Fahrradmesse am Funkturm

Am kommenden Wochenende findet in den Messehallen am Funkturm die 1. Berliner Fahrradmesse statt. Fahrrad Markt Zukunft heißt die Fahrradschau, die am 29. und 29. November für das Allgemeinpublikum geöffnet ist. Hier kann der Radfahrer Mountainbikes, Liege-, Touren-, City- oder auch Elektroräder informieren und direkt vort Ort testen. Ein weiterer Schwerpunkt: Radreisen in Deutschland und außerhalb.
Fahrrad Markt Zukunft

Geschicklichkeitsparcours am Alexa

Wie in jedem Jahr gibt es einen kleinen Weihnachtsmarkt auf dem Vorplatz des Alexa, dem Einkaufszentrum am Alexanderplatz. Auch die Radfahrer wurden von den Betreibern des Alexa nicht vergessen. Für sie wurde der nicht benutzungspflichtige Radweg liebevoll zu einem Geschicklichlichkeitsparcours umgewandelt. Allein ein halbes Dutzend metallbewehrte Kabelbrücken sind quer über den Radweg gelegt, die einen unsanft aus dem Sattel holen, wenn man nicht weniger als 5 kmh fährt. Ein über den Radweg gelegter Teerstreifen, der bei schneller Fahrt glatt zu einem Felgenschaden führte, wurde inzwischen ein wenig entschärft und mit Auf-und Abfahrtrampe versehen. Sehr schön gestaltet ist auch eine Dreierschikane: zuerst ein Haltestellenmast der BVG, unmittelbar danach ein Hydrant und zum Schluss wieder ein über den Radweg verlegtes Versorgungskabel.

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Radfahrer nach Unfall verstorben

Leider gibt es eine neue Unfallmeldung aus Berlin mit tödlichem Ausgang.

Ein 24-jähriger Radfahrer, der am Mittwoch, den 18.11.2009 um 5:30 von einem Pkw angefahren wurde, ist einen Tag später im Krankenhaus den Unfallfolgen erlegen.

Der Pkw-Fahrer befuhr die Thomas-Mann-Straße in Richtung Greifswalder Straße, der Radfahrer befuhr offensichtlich die Greifswalder Straße in Richtung Michelangelostraße und fuhr von links in das Auto. Der Radler könnte eine rote Ampel missachtet haben, die Polizei sucht Zeugen.

Zur Polizeimeldung

Radler-Bashing in BILD

Wenn eine seriöse Zeitung über die Gefahren des Radfahrens berichtet, dann stehen Hauptunfallursachen und typisches Fehlverhalten von Radfahrern und anderen Verkehrsteilnehmen ebenso im Artikel wie unfallträchtige Verkehrswege und rechtliche Probleme.

Die BILD-Zeitung verfolgt da ein anderes Konzept. Sie hat sich mit dem Bundesvorsitzenden der Deutschen Polizeigewerkschaft (DPolG), Rainer Wendt, über das grundlegende Übel dieser Welt unterhalten. Dass das die Radfahrer sind, muss nicht erwähnt werden.

Die erste Kernaussage gibt bereits einen Einblick in den zu erwartenden Tenor: „Sie werden immer dreister – jetzt fordern Verkehrs-Experten Konsequenzen“, das lässt auf fundierte Aussagen hoffen, beispielsweise auf einen statistisch nachweisbaren steigenden Unfallverursacheranteil der Radfahrer. Die Untermauerung dieser Aussage hat der Autor dann aber doch lieber unterlassen, die Verteilung der Unfallverursacher lässt man in so einem Artikel besser weg.

Wendt: „Man kann auch mit dem Fahrrad jemanden töten“. Auch? Womit denn noch? Dem Artikel kann man durchaus entnehmen, dass Unfälle nur von Radfahrern verursacht werden.

