MC SpandX: Performance

Wir sind gestern per Mail ultimativ aufgefordert worden, endlich das Video Performance von „MC SpandX“ zu posten. Das sei „sensationell gut und lustig“, im Gegensatz zu manch anderem unsäglichen Scheiß auf unserem Blog. Immerhin, MC SpandX wurde am 10. August bei YouTube hochgeladen und ist bereits weit mehr als eine halbe Million mal angeklickt worden, kein schlechter Wert für Fahrradmusik.

It’s all about performance.
That’s the name of the game.
I pump up my tires and I oil my chain.
Performance
That’s the name of the game.
And I always ride through the pain.

Brandenburg bei zertifizierten Radwegen vorn

Radwege gibt es wie Sand in der Wüste. Man kann sich den Spaß machen und Begriffe wie Kirchen, Schlösser, Burgen, Mühlen, Käse, Wein, Bier mit dem Wort Radweg kombinieren und wird immer den entsprechenden Fahrradweg bei Google finden. Über 200 Radfernwege in Deutschland konkurrieren mit einer unüberschaubaren Vielzahl kleinerer und nur lokal bedeutsamer Fahrradwege.

Bei der Auswahl des Radwegs für den nächsten Urlaub haben die mehr als 20 Millionen Radtouristen in Deutschland die Qual der Wahl. Um Licht in den Dschungel der Radrouten zu bringen, hat der ADFC besonders attraktive Radwege zu Qualitätsradrouten gemacht. Ähnlich wie in einem Hotelbewertungssystem werden zwischen einem und fünf Sterne für besonders gute Radrouten verliehen, gut aus der Perspektive des Radwanderers natürlich. Bisher hat der ADFC 14 Routen als Qualitätsradroute prämiert, wobei auffällt, dass allein das Land Brandenburg mit acht Radrouten vertreten ist.

Allerdings ist eine Aufnahme in den exklusiven Kreis zertifizierter Routen nicht kostenfrei. Der ADFC testet die Radwege durch eigenes, geschultes Personal und lässt es sich bezahlen, wenn ein Radweg für drei Jahre prämiert werden will.

Die vom ADFC empfohlenen Radrouten:

5 Sterne
Main-Radweg (Bayern/Hessen)

4 Sterne
100 Schlösser Route (NRW)
EmsRadweg (NRW/Niedersachsen)
Fürst-Pückler-Weg (Brandenburg)
Lahntalradweg (NRW/Hessen/Rheinland-Pfalz)
Oderbruchbahnradweg (Brandenburg)
Oder-Spree-Tour (Brandenburg)
Vom Main zur Rhön (Bayern)

3 Sterne
Radweg Berlin – Kopenhagen (Berlin/Brandenburg/MV)
Bischofstour (Brandenburg)
DahmeRadweg (Brandenburg)
Kohle-Wind & Wasser-Tour (Brandenburg)
Oder-Neiße-Radweg (Sachsen/Brandenburg/MV)
Spree-Radweg (Sachsen/Brandenbrurg/Berlin)

ADFC: Ausgezeichnet unterwegs

Schwerer Rechtsabbiegeunfall in Köpenick

Bei zwei Unfällen in gab es gestern zwei schwerverletzte Radfahrer. In Reinickendorf wurde auf dem Oraniendamm eine 66-jährige Radfahrerin mit erheblichen Verletzungen aufgefunden. Ein weiterer Unfall ereignete sich in Köpenick:

„Ein 35-jähriger LKW-Fahrer hat heute gegen 11 Uhr offenbar beim Rechtsabbiegen von der Salvador-Allende-Straße in die Pablo-Neruda-Straße eine 39–jährige Radfahrerin übersehen. Die Frau fuhr auf der Salvador-Allende-Straße in Richtung Müggelheimer Straße und überquerte gerade die Pablo-Neruda-Straße, als sie von dem LKW erfasst wurde. Die Radlerin kam mit einem offenem Unterarmbruch und Verletzungen am Rücken zur stationären Behandlung in ein Krankenhaus. Der LKW-Fahrer erlitt einen Schock. Während der Unfallaufnahme war die Salvador-Allende-Straße kurzfristig gesperrt.“

Pressemeldungen der Berliner Polizei Nummern 2368 und  2369 vom 24.08.2009 – 17:15 Uhr

Fußgängerinseln

Fußgängerinseln in der Mitte von Fahrbahnen können für Radfahrer gefährlich werden. Nämlich dann, wenn sich die Fahrbahn auf ein Maß verengt, so dass Radfahrer von Autofahrern geradeso noch überholt werden können. Das wird dann in der Regel gnadenlos gemacht. Hier hilft es nur, sich als Radfahrer mittig einzuordnen. Autofahrer müssen dann abbremsen und warten, bis sie wieder genug Platz haben, regelkonform zu überholen.

