Polizei: Radfahrer schlugen Autofahrer

Eine merkwürdige Meldung ging heute über den Ticker der Berliner Polizei: „Gestern Abend wurde ein 21-jähriger Autofahrer von einem unbekannten Radfahrer geschlagen und leicht verletzt. Er fuhr mit seinem Wagen auf der Mühlenstraße in Friedrichshain in östliche Richtung, als er vor sich eine Gruppe von zirka 30 Radfahrern bemerkte, die auf der gesamten Breite der Fahrbahn fuhren und ein Vorbeifahren nachfolgender Fahrzeuge verhinderten. Als er eine „Lücke“ zum Überholen sah, versuchte er in diese zu fahren. Dabei wurde der 21-Jährige sofort von den Radlern umringt und zum Anhalten gezwungen. Als der junge Mann daraufhin aussteigen wollte, verhinderten dies mehrere Radfahrer. Einige schlugen dabei mit ihren Rädern an die Tür und Scheiben des Autos. Dennoch gelang es dem Kraftfahrer auszusteigen. Unvermittelt sprang ihn ein Unbekannter von hinten in den Rücken, wodurch er zu Boden stürzte. Als er wieder aufgestanden war, kam derselbe Mann erneut auf ihn zu und schlug ihm mit der Faust ins Gesicht. Danach flüchteten die Radfahrer in Richtung Oberbaumbrücke. Der 21-Jährige erlitt leichte Verletzungen im Gesicht sowie am Rücken und wollte selbst einen Arzt aufsuchen. Die Ermittlungen wegen Landfriedensbruch dauern an.“ Pressemeldung Nr. 3614 vom 17.11.2008 – 12:05 Uhr.

Kann sich jemand einen Reim auf diese Meldung machen? Immerhin ist die Mühlenstraße vor der Oberbaumbrücke zweispurig pro Richtung.

Elfjähriger Radfahrer schwer verletzt

In der Skalitzer Straße in Kreuzberg wurde gestern ein Elfjähriger Radfahrer schwer verletzt. „Der Junge war ersten Ermittlungen zufolge gegen 14 Uhr 30 mit seinem Mountain-Bike in Höhe der Wrangelstraße vom Mittelstreifen auf die Skalitzer Straße gefahren, ohne auf den Fahrzeugverkehr zu achten. Der 43-jährige Fahrer eines Audi erfasste den Jungen frontal und schleifte ihn mehrere Meter in Richtung Kottbusser Tor mit. Der Elfjährige erlitt bei dem Unfall schwere Kopfverletzungen. Er kam zur stationären Behandlung in ein Krankenhaus.“ Pressemeldung der Berliner Polizei Nummer 3347 vom 27.10.2008 – 20:10 Uhr.

Der Tagesspiegel macht aus diesem Vorfall einen komplett anderen Unfall. „Beim Wechseln von der Wrangelstraße auf die Skalitzer Straße achtete er nicht auf den Fahrzeugverkehr. Ein herannahender PKW erfasste das Kind und schleifte es mehrere Kilometer mit. Der Junge liegt mit schweren Kopfverletzungen im Krankenhaus.“

Beide Versionen lassen den Schluss zu, dass sich der Unfall auf der linken Autofahrspur ereignet hat. Dort fahren die PKWs und LKWs besonders schnell. 50 km/h? Vergiss es! Zusätzlich ist die Sicht der Autofahrer auf den Mittelstreifen wegen der Trägerkonstruktion für die U-Bahn stark eingeschränkt.

Tagesspiegel: Elfjähriger bei Unfall verletzt

Tagesspiegel: Elfjähriger bei Unfall verletzt

Mehrtages-Fahrradkarte am Ende

Ab dem 31. Dezember 2008 wird die Deutsche Bahn (DB) Regio Nord-Ost keine Mehrtageskarten mehr anbieten. Mit den seit 1999 angebotenen Mehrtageskarten kann man an fünf frei wählbaren Tagen innerhalb von vier Monaten beliebig oft ein Fahrrad in den Regionalzügen und S-Bahnen für fünfzehn Euro mitnehmen. Eine einzelne Fahrt kostet also drei Euro. Damit ist ab dem 1. Januar 2009 Schluss.

