
… in Quedlinburg
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Gestern wurden in London die ersten beiden 1,5 Meter breiten Fahrradwege eröffnet. Sie sind Teil eines sternförmigen Netzes von Radfahrwegen, die innerhalb der nächsten Jahre eröffnet werden soll. Insgesamt 37 Knotenpunkte an beiden jetzt freigegegebenen Strecken wurden mit Spiegeln ausgestattet, um LKW-Abbiegeunfälle zu vermeiden.
Die neuen Wege heißen unbescheiden „Barclays Cycle Superhighways“, benannt nach einer Bank in London. Wäre das auch ein Modell für Berlin? Nehmen wir an, ein deutscher Softwarehersteller finanziert eine glatte, breite und kreuzungsfreie Fahrradverbindung zwischen Mitte und der FU und darf sie dafür „SAP Karriereschnellweg“ nennen.
Du möchtest dich in einem Fahrradladen in Litauen verständigen? Du willst in Griechenland nach einem Fahrradweg fragen? Wie heißt Flickzeug auf polnisch? Das ist kein Problem mit dem Europäischen Fahrrad-Lexikon, das gerade in einer zweiten verbesserten Auflage erschienen ist. Das kleine Bildwörterbuch im Reiseformat gibt Antwort auf all diese Fragen. Es listet in insgesamt 27 Sprachen (darunter den 23 EU-Amtsprachen) nützliche Begriffe rund ums Fahrradfahren und verschiedene Radtypen auf. Die Neuauflage zeichnet sich durch eine Reihe von Verbesserungen aus:
Die Online-Version des Europäischen Fahrrad-Lexikons findest du unter:
http://www.eesc.europa.eu/sections/ten/european-cycling-lexicon.
Dein kostenloses Exemplar forderst du bitte bei folgender E-Mail-Adresse an:
ten@eesc.europa.eu
Bleibt nur noch die Frage: Wer macht daraus eine App für das Smartphone?
Wenn man auf dem Rad einen Weg fährt und dabei sein GPS-Gerät anweist, die Strecke zu protokollieren, dann entsteht gewisermaßen eine Linie auf einer Landkarte. Diesen Umstand machen sich Künstler zunutze und „malen“ auf der Karte. Im Juni gab es in Portland in den USA einen GPS Art by Bike Ride. Dabei entstand zum Beispiel die „Zeichnung“ des pissenden Hundes von Ken Southerland.
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Der ADFC in Nordrhein-Westfalen erwartet heute bis zu einer halben Million Radfahrer auf dem größtem Fahrradfestival der Welt zwischen Duisburg und Dortmund. Dazu wird der Ruhrschnellweg, die Hauptverkehrsader der Region, zwischen 11 Uhr und 17 Uhr für den motorisierten Verkehr gesperrt und bietet auf einer Strecke von fast 60 Kilometern Platz für ein Fahrradmuseum. Es sollen an sieben Museumsständen Fahrradgeschichte(n) erzählt werden. Neben Information und Kultur können die Besucher auf Aktionsflächen die Welt des Fahrrades „erfahren“. Hochräder, Liegeräder, Pedelecs und Juxräder laden zum Ausprobieren ein. Zusätzlich wird die längste Tafel der Welt zur Bühne kultureller Vielfalt der Metropole Ruhr.
Still-Leben Ruhrschnellweg
ADFC präsentiert das längste Fahrradmuseum der Welt
Trotz der Gefahren, denen Radfahrer im städtischen Straßenverkehr ausgesetzt sind, ist es deutlich gesünder, aus dem Auto aus- und auf ein Rad zu steigen. Das hat das Institut for Risk Assessment Sciences (IRAS) an der Universität Utrecht in einer Untersuchung ermittelt. Die Berechnungen der IRAS zeigen, dass die gesundheitlichen Vorteile des Radfahrens in der Stadt bei weitem die Risiken überwiegen, die darin bestehen, dass Radler Partikel einatmen oder in Verkehrsunfälle verwickelt werden. Menschen, die auf kurzen Strecken das Fahrrad nehmen, werden dafür mit einem Anstieg der Lebenserwartung von drei bis vierzehn Monaten belohnt. Statistisch gesehen verringert sich die Lebenserwartung um 1 bis 40 Tage durch die Inhalation schädlicher Stoffe und um weitere 5 bis 9 Tage für ein erhöhtes Risiko, einen tödlichen Verkehrsunfall auf dem Rad zu erleiden. Im Saldo bleibt ein sattes Plus an Lebenserwartung für den Radfahrer in der Stadt.
