RadZeit wieder online

Lang hats gedauert aber nun ist endlich die aktuelle RadZeit wieder im Netz zu finden, die Doppelnummer 3 und 4 / 2007 ist als pdf-Dokument hier verfügbar. Die RadZeit ist die Berliner Mitgliederzeitschrift des ADFC und kann im ADFC Buch- und Infoladen (Brunnenstraße 28, 10119 Berlin-Mitte, Mo-Fr 12-20, Sa 10-16 Uhr) kostenlos abgeholt oder gegen 1,45 Euro Rückporto schriftlich angefordert werden. Der Onlineauftritt der RadZeit ist ebenfalls renoviert und wartet nun darauf, mit Inhalten gefüllt zu werden.
RadZeit

Kaisersteg offen für Radfahrer

Bei aller Kritik an der Berliner Fahrradpolitik muss man neidlos anerkennen, wenn mal etwas Schönes für die Radfahrer herauskommt. Ein solches Beispiel ist der Kaisersteg, der die Stadtteile Nieder- und Oberschöneweide seit September verbindet. Die Fahrradbrücke ersetzt den historischen Kaisersteg, der an dieser Stelle zwischen 1898 und 1945 stand. Die 140 Meter lange Schrägseilbrücke schwingt sich elegant über die Spree, ein einziger 32 Meter hoher Pylon trägt die 5 Meter breite kombinierte Radfahrer- und Fußgängerbrücke. Ursprünglich sollte der Pylon in H-Form gebaut werden, bis man merkte, dass das zu viel Windangriffsfläche geboten hätte. Also plante man die Brücke um, der ausgeführte Pylon erhielt nun eine A-Form. Diese Planungsänderung führte zu Mehrkosten von 770.000 Euro und damit zu totalen Baukosten von rund 4 Millionen Euro. Die Kosten teilen sich laut Wikipedia die Europäische Union (Fonds für regionale Entwicklung) zu 75 %, das Land Berlin zu 16,67 % und zu 8,22 % die Bundesrepublik Deutschland.

Kaisersteg

Wikipedia: Kaisersteg
Foto: Sebastian Panwitz

Steglitz: Unfall durch offene Autotür

Pressemeldung Nr. 3589 der Berliner Polizei vom 09.12.2007 14:00 Uhr: "Bei einem Verkehrsunfall in Zehlendorf ist gestern Abend ein Radfahrer schwer verletzt worden. Der 76-jährige Radler war gegen 18 Uhr in der Mörchinger Straße gegen die Fahrertür eines geparkten BMW gefahren, die der 67-jährige Autobesitzer offensichtlich unachtsam geöffnet hatte. Der Radfahrer stürzte und erlitt Kopfverletzungen. Er kam zur stationären Behandlung ins Krankenhaus."

Steglitz: Radfahrerin verletzt

Man sollte am Jahresende von der Berliner Polizei eine detaillierte Statistik einfordern, aus welchen Gründen Radfahrer in Berlin verunglücken und wie schwer durchschnittlich welche Radfahrerunfälle sind. Die drei häufigsten Ursachen sind nach meinem Eindruck:

  1. Rechtsabbieger
  2. Rechtsabbieger
  3. Rechtsabbieger

Gestern hat es eine 59-jährige Radfahrerin aus Steglitz erwischt, übergebrettert von einer 30-jährigen Opel-Fahrerin. Die Autofahrerin wurde nicht verletzt, wie der Polizeibericht ausdrücklich vermerkt. Die Polizeimeldung Nr. 3551: "Schwere Verletzungen erlitt gestern Abend eine 59-jährige Frau bei einem Unfall in Steglitz. Die Frau war gegen 17 Uhr 15 auf ihrem Fahrrad vom Breitenbachplatz kommend in Richtung Südwestkorso auf dem markierten Radweg unterwegs. Eine 30-jährige "Opel"-Fahrerin übersah beim Abbiegen nach rechts in die Schildhornstarße die Radlerin. Die 59-Jährige kam zur stationären Behandlung in ein Krankenhaus. Die Autofahrerin blieb unverletzt. Die Schildhornstraße war zwischen Breitenbachplatz und Brentanostraße 30 Minuten gesperrt."

