Die Stadt Kopenhagen hat an vier Kreuzungen LEDs angebracht, um rechtsabbiegende Kraftfahrer vor Radfahrern zu warnen. Die LED-Lichter werden von Sensoren unter dem Asphalt angesteuert. Sobald sich Radler auf den letzten Metern vor der Kreuzung befinden, beginnen die Lichter zu leuchten.
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Radfahrerin bei Verkehrsunfall in Tempelhof-Schöneberg tödlich verunglückt
Ein Verkehrsunfall in Marienfelde hat heute Mittag das achte Todesopfer unter den Radfahrern in diesem Jahr gefordert.
Aus dem Bericht der Polizei: „Die 49-Jährige war gegen 12 Uhr 45 mit ihrem Rad im Richard-Tauber-Damm unterwegs. An der Kreuzung Buckower Chaussee übersah ein neben ihr befindlicher Lkw-Fahrer die Frau, als er nach rechts in Richtung Nahmitzer Damm abbog. Die Radlerin geriet hierbei unter die Räder der Zugmaschine und zog sich schwerste Verletzungen zu. Ein alarmierter Notarzt versuchte noch, die Frau zu reanimieren, konnte aber letztendlich nur noch den Tod feststellen.“
Nach Angaben der Polizei erlitt der 53-jährige Fahrer des MAN-Lastwagens einen Schock und wurde vom Rettungsdienst in ein Krankenhaus gebracht.
Pressemeldung der Berliner Polizei Nummer 3286 vom 10.12.2009 – 14:25 Uhr
Nicht komplett verkehrstauglich
Berlinfixed wurde heute von der Polizei erwischt. Ein flüchtiger Blick auf die Mängelliste (in groß nach dem Klick auf das Foto) zeigt, dass sie einiges an seinem Fahrrad auszusetzen hatte. Berlinfixed: „Rechnung für den Spaß kommt noch, da ich da noch so ein gewisses Lichtzeichen zur falschen Zeit überfahren hab, meinte der nette Man in grün das ich wohl mit guten 200 Tacken rechnen darf.“
Berlinfixed: Just An Example

Winterpause für Call a Bike
Das Fahrradmietsystem Call a Bike der Deutschen Bahn geht in die Winterpause. An den Standorten Berlin, Frankfurt am Main, Karlsruhe, Köln und München werden 6 000 Räder aus dem Verkehr gezogen und in die DB-Werkstätten verfrachtet. Dort werden sie auf Herz und Nieren geprüft und ab März 2010 wieder frisch auf die Straße gebracht. Echte CallBike-Fans müssen in diesen fünf Städten aber auch während der Wintermonate nicht auf ihr rot-silbernes Mietfahrrad verzichten: Sie können sich ihr persönliches Exemplar während der drei Wintermonate für pauschal 60 Euro mieten.
DB: Call a Bike geht in die Winterpause
Berliner Schwarzbuch Fahrradfallen
Claudia Hämmerling, grünes Mitglied im Berliner Abgeordnetenhaus, sammelt zur Zeit Beispielorte in der Stadt, die Radfahrern eigentlich nicht zuzumuten sind. Ihr Schwarzbuch Fahrradfallen will sie dem Senat zukommen lassen und damit die Belange der Radfahrer unterstützen. Das berichtet die taz heute.
In der Papierausgabe der tageszeitung werden ein halbes Dutzend Beispiele für Fahrradfallen in der Stadt dokumentiert. Die von den Grünen erstellten Fotos zeigen verwaiste Fahrradständer hinter einem Einkaufszentrum und unvermittelt auftauchende Baustellen in Zehlendorf, zugeparkte Fahrradwege und unklare Verkehrsführungen in Mitte. Claudia Hämmerling sucht weiter Gefahrenstellen für Radler. Hinweise nimmt sie unter
claudia.haemmerling@gruene-fraktion-berlin.de entgegen.
taz: Das macht radlos
Fahrradinfrastruktur in Kopenhagen
Berlinradler hat hier im Blog mal geschrieben, gute Fahrradinfrastruktur sei fast kostenlos zu erreichen: „Sperren von Nebenstraßen für den Durchgangsverkehr durch Barrieren und Ausschildern sinnvoller Routen. Schaffung echter Fahrradstraßen.“

Kopenhagen geht einen anderen Weg. Hier wird viel Geld ausgegeben, um eine optimale Verkehrsführung für den Radverkehr zu erhalten. Anfang des Jahres hat die Stadt Kopenhagen einen Architekturwettbewerb ausgeschrieben, um das Hafenviertel besser an das Stadtzentrum anzuschließen. Das Gebiet war früher geprägt von maritimem Gewerbe, heute beherbergt es vorwiegend Kunst- und Kultureinrichtungen und wird entsprechend häufig mit dem Fahrrad angesteuert. Wie man auf dem oberen Foto sehen kann, ist eine Serie von Fußgänger- und Fahrradbrücken über das Hafengebiet geplant.