Der ADAC darf beim Klatschen von bösen Radlern nicht fehlen, er hat die Sünden der Radfahrer untersucht und festgestellt, dass 40% im Dunkeln ohne Licht fuhren. Schlimmer noch: Nur 14% tragen helle Kleidung, nur 13% einen Helm. Rowdyquote 87%, schlimmer gehts nimmer. Mehr hat der ADAC in seiner Studie – zumindest laut Bild-Zeitung – nicht festgestellt. Gute Arbeit!

Obwohl auch Menschen, die die Bild nicht lesen intelligente Menschen schnell in solche Denkmuster verfallen mögen und Radfahrer-Bashing oft Bestandteil seriöser Presse ist, macht sich in diesem Falle selbst Telepolis über den Artikel lustig. So schreibt Florian Rötzer: „Während Wendt auch für Fahrradfahrer auf einen Führerschein setzt, der bekanntlich bei Autofahrern für die nachhaltige Einhaltung der Verkehrsregeln sorgt, will Patrick Döring, der Verkehrsexperte der FDP, schärfere Strafen.“

Danke für die Meldung an einen Kommentator namens „D“.

FAZ ruft Fahrradrevolution aus

Artikel, in denen der Aufschwung des Verkehrsmittels Fahrrad besungen wird, erscheinen in der deutschspachigen Presse recht häufig. Möglicherweise werden solche Presseartikel auf Vorrat geschrieben und bei Gelegenheit ins Blatt gerückt, wenn sich nichts Besseres anbietet. Gestern war im Politikteil der Frankfurter Allgemeinen Zeitung mal wieder eine Seite frei und Oliver Hoischen durfte etwas über „Die Fahrradrevolution“ in Deutschland schreiben.

Merkwürdig ist nur, dass die Revolution mit Fakten belegt wird, die eigentlich das genaue Gegenteil beweisen. Hoischen  führt an, dass sich im Bundesverkehrsministerium sieben Mitarbeiter um die Förderung des Radverkehrswesens kümmern. Zu rot-grünen Regierungszeiten seien es nur drei Leute gewesen – in der Grundsatzabteilung des Ministeriums. „Nun sind sieben Kollegen dafür zuständig, in einem eigenen Referat.“ Hoischen  lässt offen, wieviel Mitarbeiter des Ministeriums sich mit dem Autoverkehr beschäftigen, aber bei einer Gesamtstellenzahl von 1.600 Mitarbeitern, die im Ministerium beschäftigt sind, sind es vermutlich mehr als sieben.

Hoischen  nennt auch den Etat, der in Deutschland zur Förderung des Radverkehrs ausgegeben wird: einhundert Millionen Euro pro Jahr. Zum Vergleich: der Gesamtetat des Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung liegt bei knapp über 26 Milliarden Euro. Fazit: Die Fahrradrevolution findet nicht statt. Und wenn doch, dann tut sie das nicht wegen sondern trotz der Politik, die im Bundesverkehrsministerium gemacht wird.
FAZ: Die Fahrradrevolution

Fahrradparken

Der Hof dieses Hauses in der Christinenstraße im Bezirk Pankow ist nur über eine Treppe erreichbar. Als Ausgleich für die fehlende Möglichkeit, das Fahrrad im Hinterhof abzustellen, wurden verzinkte Rohre an die Hauswand geschraubt. Abends sind die so geschaffenen Fahrradparkplätze voll belegt und werden auch von den Bewohnern umliegender Häuser gern genutzt. Kleiner Schönheitsfehler: ein Fahrraddieb mit Kreuzschlitzschrauberzieher hätte hier leichtes Spiel, denn die Rohre sind nur mit acht Schrauben am Haus befestigt.

