Sattelkunst

sattelkunst.jpgDie amerikanische Künstlerin Kara Ginther verwandelt Fahrradsättel in kleine Kunsthandwerke. Es beginnt immer mit einem nagelneuen Sattel der Firma Brooks aus britischer Produktion. Dann schnitzt, schleift, fräst und bemalt sie den Sattel nach individuellen Vorstellungen des Auftraggebers. Je nach Design arbeitet sie zwischen zwei Stunden und zwei Wochen an einem Sattel und verlangt dafür zwischen 99 und 345 Dollar. Ob die Haltbarkeit der Brooks-Sättel unter der Behandlung der Künstlerin leiden, schreibt sie nicht, schön sehen sie aber allemal aus.

www.karaginther.com
via: Bicycle Design

Fahrradepisode von La Linea

La Linea ist eine Zeichentrickfigur des des italienischen Cartoonisten Osvaldo Cavandoli. Das ewig zeternde Linienmännchen hat in einer Folge mit den Tücken des Fahrrads zu kämpfen.
[via]

Website für Radfahrer in Frankfurt am Main

Das Fahrradbüro der Stadt Frankfurt hat eine neue Internetseite freigeschaltet. Es handelt sich um ein dynamisch wachsendes Portal, das viel Aktuelles, Informatives und Unterhaltsames rund um das Thema Radfahren sowie zahlreiche Fotos bieten soll.

Aufgabe des vier Personen großen Fahrradbüro-Teams ist die Werbung für das Radfahren im Frankfurter Raum. Schließlich hat sich die Stadt vorgenommen, den Anteil des Radfahrens am Gesamtverkehr in Frankfurt in den nächsten Jahren deutlich zu erhöhen. „Vielleicht sind sogar 20 Prozent statt der bisher angestrebten 15 Prozent in den nächsten Jahren möglich“, sagt Verkehrsdezernent Sikorski.

Aber die Mitarbeiter vom Fahrradbüro wollen auch ganz praktisch den Radverkehr verbessern helfen. Ein Mitarbeiter hat die Aufgabe, „Ampelschaltungen so einzurichten, dass Radfahrerinnen und Radfahrer mehr von Grünphasen profitieren können“. Ein weiterer Mitarbeiter soll sich darum kümmern, die Aufteilung der Verkehrsflächen bei der Einrichtung von Baustellen so zu gestalten, dass ein respektvolleres Miteinander im Straßenverkehr möglich wird.

Um das Portal bekannt zu machen, wurden in der letzten Woche Fragen an Radfahrer auf Radverkehrsanlagen in Frankfurt gesprayt, zum Beispiel: Auf dem Rad zur Tat? Friedliche Koexistenz? Radfahren verpestet die Luft? Würde Goethe Rad fahren? Fährst Du auch im Regen?

Jetzt sind die Frankfurter Radfahrer am Zug und können auf die Sprayschablonensprüche im Portal antworten.

fahrradbuero-frankfurt-am-main.jpg

Fahrradbüro der Stadt Frankfurt
via: Fahrradportal

Fahrradkalkulator

Die niederländische Provinz Noord-Brabant und die Region Eindhoven haben einen Fahrrad-Rechner entwickelt. Mit ihm kann man ausrechnen, wie groß der Nutzen des Radfahrens hinsichtlich deines Geldbeutels, deiner Gesundheit und der Umwelt ist.

Radfahren ist billiger als Autofahren. Man spart Treibstoffkosten und die Kosten für die Abschreibung des Fahrzeugs. Radfahren ist außerdem gut für die Gesundheit. Bereits eine halbe Stunde Radfahren am Tag hat spürbare Auswirkungen, so wird etwa das Risiko einer Herz-Kreislauferkrankung verringert. Und Radfahren ist ebenfalls gut für die Umwelt, da die Emission von Kohlendioxid, Stickoxid und Feinstaub reduziert.

Mit dem Fahrradkalkulator kann man ganz leicht ausrechnen, wieviel man spart, wenn man das Auto stehen lässt. Einfach die Werte in den oberen Registerkarten verändern. Wie weit ist der Weg zum täglichen Zielort, zur Arbeit, zum Büro oder zur Schule (holländisch: Afstand per dag)? An wie vielen Tagen in der Woche fährst du (Dagen per week)? An wie vielen Wochen im Jahr (Weken per jaar)? Und schließlich noch anklicken, ob dein Auto ein Kleinwagen oder ein Straßenkreuzer ist und ob du Benzin oder Diesel tankst.

