Sie glaubt an Gott und Fahrradhelme

Seit letzter Woche hängen im Landkreis Paderborn viele Großplakate, die für das Tragen von Fahrradhelmen werben. Auf den Plakaten sieht man Ordensschwester Gertrud Terhorst mit wehendem Schleier und Helm auf einem Rad. Die Plakataktion ist Teil der Kampagne „Helle Köpfe tragen Helm!“, die von der Sparkasse Paderborn/Detmold sowie von Landkreis, Polizei und Verkehrswacht in Paderborn finanziert wurde.

Foto: Polizei Nordrhein-Westfalen
Dank an Gerrit für Hinweis und Formulierungshilfe.

Bicycle Club von NL Architects

Die Architekten des niederländischen Büros NL Architects erhielten den Auftrag, ein Gebäude für eine Fahrradverleihstation in Hainan in China zu bauen. Sie kamen auf die Idee, anstatt des Daches ein Mini-Velodrom anzulegen. Das geschwungene und weit auskragende Dach bietet dem Shop und einem Café im Erdgeschoss Schatten, was im tropischen Klima Südchinas sehr willkommen ist. Das Projekt Bicycle Club wird in diesem Jahr gebaut, ab 2013 werden Kunden ein Fahrrad ausleihen und einige Stufen weiter oben gleich ein paar Runden auf dem Miniaturvelodrom fahren können.

NL Architects

Autofahrer geht für Tötung von zwei Radfahrern 15 Jahre ins Gefängnis

Im September 2011 fuhr ein alkoholisierter Mann bei Pyrzyce in Westpommern in eine Radfahrer-Gruppe und tötete zwei Menschen. Ein Bezirksgericht in Stettin verurteilte den Mann in der letzten Woche zu 15 Jahren Gefängnis. Der Autofahrer besaß wegen früherer Alkoholfahrten keinen Führerschein. Bereits im Jahr 1996 hatte eine dieser Fahrten zwei Menschen das Leben gekostet.

Infoseite-Polen: 15 Jahre Haft für alkoholisierten Autofahrer

Fahrrad in Rostock gestohlen und 4 Jahre später in Bayern aufgetaucht

Es lohnt sich halt doch, die Rahmennummer eines Fahrrades zu notieren. Vor rund vier Jahren ist ein Fahrrad in Rostock als gestohlen gemeldet worden. In Merching in der Nähe Augsburgs, etwa 800 Kilometer weiter südlich, lehnte es nun an einem Zaun. Dem Grundstücksbesitzer kam es herrenlos vor und er verständigte die Polizei. Die Beamten prüften das Rad und siehe da: Es gehört zu einem Rostocker, der es damals als gestohlen gemeldet hat.
Augsburger Allgemeine: In Rostock gestohlen, in Merching wieder aufgetaucht
[via]

Every Bicyclist Counts

Die Liga Amerikanischer Radfahrer (The League of American Cyclists) wurde 1880 gegründet und versteht sich als Anwalt der Radfahrerinnen und Radfahrer in den USA. Gestern hat die Liga das Projekt Every Bicyclist Counts gestartet, eine Art Ort im Netz zum Gedenken an die etwa 700 Radfahrer, die in jedem Jahr bei Verkehrsunfällen ums Leben kommen. Auf der Webseite von Every Bicyclist Counts stehen die schlichten Namen der seit dem 1. Januar 2012 getöteten, wo noch keine Name bekannt ist, steht „Name Not Yet Released“. Es folgt der Polizeibericht zum Unfall sowie ein Satz an Daten zum Unfall und zum Unfallfahrer.

In den USA gedenkt man getöteter Radfahrer bisher auf zweierlei Weise. Es werden die bekannten weißen Fahrräder, die so genannten Ghostbikes an den Unfallorten aufgestellt und es wird manchmal ein  Ride of Silence veranstaltet, eine Fahrradfahrt, bei der die Teilnehmer zur Erinnerung an den gestorbenen Radfahrer schweigen.

Every Bicyclist Counts
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Fahrradparken am Hauptbahnhof Utrecht

In der Animation wird der Bahnhof Utrecht Centraal gezeigt, der bis zum nächsten Jahr komplett umgestaltet wird. Nach dem Umbau werden für Radfahrer unter dem Bahnhofsvorplatz Ost 12.500 Fahrradparkplätze angeboten. Der Hauptbahnhof ist ein gutes Beispiel dafür, dass das Rad in den Niederlanden unverzichtbarer Bestandteil der Mobilitätskette ist.

