Erstes Teilstück des Radschnellwegs RS1 eröffnet

Heute wurden die ersten fünf Kilometer des im Endausbau mehr als 100 km langen überregionalen Radschnellwegs RS1 zwischen dem Hauptbahnhof von Mülheim und der Mülheim-Essener Stadtgrenze eröffnet. Der RS1 besteht aus einem vier Meter breiten bidirektionalen Radweg und – klar abgegrenzt – aus einem zwei Meter breiten Fußweg. Noch ist das heute eröffnete Teilstück nicht beleuchtet, das soll in den nächsten Jahren nachgeholt werden. Anfang des nächsten Jahrzehnts könnte dann ein 101,7 km langer Radschnellweg Ruhr die Städte Duisburg, Mülheim an der Ruhr, Essen, Gelsenkirchen, Bochum, Dortmund, Hamm und den Kreis Unna miteinander verbinden, staufrei, schnell, sicher und komfortabel.

In einer Machbarkeitsstudie im Auftrag werden die Kosten für den Radschnellweg auf insgesamt 183,7 Millionen Euro geschätzt. Die größten Summen sollen in den Bau von Brücken und Unterführungen fließen. Die Kosten für jetzt eröffnete Modellstrecke beliefen sich auf 5,7 Millionen Euro, finanziert aus EU-Töpfen (50 %), Landesmitteln (30 %) und Eigenmitteln des Regionalverbands Ruhr (20 %). Noch ist nicht geklärt, wie der Ausbau der Gesamtstrecke finanziert werden soll. Zwar prangt auf der offiziellen Internetseite des RS1 das Logo des Bundesministeriums für Verkehr und digitale Infrastruktur mit dem Zusatz „gefördert durch BMVI aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages“, eine verbindliche Zusage einer Finanzierung durch Bundesmittel existiert bisher aber nicht.

 

Nun sind alle gespannt, wie die neue Radverbindung zwischen Mühlheim und Essen angenommen wird. In der Machbarkeitsstudie war man auf dem jetzt eröffneten Teilstück von 3000 bis 4000 Nutzern pro Tag ausgegangen.

Regionalverband Ruhr: RS1
Regionalverband Ruhr: Machbarkeitsstudie RS1 (pdf-Dokument)

Perlenkette

Heute findet wieder eine Critical Mass (CM) in Berlin statt. Dabei treffen sich hunderte Radfahrer an einem vorher festgelegten Ort (Heinrichplatz, 20 Uhr), um im Idealfall STVO-konform durch die Stadt zu fahren und durch die bloße Anzahl an Radfahrern auf die eigenen Belange aufmerksam zu machen.

Die Critical Mass lotet Grenzen aus – es gibt keine Anmeldung und keinen Ansprechpartner. In Hamburg erstattet die Polizei daher jeden Monat Anzeige gegen Unbekannt wegen Verstoßes gegen das Versammlungsrecht. In Berlin duldet die Polizei die CM, sieht aber eine rechtswidrige übermäßige Straßennutzung (§29 STVO). In beiden Städten begleitet sie die Ausfahrten.

Wenn sehr viele Verkehrsteilnehmer gemeinsam eine Straße nutzen, bremsen sie andere aus. Das gehört zum Alltag in den Städten, insbesondere der „schnelle“ Autoverkehr führt zu einer Verlangsamung aller Verkehrsströme durch Stau, lange Wartezeiten an Kreuzungen, verlängerte Wege etc.

Und auch durch die Critical Mass werden andere ausgebremst. Dem Selbstverständnis nach aber nur so weit, wie das die STVO hergibt. Was zum Beispiel bedeutet, dass ein geschlossener Verband mit mehr als 15 Radfahrern gebildet wird, die in Zweierreihen fahren dürfen und von denen die letzten nicht bei Rot anhalten müssen, wenn die ersten bei Grün durchgefahren sind. Allerdings muss der Verband „in angemessenen Abständen“ Zwischenräume für den übrigen Verkehr freigeben, wenn seine Länge dies erfordert. Spätestens hier besteht ein Dilemma zwischen Realität und Gesetz, denn wegen der nicht vorgegebenen Fahrstrecke wird bei der CM auf diese Lücken verzichtet. Andernfalls würden verschiedene, „angemessen“ lange Verbände unterschiedliche Strecken fahren.