Fietsen.123: Ook in de stad is fietsen gezond
Julius Fischer gewann mit “Mein neues Fahrrad” das Finale des Kreuzberg Slam am 2. Juni 2009.
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Die EU will, dass die Anti-Dumping-Zölle auf chinesische Fahrräder für fünf weitere Jahre aufrechterhalten bleiben. Erstmals eingeführt wurde ein Zoll für chinesische Velos im Jahre 1993, sie lagen damals bei 30,6 Prozent. Dieser Satz wurde 2000 noch einmal verlängert und 2005 dann auf heute noch bestehende 48,6 Prozent angehoben. Gleichzeitig wurden auch Schutzzölle auf vietnamesische Fahrräder eingeführt. Sie liegen zur Zeit bei 34,5 Prozent.
Bei dem Schutzzoll geht es weniger um fiskalische Einnahmen für den Staatenbund als vielmehr um den Schutz europäischer Fahrradproduzenten. Der Antrag zur Überprüfung der Zölle wurde von der Vereinigung der Europäischen Fahrradhersteller eingereicht.
China Observer: EU will Anti-Dumping-Maßnahmen auf Fahrräder aus China um fünf Jahre verlängern
Die österreichische Radlobby IG-Fahrrad machte Anfang des Monats in einer Aktion auf den Sicherheitsgewinn durch Vorgezogene Halteflächen für Radfahrer aufmerksam.
„Diese Markierungen, auch als „aufgeblasene Radstreifen“ oder englisch „Bike Boxes“ (watch this Movie!) bezeichnet, geben den Radfahrenden den nötigen Raum auf der Fahrbahn, während sie bei Rotphasen an der Ampel warten. Sie erhöhen ihre Sicherheit durch Sichtbarkeit und die Möglichkeit, vor dem stehenden KFZ zu starten und sich unbedrängt einordnen zu können. In vielen europäischen und US-amerikanischen Städten wird diese billige und unaufwändige Maßnahme flächendeckend eingesetzt, bedeutende Beispiele unter zahllosen sind London, Brüssel oder Portland, Oregon.“
Das Resume, das die Austriaaktivisten für Wien zogen, lässt sich ebenfalls auf Berlin übertragen: „Hier wäre schnelles Handeln im Interesse des Radverkehrs leicht möglich, der sprichwörtliche Kübel Farbe hilft dabei tatsächlich! Das Aufbringen von Fahrrad-Halteflächen in großer Zahl wäre ein deutlich sichtbares Signal der Stadt Wien für mehr Radverkehr.“
IG-Fahrrad: Pole Position fürs Fahrrad! Eine Aktion für Ampel-Halteflächen.
Das Transportfahrrad Acrobat des Herstellers Esimex aus Jütland in Dänemark ist das altbekannte Bäckerfahrrad, das man aus den fünfziger Jahren kennt. Gefertigt aus klassischen, geschweißten Stahlrohren in den Maßen 28,9 Millimeter (Unterrohr) beziehungsweise 24,8 mm (Oberrohr) kann es locker 30 Kilogramm auf dem vorderen Gepäckträger und 30 Kilo auf dem Hinterradgepäckträger transportieren. Die Mopedfelgen aus Stahl (vorn: 20 Zoll und hinten: 23 Zoll) werden in Italien von Raedelli produziert und vertragen eine höhere Belastung als gewöhnlliche Alu Hohlkammerfelgen. Die Anbauteile (Schutzbleche und Kettenschutz) sind alle eigens für das Acrobat produziert und sämtlich aus Stahl. Der vordere Gepäckträger hat einen Rohrdurchmesser von 22,3 Millimeter und macht einen sehr soliden Eindruck. Integriert in den Vorderradgepäckträger ist der 46 Zentimeter breite Ständer, der selbst bei schwerem Gepäck das Lastenrad sicher stehen lässt.
Das Fahrrad wiegt 25 Kilogramm, etwa so viel wie ein herkömmliches Hollandrad. Es ist mit einer Fichtel & Sachs Dreigangschaltung ausgestattet. Eine Beleuchtung besitzt das Fahrrad von Werk aus nicht, eine Aufnahme für einen Seitenläufer ist jedoch vorhanden. Alternativ würde sich anbieten, das Lastenrad mit einer zugelassenen batteriegespeisten Beleuchtung (etwa 50 Euro) auszustatten. Der Grundpreis des Lastenrades liegt bei 825,- Euro, mit Hinterradgepäckträger kostet es 900,- Euro. Das Esimex Acrobat ist ab sofort in der Rad-Spannerei in den Farben Schwarz und Patrol zu erhalten und kann gerne bei uns im Laden in der Kottbusser Straße probegefahren werden.
