Die neueste Ausgabe der viermal sechs mal jährlich erscheinenden Magazins des Berliner ADFC liegt ab sofort zur kostenlosen Mitnahme bereit in Fahrradläden, Bibliotheken, Unis, Kinos, Kneipen und natürlich bei der Geschäftsstelle des Radfahrerverbandes selbst. Auf 48 Seiten gibt es wieder einen bunten Straußvon Themen rund ums Rad. Titelthema ist die Fahrradmitnahme bei der Deutschen Bahn. Weitere Themen sind „Frauen auf das Fahrrad“ sowie eine kurze Geschichte der Fahrradbeleuchtung. Das RadZeit-Heft ist im Augenblick noch nicht online, Link wird nachgereicht. ist hier als pdf-Dokument zu lesen.
Kategorie: Berlin
Velothon 2009
Die zweite Auflage des Velothon Berlin findet am 21. Juni 2009 statt. Wie im letzten Jahr wird eine kürzere Strecke von 60 Kilometern und eine längere von 120 Kilometern angeboten. Start und Ziel beider Strecken ist direkt am Brandenburger Tor. Neu ist, dass die Strecke auf der 120km-Runde statt nach Reinickendorf und Hennigsdorf nun in den Berliner Süden sowie über malerische Alleen durch das angrenzende Land Brandenburg führt.
Die Veranstalter haben die Teilnehmerzahl um 50 Prozent auf 15.000 Radfahrerinnen und Radfahrer erhöht. Gestern wurden am ersten Verkaufstag bereits 1.500 Startplätze vergeben. Dabei sind die Tickets nicht billig. 52,90 € (inkl. MwSt.) verlangt der Veranstalter an Startgeld für die kürzere Tour, 58,90 € (inkl. MwSt.) für die längere.
Skoda Velothon Berlin
Schicke Sprühschablonen von ’stencil nation‘
Bin ich also die Tage über dieses Sprühschblonen-Buch von Russell Howze gestolpert, und siehe da: Sind 1A artige Streetart-Bikes dabei!

Russell Howze betreibt auch ein großes Sprühschablonen-Archiv, in dem sich noch jede Menge weitere Perlen aufstöbern lassen, so zum Beispiel diese großartigen Flowerpower-Bikes.
Am Mittwoch gibt’s in Berlin eine Präsentation des stencil nation-Buches mit (Dia-)Vortrag über… – na klar: Sprühschablonen. Allerdings auf englisch. Und zwar ab 21 Uhr im Buchladen Neurotitan im Haus Schwarzenberg, Rosenthaler Str. 39 in Mitte. Der Laden liegt im 1. OG, ihr müsst also den Aufgang hoch, auf dessen Tür ihr beim Weg durch den langgestreckten Hof direkt zulauft.
Anschließend ist sogar noch Buchpräsentationsparty (ein Hoch auf diese Sprache!) im Eschschloraque, ein Stockwerk drunter. DJ Podinski lässt die Plattenteller rotieren. Zu seinem psychotronic ostblok a/v mix gibt es auch weiterhin was für die Augen: Eine globale graffiti/stencil vj remix tour.

Schneeräumung auf Radwegen
Etwa ein Viertel aller Berliner Radwege sind benutzungspflichtig. Im Winter ist es allerdings nicht immer ganz leicht, der Benutzungspflicht zu genügen. Denn gar zu oft versinkt der Radweg oder die Radspur im Tiefschnee.
Dabei ist die Rechtslage im Berliner Straßenreinigungsgesetz klar geregelt. In Paragraf 3 Absatz neun heißt es: „Mit Kehrmaschinen befahrbare ausgebaute Radwege werden vom Schnee geräumt. Eine Eisglätte-. und Schneeglättebeseitigung findet nicht statt.“
Benno Koch, Berlins Fahrradbeauftragter, testete gestern 40 Kilometer Radwege und Fahrradspuren in Kreuzberg, Tiergarten, Mitte, Prenzlauer Berg, Friedrichshain, Lichtenberg, Marzahn und Hellersdorf. Ergebnis: „Radwege und Radspuren sind nicht oder nicht ausreichend geräumt und nicht sicher befahrbar. Einige der alten Radwege und der neuen Radspuren lassen durchaus die Spuren einer Kehrmaschine erkennen – von einer wirklichen Schneeräumung zu sprechen, ist jedoch übertrieben.“
Benno Koch: Winter in Berlin – Schneeräumung auf Radwegen mangelhaft
Bennos Bildergalerie Berliner Winter
Öffnungszeiten zwischen den Jahren
Eigentlich eine einfache Sache: wir haben regulär geöffnet, am 24.12 und 31.12. allerdings nur bis 14 Uhr.
Samstag, den 27.12.08 nehmen wir uns frei.