Bei einer kürzlichen Abendfahrt habe ich es leider versäumt, mich an solch einer Stelle ausreichend weit nach links einzuordnen. Es passte zentimetergenau ein Kleintransporter mit Anhänger links neben mich. Gerne hätte ich Werbung für die Firma gemacht – aber bei den ganz harten Verkehrsteilnehmern ist man meist so perplex, dass man nicht aufs Firmenschild achtet.

Ich kann hier nur die Bitte an alle Autofahrer aussprechen – überholt Radfahrer nur dort, wo es möglich ist. Und an Verkehrsplaner – rechnet an solchen Stellen mit Fehlverhalten und engt die Fahrbahn entweder so stark ein, dass kein Auto und Radfahrer nebeneinander passen, oder macht sie breit genug!

„Rund um Berlin“ wegen Nazis abgesagt

Das älteste deutsche Radrennen fällt aus. Der für den 6. September geplante Klassiker Rund um Berlin kann nicht gestartet werden. „Die Polizei ist überfordert. Am 6. September planen die Rechten Aufmärsche in Brandenburg, da kann uns die Polizei keine Kräfte für das Radrennen zur Verfügung stellen“, sagte Organisator Werner Ruttkus. Rund um Berlin hatte 1896 erstmals stattgefunden und war zuletzt nach einer Pause wiederbelebt worden. Das Rennen sollte in diesem Jahr im brandenburgischen Wünsdorf gestartet werden.
Rund um Berlin

rad-net: „Rund um Berlin“ findet nicht statt
rad-net: Abgesagt und wiederbelebt: „Rund um Berlin“ am 6. September
Dank an Konrad für den Hinweis

Wo Radstreifen funktionieren und wo nicht

Im den Kommentaren zum Beitrag Immer weniger Autoverkehr in Berlin geht es zur Zeit um das Thema Radstreifen. Chris vertritt eine grundsätzlich kritische Haltung zu Fahrradstreifen und belegt das mit einer Reihe von absurden Fotos. Das folgende Bild ist der Seite Radwege in Chemnitz entnommen, größere Version nach dem Klick auf das Bild. Hier sind es exakt 1,24 Meter zwischen der fahrbahnseitigen Außenkante der Markierung und dem Bordstein, wobei der Rinnstein bereits 32 Zentimeter breit ist.

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Dass es auch anders geht, zeigt ein Foto aus der Wichertstraße im Bezirk Pankow. Die lichte, innere Breite des Angebotsstreifens beträgt mehr als 170 Zentimeter, hinzu kommt der 45 Zentimeter breite Abstandsstreifen zu den parkenden Autos. Meiner Erinnerung nach gab es früher zwei Fahrbahnen für Autos pro Richtung. Nach der Umgestaltung existiert nur noch eine Fahrbahn für Autos in jede Richtung. Ich finde, man kann auf der Wichertstraße entspannt und bequem radfahren, ohne von Autos behelligt zu werden.

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Ein weiteres schlechtes Beispiel für einen Radstreifen ist die Lichtenberger Straße zwischen Straußberger Platz und der Michaelkirchbrücke. Die Lichtenberger Straße hat ebenso wie die Wichertstraße eine breite grüne Mittelinsel, die die Richtungsverkehre trennt. Vor der Aufpinselung des Angebotsstreifens gab es zwei Fahrbahnen für Autos, durch eine unterbrochene Linie getrennt. Nun hat man links des Parkstreifens einen 150 Zentimeter breiten Angebotsstreifen für Radfahrer abgezwackt und die Fahrbahn für Autos entsprechend verkleinert. Es gibt nun keine unterbrochene Mittellinie für Autos mehr, dennoch ordnet sich der Autoverkehr zweispurig an. Das führt dazu, dass Radfahrer häufig äußerst knapp überholt werden, weil die rechts fahrenden Autos nicht selten mit einem Reifen auf dem Angebotsstreifen fahren. Hinzu kommt, dass die Radfahrer eh durch den nicht vorhandenen Abstandsstreifen eng an die parkenden Autos gedrückt werden.