Benno Koch, Berlins Fahrradbeauftragter, sagte dazu: „Das Angebot einer Mehrtages-Fahrradkarte hat sich zehn Jahre lang gut bewährt, ist preislich ein faires Angebot und ein hervorragendes Mittel der Kundenbindung – schließlich müssen die Kunden ja vier Mal wiederkommen, um das Ticket vollständig zu nutzen. Ich kann daher keinen Grund erkennen, die Mehrtages-Fahrradkarte zu streichen.“

Radfahrer müssen stattdessen die herkömmliche Fahrradkarte kaufen, die mit einem Preis von 4,50 € allerdings 50% teurer ist als das Mehrtagesangebot.

Benno Koch: Deutsche Bahn will Mehrtages-Fahrradkarte Ende 2008 abschaffen

Radfahrer gegen den Rest der Welt?

Wenn man einen Blick ins Internet wirft, kann man den Eindruck bekommen, dass das Gewaltpotential zwischen den Radfahrern und dem Rest der Menschheit steigt

Erstes Beispiel: Radfahrer schlug Busfahrer „Mit einem Faustschlag gegen die Schulter hat gestern Abend gegen 17 Uhr 50 in der Koch- Ecke Friedrichstraße in Kreuzberg ein unbekannter Radfahrer einen 43-jährigen Busfahrer attackiert. Zuvor war es zu Streitigkeiten gekommen, weil der Radfahrer behauptete, im fließenden Verkehr vom Bus geschnitten worden zu sein. Nach dem Schlag flüchtet der Radfahrer.“ Pressemeldung der Berliner Polizei Nummer 3066 vom 08.10.2008 – 09:55 Uhr.

Zweites Beispiel: Das Münchener Magazin jetzt.de hat den Autor Jochen Overbeck nach Berlin geschickt, um die Hauptstadt zu erkunden. In Overbecks neuester Berlinkolumne geht er unter die Radler und vergleicht München mit Berlin. Textauszug: „Jetzt ist es ja so, dass in München auf die Bedürfnisse der Radler sehr eingegangen wird. Radwege allenthalben, beidseitig, bis auf ein paar hässliche Ausnahmen autobahnbreit und in bestem Zustand. Auch die Autofahrer haben sich angewöhnt, zumindest ein bisschen auf ihre Verkehrspartner einzugehen und halten vorm Abbiegen freundlich Ausschau. Nachdem in Berlin im Straßenverkehr ohnehin etwas improvisatorischer und handfester agiert wird, war mir schon klar, dass es da Unterschiede geben würde. Insofern ist auch die erste Erkenntnis eine recht logische. Schon an der ersten Kreuzung wird mir klar, dass Ampeln allenfalls als lose Empfehlungen zu verstehen sind. Und: Man muss doch recht häufig auf dem Gehweg oder auf der Straße fahren. Wenn ein Radweg da ist, wird der nebenher gerne als Lieferzone für die umliegenden Ladengeschäfte genutzt oder ist eine wild und uneben gepflasterte Hindernisstrecke. Ein paar Baustellen dazu, und das Ganze ließe sich auch als BMX-Trail verkaufen.“

Overbecks launig geschriebener Artikel ist kein Stück radfahrerfeindlich. Interessant sind aber die mehr als 70 in kurzer Zeit aufgelaufenen Kommentare. So schreibt ein milagro: „ich hasse berliner fahrradfahrer, alle, alle, alle, und sorry für die 0.01% auf die das nicht zutrifft.“ Ein alcofribas pflichtet milagro bei und prügelt auf das vermeintliche Radlerpack ein: „ich halte ja noch an mich, aber der tag ist nicht mehr fern, an dem ich den erstbesten vollspacken von radler, der eine station am ring fährt, sowas von dumm anrede.“  Der Tenor vieler Kommentare ist purer Hass auf die Radfahrer.
jetzt.de: Berlinkolumne. Unter Radlern

Friedrichshain: Räder mit unbekannter Flüssigkeit beschmiert

Ein rätselhafter Fall hat sich am Mittwoch in Friedrichshain ereignet. Wie die Polizei heute mitteilt, wurden am Warschauer Platz Fahrräder mit einer unbekannten Substanz beschmiert, die offensichtlich gesundheitliche Folgen hatte:

„Mit Atemwegsbeschwerden kamen gestern Abend zwei Frauen zur ambulanten Behandlung in ein Krankenhaus, nachdem sie ihre mit einer unbekannten Flüssigkeit beschmutzten Fahrräder gereinigt hatten.