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Radfahrerin nach Unfall außer Lebensgefahr

„Hinter einem Radfahrer herfahren, geht gar nicht!“ Von dieser Idee müssen sehr viele Autofahrer besessen sein. Selbst wenn es nur noch fünfzehn Meter bis zur nächsten Kreuzung sind, wenn es also absolut nicht möglich ist, den Überholvorgang gefahrlos abzuschließen, wird überholt, wenn es nur irgendwie möglich ist. Den Autofahrerüberholzwang hat heute eine Radfahrerin im Bezirk Mitte mit schweren Verletzungen bezahlt. Wir wünschen der Radlerin alles Gute, schnelle Genesung und dass sie bald wieder im Sattel sitzt.

Die Polizeimeldung zu diesem Unfall im Wortlaut: „Beamte einer Einsatzhundertschaft der Polizeidirektion 3 haben heute früh einen Autofahrer in Mitte gestellt, der zuvor einen Verkehrsunfall verursacht und anschließend geflüchtet ist.Der „VW“-Fahrer befuhr gegen 9 Uhr 30 die Oranienburger- in Richtung Kleine Präsidentenstraße. Aufgrund einer Fahrbahnverengung wechselte der 44-Jährige nach bisherigen Erkenntnissen in den rechten Fahrstreifen und erfasste dabei eine 45-jährige Radfahrerin, die rechts neben ihm die Oranienburger Straße in gleicher Richtung befuhr. Die Radlerin stürzte daraufhin und verletzte sich schwer. Der Autofahrer fuhr davon und wurde kurz darauf von den alarmierten Polizisten in der Anna-Louisa-Karsch-Straße gestellt. Die 45-Jährige kam zur stationären Behandlung in ein Krankenhaus, wo sie sich außer Lebensgefahr befindet. Gegen den Mann wird wegen Verkehrsunfallflucht und fahrlässiger Körperverletzung ermittelt.“Pressemeldung deer Berliner Polizei Nummer 3045 vom 10.11.2009 – 15:55 Uhr

Fahrradparkhilfe Cyclehoop

Mit dem Cyclehoop kann jede Straßenlaterne oder jedes Verkehrsschild in kurzer Zeit zu einem Fahrradparkplatz gemacht werden. Das Teil wird zur Zeit in den Londoner Stadtteilen Islington and Southwark getestet. Einziger Kritikpunkt: der Cyclehoop wird lediglich mit vier Schrauben an dem Haltemast befestigt. Man müsste diebstahlsichere Bolzen oder Schrauben verwenden oder einen Schweißpunkt setzen, damit nicht der erstbeste Fahrraddieb auf den Gedanken kommt, die Parkhilfe einfach abzuschrauben.
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Wie kam das Fahrrad in die Literatur?

Wie das Fahrrad in die Literatur kam, damit hat sich Elmar Schenkel, Professor für Anglistik an der Leipziger Universität, beschäftigt. Heute, am 10. November, um 18 Uhr ist in der Leipziger Universitätsbibliothek Gelegenheit, mehr darüber zu erfahren. Im Rahmen der bundesdeutschen Aktionswoche „Deutschland liest. Treffpunkt Bibliothek“ liest Elmar Schenkel in der Bibliotheca Albertina (Beethovenstraße 6).
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Fahrradmitnahme auf Stuttgarter Art

Vom Marienplatz in der Stuttgarter Innenstadt zum Stadtbezirk Degerloch sind es locker 200 Höhenmeter, die teilweise steil hinaufführen. Die auf schwäbisch Zacketse genannte Zahnradbahn verbindet das Zentrum mit dem Vorort. Seit mehr als 25 Jahren nun hat der Zacke einen besonderen Vorstellwagen erhalten. Mit ihm bringt man sein Fahrrad bequem, sicher und kostenlos vom Talkessel auf die Filderebene. Sehr praktisch!
Stuttgart:Fahrrad und Bahn

Petition: Radfahren bis 14 Jahre auf dem Gehweg erlauben

Beim Bundestag wurde am 2.10.2009 eine Petition (Vorschlag von Bürgern für Gesetzesänderungen) eingereicht: Radfahrer bis 14 Jahre sollen auf dem Gehweg fahren dürfen, wenn kein Radweg vorhanden ist. Grund: Auf der Fahrbahn radeln ist „sehr gefährlich“. Zur Petition