Das vorwiegend touristisch genutzte Radwegenetz auf der Urlaubsinsel Fehmarn in Schleswig-Holstein ist bei weitem noch nicht vollständig. Angesichts klammer Kassen in der Kommune besteht auch keine Hoffnung, dass sich das in nächster Zeit ändert. Schwieriger und teurer Landerwerb und fast unüberwindliche Hemmnisse durch die Ausbausatzungen haben dafür gesorgt, dass die Ausbaupläne für Radwege in der Schublade bleiben.
Eine Initiative von Bauern will nun Radwege auf Privatland bauen. Dazu wurde eine „Fehmarn-Wege GmbH & Co KG“ von den Landeigentümern gegründet. In einer ersten Pilotphase werden im kommenden Jahr vier Strecken mit einer Gesamtlänge von 9,5 Kilometern entstehen. Geplant sind wassergebundene Wege, deren Pflege für die Bauern überschaubar bleibt, zumal für die hauptsächlich touristisch genutzten Strecken kein Winterdienst angeboten wird. Wenn sich zeigt, dass die neuen Wege von den Touristen angenommen werden, sollen bis 2013 weitere 30 Kilometer Fahrradwege auf Fehmarn entstehen. Die Bauern erhalten von der Gemeinde einen üblichen Pachtzins für die abgetretenen Flächen.
Lübecker Nachrichten: Private Wege: Fehmarns Idee für ein Radfahrerparadies
Egal wie das Halbfinale zwischen Deutschland und Spanien ausgeht: Die deutsche Fußball-Nationalmannschaft wird auf der Fanmeile in Berlin kräftig gefeiert werden. Ob die deutschen Kicker aber im traditionellen Autokorso auftriumphieren werden, ist hingegen noch offen. Wie aus Insiderkreisen zu vernehmen ist, erwägt ein großer Autohersteller, Hauptsponsor der Nationalmannschaft, statt der obligatorischen Luxus-Cabriolets, Fahrräder zur Verfügung zu stellen. Ein Unternehmenssprecher dazu: „Als globales Unternehmen sehen wir uns in der Verantwortung, die ökologische Verkehrswende mit zu gestalten. Die deutsche Nationalmannschaft bietet sich als Sympathieträger mit hohem Identifikationspotential an.“
Werden unsere Jungs auf dem Drahtesel zum Brandenburger Tor fahren?
Für den DFB-Fitnesstrainer spricht nichts dagegen: „Wir haben das Thema im Trainerstab noch nicht abschließend diskutiert. fakt ist aber, dass diese Maßnahme optimal in unser Konzept der integrierten Fitness passt. Wir verlangen von unseren Spielern, sich in allen Lebenssituation fit zu halten. Es gibt keinen Grund, Triumpfzüge davon auszunehmen.“
Dreirad für Poldi
Neben klassischen Zweirädern wird der DFB wohl auch mit einem modernen Lastkasten-Dreirad ausgestattet. „Es bleibt noch abschließend zu klären, ob der Lukas überhaupt Fahrrad fahren kann“, so der Sprecher des Auto-Herstellers.
Der Berliner Senat hat angekündigt, die Radwegbenutzungspflicht auf der Straße des 17. Juni in einem Eilverfahren zu suspendieren.
Das Dreirad Nihola Family mit seinem markanten zigarrenförmigen Bug ist ideal für den Transport von bis zu zwei Kindern. Mit ihm können aber auch viele Gepäckstücke oder gar Hunde transportiert werden. Das Rad wiegt 33 Kilo, 100 weitere dürfen in der ovalen Box zugeladen werden. „Im Vergleich zu anderen Transporträdern ist die Nihola-Box fest mit dem Stahlrahmen verbunden und muss nicht mit jedem Lenkeinschlag hin- und hergewuchtet werden. Zudem liegt der Schwerpunkt weit unten, was das Fahren sicher und angenehm macht. Besonders pfiffig ist die Achsschenkellenkung, wie man sie vom Automobil kennt – sie lässt das Gefährt auch in Kurven stabil bleiben“ (aus einer Rezension in der Süddeutschen Zeitung). Die Nihola-Familienkutsche besitzt eine Siebengangnabenschaltung, feststellbare Trommelbremsen vorn und eine V-Brake hinten. Es kostet 2359,- Euro.