Die beiden 25-Jährigen hatten ihre Räder am vergangenen Mittwoch gegen 19 Uhr 30 in Friedrichshain am Warschauer Platz in einem Fahrradständer abgestellt. Beim Abholen ihrer Räder gegen 23 Uhr 30 bemerkten sie die Verschmutzung. Beim Reinigen ihrer Drahtesel fingen ihre Augen an zu tränen, außerdem wurden die Schleimhäute gereizt. Als die Beschwerden gestern Nachmittag immer noch nicht nachgelassen hatten, alarmierten die beiden gegen 19 Uhr die Polizei. Bei der Untersuchung der Räder konnten Reste der Flüssigkeit sichergestellt werden. Kriminaltechniker des Landeskriminalamtes untersuchen derzeit, worum es sich bei der bislang unbekannten Flüssigkeit handelt.
Die Kriminalpolizei ermittelt wegen des Verdachtes des Freisetzens von Giften.“

Pressemeldung der Polizei Berlin Nummer 2765 vom 12.09.2008 – 11:50 Uhr

BIKE AID – Bewegungsfreiheit schaffen!

Für die Bewohner_innen des Flüchtlingsheims in Hennigsdorf sucht Bike Aid Fahrräder, Fahrradzubehör und Werkzeug. Fünfzig bis sechzig Räder für Erwachsene und Kinder sollen es am Ende werden, damit jede_r eins bekommt.

Am besten natürlich Räder, die sich mit vertretbarem Aufwand reparieren lassen oder (noch besser) gleich funktionstüchtig sind. Dazu gerne auch Schlösser, Taschen, Kindersitze, Lampen und so weiter. Wer mithelfen möchte beim Reparieren ist natürlich auch willkommen, uns an einem der Reparaturtage zu besuchen.

Warum? Die Gemeinschaftunterkunft Hennigsdorf liegt zwischen verschiedenen Gewerbegebäuden etwas nördlich der Berliner Stadtgrenze. Über 50 Personen sind dort am Rande des Siedlungsgebiets von Hennigsdorf untergebracht. Die Wege in den Ort und zu Geschäften sind entsprechend weit. In ganz Deutschland sind Flüchtlingsunterkünfte meist an peripheren Orten außerhalb von Wohngebieten gelegen.

In Berlin ist Bike Aid an jedem Mittwoch von 15 bis 19 Uhr in der Fahrradwerkstatt im Schwarzen Kanal zu erreichen. Dann könnt ihr vorbeikommen, um Räder und Anderes abzugeben.
Bike Aid
Mail: bike-aid@gmx.net

LKW schleift Radfahrerin 12 Meter mit

Im Bezirk Mitte hat sich gestern ein Unfall mit einem rechts abbiegenden Lastkraftwagen und einer Radfahrerin ereignet. Eine LKW-Fahrerin fuhr auf der Osloer Straße und wollte in die Prinzenstraße einbiegen. Dabei übersah sie eine 69-jährige Radfahrerin, die auf dem Radweg in der gleichen Richtung fuhr. Das Fahrrad wurde am Unterfahrschutz des Lastwagens eingeklemmt und mitgerissen. Passanten machten die Fahrerin auf den Unfall aufmerksam. Die Radfahrerin erlitt Verletzungen an den Beinen und an der Hand und wurde ins Krankenhaus eingeliefert. Die Fahrerin des Lastwagens erlitt einen Schock.
Pressemeldung der Polizei # 2644 vom 04.09.2008 – 10:30 Uhr


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Osloer Straße Ecke Prinzenallee

Radfahrer verletzt 87-Jährige schwer

Im gedruckten Tagesspiegel erschien gestern ein Artikel, den wir komplett zitieren:

„Eine 87-jährige Frau ist am Montag von einem Radfahrer umgefahren und schwer verletzt worden. Der Radfahrer flüchtete. Bekannt wurde der Unfall nur, weil die Rentnerin den Hergang einem Arzt im Krankenhaus schilderte. Die Vitanas-Klinik in Reinickendorf alarmierte daraufhin die Polizei. Bei dem Sturz hatte sich die 87-Jährige das Becken und die rechte Schulter gebrochen und eine Platzwunde am rechten Auge erlitten.