Die Schmetterlingsbrücke befindet sich an einer Stelle, an der verschiedene Kanäle kreuzen. Sie verbindet Wege in drei verschiedene Richtungen und überspannt zwei Hafenbecken. Zwei der drei Brückenarme sind durch einen diskret unter der Brücke situierten Hydraulikmechanismus zu öffnen und ermöglichen die Durchfahrt von großen Segelbooten. Dort, wo die Brückenarme zusammentreffen, wird ein kleiner Platz auf dem Wasser gebildet, der neue Perspektiven und Ausblicke auf die Stadt und ihren Hafen bietet. Die Schmetterlingsbrücke wurde von Dietmar Feichtinger Architects aus Pais/Wien entworfen, die auch schon andere spektakuläre Fußgänger- und Radfahrerbrücken gebaut haben.
Foto Luftbild: copenhagenize
Brückenfotos: Dietmar Feichtinger Architects
copenhagenize: New Bicycle Bridges Over Copenhagen Harbour
Mumia Abu-Jamal Fahrraddemo
Heute findet eines der letzten Fahrraddemos des Jahres statt. Anlässlich der Verhaftung Mumia Abu-Jamals am 8. Dezember 1981 soll ein weltweiter Aktionstag auf die drohende Hinrichtung des Journalisten und Schriftstellers hinweisen. Die Fahrraddemo beginnt um 16:00 Uhr auf dem Boxhagener Platz in Friedrichshain und führt zur Botschaft der USA am Pariser Platz. Dort wird um 17:30 Uhr eine Abschlusskundgebung durchgeführt.
Mumia Abu-Jamal
Batteriebetriebene Fahrradbeleuchtung ist ab Januar 2010 erlaubt
Nach einer Meldung des ADAC ist eine ausschließlich batteriebetriebene Fahrradbeleuchtung ab dem 1. Januar 2010 erlaubt. Dann haben Radfahrer die Wahl, ob sie ihr Fahrrad mit einem Dynamo oder mit batteriebetriebenen Scheinwerfern und Rückleuchten ausstatten. Zur Zeit ist eine Batterieleuchte nur bei Rennrädern unter 11 Kilogramm legal, andere Räder ohne Dynamolicht gelten als nicht verkehrstauglich.
auto.de: Batteriebetriebene Fahrradbeleuchtung ab 2010 erlaubt
Numminen: Fahrradfahren ist notwendig
Mauri Antero Numminen ist ein finnischer Sänger, Komponist, Entertainer, Schriftsteller und Filmemacher. Sein Musikstil bewegt sich seit vielen Jahrzehnten zwischen finnischem Tango, Jazz, Rock und abstrakter Musik.In Deutschland wird Numminen gelegentlich mit Helge Schneider verglichen, was vor allem in einer gewissen Ähnlichkeit im optischen und stimmlichen Erscheinungsbild begründet sein dürfte. Eine weitere Gemeinsamkeit beider Künstler ist die Affinität zum Jazz sowie der humoristische, aber doch ehrfurchtsvolle Umgang damit. In seinem Heimatland Finnland hat Numminen immer wieder Skandale ausgelöst. Sein Song Naiseni kanssa eduskuntatalon puistossa (Mit meiner Braut im Parlamentspark ) bleibt sechs Jahre lang im Radio verboten, da der Text das finnische Parlament verunglimpfe und zum Alkoholmissbrauch aufrufe. Ein Auftritt, bei dem Numminen ein Handbuch des Geschlechtslebens vertont, wird von der Polizei aufgelöst. Hier seht ihr M.A. Numminen als Lenin in dem Stück Fahrradfahren ist notwendig.
Wikipedia über Mauri Antero Numminen
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Mit Fahrrad schneller als Bus und Auto
Über Kopenhagen als Hauptstadt der Radfahrer berichtet Agnes Handwerk in einem viertelstündigen Radio-Feature bei Deutschlandradio Kultur, das man auch lesen kann.