Pressemeldung der Polizei
Unfallstelle bei Google Maps

ADFC bietet kostenlosen Lichtcheck

Der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club (ADFC) Berlin bietet in dieser Woche einen kostenlosen Fahrrad-Lichtcheck an. Lediglich der Materialwert für den Ersatz von defekten oder nicht vorhandenen Front- und Rückstrahlern, Dynamos, Kabeln, Reflektoren usw. ist kostenpflichtig.

  • Termine: Montag, 3. bis Freitag, 7. Dezember 2007
  • Zeit: jeweils zwischen 16 und 20 Uhr
  • Rabatt: Lichtcheck und Reparatur kostenlos
  • Ort: ADFC Geschäftsstelle, Selbsthilfewerkstatt, Brunnenstr. 28, 10119 Berlin-Mitte
  • Anmeldung: um längere Wartezeiten zu vermeiden empfohlen unter Tel. (030) 448 47 24 (Öffnungszeiten des Buch- und Infoladens Mo-Fr 12-20, Sa 10-16 Uhr)

ADFC: Kostenloser Lichtcheck in dieser Woche beim ADFC in Berlin

Stralau: Kampf um den Uferweg

Kaum ist der Konflikt um einen Uferradweg in Potsdam aus den Schlagzeilen, da liefern sich in Stralau erneut ein Ufergrundstückseigentümer und das Land Berlin einen Kampf mit allen Mitteln. Wieder geht es um einen Fuß/Radweg am Ufer, den der Eigentümer Michael Stalherm verhindern möchte. Nun errichtet die Wasserstadt Gmbh, eine Tochtergesellschaft des Landes Berlin, einen schmalen Holzsteg auf dem Wasser und um das Grundstück des rabiaten Eigentümers herum. Der kämpft bereits seit Jahren juristisch gegen die Anordnung, einen drei Meter breiten Streifen seines Grundstücks  für die Allgemeinheit herzugeben. Die Entscheidung des Enteignungsverfahrens wird im September 2008 gefällt.

Mit Baggern wird nun von der Seeseite aus der Holzsteg gebaut. Herr Stalherm wiederum verteidigt vom Lande seine Position mit dem Wasserschlauch.

Stralau-Blog: Wo bleiben die Vogonenschiffe?
Tagesspiegel: Mit allen Mitteln gegen die Bagger
Berliner Zeitung: Notlösung für den Uferweg

Critical Mass im November?

Auch im November ist der letzte Freitag im Monat der Tag für die gemeinsame Fahrt in der Stadt. Mein Vorschlag fürs Motto: es gibt kein schlechtes Wetter, es gibt nur schlechte Beleuchtung. Treffpunkt wie immer Heinrichplatz in Kreuzberg um 16 Uhr! Wir blockieren nicht den Verkehr, wir SIND der Verkehr!

100 Räder suchen ihre Eigentümer

Bei einem Gebrauchtwarenhändler in Mariendorf stellte die Polizei rund einhundert vermutlich gestohlene Fahrräder sicher. Die Polizei weiß auch, wo die Fahrraddiebstänhle begangen wurden: „Nach derzeitigem Ermittlungsstand dürften sie in den vergangenen Monaten in den Bezirken Tempelhof-Schöneberg und Steglitz-Zehlendorf gestohlen worden sein.“

Nun gibt es die Chance, dass dein geklautes Rad zu dir zurückkehrt: „Die Kriminalpolizei der Direktion 4 präsentiert diese Räder jetzt in einer Ausstellung auf dem Polizeigelände in der Eiswaldtstraße 18 in Lankwitz. Sie bittet alle Bürger, denen ein Fahrrad im genannten Stadtgebiet entwendet wurde und die dies bislang nicht zur Anzeige gebracht haben bzw. bei Anzeigenerstattung keine Rahmennummern beibringen konnten, einen Besichtigungstermin unter der Telefonnummer (030) 4664 472217 (montags bis freitags zwischen 09.00 und 13.00 Uhr) zu vereinbaren, um möglicherweise ihr Fahrrad zu identifizieren.“

Pressemeldung der Berliner Polizei vom  28.11.2007 – 11:30 Uhr

Gesundbrunnen: Radfahrerin schwer verletzt

"Bei einem Unfall in Gesundbrunnen ist gestern Abend eine Radfahrerin verletzt worden.