Update 7. Juni 2012: Das zu diesem Beitrag gehörige Video wurde vom Nutzer gelöscht und ist bei Youtube nicht mehr zu sehen.

Autofahrer muss für Tötung von zwei Radfahrern 4800 Euro Geldstrafe zahlen

Im August 2011 wollte ein 57-jähriger Autofahrer im ostfriesischen Burhafe in einer Kurve eine aus 50 Personen bestehende Radfahrergruppe überholen. Ein entgegenkommendes Auto musste wegen des Überholvorgangs ausweichen und schleuderte in die Gruppe. Zwei Radfahrer wurden getötet, weitere 15 Radfahrer wurden verletzt.

Das Amtsgericht Wittmund hat den 57-Jährigen nun zu einer Geldstrafe in Höhe von 4.800 Euro verurteilt. Der Autofahrer hatte jede Schuld bestritten.

Auch der zweite Autofahrer, dessen Auto in die Radfahrergruppe geschleudert war, hatte jede Schuld von sich gewiesen. Ein Gutachten ergab, dass die Geschwindigkeit des entgegenkommenden Autos „technisch realistisch“ bei 137 Stundenkilometer lag. Erlaubt sind an dieser Stelle 100 Kilometer pro Stunde. Der Richter maß der Geschwindigkeit des entgegenkommendes Autos keine Bedeutung zu. Ursächlich für den Unfall sei allein die Fahrweise des ersten Autofahrers gewesen. „Sie hätten nur überholen dürfen, wenn eine Gefährdung des Gegenverkehrs ausgeschlossen gewesen wäre“, sagte er.

Welt Online: Autofahrer muss für Tötung von zwei Radfahrern Geldstrafe zahlen

Junge auf dem Fahrrad wird zum Symbol des russischen Widerstandes

Ein iPhone-Schnappsschuss der Journalistin Julia Ioffe ist zum Symbol der Protestbewegung gegen den russischen Präsidenten Wladimir Putin geworden. Das Foto wurde am Sonntag, dem 6. Mai aufgenommen, als Tausende von Moskauern gegen die Inthronisierung Putins demonstrierten. Ioffe postete das Bild des Jungen auf dem Kinderfahrrad mit Stützrädern sofort auf Twitter und brachte es mit dem Tian’anmen-Platz in Peking in Zusammenhang, wo 1989 ein Volksaufstand gegen die chinesische Diktatur blutig niedergeschlagen wurde.

The New Yorker: The Boy on the Bicycle

The New Yorker: The Boy on the Bicycle

Baden Württemberg lobt Ideenwettbewerb rund um das Fahrrad aus

Unter dem Motto “Ich habs” will das Ministerium für Verkehr und Infrastruktur Baden-Württemberg eine mehrjährige Kampagne für das Radfahren starten.

Grundlage der Radverkehrspolitik des Landes ist ein Landesradverkehrsplan, der 2012 erarbeitet wird. Ziel ist ein leistungsfähiges und flächendeckendes Radverkehrsnetz, das sowohl direkte und schnelle Alltagsrouten als auch touristische Radfernwege und einen sinnvollen Umweltverbund aus Radverkehr und Öffentlichem Personen-Nahverkehr (ÖPNV) einschließt. Im Haushalt 2012 stehen für den Fördertatbestand „verkehrswichtiger Radweg“ erstmals Gelder bereit.

Neben den harten Zielen will das Land eine fahrradfreundliche Mobilitätskultur fördern. In einem Ideenwettbewerb werden die pfiffigsten Ideen rund um die Technologie und die Nutzung des Fahrrads im Alltag gesucht. „Wir freuen uns besonders über schlaue Lösungen, die die Verkehrssicherheit beim Radfahren steigern. Gesucht werden auch Lösungen die das Fahrrad beim Abstellen und Parken vor Diebstahl besser schützen und doch pragmatisch und einfach sind. Wenn dabei noch Platz gespart werden kann, wäre dies ein zusätzlicher Nutzen, den wir natürlich gern honorieren. Im Bereich Mode suchen wir Ideen, die das Fahrradfahren nicht nur angenehmer oder sicherer machen, sondern gleichzeitig Modetrends setzen und die Freude am Radfahren erhöhen.“

Bis zum 30. September 2012 können Texte, Fotos, Skizzen, Prototypen oder marktreife Produkte zu den Themenschwerpunkten Sicherheit und Mode / Bekleidung beim Ministerium für Verkehr und Infrastruktur (MVI) Baden-Württemberg eingereicht werden. Für den Ideenwettbewerb werden Preise in Höhe von 25.000,- Euro ausgelobt.