Zum Hören: dradio: Schneller als Bus und Auto
Zum Lesen: dradio: Schneller als Bus und Auto
Umweltminister will Fahrrad kaufen
Wer erwartet hat, dass die neue Bundesregierung den Trend zum Fahrrad verschlafen würde, muss umdenken. Jetzt hat sogar der neue Umweltminister Norbert Röttgen angekündigt, sich ein Fahrrad kaufen zu wollen. Und fahren will er damit natürlich auch. Sogar ins Büro. Toll! Entlockt haben zwei Kinderreporter von Spiegel Online dem Minister das bisher gut gehütete Geheimnis:
Frage: „Wir wollen wissen, was Sie ganz privat tun.“
Röttgen: „Da strenge ich mich an, zum Einkaufen nicht mit dem Auto zu fahren, Müll zu trennen und das Licht auszuschalten, wenn ich als Letzter aus einem Zimmer gehe.“
Frage: „Fahren Sie in Berlin mit dem Fahrrad von Ihrer Wohnung ins Büro?“
Röttgen: „Ich will mir nach dem Winter ein Fahrrad anschaffen und dann manchmal damit ins Büro kommen statt mit dem Auto.“
Spiegel Online: „Wir müssen anders leben“
Doored
Doored ist ein englisches Verb, das ich vorher noch nie gehört habe. Es bedeutet wohl: „Als Radfahrer Opfer einer sich plötzlich öffnenden Fahrzeugtür werden“. Die Animation lehrt: „Lieber Abstand halten! Hinter jeder Autotür kann sich ein Mensch befinden, der mehr mit sich selbst beschäftigt ist statt auf den Radverkehr zu achten.“
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Parkkonzept für Fahrräder in Charlottenburg
Der Doppelbezirk Charlottenburg-Wilmersdorf hat ein Abstellkonzept für Fahrräder beschlossen. Der Bezirk hatte im Sommer die Zählung parkender Fahrräder an 225 Standorten durchgeführt und dabei an zahlreichen Orten Defizite registriert. Der Westbezirk verfügt über
9 600 Anlagen zum Fahrradparken. Zusätzlich wurden 9 200 geparkte Fahrräder an Bäumen, vor Häusern oder Mauern gezählt.
In den nächsten fünf bis sechs Jahren sollen deshalb nach und nach zunächst rund 1 700 so genannte Kreuzberger Bügel aufgestellt werden. Der Bezirk will 250 000 Euro in die Hand nehmen, um neue Fahrradparkmöglichkeiten innerhalb des S-Bahnrings und darüber hinaus in ausgewählten Gebieten wie beispielsweise am Olympiastadion zu schaffen. Baustadtrat Gröhler: „Wir wollen den Radfahrern ein Angebot machen und auch das Stadtbild verschönern“.
Berliner Zeitung: Parken am Bügel
63 automatische Zählstellen an Brandenburgs Radwegen
Seit Mitte November werden in Brandenburg 60 automatische Zählstellen an wichtigen Radwegen aufgebaut, die letzten folgen in dieser Woche. Mit Hilfe der Daten sollen nun erstmals belastbare Zahlen zum Fahrradverkehr ermittelt werden. Das berichtet Berlins Fahrradbeauftragter Benno Koch auf seinen Seiten.
In der Vergangenheit wurde die Zahl der Radfahrer in Brandenburg nur sporadisch und lediglich mit Hilfe von Stichproben ermittelt. Deshalb liegen auch nur wenige solide Zahlen zum Radverkehr vor. Um die Zahlen auf eine verlässsliche Grundlage zu stellen, werden nun automatische Systeme eingesetzt. Die Radargeräte scannen anhand der Form, Größe und Geschwindigkeit die Radler, um sie zum Beispiel von Fußgängern zu unterscheiden.
Die Daten sollen darüber Aufschluss geben, wo Investitionen in die Infrastruktur notwendig sind und in welchen Regionen die Vermarktung des Fahrradtourismus verbessert werden sollte. Im nächsten Jahr wird es auch eine Internetseite zur Radverkehrsanalyse in Brandenburg geben.

Foto: Benno Koch
Benno Koch: Brandenburg: 63 automatische Zählstellen an Radfernwegen
Der Rechtsmediziner und die toten Radfahrer
Michael Tsokos ist der Leiter der Berliner Rechtsmedizin. In der Ausgabe 12.2009 des christlichen Magazins chrismon wird Professor Tsokos interviewt:
Frage: „Sie haben mal gesagt, dass Sie kein Fahrrad mehr fahren.“
Tsokos: „Nur auf dem Ostseedeich. Da fahren keine Autos. Im Januar 2007, als ich nach Berlin kam, hatte ich jede Woche drei bis fünf tote Radfahrer auf dem Tisch. Da habe ich beschlossen: Ich fahr kein Fahrrad. Und meine Kinder auch nicht.“
Frage: „Man wird eher überfahren als ermordet?“
Tsokos: „Ja natürlich! Die Wahrscheinlichkeit, dass einer von ihnen als Mordopfer vor mir auf dem Tisch liegt, ist gleich null.“
Quelle: chrismon, Ausgabe 12 / 2009, Seite 33
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