so gut. Stutzig macht nur die Angabe von bedovelo, dass sie keine speziell für Fahrräder entworfene Carbonriemen verbauen sondern Industrieriemen mit größerer Zahnung, wie sie für Harley Davidson Motorräder verwendet werden. Durch die größere Zahnung braucht der Riemen nach Herstellerangabe keine Vorspannung. Meines Erachtens sind riemengetriebene Fixies ohne Vorspannung schwierig, gerade wegen der häufigen Lastwechsel. Ob der Schlumpf-Antrieb allen Belastungen eines fixen Hinterrades dauerhaft standhält bleibt auch offen…
Das handgemachte twin fixed von bedovelo kommt in drei Größen und kostet 2.650 Schweizer Franken, in Euro sind das knapp über 2.000,-.
Der Nationale Radverkehrsplan (NRVP) wurde im Mai 2002 vom Deutschen Bundestag für den Zeitraum 2002-2012 beschlossen. Im Rahmen des Nationalen Radverkehrsplans stellt die Bundesregierung zusätzlich Haushaltsmittel zur Verfügung, mit denen nicht investive Projekte zur Förderung des Radverkehrs gefördert werden.
Da der alte NRVP im kommenden Jahr ausläuft, unternimmt das Bundesministerium für Verkehr eine Serie von Expertenforen zur Weiterentwicklung des Nationalen Radverkehrsplans. Bis zum Sommer sollen insgesamt fünf solcher Foren stattfinden. Der Beschluss des neuen NRVP durch das Kabinett ist für Mitte 2012 geplant.
nationaler-radverkehrsplan.de: BMVBS startet Weiterentwicklung des Nationalen Radverkehrsplans
Die Polizeistatistik für das Jahr 2010 weist einen leichten Rückgang des Fahrraddiebstahls in Berlin aus. Danach gab es im vergangenen Jahr 21576 angezeigte Fahrraddiebstähle, immerhin 8,8 Prozent weniger als im Jahr 2009. Die Hochburg im Fahrradklau ist der Bezirk Pankow mit seinem dazugehörigen Ortsteil Prenzlauer Berg. Dort wurden 3653 Fahrraddiebstähle verzeichnet. Aktuellere Zahlen wird die Polizei mit Veröffentlichung der nächsten Kriminalitätsstatistik in einigen Wochen vorstellen. (Der Tagesspiegel spricht in seiner Meldung zwar vom Jahr 2009, aber es kann sich eigentlich nur um die Daten für das Jahr 2010 handeln.)
Tagesspiegel: Paar bei Radklau erwischt
Die Berliner Künstler Folke Köbberling und Martin Kaltwasser haben schon viele Kunstprojekte im Spannungsfeld zwischen städtischer Entwicklung und Verkehr realisiert. Ein weiteres Projekt ist (war) für Mai 2011 in der Grafschaft Bentheim geplant. Dort entsteht ein Fahrradbahnkreuz in Form eines Autobahnkleeblatts als Teil eines neuen Radschnellwegs. „Dieses einzigartige Fahrradbahnkreuz wird zum Prototyp einer zukunftsfähigen Mobilitätskultur erhoben, das sich ganz bewusst auf die konventionellen Verkehrsbauwerke bezieht und eine postautomobile Ära einläutet“ (Dirck Möllmann über das Köbberling/Kaltwasser-Kreuz).
Die BBC berichtet , dass eine wachsende Anzahl von Radfahrern in London sich „bewaffnen“ – mit einer Helmkamera. In der Sendung BBC Breakfast’s dokumentiert die Fernsehanstalt den Fall des Pendlers Ben Porter. Er wurde vom Fahrer eines Kleintransporters angegriffen, nachdem er sich darüber beschwert hatte, vom Transporter geschnitten zu werden.
BBC Breakfast’s: Cyclist wears a helmet camera to film abusive drivers
[via]
Die folgenden Bilder einer Critical Mass in der Millionenstadt Porto Alegre in Brasilien sind schwer zu ertragen. Ab Sekunde 50 wird gezeigt, wie ein Autofahrer mit hoher Geschwindigkeit durch die Critical Mass mäht, Dutzende von Fahrradfahrern überfährt und mindestens acht von ihnen verletzt. Glücklicherweise gab es keine Toten.
Die Website Massa Crítica – POA dokumentiert den Vorfall. Der Anwalt des Amokfahrers behauptet, sein Klient sei von den Radfahrern angegriffen worden und er habe in Notwehr gehandelt.
Die Grafik zeigt den Anteil des Radfahrens am Modal Split in den 12 Berliner Bezirken im Jahre 2008.
Quelle: Senatsverwaltung für Stadtentwicklung: Mobilitätsdaten für Berlin und seine Bezirke – „Mobilität in Städten – SrV 2008“