Der untere Bereich zeigt dann die Vorteile des Radfahrens auf: die mehr verbrauchten Kalorien, die Ersparnis in Euro und die reduzierten Emissionswerte.

Original-Fietscalculator

FahrradZukunft Ausgabe Nummer 9

Die neue Ausgabe der Radfahrerzeitung FahrradZukunft hat den Schwerpunkt Elektro-Fahrräder. Rainer Mai hat den Elektrorad-Rummel einer kritischen Würdigung unterzogen. Andreas Fuchs hat sich Gedanken gemacht, warum und wie Elektrofahrräder die Reichweite von Radfahrern erhöhen können. Andreas Oehler beleuchtet in seinem Artikel Elektrofahrräder kritisch in Bezug auf die Ökobilanz, hier u.a. die Seite der Akkus. Von Lui Frimmel und Jürgen Buss gibt es einige Vergleiche zur Historie der Hilfsantriebe. Pedelecs sind nicht die ersten Fahrräder mit Hilfsantrieb. Das und weitere interessante Artikel in der FZ seit einigen Tagen frisch im Netz.

Sicherheit für Finnlands Kühe!

milch-aus-finnland.jpgNachdem es in Finnland immer wieder zu schweren Kopfverletzungen gekommen war, wenn radfahrende Kühe in Unfälle verwickelt wurden, hat der Milchhersteller Valio endlich reagiert und seiner Milchtüte ein neues Design verpasst.

Die Kühe tragen nun Fahrradhelme.

Originalbild bei Business Pundit
via: cyclelicio.us

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Google-Maps mit Fahrrad-Funktion

Google hat angekündigt, in Zukunft eine bereits seit langem erwartete „Bike there“-Funktion in den Karten des Suchmaschinenbetreibers zu implementieren. Zur Zeit bietet die US-Routenberechnungsfunktion bei Google Maps lediglich Verbindungen für Autofahrer, Fußgänger und Benutzer öffentlicher Verkehrsmittel an. Es wird aber vermutlich sehr lange dauern, bis eine Fahrradroutenberechnung auch in den deutschen Google Maps auftaucht.
Google Lat Long Blog: Your world, your map
via: Urban Velo

Urteil: Radfahren darf nur in Ausnahmefällen verboten werden

Einem Fahrradfahrer, der keinen Auto-Führerschein besitzt und erstmals mit dem Fahrrad unter Alkoholeinfluss aufgefallen ist, darf das Fahrradfahren nicht verboten werden. Das hat jetzt das Oberverwaltungsgericht (OVG) Rheinland-Pfalz in Koblenz entschieden.

Im konkreten Fall hatte die Polizei einen Radfahrer mit 2,33 Promille erwischt. Er wurde zu einer Geldstradfe von 400 Euro verurteilt und sollte sich zusätzlich einem MPU-Verfahren unterziehen. Als er ein medizinisch-psychologisches Gutachten verweigerte, verbot die Verkehrsbehörde dem Mann das Radfahren. Das Verwaltungsgericht bestätigte die Sichtweise der Behörde. Vor dem Oberverwaltungsgericht hatte das Urteil der ersten Instanz aber keinen Bestand. „Zwar könne eine 2,33-Promille-Fahrt durchaus Zweifel an der Eignung zum Fahrradfahren begründen, doch seien auch die Besonderheiten erlaubnisfreier Fahrzeuge zu berücksichtigen. Ihre Nutzung im öffentlichen Straßenverkehr falle in den Kernbereich der grundrechtlich gewährleisteten allgemeinen Handlungsfreiheit. Deshalb könnten alle Personen, z.B. auch kleine Kinder, voraussetzungslos mit dem Fahrrad am Straßenverkehr teilnehmen.“

OVG Rheinland-Pfalz, Az. 10 B 10930/09
Auto-Reporter: Urteil: Fahrradfahren darf nur in Ausnahmefällen verboten werden