RadKULTUR Baden Württemberg

Sternfahrt Szczecin (Stettin)

Am Sonntag, dem 27. Mai ist die Großstadt  Szczecin (Stettin) das Ziel einer grenzüberschreitenden Fahrradsternfahrt. Die Demo gehört zu einem landesweiten Fahrradtag, der von einem Verein namens Städte für Fahrräder (Miasta dla Rowerów) organisiert wird und für bessere Bedingungen für das Radfahren in Polen wirbt. Zwei Hauptrouten der Sternfahrt beginnen in Mecklenburg-Vorpommern beziehungsweise in Brandenburg. Radfahrer aus dem Raum Pasewalk fahren über den Grenzübergang Linken, ein weiter Strang der Demonstration wird den weiter südlich gelegenen Grenzübergang Rosow nutzen. Alle Routen vereinigen sich um 12:00 Uhr in Szczecin zu einer Radlerdemo durch die 400.000 Einwohner große Stadt. Ziel der Radfahrerdemonstration ist ein großer Platz im Zentrum Stettins, auf dem ein buntes Rahmenprogramm mit Infos, Spielen und Wettbewerben veranstaltet wird.

Weitere Information auf deutsch auf der Internetseite:
Rowerowy Szczecin
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Europäische Bürgerinitiative für Tempo 30

Der Lissabon-Vertrag der Europäischen Union sieht vor, dass Bürgerinnen und Bürger der EU ihre eigenen Themen auf die Agenda der Kommission setzen und so die Gesetzgebung mitbestimmen können. Wenn innerhalb eines Jahres 1 Million Unterstützer-Unterschriften aus mindestens 7 Ländern für das gewünschte Thema gesammelt werden, wird das Thema in der EU geprüft und eventuell beschlossen. Zur Zeit wird eine solche Europäische Bürgerinitiative (EBI) zum Thema Tempo 30 in unseren Städten vorbereitet.

Die Kernaussage der „EBI Tempo 30“ ist folgende: „Die reguläre Höchstgeschwindigkeit für Wohngebiete und Hauptstraßen mit erheblichem Fuß- und Fahrradverkehr in der Europäischen Union beträgt 30 km/h (20 mph). Lokale Behörden können Ausnahmen öffentlich begründen und beschildern.“

In der Begründung heißt es: „Die Vorschrift von 30 km/h für alle Wohn- und Stadtstraßen würde einen signifikanten Beitrag dazu bedeuten, dass die Straßen der EU sicherer werden und die Lebensqualität für ihre Bürger steigt. Es würde eine klare und unmissverständliche Botschaft aussenden, dass der Schutz von Leben und die Gleichberechtigung der Mobilitätsarten die Fundamente für die Verkehrspolitiken der Europäischen Union sind. Sie würde darüber hinaus eine weltweite Vorbildfunktion schaffen, die, wenn sie von sich entwickelnden Ländern übernommen wird, zum weltweit größten Einzelbeitrag zur Senkung der Unfallzahlen in der UN-Dekade der Straßenverkehrssicherheit werden würde.“

Tempo 30 in unseren Städten
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Lebenslängliches Radfahrverbot für Münsteraner

Ein junger Mann aus Münster in Westfalen wurde im Jahre 2008 bei einer Alkoholfahrt mit dem Auto erwischt. Deshalb war ihm der Führerschein entzogen worden. Im März 2012 wird der Münsteraner erneut geschnappt, diesmal auf dem Fahrrad. Eine Alkoholkontrolle erbrachte 2,1 Promille sowie ein Drogenvergehen. Der Mann wurde zu einem Fahrverbot fürs Fahrrad verurteilt. Nachdem eine Klage gegen das Urteil unterblieb, ist es nun rechtskräftig und wird im Flensburger Verkehrszentralregister eingetragen. „Egal wo in Deutschland der Mann auf dem Fahrrad erwischt wird, die Polizei weiß so sofort Bescheid. Wird er nun erneut auf dem Rad erwischt, zahlt er ein Zwangsgeld von 500 Euro.“

Über elf weiteren Radfahrern in Münster schwebt ebenfalls das Schwert des Fahrradfahrverbots. Sie alle müssen die medizinisch-psychologischen Untersuchung durchlaufen, eine langwierige und mit immensen Kosten verbundene Prozedur. Sollten sie durchfallen, gehen demnächst 12 Münsteraner zu Fuß.