Und auch gegen die Zweierreihen spricht einiges. Man stelle sich eine Kette aus 3500 Radfahrern – so viele waren es im Sommer bei der Berlin CM – vor. Wenn ein Rad 1,80 Meter lang ist und man einen ebensolchen Abstand annimmt, dann benötigt man pro Radfahrer 3,60 Meter Länge. Knapp gerechnet. Multipliziert man das, wegen der Zweierreihen, mit 1750 Radfahrern, so kommt man auf eine Verbandslänge von 6,3 Kilometern. Eine „unendliche“ Perlenkette, die bei einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 20 km/h insgesamt 19 Minuten den Verkehr blockieren würde. Vierrerreihen halbieren diese theoretische Dauer, das STVO-widrige Fahren im Pulk ist ein Kompromiss zwischen Machbarkeit und Regeltreue.

Im Verkehrsalltag hat man schnell erkannt, dass Einspurigkeit ihre Grenzen hat. Jede wichtigere Straße hat daher mehrere Fahrspuren pro Richtung. Nebeneinanderfahren ist – für Autos – der Normalfall. Radfahrern ist es bis heute nur dann erlaubt, wenn „der Verkehr“ dadurch nicht behindert wird. Unabhängig von ihrem Verkehrsanteil müssen sie sonst hintereinanderfahren. Auf der Critical Mass funktioniert das nicht, und auch im Alltag würde es in vielen Straßen nicht funktionieren. Man stelle sich vor, Unter den Linden führen die Radfahrer hintereinander statt im Pulk. Pro Ampelphase kämen dann vielleicht 10 Fahrräder durch, man würde viele Ampelphasen pro Kreuzung benötigen und das Einreihen in die volle Schlange wäre kaum möglich.

Die CM ist ein Grenzfall, nicht richtig erlaubt und nicht richtig verboten.

Der Radverkehr mit seinen hohen Anteilen ist auch schon lange ein solcher Grenzfall – der heute etablierte Radfahrerpulk, der sich in der Realität einfach ergibt, widerspricht den Verkehrsregeln. Grund genug, heute wieder auf sich aufmerksam zu machen!

Liebe macht blind

Das Projekt „Sicher durch Münster“ – eine Ordnungspartnerschaft von 23 Unternehmen unter der Geschäftsführung durch das Ordnungsamt Münster – weist in einem Video auf die Gefahren des toten Winkels hin und verwechselt dabei Gefährdete und Gefährder:

„Ein träumerisch-verliebter Fahrradfahrer fährt hinter einer attraktiven Radfahrerin unbedarft in Richtung Straßenkreuzung. Auf den Verkehr achtet er hierbei nicht und wird von einem LKW überrascht, der rechts abbiegt. Zum Glück landet nur seine Gitarre unter den Rädern des LKW. „

Sicher durch Münster: „Liebe macht blind – Toter Winkel auch“

In der Fahrradnewsgroup de.rec.fahrrad wird darauf hingewiesen, dass es an der im Video zu sehenden Wolbecker Straße in den letzten Monaten drei schwere Unfälle zwischen Rechtsabbiegern und Radfahrern gab. Dabei wurde eine 27-jährige Studentin getötet, ebenso erging es einem überrollten 88-Jährigen, „Glück“ hingegen hatte eine 12-jährige, die vom Lkw 30 Meter mitgeschleift wurde und dabei nur leicht verletzt wurde.

Der am Projekt „Sicher durch Münster“ beteiligte ADFC distanziert sich daher scharf von dem Video (Auszug):

„Dieser Kinospot stellt die Fahrradfahrer pauschal als dümmlich dar, ist einseitig, sexistisch und rücksichtslos gegenüber den Opfern. Er stellt das Opfer-/ Täter- Verhalten auf den Kopf! […] Hat eigentlich jemand der Verantwortlichen des Kinospots an die Angehörigen der letzten Unfalltoten und Unfallverletzten gedacht? Sollen diese jetzt im Kino erfahren, dass ihr 12 jähriges Kind, ihre 27-jährige Tochter oder ihr Vater/Großvater zu blöd waren sich richtig im Verkehr zu verhalten, weil sie sich ein „sinnloses Kräftemessen mit dem LKW“ geliefert haben? Und die 27-jährige Studentin ist jetzt tot, weil sie statt auf den Verkehr zu achten einem jungen Mann hinterher starrte?“

Angriff auf der Critical Mass Linz

Auf der Critical Mass in Linz am 30.10.2015 fuhr ein Audifahrer zweimal einen Radfahrer an, bis dieser stürzte, und flüchtete dann.