Der Unfall soll sich gegen 10.30 Uhr an der Schönhauser Allee vor dem S-Bahnhof ereignet haben. Die 87-jährige Frau wollte die Fahrbahn bei Grün überqueren, wurde aber auf dem Weg dorthin auf dem Radweg umgefahren. Ein Rettungswagen der Feuerwehr brachte sie ins Krankenhaus. Wieso die Feuerwehr die Polizei nicht wie üblich über den Unfall informierte, blieb gestern unklar. Die Polizei bittet Zeugen, sich unter der Telefonnummer 46 64 18 18 00 zu melden.“

Radweg Schönhauser Allee

Das Photo wurde heute etwa zur gleichen Tageszeit wie der Unfall aufgenommen. Normalerweise überqueren an dieser Stelle große Fußgängermengen die Schönhauser Allee. Viele Radfahrer setzen hier bei Rot ihre Fahrt auf dem benutzungspflichtigen Radweg ungeniert fort, viele schlängeln sich mit relativ großer Geschwindigkeit durch die querenden Fußgänger. Auf der anderen Seite ignorieren ebenfalls viele Fußgänger bei Rot die Haltelinie und treten bis an den Auto-Fahrbahnrand heran, sodass Kollisionen auch dann entstehen können, wenn für die Radfahrer grünes Licht angezeigt ist. Der Radweg an der Schönhauser Allee ist aus vielen Gründen einer der schlimmsten Radverkehrsanlagen, die diese Stadt zu bieten hat. Da werden den Radfahrern halsbrecherische Slaloms um Poller, Bushaltestellen und reichlich verteilte Straßenmöbel zugemutet. Es wird Zeit, das zu ändern, sonst bleiben Unfälle wie der vom Montag nahezu unververmeidlich.

Tagesspiegel: 87-jährige Frau von Radfahrer schwer verletzt

Messe-Öffnungszeiten

Liebe Leute,

die Messe wirft ihre Schatten voraus deshalb wollen wir euch vorwarnen: nächste Woche beginnt die Eurobike in Friedrichshafen und 5 KollegInnen sind vor Ort um sich einen Überblick über die Trends und Entwicklungen für 2009 zu machen. Das bedeutet für den Laden eingeschränkte Öffnungszeiten. Mittwoch und Donnerstag den 3. und 4. September haben wir erst ab 10 Uhr geöffnet, Reparaturen können wir in der Woche vom 1. bis 6. September 2008 nur in geringem Umfang bewältigen.

Eurer Radspannerei-Team.

Fahrraddiebstahlstatistik in Berlin

Die Polizei hat Zahlen zur Kriminalitätsentwicklung in den ersten Monaten des Jahres 2008 in Berlin veröffentlicht. Zum Thema Fahrraddiebstahl heißt es: „Während hinsichtlich des Diebstahls aus Kraftfahrzeugen ca. 3.000 Taten weniger bekannt wurden (minus 18 %), musste die Berliner Polizei beim Fahrraddiebstahl die höchsten Fallzahlen der letzten Jahre registrieren. Grund hierfür ist eine Zunahme des Fahrradverkehrs und die oftmals mangelhaften Sicherungsvorkehrungen. Dadurch steigt das Angebot an „Diebesbeute“. Fahrräder werden vermehrt zum „park and ride“ verwendet, Tathäufungen lassen sich im Umfeld von S- und U-Bahnhöfen beobachten. Um Diebstähle zu verhindern, sollten Fahrräder mit einem hochwertigen Schloss (Faustformel: mindestens 10 – 20 Prozent des Fahrradwertes) an einen festen Gegenstand oder in einem Fahrradkeller angeschlossen werden. Beim Kauf von Gebrauchträdern sollte auf einen Eigentumsnachweis bestanden werden. Die Rahmennummer sollte immer in einem Fahrradpass notiert werden. Der ADFC und die Polizei bieten darüber hinaus zusätzliche Codierungen an. Mit einem Aufkleber und dem darauf enthaltenden Hinweis auf die vorgenommene Codierung können potentielle Diebe abgeschreckt werden.“
Pressenmeldung der Berliner Polizei Nummer 2500 vom 20.08.2008 – 12:50 Uhr
Polizei Berlin: Kriminalität in Berlin – Kriminalitätsentwicklung im Juli 2008

Fahrrad in der S-Bahn

Zum Thema Fahrradtransport in der S-Bahn hat Peter Neumann von der Berliner Zeitung den S-Bahn-Chef Tobias Heinemann interviewt:

Reisende mit Fahrrädern sind bei der S-Bahn willkommen. Nach Meinung mancher Fahrgäste sind sie allerdings zu willkommen, weil es zu viele seien. Wie haben sich hier die Zahlen entwickelt?