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Radfahren im Gewitter

Seit Wochen bietet der Sommer 2009 immer wieder das gleiche Schauspiel. Erst ist es schwülheiß, dann zieht eine Gewitterfront herauf und lässt etliche Bltze zur Erde jagen. Ist es eigentlich gefährlich, bei Gewitter mit dem Rad unterwegs zu sein?

Ein Fahrrad ist kein Faradayscher Käfig wie ein Auto, in dem man vor Bltzschlägen geschützt ist. Im Gegenteil, die vielen Metallteile eines Fahrrads können ein gutes Ziel für einen Blitz sein. Dennoch ist es innerhalb von Ortschaften auf dem Fahrrad relativ unbedenklich, denn meist befinden sich höhere Gebäude in der Nähe, die Blitze ablenken. Auf dem freien Feld heißt es dagegen: „Runter vom Rad!“ und einige Meter neben dem Rad in die Hocke gehen.

Andererseits werden in Deutschland höchstens ein Dutzend Menschen pro Jahr von einem Blitz gegrillt. Bei den Abermillionen von Blitzen, die hier jedes Jahr niedergehen, ist die Chance, getroffen zu werden, nicht gerade groß, egal ob auf dem Fahrrad oder nicht.

Be-cycle: Soundsystem auf Transportfahrrad

be-cycle-255x368.jpgBe-cycle ist eine Gruppe von Leuten, die Spaß haben und Party machen will, Musik auflegen und Videos und Animationsfilme drehen will und das alles mit und um ein zum Soundsystem ausgebautes Lastenfahrrad. „Design, Set-Konstruktion, Musik, Fotografie, Animation, Filme machen, Mechanik und Kochen – wir sind grenzenlos. Frei nach diesem Motto gibt es keine Einschränkung von Ideen, sondern jede Menge Raum zum Ausprobieren neuer Möglichkeiten, den »Cycle« zu vergrößern.“

Auf diesem YouTube-Video wird gezeigt, wie das Transportrad gebaut und ausgestattet wurde, die ersten Veranstaltungen mit Be-cycle gab es Mitte Juli im im Görlitzer Park in Kreuzberg und im Mauerpark in Mitte.

„Präsentieren wollen wir Live Konzerte, Sound Systems, Projektionen und Performances in und um Berlin, an so unterschiedlichen Orten wie Parks, Gärten, Strassen, verlassenen Fabrikhäusern und Metrostationen, sowie allen anderen Räumen, die wir diesen Sommer entdeckt haben und vorbereiten können.“

Be-cycle
Foto: Be-cycle

Benutzungspflichtiger Radweg am Südstern

Nicht ungefährlich ist dieser benutzungspflichtige Radweg am Südstern (vergrößerte Version nach dem Klick auf das Bild). Zwischen Bauzaun und Halteverbotsschild für Autos bleibt so wenig Platz, dass die meisten Radfahrer diese Stelle zu Fuß nehmen. Der Kindertransporter vorn rechts verzichtet gleich auf die Slalomfahrt und weicht auf den Bürgersteig aus.

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Radfahrer verletzt Fußgänger schwer und flüchtet anschließend

Von einem besonders rücksichtslosen Radfahrer berichtet eine Pressemeldung der Polizei von gestern:

„Schwere Verletzungen erlitt gestern Abend ein Mann bei einem Verkehrsunfall in Schöneberg. Ein Fußgänger hörte gegen 21 Uhr 45 in der Potsdamer Straße plötzlich einen lauten Knall hinter sich. Als er sich umdrehte sah er einen Fußgänger auf der Straße liegen und einen Radfahrer, der sich ohne um den am Boden Liegenden zu kümmern, vom Unfallort entfernte. Der 32-Jährige zog den 58-jährigen Mann von der Fahrbahn und alarmierte die Feuerwehr. Der am Kopf schwer Verletzte wurde in ein Krankenhaus gebracht und musste sofort notoperiert werden. Die weiteren Ermittlungen werden von dem zuständigen Verkehrsermittlungsdienst durchgeführt.“
Pressemeldung der Berliner Polizei Nummer 2334 vom 22.08.2009 – 10:35 Uhr