Das Kennzeichen ist den Geschädigten bekannt und die Polizei ist bereits informiert.

Radfahrer (in Amsterdam) sind schlecht

In Berlin wurden bei bezirksübergreifenden Verkehrskontrollen vom 26. bis 28. Oktober 1.569 Verstöße gegen die verbotswidrige Handynutzung im Straßenverkehr festgestellt, darunter waren 101 Radfahrer. Wenn in Amsterdam jemand auf dem Fahrrad zu seinem Telefon greift, dann passiert … gar nichts, weil es nicht verboten ist, auf dem Rad zu telefonieren. Die zuständige Ministerin Schultz van Haegen setzt auf Verkehrserziehungsmaßnahmen und nicht auf Verbote.

Viele Radfahrer in Amsterdam setzen sich mit einigen Bierchen intus aufs Fahrrad, sie fahren nachts ohne funktionerendes Licht, sie brettern über rote Ampeln und scheuen sich nicht, auch mal den Bürgersteig zu benutzen. Ein Besucher könnte auf die Idee kommen, dass Amsterdam der wilde Westen des Radfahrens ist.

Wieso wird nonkonformistisches Verhalten von Radfahrern in Amsterdam toleriert? Und was hat das damit zu tun, dass man in Holland einen Joint ohne Angst vor der Polizei rauchen kann?  Die folgende Animation von Lucas Brailsford sucht darauf eine Antwort.

Where is Lucas?: Cyclists behaving badly

Internationales Festival des Fahrrad-Films: Die besten Fahrradfilme des Jahres

Am kommenden Wochenende begeht das Internationale Festival des Fahrrad-Films sein zehnjähriges Jubiläum. Gefeiert wird das Fahrrad.

Es gibt eine Leichtigkeit, eine gute Laune, die ausschließlich auf dem Fahrrad erlebt werden kann. Albert Einstein wusste dass, David Byrne weiß es, viele Gedichte des großen Horst Tomayer zeugen davon. Auf der Leinwand des 10. International Cycling Film Festival (ICFF) erbringt Spiderman den Beweis, das Fahrradfahren das Leben in einen Urlaub verwandelt, auch wenn er sich im Film „Time for Vacation“ aus Estland blaue Flecken holt.

Seit inzwischen zehn Jahren zelebriert das ICFF das Fahrrad als eine der besten Erfindungen der Menschheit. Und, quasi nebenbei, zeigt es das Fahrrad als Spiegel der Gesellschaft. Am kommenden Wochenende präsentiert es im Hauptprogramm 18 Fahrradfilme aus zehn verschiedenen Ländern.

Bereits am Freitag startet das Festival mit dem „International Cycling Film Festival“. Am Sonnabend wird die Anfahrt nach Herne von Dortmund und Bochum als CM gefahren, bevor ab 17:00 Uhr ein Biky Horror Spezialfilmprogramm läuft mit feinen vegane Speisen von der Dortmunder Velokitchen. Ab 20:00 Uhr dann das Hauptprogramm in drei verschiedenen Sessions vor der Verleihung der Goldenen Kurbel um 23:00 Uhr. Alles weitere steht auf dem Plakat.

International Cycling Film Festival
International Cycling Film Festival bei Wikipedia englisch mit allen Preisträgern seit 2006

Fahrradparkplatz mit Lichtprojektion

Die Fahrradparkplatznot in Amsterdam ist groß. Die Stadt Amsterdam hat deshalb neben dem Bau von 40.000 weiteren Fahrradparkplätzen bis zum Jahr 2020 eine Reihe von Pilotprojekten gestartet, um zu untersuchen, wie bestehende Fahrradstellplätze besser genutzt werden können. So wird zum Beispiel untersucht, mit welchem Leitsystem Radfahrer am besten zum wenig genutzten Fahrradparkhaus unter der Zentralbibliothek in Amsterdam geführt werden können. An den meisten Bahnhöfen darf man sein Rad 14 Tage parken. Ein Pilotprojekt untersucht, wie man die 14-Tage-Regel besser kommunizieren kann, zum Beispiel mit einem bestimmten Bodenbelag oder Bodenfliesen. Eine weitere Idee ist die Schaffung von „Pop Up“-Fahrradstellplätzen. Auf dem Blumenmarkt, der in der Nähe vieler gut besuchter Restaurants und Kneipen liegt, darf man sein Rad außerhalb der Marktzeiten parken. Radfahrer werden mit einer Lichtprojektion darauf hingewiesen, dass sie hier zwischen 23:00 und 5:00 Uhr parken können.