Nun kann man es niemandem verübeln, dass er es als gefährlich empfindet, auf der Fahrbahn zu fahren. Der Straßenverkehr bedeutet ganz klar Gefahren für Radfahrer. Wie in diesem Blog ja schon oft nachzulesen war, werden die realen Gefahren aber oft völlig falsch eingeschätzt, mit resultierendem Fehlverhalten und manchmal fatalen Folgen – diese Petition ist ein Ausdruck dafür.

In der Fahrradnewsgroup de.rec.fahrrad vermisst man aus aktuellen Anlass die Möglichkeit, eine Gegenstimme abzugeben. 🙂

Fat Bike

Heute gab es unangenehmen Wind von vorn und die ersten Schneeflocken im Gesicht. Zur Einstimmung auf das Winterradeln ein paar Szenen aus dem Kurzfilm Fat Bike. Der Film von Carl Batrell gewann vor einigen Wochen den ersten Preis beim Boston Bike Film Festival. Er zeigt zwei Radfahrer, die für ein Radrennen in Alaska trainieren.
Indieakfilms: Fat Bike
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Fat Bike Trailer from indieAK films on Vimeo.

The Invisible Frame

Ein Jahr vor dem Mauerfall, also im Jahre 1988, fährt die damals noch unbekannte Schauspielerin Tilda Swinton auf dem Fahrrad entlang der Berliner Mauer. Daraus entsteht ein knapp halbstündiger Film mit dem Titel Cycling The Frame. Gut zwanzig Jahre später radelt Swinton erneut auf dem Mauerweg. Sie ist wieder unterwegs auf „einer Erkundungsfahrt, die den spirituellen Schaden aufdecken soll, den die Mauer angerichtet hat; die die Verbitterung und die Freude über die Wiedervereinigung einfangen soll; die dem Vergessen nachspüren wird, in das die Mauer und ihre Bedeutung schon wieder zu versinken drohen“ Der neue Film über Swintons Radfahrt entlang der Grenze zwischen Ost- und Westberlin heißt The Invisible Frame und hat am kommenden Sonntag Premiere. Beide Filme werden am Sonntag, den 8. November auf 3Sat gezeigt. Um 21.45 Uhr The Invisable Frame und gleich im Anschluß um 22.54 Cycling the Frame.

Die Filmpremiere in Berlin findet ebenfalls am 8. November um 18 und um 20 Uhr statt. Anwesend sind Cynthia Beatt, Frieder Schlaich, der Produzent der Dokumentationen, und Swinton selbst. Für Karten im Kino Arsenal ist eine Anmeldung unter der Telefonnummer 269 55 100 erforderlich.
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Straßenverkehr tötet

Mehr als 1,2 Millionen Menschen sterben jedes Jahr weltweit durch Verkehrsunfälle, zwischen 20 und 50 Millionen erleiden bei Unfällen auf den Straßen Verletzungen. Das ist das Ergebnis einer Studie, die die  Weltgesundheitsorgansation WHO in Auftrag gegeben hatte. In der Gruppe der 10-24-jährigen ist das Risko, an einem Straßenverkehrsunfall zu sterben, das höchste Risiko überhaupt, noch vor den Todesursachen Selbstmord und Gewalt.

Die Studie beinhaltet eine ausführliche Datenbasis von Verkehrsunfällen weltweit, von Afghanistan bis Zimbabwe (ab Seite 60). Danach ist die Zahl der getöteten Radfahrer von Land zu Land sehr unterschiedlich. In Griechenland zum Beispiel sind nur 1 Prozent der Verkehrstoten Radfahrer, während in den Niederlanden 24 Prozent aller Verkehrstoten zur Gruppe der Radfahrer zählen.

WHO: Global Status Report On Road Safety (pdf-Dokument)