Electra Fahrräder: Nachtrag zur Eurobike

Auch wenn wir, vorsichtig ausgedrückt, nicht unbedingt Fans von Cruiserbikes sind: Electra Bicycle aus Californien war ein echter Hingucker auf der Eurobike. Auffällig sind nicht unbedingt die Fahrräder an sich, große Augen bekamen wir vielmehr, als wir uns die Ausstattung einiger Electra Bikes angeschaut haben. Ein unverhofftes Wiedersehen mit der Pro 5 Vis Kurbel von Specialites T.A., Campagnolo Record Hochflanschnaben, Schutzbleche aus Stahl und Aluminium in hochwertiger Ausführung, Gabeln mit einer nach unten verlagerten Vorbiegung, schlanke Vorbauten und noch vieles mehr. Die Entwicklungsabteilung von Electra hat das Archiv der leider untergegangenen französischen Fahrradindustrie geplündert und sich die Perlen herausgepickt. Toll! Diese Komponenten schmeicheln nicht nur dem von häßlichen Schaltungselementen à la Shimano gequälten Auge, sie bringen Komfort (Gabel), Übersetzungsbandbreite (Kurbel), Stabilität (Schutzbleche) als Eigenschaften zurück in die Fahrradindustrie, deren Komponenten-Entwicklung sonst von eindimensionalen Lösungen geprägt ist. Zu viele „Hersteller“ verkaufen die gleichen Teile, nur mit anderer Oberfläche. Sowas braucht kein Mensch.

Electrabikes.com

Nebenher getestet: das Wiener Citybike

Tatsächlich hatte ich das Glück ein paar Tage Anfang September bei Kaiserwetter in Wien verbringen zu dürfen. Da lag es nahe auch die Wiener Citybikes zu testen, da die Fahrräder, wenn mensch sich in der Innenstadt bewegt, eine gute Alternative/Ergänzung zum öffentlichen Nahverkehr darstellen.

Vorrausgeschickt, das Wiener Citybike ist vorrangig für die Wiener Bevölkerung oder anders ausgedrückt Leute mit inländischen (österreichischem) Konto konzipiert.
Denn an so eine Citybikekarte für Touristen zu kommen, ist erstmal gar nicht so einfach, denn nur 2 Läden stellen das begrenzte Kontingent Karten bereit. Zunächst fragte ich eine zentrale Touristeninformation an der Hofburg, mit wie erwartbar unfreundlichem Personal, die mir keine Citybikkekarten aushändigen konnten. Glück hatte ich bei dem etwas vollen Fahrradladen, etwas draussen neben dem Prater, wo es dann glückte, stolze Besitzerin einer Karte und eines Passwortes zu werden… Dafür musste ich aber meine Kreditkartendaten hergeben (und ohne das gehts dann doch nicht).

Nachdem diese Hürde genommen war, ging das Vergnügen los, Fahrradstation finden, ausleihen, los …. keine 2 Minuten. Die Zeit gemerkt und ab! Über den Ring zum Naschmarkt undundund Fahrad abgeworfen, eine Melange eingenommen, Viertelstündchen gewartet und weiter, neues Fahrrad.  Die Fahrradsättel lassen sich bequem höhenverstellen und die Mehrheit der von mir benutzen Fahrräder waren in einem guten Zustand, dennoch sind die Fahrräder, auch die umkämpften mit 3- Gangschaltung, für längere Strecken zu schwer. Fahrradwege waren vorhanden, aber wie in Berlin meist auf dem Bürgersteig und zu schmal. Dennoch, ich habe meinen Aktionsradius günstig ehöhen können und viel mehr von Wien gesehen als gedacht. Denn viele Distanzen habe ich dann doch mit  dem Fahrrad zurückgelegt, indem ich Strecken als Radroute eingeplant habe zwischen Museum und Park etwa.

citybike-wien.jpg

Als nützlich erwiesen sich die Räder auch vor allem Nachts auf dem Rückweg vom Schanigarten, da keine/wenig Busse und U-Bahnen fuhren und in den Hauptstosszeiten, in denen Busse und Bahnen entsetzlich überfüllt sind. Das Zurückgeben der Karte war unproblematisch und ich hatte doch viel Spaß auf dem Fahrrad.

Fazit: Bei gutem Wetter und einer Beschränkung auf viele kurze Strecken innerhalb der Stadt lohnen sich die Dinger auch bei einem Preis von 2,-  Euro pro Tag.
Citybike Wien

Fahrradfreundlichkeit der Bundesregierung

Der ADFC gibt ein neues jährliches Stimmungsbild zur Lage der Radfahrer in Deutschland heraus. Die erste Ausgabe der Studie wurde gerade unter dem Titel Fahrradland Deutschland – ADFC-Monitor 2009 veröffentlicht. Mit dem neuen Instrument will der ADFC insbesondere den Stellenwert des Radverkehrs in der Gesellschaft betrachten. Dazu wurden etwa 2000 Personen in einem 25-minütigen Telefoninterview befragt. Die Daten bilden die deutschsprachige Wohnbevölkerung ab 14 Jahren ab.