Gemeinde Amsterdam: Fietsparkeerpilots om bestaande fietsparkeerplekken beter te benutten
Foto: BicycleDutch

Das Wuff-Lock

Schwer innovativ in Sachen Velosicherheit stellt sich das Land Baden-Württemberg auf, das sind doch die, die alles können außer … Hier ist das wahrscheinlich sicherste Fahrradschloss der Welt:

Transport for London stellt „London Collision Map“ vor

Wenn sich in Berlin ein Unfall mit verletzten Personen ereignet, dann veröffentlicht die Pressestelle der Berliner Polizei eine Polizeimeldung, jedenfalls dann, wenn sie von dem Vorfall in Kenntnis gesetzt wird. Ein Archiv älterer Polizeimeldungen geht zurück bis in den August 2014, noch ältere Polizeimeldungen sind gelöscht. Eine Rückwärtssuche ist nur mit Hilfsmitteln (siehe: Internetarchiv) möglich und lückenhaft, eine Suche mit bestimmten Filtern, etwa dem Unfallort, ist unmöglich.

London hat einen anderen Ansatz und versucht, ein wenig mehr Transparenz in das Unfallgeschehen der Stadt zu bringen. Vor einem Monat stellte Transport for London, die zentrale Verkehrsbehörde für London, die Betaversion der „London Collision Map“ ins Netz. In ihr sind alle Unfälle verzeichnet, die in Greater London seit dem Jahr 2005 passiert sind.

Die Daten der Londoner Unfallkarte lassen sich auf verschiedene Weise filtern, nach bestimmten Jahren zum Beispiel, danach, ob Kinder oder Erwachsene am Unfall beteiligt sind oder nach bestimmten Verkehrsteilnehmern. Wenn man sich nur die Unfälle mit Radfahrern zeigen lässt, bekommt man einen gehörigen Schreck, aber schließlich sind das auch alle Unfälle der letzten Dekade.

Die Daten sind opferzentriert und nicht unfallursachenzentriert. Es geht immer nur um leicht verletzt oder schwer verletzt oder „fatally injured“, nie geht es darum, welches Fehlverhalten welches Verkehrsteilnehmers zum Unfall geführt hat. Verkehrsteilnehmer sind pedestrian, pedal cycle, motorcycle, car, bus, taxi, goods vehicle und other vehicle, wobei die goods vehicle noch einmal unterschieden werden in light, medium und heavy goods vehicle. Alle Daten lassen sich auch im csv-Format herunterladen und sind damit offen.

Trotz aller berechtigter Kritik an den Daten der Londoner Unfallkarte ist die Veröffentlichung ein Schritt nach vorn. Nur mit Daten aus langen Zeitreihen kann man sehen, welche Infrastruktur zu welchen Unfällen führt und wo Verbesserungen wirklich zu einem verringerten Unfallgeschehen führen.

Transport for London: London Collision Map Beta
London Cycling Campaign: TfL Official Collision Map gives open access to data

Europäischer Fahrradgipfel in Luxemburg

Bereits im Vorfeld wurde das heutige Treffen der Verkehrsminister der Europäischen Union zum Meilenstein hochgejazzt, gar zum historischen Augenblick: mehr als 20 Transportminister beraten, wie aus der Vision des ECF, den Radverkehr in Europa in den nächsten zehn Jahren zu verdoppeln, gelebte Realität werden kann. Deutschland ist durch den Parlamentarischen Staatssekretär Barthle und die Radverkehrsbeauftragte Worringen des Bundesministeriums für Verkehr vertreten.