Die 41-Jährige war gegen 18 Uhr 45 mit ihrem Fahrrad in der Prinzenallee unterwegs, als sie vom 38-jährigen Fahrer eines Pkw übersehen wurde, der in eine Einfahrt einbiegen wollte. Bei dem Zusammenstoß erlitt die Radlerin schwere Verletzungen. Sie kam zur stationären Behandlung in ein Krankenhaus."
aus: Pressemeldung der Polizei Berlin

Karte zur Fahrradinfrastruktur

Im kommenden Jahr werden etwa zweieinhalb Millionen Euro in den Ausbau der Fahrradinfrastruktur von Berlin fließen. Das ist nicht gerade besonders viel Geld. Kopenhagen beispielsweise, mit seinen 500.000 Einwohnern nur ein Bruchteil so groß wie Berlin, hat gerade ein Programm in Höhe von 10 Millionen Euro für den Radverkehr beschlossen. Wer wissen möchte, wohin die spärlichen Berliner Investitionen für den Fahrradverkehr fließen, für den stellt die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung ein eigenes Online-Kartenwerk zur Verfügung. So sollen in Kreuzberg im nächsten Jahr der Kreisel um das Kottbusser Tor, die Skalitzer/Gitschiner Straße und Teile von Mariannenstraße und Lindenstraße fahrradfreundlicher ausgebaut werden (in der Karte violett markiert).

Kartenwerk Fahrradverkehr Berlin

Kartenwerk Fahrradverkehr Berlin

Tempelhof: Radler angefahren – Zeugen gesucht

Aus der Pressenachricht Nummer 3155 der Berliner Polizei:

"Die Polizei sucht Zeugen zu einem Verkehrsunfall, bei dem am 30. Oktober in Tempelhof ein zwölfjähriger Junge verletzt wurde und der Unfallfahrer geflüchtet ist.

Gegen 18 Uhr 30 war der Unbekannte mit seinem dunklen Pkw in der Manteuffel- Ecke Ringbahnstraße unterwegs. Als er nach rechts abbog, erfasste er den jungen Radfahrer, der bei grünem Ampellicht die Straße überqueren wollte. Der Junge stürzte und verletzte sich. Ohne sich um das Opfer zu kümmern, fuhr der Unfallverursacher in Richtung Tempelhofer Damm weiter. Zeugen, die den Unfallhergang beobachtet haben oder Hinweise zur Identität des Flüchtenden geben können, werden gebeten, sich beim Verkehrsermittlungsdienst der Direktion 4 in der Eiswaldtstraße in Lankwitz unter der Rufnummer 4664 481800 zu melden."

Fahrradmarkierung an Ostsee Ecke Greifswalder

Kreuzung Ostseestrasse Ecke Greifswalder Strasse in BerlinÜber die Serie schwerer Abbiegeunfälle an der Ecke Ostseestraße und Greifswalder Straße im Berliner Bezirk Pankow haben wir mehrfach (1, 2, 3, 4) berichtet. Seit Mitte April sind an dieser Kreuzung zwei Radfahrer tödlich verunglückt und eine weitere Radfahrerin wurde schwer verletzt. Heute trafen sich knapp zehn Personen (Bezirksstadtrat, Tiefbauamt, Straßenverkehrsbehörde, polizeiliche Unfallkommission) zu einem Ortstermin, um Sofortmaßnahmen an diesem Unfallschwerpunkt zu beraten. Herausgekommen ist, dass in den nächsten Tagen der Kreuzungsbereich mit Radfahrermarkierungen versehen wird. Das Foto (größere Version hier) zeigt die noch unmarkierte Kreuzung. Wir berichten, wie es hier weitergeht.