Schöne Feiertage,
Eure Radspannerei
Radfahrerin in Hohenschönhausen tödlich verletzt
Wieder ein rechtsabbiegender LKW, wieder eine tote Radfahrerin, die diesmal 100 Meter vom LKW mitgezogen wurde, wieder passiert vermutlich nichts. Warum kann der Senat nicht die komplette Stadt für Lastkraftwagen sperren, die keinen Doblispiegel haben? Warum schreibt der Senat nicht eine Kamera auf der rechten Seite von LKWs vor, die den toten Winkel ausleuchtet? Dem Senat gelingt es doch auch, rußende Autos aus der Stadt fernzuhalten, warum geht das nicht bei LKWs, die nicht für einen Verkehr mit hoher Radfahrerfrequenz geeignet sind? Durch so eine Maßnahme könnte allein in Berlin eine Handvoll Menschenleben pro Jahr gerettet werden.
Die Pressemeldung der Berliner Polizei Nummer 3857 vom 08.12.2008 – 18:05 Uhr im Wortlaut: „Eine Radfahrerin ist heute früh bei einem Verkehrsunfall in Hohenschönhausen tödlich verunglückt. Ein 37-jähriger LKw-Fahrer befuhr die Landsberger Allee in Richtung Oderbruchstraße. Als er rechts in den Weißenseer Weg einbog erfasste er die 54-Jährige, die mit ihrem Fahrrad in gleicher Richtung fuhr. Die Radfahrerin geriet unter den Lkw und wurde circa 100 Meter mitgezogen, da der Fahrer den Verkehrsunfall zunächst nicht bemerkte. Aufgrund der umfangreichen Bergungsarbeiten war der Weißenseer Weg zwischen Konrad-Wolf-Straße und Landsberger Allee für die Dauer von vier Stunden für den Fahrzeugverkehr gesperrt.
Die Zahl der in Berlin in diesem Jahr tödlich verunglückten Radfahrer hat sich durch diesen Unfall auf elf erhöht (Verkehrsunfalltote insgesamt 50).“
Polizei: Radfahrer schlugen Autofahrer
Eine merkwürdige Meldung ging heute über den Ticker der Berliner Polizei: „Gestern Abend wurde ein 21-jähriger Autofahrer von einem unbekannten Radfahrer geschlagen und leicht verletzt. Er fuhr mit seinem Wagen auf der Mühlenstraße in Friedrichshain in östliche Richtung, als er vor sich eine Gruppe von zirka 30 Radfahrern bemerkte, die auf der gesamten Breite der Fahrbahn fuhren und ein Vorbeifahren nachfolgender Fahrzeuge verhinderten. Als er eine „Lücke“ zum Überholen sah, versuchte er in diese zu fahren. Dabei wurde der 21-Jährige sofort von den Radlern umringt und zum Anhalten gezwungen. Als der junge Mann daraufhin aussteigen wollte, verhinderten dies mehrere Radfahrer. Einige schlugen dabei mit ihren Rädern an die Tür und Scheiben des Autos. Dennoch gelang es dem Kraftfahrer auszusteigen. Unvermittelt sprang ihn ein Unbekannter von hinten in den Rücken, wodurch er zu Boden stürzte. Als er wieder aufgestanden war, kam derselbe Mann erneut auf ihn zu und schlug ihm mit der Faust ins Gesicht. Danach flüchteten die Radfahrer in Richtung Oberbaumbrücke. Der 21-Jährige erlitt leichte Verletzungen im Gesicht sowie am Rücken und wollte selbst einen Arzt aufsuchen. Die Ermittlungen wegen Landfriedensbruch dauern an.“ Pressemeldung Nr. 3614 vom 17.11.2008 – 12:05 Uhr.
Kann sich jemand einen Reim auf diese Meldung machen? Immerhin ist die Mühlenstraße vor der Oberbaumbrücke zweispurig pro Richtung.
Elfjähriger Radfahrer schwer verletzt
In der Skalitzer Straße in Kreuzberg wurde gestern ein Elfjähriger Radfahrer schwer verletzt. „Der Junge war ersten Ermittlungen zufolge gegen 14 Uhr 30 mit seinem Mountain-Bike in Höhe der Wrangelstraße vom Mittelstreifen auf die Skalitzer Straße gefahren, ohne auf den Fahrzeugverkehr zu achten. Der 43-jährige Fahrer eines Audi erfasste den Jungen frontal und schleifte ihn mehrere Meter in Richtung Kottbusser Tor mit. Der Elfjährige erlitt bei dem Unfall schwere Kopfverletzungen. Er kam zur stationären Behandlung in ein Krankenhaus.“ Pressemeldung der Berliner Polizei Nummer 3347 vom 27.10.2008 – 20:10 Uhr.
Der Tagesspiegel macht aus diesem Vorfall einen komplett anderen Unfall. „Beim Wechseln von der Wrangelstraße auf die Skalitzer Straße achtete er nicht auf den Fahrzeugverkehr. Ein herannahender PKW erfasste das Kind und schleifte es mehrere Kilometer mit. Der Junge liegt mit schweren Kopfverletzungen im Krankenhaus.“
Beide Versionen lassen den Schluss zu, dass sich der Unfall auf der linken Autofahrspur ereignet hat. Dort fahren die PKWs und LKWs besonders schnell. 50 km/h? Vergiss es! Zusätzlich ist die Sicht der Autofahrer auf den Mittelstreifen wegen der Trägerkonstruktion für die U-Bahn stark eingeschränkt.