*Werbemodus an* Wir möchten in Zukunft das Transportradsegment in der Rad-Spannerei ausbauen. Neben dem Yuba Mundo, das wir seit einigen Monaten führen, ist ab sofort auch das Nihola Family bei uns zu haben. Nächste Woche stellen wir euch noch mal was feines aus Dänemark vor. *Werbemodus aus*
Im Artikel „Die Unfallstatistik für Radfahrer im Tagesspiegel“ habe ich auf eine häufig zu findende Fehlauswertung von polizeilichen Unfallstatistiken aufmerksam gemacht, die in der Fahrradnewsgroup de.rec.fahrrad als „automatischer Schuldzuweiser“ bezeichnet wird. Dabei werden alle Unfälle unter Fahrradbeteiligung summiert und mit der Anzahl der durch Radfahrer verursachten Unfälle verglichen. Heraus kommt immer ein Verursacheranteil von über 50%, da auch Unfälle unter Radfahrern mit einfließen.
Die Formel ist folgende:
[Anzahl der Unfälle mit Radfahrerbeteiligung] / [Anzahl der durch Radfahrer verursachte Unfälle]
Doch wie sähe die Zahl für Pkw aus?
Eine gesonderte Statistik gibt es nur für Radfahrer, Fußgänger und bestimmte Altersgruppen. Die Gesamtunfallstatistik 2009 (PDF) hingegen ist ein schwammiges Dokument. Tatsächlich findet man auf den Webseiten der Berliner Polizei keine Zahlen über die Anzahl der Pkw-Unfälle, die beteiligten Verkehrsarten und die ermittelten Unfallverursacher.
Allerdings finden sich auf Seite 7 zwei Tortendiagramme, die nach Unfallbeteiligten und Unfallverursachern aufschlüsseln. Zunächst sei auf folgende Unterscheidungen hingewiesen: Es gab 124.992 Unfälle mit etwa doppelt so vielen Unfallbeteiligten. Es ist wichtig, zwischen beiden Werten zu unterscheiden.
Tortendiagramm Unfallbeteiligte 2009, stark vereinfacht, Daten aus der Polizeistatistik:
Tortendiagramm Unfallverursacher, stark vereinfacht, Daten aus der Polizeistatistik:
Aus den Tortendiagrammen kann man die benötigten Zahlen ableiten.
Wenn auch recht grob geschätzt (die prozentualen Angaben haben ja nicht viele Kommastellen), so haben wir nun Zahlen, um auszurechnen, wieviele der Unfälle mit Pkw-Beteiligung von den Kraftfahrern verursacht wurden. 90312 von 116.754 sind sage und schreibe:
77,3%
Achtung, wegen der vielen Annahmen im Rechenweg ist dieser Wert nur als Größenordnung zu betrachten. Irrtümer und Rechenfehler sind nicht ausgeschlossen (bitte unbedingt melden, wenn was nicht stimmt). Der größte Unsicherheitsfaktor besteht im Punkt 5 – es ist unbekannt, zu wieviel Prozent Pkw mit anderen Pkw verunglücken. Diese Zahl hat den größten Einfluss auf das Endergebnis.
Eine 47-jährige Autofahrerin wurde zu fünf Jahren und drei Monaten Gefängnis verurteilt, weil sie einen Mountainbiker absichtlich angefahren und lebensgefährlich verletzt hat. Die Staatsanwältin attestierte der Angeklagten einen „unbändigem Vernichtungswillen“, sie habe alles versucht, um den Radfahrer „zur Strecke zu bringen“.
Auf der Heimfahrt von einem Kurzurlaub auf einem Reiterhof war der Angeklagten auf einem schmalen Seeweg ein Fahrradfahrer begegnet, der sich zwischen Auto und Böschung zwängte und dabei den Außenspiegel der Autofahrerin beschädigte. Der Radler fuhr weiter statt anzuhalten, drehte sich kurz um und zeigte den ausgestreckten Mittelfinger. Die Angeklagte wendete und verfolgte den Radfahrer über fast zwei Kilometer, bis sie den Mountainbikefahrer auf einem Schotterweg von hinten rammte. Der 40 Jahre alte Radfahrer stürzte vor das Auto und wurde überrollt. Er erlitt Frakturen im Becken- und Brustkorbbereich, eine Lungenquetschung, Rippenbrüche, starke Kopfverletzungen und überlebte nur mit Glück.
Der Richter am Landgericht Augsburg sagte in der Urteilsbegründung: „Die Angeklagte hat das Auto als Waffe missbraucht“. Die verurteilte Angeklagte ist Ärztin und muss befürchten, dass ihr die Approbation entzogen wird. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.
Süddeutsche Zeitung: Rache-Fahrt gegen Radfahrer: Fünf Jahre für Ärztin
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