Potsdam: Kampf um den Uferradweg

Ein etwa 2,5 Kilometer langer Uferradweg in Potsdam ist bereits seit Anfang der neunziger Jahre Zankapfel zwischen reichen Potsdamern einerseits und Fußgängern, Radfahrern und Touristen andererseits. Der ehemalige Mauerweg am Griebnitzsee war bis 1989 hochgesicherter Bestandteil der Mauer zu Westberlin. Nach dem Fall der Mauer wurde er zu einem Radweg. Das störte die Anwohner, die die Seegrundstücke zurück erhielten, denn bis 1945 gab es keinen Weg auf dem privaten Seegelände.

Die Folge war eine seit Jahren anhaltende juristische Auseinandersetzung um den Seeradweg. In der Hauptsache wird vermutlich im nächsten Jahr über den Radweg entschieden. Die Eigentümer wollten aber nun schon vollendete Tatsachen schaffen und sperrten den Uferweg kurzerhand. Das Betreten durch Fußgänger und das Befahren durch Radler wurde von Mitarbeitern einer eigens engagierten privaten Wachschutzfirma verhindert.

Die Freude über den privaten und nun exklusiven Seezugang währte nur 36 Stunden. Die Stadt Potsdam reagierte umgehend mit Ordnungsverfügungen und ließ die private Sperrung des Radwegs wieder aufheben.

taz: Radweg-Sperre ist verboten
Berliner Morgenpost: Richter: Sperrung des Uferwegs ist illegal

Radfahren in Berliner Parkanlagen

Rot und Rot sind sich nicht grün bei der Frage, ob Radfahren in den Berliner Parks generell erlaubt sein soll.

Die SPD will das Radfahren zumindest auf breiten Wegen grundsätzlich erlauben. Das Berliner Grünanlagengesetz lässt eine solche Regelung zu. Statt das Radeln nur in Ausnahmen zuzulassen, solle es in Zukunft nur noch Ausnahmen für Verbote geben. "Grundsätzlich soll auf allen geeigneten Wegen in den Parks das Fahrradfahren erlaubt sein.", sagt Christian Gaebler, der verkehrspolische Sprecher der SPD-Fraktion im Abgeordnetenhaus.

Diese Lösung würde für Radfahrer vieles einfacher machen. Heute ist die Radfahrerfrage von Bezirk zu Bezirk unterschiedlich geregelt. Was im Bezirk Mitte erlaubt ist, das ist in Treptow noch lange nicht gestattet.

Die Linkspartei sieht dagegen die Interessen der Fußgänger unter die Räder kommen und möchte die gegenwärtige Regel beibehalten. Nur auf ausgewählten Strecken sollen "Radfahrer frei!"-Schilder stehen. Als abschreckendes Beispiel führt Jutta Matuschek, die Verkehrsexpertin der Linkspartei, den Mauerpark an, wo sich viele Radfahrer rücksichtslos ihren Weg bahnten.

Dass die Linke ausgerechnet den 650 Meter langen Weg im Mauerpark als Beleg für ihre radfahrerfeindliche Haltung bringt, ist schon putzig. Hier kann wegen des rüttelnden Kopfsteinpflasters eh nicht schnell gefahren werden.

Tagesspiegel: SPD fordert freie Fahrt für Radler in Grünanlagen
Berliner Zeitung: Radeln im Park entzweit Rot-Rot

Fahrradampel-Kunst

Fahrradampeln finde ich eher lästig. Völlig zu recht sind sie an vielen Kreuzungen in Ampelkondome verpackt und außer Betrieb. In der Frankfurter Allee werden sie nun verschönert.
Fahrradampel Kunst
via: Hauptstadtblog
Photo: otzonski