fahrradfreundlichkeit-der-bundesregierung-300x220.jpgRichtig aussagekräftig werden die Zahlen erst, wenn in den Folgejahren weitere Monitore erscheinen und sich so Trends erkennen lassen, aber auch so bietet die Studie manche überraschende Erkenntnis. Bei der Frage „Würden Sie unsere Bundesregierung grundsätzlich als fahrradfreundlich einstufen?“ vergaben 14 Prozent aller Deutschen die Noten sehr gut oder gut an die Regierung. Die Zensuren im einzelnen:

Note 1: 4 Prozent
Note 2: 10 Prozent
Note 3: 41 Prozent
Note 4: 20 Prozent
Note 5: 9 Prozent
Note 6: 9 Prozent
Keine Angabe machten 8 Prozent der Befragten. Die Durchschnittsnote für die Fahrradpolitik der Regierung lag bei 3,5.

aus: Fahrradland Deutschland
ADFC-Monitor 2009, Seite 41

Radfahrerfreundliche Ampelschaltung

Wenn das Ziel der Verkehrspolitik die Gleichberechtigung unterschiedlicher Verkehre ist, dann bleibt in Hinblick auf Ampelschaltungen für Radfahrer noch eine Menge zu tun. Linksabbiegende Radfahrer müsen an großen Kreuzungen häufig eine halbe Ampelphase länger warten als motorisierte Verkehrsteilnehmer und eine halbe Umrundung des Großen Sterns dauert gefühlt eine ganze Ewigkeit. Besonders Ampelschaltungen, bei denen Radfahrer Grünlicht anfordern müssen, sind ein wahrer Zeitfresser.

Einen kleinen Schritt nach vorn hat man in der Stadt Lemgo in Nordrhein-Westfalen gemacht. Um die Altstadt Lemgos bildet die Wallanlage einen autofreien grünen Ring, der von Radfahrern, Fußgängern, Joggern und Walkern genutzt wird. Für Radfahrer hat der Wall eine wichtige Verteilerfunktion. Die den Wall querenden Straßen haben teilweise Bettelampeln. Eine davon wurde mit einem zusätzlichen Anforderungstaster versehen, der sich 30 Meter vor der Ampel befindet. So funktioniert nun die Kreuzung:

  • Die Ampel steht in Grundstellung und zeigt dem Kfz-Verkehr Grün an.
  • Ein Radfahrer betätigt den ca. 30m vor der Anlage befindlichen Taster.
  • In ca. 12 Sekunden springt das Radfahrer-/Fußgängersignal auf Grün, so dass die Fahrbahn bei angepasster Geschwindigkeit (3m/s) ohne Halt gequert werden kann.

Später eintreffende Radfahrer können die Grünphase durch erneutes Betätigen des Tasters um 9 Sekunden verlängern. Das kann bis zu dreimal wiederholt werden, erst dann ist der Kfz-Verkehr wieder an der Reihe.

Fahrradportal: Vorgezogener Ampel-Druckknopf zur Realisierung einer grünen Welle am Regenstor

Abwrackprämie auch in Teltow

Eine Abwrackprämie für alte Fahrräder will die Stadt Teltow vor den Toren Berlins von Oktober an zahlen. Die ersten 100 Teltower, die sich bei einem Händler im Ort ein neues Rad kaufen und ihr altes abgeben, sollen 50 Euro aus dem städtischen Haushalt bekommen, sagte Stadtsprecherin Andrea Neumann. Allerdings: Verschrottet werden die ausgedienten Drahtesel nicht. Sie sollen von Azubis oder 1-Euro-Jobbern aufgemöbelt und für einen guten Zweck weitergegeben werden. Die Stadtverordneten wollen das Vorhaben endgültig nächste Woche absegnen.

Die Initiatiave zur Abwrackprämie kam von den Fraktionen der SPD, Linken und Grünen im Teltower Gemeindeparlament und soll für bessere Luft und weniger Autoverkehr sorgen. Das Angebot hat jedoch einen Haken: es dürfen nur neue City-Räder gekauft werden, Rennräder, Mountainbikes und Kinderräder sollen nicht subventioniert werden.

taz
Morgenpost: Teltow plant Abwrackprämie für Fahrräder

Die Polizei bei der Leipziger Critical Mass

Der Mitteldeutsche Rundfunk hat in seiner Sendung hier ab vier die Polizeiarbeit während der letzten Critical Mass in Leipzig am 28. August dieses Jahres dokumentiert. Solche Filmchen sind es, die mich daran zweifeln lassen, dass die Polizei jemals als Verbündeter der Radfahrer agieren wird.
via: da isser…