Der Radfahrer muss nicht Schuld gehabt haben. Da sich der Unfall auf der Fahrbahn ereignet hat, kann der Fußgänger ihn verursacht haben oder gar selbst hingefallen sein, obwohl das meist nicht mit einem Knall passiert. Aber es ist skrupellos vom Radfahrer, so einen Verunglückten seinem Schicksal zu überlassen und zu flüchten.

Bambus-Fahrräder aus Berlin

Auf Bildern habe ich Bambusfahrräder schon häufig gesehen, in Natur allerdings noch nie. Immer wieder wird darauf verwiesen, dass Bambus in seinen Festigkeitskennwerten Stahl gleich kommt oder gar „Stronger Than Steel“ ist. Deshalb sei es nur eine Frage der Zeit, bis der Werkstoff Bambusrohr auch im Fahrradbau Einzug hält. Eigentlich kann ich mir nicht vorstellen, dass ein Bambus-Fahrradrahmen die Festigkeit von herkömmlichen Fahrradrahmen erreicht, denn es kommt nicht nur auf die Haltbarkeit der Bambusrohre an sondern auch auf die der Verbindungsstücke aus Metall oder Kohlefaser und vor allen Dingen darauf, wie sie  mit dem Bambus verbunden sind. Jedes Bambusfahrrad ist deshalb ein Einzelstück und entsprechend teuer.

berlin-bamboo-bikes.jpgTrotz dieser Schwierigkeiten hat sich eine Projektwerkstatt von Studierenden an der Technischen Uni Berlin vorgenommen, Berliner Bamboo Bikes zu entwickeln. Die Studis wollen ein breites Spektrum an Bambusrädern zu günstigen Preisen designen, z.B.: Cityräder, Liegeräder, Transportbikes und Rikschas. Die Konstruktionspläne der Bambusbikes werden unter einer Open-Source-Lizenz stehen, so dass man privat Räder nachbauen kann.
Berlin Bambus Bikes

Hamburger Leihradsystem läuft unrund

„StadtRAD Hamburg – aufsteigen und abfahren!“ Mit diesen Worten wirbt das vor einigen Wochen eingeführte Hamburger Leihfahrradsystem. Nun hat die Deutsche Bahn als Betreiber des Verleihsystems eingeräumt, dass es noch Schwierigkeiten gibt.

An knapp 70 Ausleihstationen kann man die auffälligen roten Leihfahrräder ausleihen und an einer beliebigen anderen Station wieder zurückgeben. Da an etwa 40 Stationen die Kartenlesegeräte nicht funktionieren, ist dort eine Ausleihe nur mit Hilfe eines Telefons möglich. Nach und nach sollen aber die defekten Lesegeräte durch funktionierende ersetzt werden.

Das Hamburger Leihradsytem wurde Mitte Juli eingeführt und besteht aus 67 Leihstationen im erweiterten Innenstadtbereich, an denen insgesamt 700 Fahrräder ausgeliehen werden können. Um das System nutzen zu können, müssen sich die Kunden im Internet, am Telefon oder an einer Leihstation einmalig registrieren. Fahrten bis zu 30 Minuten sind kostenlos, die zweite halbe Stunde kostet 90 Cent bis 1,20 Euro. Ab der 61. Minute werden sechs Cent pro Minute für Inhaber einer Bahncard oder einer Zeitkarte des Hamburger Verkehrsverbundes fällig, alle anderen zahlen acht Cent. Ein ganzer Tag Ausleihe schlägt mit 12 Euro zu Buche. In den ersten Wochen wurden die Erwartungen des Betreibers übertroffen. Bisher haben sich 12.000 Hamburger und Auswärtige für das System registriert.

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StadtRAD Hamburg
NDR: Leihrad-System in Hamburg läuft nicht rund
Foto: Radpropaganda