Wir haben in diesem Jahr bis Ende Mai im Durchschnitt rund 60 000 Fahrräder pro Tag befördert. Die Zahl der verkauften Fahrradkarten ist gegenüber 2007 um 40 Prozent gestiegen. Das sind die guten Botschaften. Die schlechten sind: Ein Fahrrad nimmt zweieinhalb Stehplätze in Beschlag – und immer mehr Fahrgäste beschweren sich bei uns, dass sie sich gestört fühlen. Wir bleiben aber dabei, dass die S-Bahn die Fahrradmitnahme weiterhin ermöglichen wird. Es wird auch keine Sperrzeiten geben. Für viele ist das Fahrrad ein unverzichtbarer Teil der Mobilitätskette, der Fahrradverkehr nimmt zu. Diesen Tatsachen möchte die S-Bahn Rechnung tragen.

Die S-Bahn hat in einem Wagen im Mehrzweckabteil probeweise Sitze ausgebaut, um mehr Platz für Fahrräder zu schaffen. Wie haben die Fahrgäste bislang darauf reagiert?

Die Resonanz war sehr positiv, viele Kunden teilten uns mit: Das ist eine gute Idee. Darum haben wir entschieden, dass in den nächsten Tagen neun weitere Wagen umgebaut werden. Wir werden insgesamt zehn Test-Fahrzeuge einsetzen.“
Berliner Zeitung: Auf dem Ring reichen sechs Wagen

Historische Fahrräder in Spandau

Wie auf einem Familientreffen fühlte man sich gestern bei dem Jahrestag des Vereins Historische Fahrräder e.V. in Spandau. Überall „Hallo!“ und freundliches Schulterklopfen, viele leuchtende Augen, alte Bekannte aus der insgesamt recht kleinen Fahrradsammlerszene ganz Deutschlands und des benachbarten Auslands wieder zu sehen. Jüngere Gesichter suchte man vergeblich, der typische Fahrradsammler scheint vierzig Jahre oder älter zu sein und präsentierte stolz seine liebevoll restaurierten Fahrräder.

Velocipediade 2008 in Berlin Spandau

Weitere Bilder von der Spandauer Velocipediade nach dem Klick.

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Berliner Polizei ist ratlos, taz auch

„Berlin ist die Hauptstadt des Fahrradklaus – und die Polizei schaut weg.“ Mit dieser Schlagzeile macht heute die Berlinausgabe der tageszeitung auf. Anlass ist die Veröffentlichung der Zahl der Fahrraddiebstähle in Berlin im vergangenen Jahr. Danach registrierte die Berliner Polizei im Jahr 2007 insgesamt 20.246 gestohlene Fahrräder. Spitzenreiter in der polizeilichen Kriminalstatistik ist der Bezirk Pankow, wo 10,1 Räder pro 1.000 Einwohner entwendet wurden. In Bezirken mit einer niedrigeren Fahrraddichte ist auch die Fahrraddiebstahlquote geringer. In Neukölln werden lediglich 3 Räder pro Tausend Einwohner geklaut.

Auf krude Art kommentiert Gereon Asmuth in der gleichen Ausgabe der taz die Fahrraddiebstahlstatistik der Berliner Polizei: „Radfahrer könnten die ihnen zustehenden Sicherheiten des Rechtsstaates einfordern. dann aber müssten auch rote Ampeln beachtet, funktionierende Dynamos vorgewiesen und Gehwege gemieden werden. Oder sie bleiben die Anarchos unter den Verkehrsteilnehmern, denen Freiheit über alles geht. Dann bleibt auch Fahrraddiebstahl eine runde Sache. Sie müssen sich entscheiden.“
taz: Berliner Polizei ist radlos
taz-Kommentar: Eine runde Sache