200 Millionen Menschen in der EU sind bereits Radfahrer, 50 Millionen steigen jeden Tag aufs Rad. Mehr als 1,1 Millionen E-Bikes rollten 2014 auf die Straßen, überall entstanden Fahrradverleihsysteme, 650.000 Jobs wurden geschaffen. Radfahren ist nicht nur eine niederländische oder dänische Erfolgsgeschichte, Radfahren wird in ganz Europa stärker.

Im Livestream der Tagung findet man zur Zeit eine Präsentation von Jan Gehl. Weiter geht es mit dem Familienfoto der Minister.

Livestream des informellen Treffens der EU-Verkehrsminister

ECF: European Cycling Summit milestone in cycling advocacy

Fahrräder für Flüchtlinge

Der Fahrrabblogger itstartedwithafight hat eine Deutschlandkarte mit mehr als 180 Fahrradprojekten erstellt, die Fahrräder an Flüchtlinge weitergeben. Meist handelt es sich um nicht mehr benutzte Alträder, die von den Projektwerkstätten aufgemöbelt und in einen verkehrssicheren Zustand gebracht werden, um danach kostenlos den Menschen gegeben werden, die vor Krieg und wirtschaftlicher Not geflohen sind. itstartedwithafight: „Für Menschen, die vom ÖPNV ausgeschlossen sind, weil sie sich den verständlicherweise gar nicht leisten können und in vielen Kommunen nicht kostenfrei nutzen dürfen, ist so ein Fahrrad ein echtes Stück Freiheit.“

itstartedwithafight: Fahrräder für Flüchtlinge

Wilder Ritt durch die Stadt

„Jeder Fehler kann tödlich sein“. So ist das Video im Original betitelt. Es zeigt eine spektakuläre Zwei-Minuten-Fahrt in hohem Tempo durch enge Gassen einer (südamerikanschen?) Stadt, über schmale Stege, die aus einem einzigen Brett bestehen, über verwinkelte Treppen und vorbei an Zuschauern, die die Fahrt den Berg hinunter hautnah erleben.

via: Fietsen123

Das Projekt „Before | After“

Eine Guppe von Urbanisten aus São Paulo in Brasilien hat eine Galerie von Stadtansichten erstellt, die allesamt aus Google Streetview generiert wurden. Die Galerie zeigt, wie der autozentrierte öffentliche Raum in einen fußgänger- und menschenfreundlichen Raum transformiert werden kann. Zur Zeit besteht die Sammlung aus 326 Doppelansichten aus vielen verschieden Ländern und soll weiter wachsen. Nicht in jedem Beispiel wurde das Auto komplett aus dem Straßenraum verbannt. Ihm wurde jedoch der übermächtige Raum genommen, der die Menschen an den Rand gedrückt hat. Da, wo das Auto den Platz hergeben musste, entstanden Orte mit großer Aufenthaltsqualität und viel Grün. Fast in jedem neueren Foto sind junge Bäume zu sehen, die einem eine Vorstellung geben, wie diese Orte in zehn/fünfzehn Jahren aussehen werden.

Urb-i: Galerie „Before | After“

Fahrradzählwoche in den Niederlanden

Dass die Niederländer viel Rad fahren, ist bekannt. Weniger bekannt ist, wie sie fahren. Auf welchen Strecken sind sie unterwegs? Gemeinsam mit wie vielen anderen Radfahrern? Wie schnell fahren sie? Wo und was behindert sie in ihrem Fortkommen?

Die erste Nationale Fahrradzählwoche in den Niederlanden soll helfen, einige dieser Fragen zu beantworten. In der dritten Septemberwoche, also vom 14. bis zum 20. September, wird die bisher größte Studie zum Verhalten von Radfahrern in den Niederlanden durchgeführt, danach soll sie jährlich wiederholt werden. Die Nationale Fietstelweek wird unter anderem organisiert vom Fietsersbond, dem Interessenverband der niederländischen Radfahrer.

An der Fahrradzählwoche sollen so viel wie möglich Radfahrer teilnehmen. Man installiert die App „App de Fiets!“ auf dem Smartphone, die die Bewegungen des Teilnehmers in einer Woche registriert. Die Daten werden an die Datenbank der Fahrradzählwoche geschickt und dort ausgewertet. Teilnehmer, die sich mit einer Mailadresse registrieren, haben die Chance, eines von zwanzig Fahrrädern zu gewinnen, vom E-Bike bis zum Transportrad.

Nationale Fietstelweek