WDR: Lebenslänglich Rad-los in Münster
(Dank an Micha)

Ist Kopenhagens Superfahrradweg wirklich super?

Vor einigen Wochen wurde der erste Fahrradschnellweg in Kopenhagen eröffnet. Die dänische Zeitung Politiken hat den knapp 18 Kilometer langen Radweg getestet und ein Fünf-Minuten-Video als Zeitraffer gepostet. Der Testfahrer mit der Kamera fährt von einem Außenbezirk Kopenhagens in das Zentrum. Die Leser der Politiken bewerten den Schnellweg ambivalent. Viele kritisieren Belag, Wegeführung, Hindernisse und Rampen. Mir kommt der Weg stellenweise wie ein ganz normaler Hochbordradweg vor.

politiken.dk: Er Københavns nye cykelsti virkelig ’super‘?
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Fahrrad als mechanisches Musikinstrument

Ein Fahrrad, das gleichzeitig ein selbstspielendes mechanisches Musikinstrument sein kann, hat Samuel Goss 1899 als Patent angemeldet. Wie bei einem normalen Fahrrad treibt die Tretkurbel das Hinterrad an. Mithilfe einer weiteren Kette versetzt die Kurbel eine Walze unter dem Oberrohr in Bewegung, die ähnlich einer Spieldose Metallzungen zum Klingen bringt. „My invention relates to bicycles, and has for its object to provide a combined bicycle and musical instrument whereby the rider when so disposed may treat himself and others in his immediate neighborhood to a musical accompaniment as he rides along.“ Die Erfindung von Gross hat sich nicht durchgesetzt, ist vielleicht auch ganz gut so.

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Velogistics.net – Plattform zum Ausborgen von Lastenrädern

Lastenfahrräder sind die besseren Kleinwagen in der Stadt. Wenn ein Großeinkauf auf dem Wochenmarkt oder eine Shopping-Tour zu Ikea ansteht, wenn zum Saisonauftakt Pflanzen, Gartenmöbel und Grillkohle in den Kleingarten transportiert werden oder wenn die Kids zum Spielplatz gekarrt werden sollen, Kinder- und Transporträder leisten bei vielen Transportproblemen wertvolle Dienste. Doch nicht jeder besitzt ein Lasti oder kann sich eins beim Nachbarn ausleihen.

Hier kommt Velogistics.net ins Spiel. Auf dieser Seite können Leute, die ein Lastenrad zu verleihen oder zu vermieten haben, ihr Angebot mit einem Foto und Angaben zum Verleihort und den Verleihbedingungen machen. Alle Lastenfahrräder werden auf einer großen Google-Landkarte markiert, sodass Mietinteressierte schnell das passende Angebot in der Nähe finden können. Die Nutzung der Seite ist komplett kostenlos, sowohl für Lastenradverleiher als auch für Lastenradinteressierte. Ist das Ausleihen von Rädern auch kostenlos? Nein, besser gesagt: nicht immer, die Leihkonditionen werden vom Verfasser eines Lastenrad-Eintrages festgelegt und stehen auf der jeweiligen Detailseite.

Zur Zeit findet man auf Velogistics.net 44 Lastenräder und Fahrradanhänger. Der Schwerpunkt liegt noch auf Deutschland, lediglich 5 Nutzräder kommen aus Ländern außerhalb der Bundesrepublik. Das Berliner Angebot ist mit elf Nutzrädern schon recht breit, wenn man bedenkt, dass die Seite erst wenige Wochen im Netz ist. Viele der Berliner Lastenräder sind mit zehn Euro Miete pro Tag sehr günstig.

Es wäre sehr schön, wenn die Landkarte auf Velogistics bald übersäht wäre mit vielen kleinen bunten Stecknadeln.

Velogistics