Tagesspiegel: Elfjähriger bei Unfall verletzt

Mehrtages-Fahrradkarte am Ende
Ab dem 31. Dezember 2008 wird die Deutsche Bahn (DB) Regio Nord-Ost keine Mehrtageskarten mehr anbieten. Mit den seit 1999 angebotenen Mehrtageskarten kann man an fünf frei wählbaren Tagen innerhalb von vier Monaten beliebig oft ein Fahrrad in den Regionalzügen und S-Bahnen für fünfzehn Euro mitnehmen. Eine einzelne Fahrt kostet also drei Euro. Damit ist ab dem 1. Januar 2009 Schluss.
Benno Koch, Berlins Fahrradbeauftragter, sagte dazu: „Das Angebot einer Mehrtages-Fahrradkarte hat sich zehn Jahre lang gut bewährt, ist preislich ein faires Angebot und ein hervorragendes Mittel der Kundenbindung – schließlich müssen die Kunden ja vier Mal wiederkommen, um das Ticket vollständig zu nutzen. Ich kann daher keinen Grund erkennen, die Mehrtages-Fahrradkarte zu streichen.“
Radfahrer müssen stattdessen die herkömmliche Fahrradkarte kaufen, die mit einem Preis von 4,50 € allerdings 50% teurer ist als das Mehrtagesangebot.
Benno Koch: Deutsche Bahn will Mehrtages-Fahrradkarte Ende 2008 abschaffen
Radfahrer gegen den Rest der Welt?
Wenn man einen Blick ins Internet wirft, kann man den Eindruck bekommen, dass das Gewaltpotential zwischen den Radfahrern und dem Rest der Menschheit steigt
Erstes Beispiel: Radfahrer schlug Busfahrer „Mit einem Faustschlag gegen die Schulter hat gestern Abend gegen 17 Uhr 50 in der Koch- Ecke Friedrichstraße in Kreuzberg ein unbekannter Radfahrer einen 43-jährigen Busfahrer attackiert. Zuvor war es zu Streitigkeiten gekommen, weil der Radfahrer behauptete, im fließenden Verkehr vom Bus geschnitten worden zu sein. Nach dem Schlag flüchtet der Radfahrer.“ Pressemeldung der Berliner Polizei Nummer 3066 vom 08.10.2008 – 09:55 Uhr.
Zweites Beispiel: Das Münchener Magazin jetzt.de hat den Autor Jochen Overbeck nach Berlin geschickt, um die Hauptstadt zu erkunden. In Overbecks neuester Berlinkolumne geht er unter die Radler und vergleicht München mit Berlin. Textauszug: „Jetzt ist es ja so, dass in München auf die Bedürfnisse der Radler sehr eingegangen wird. Radwege allenthalben, beidseitig, bis auf ein paar hässliche Ausnahmen autobahnbreit und in bestem Zustand. Auch die Autofahrer haben sich angewöhnt, zumindest ein bisschen auf ihre Verkehrspartner einzugehen und halten vorm Abbiegen freundlich Ausschau. Nachdem in Berlin im Straßenverkehr ohnehin etwas improvisatorischer und handfester agiert wird, war mir schon klar, dass es da Unterschiede geben würde. Insofern ist auch die erste Erkenntnis eine recht logische. Schon an der ersten Kreuzung wird mir klar, dass Ampeln allenfalls als lose Empfehlungen zu verstehen sind. Und: Man muss doch recht häufig auf dem Gehweg oder auf der Straße fahren. Wenn ein Radweg da ist, wird der nebenher gerne als Lieferzone für die umliegenden Ladengeschäfte genutzt oder ist eine wild und uneben gepflasterte Hindernisstrecke. Ein paar Baustellen dazu, und das Ganze ließe sich auch als BMX-Trail verkaufen.“
Overbecks launig geschriebener Artikel ist kein Stück radfahrerfeindlich. Interessant sind aber die mehr als 70 in kurzer Zeit aufgelaufenen Kommentare. So schreibt ein milagro: „ich hasse berliner fahrradfahrer, alle, alle, alle, und sorry für die 0.01% auf die das nicht zutrifft.“ Ein alcofribas pflichtet milagro bei und prügelt auf das vermeintliche Radlerpack ein: „ich halte ja noch an mich, aber der tag ist nicht mehr fern, an dem ich den erstbesten vollspacken von radler, der eine station am ring fährt, sowas von dumm anrede.“ Der Tenor vieler Kommentare ist purer Hass auf die Radfahrer.
jetzt.de: Berlinkolumne. Unter Radlern
Radfahren in Berlin

Originaltitel der Aufnahme: Cycling in Berlin
Photograph: christianmeichtry
Friedrichshain: Räder mit unbekannter Flüssigkeit beschmiert
Ein rätselhafter Fall hat sich am Mittwoch in Friedrichshain ereignet. Wie die Polizei heute mitteilt, wurden am Warschauer Platz Fahrräder mit einer unbekannten Substanz beschmiert, die offensichtlich gesundheitliche Folgen hatte:
„Mit Atemwegsbeschwerden kamen gestern Abend zwei Frauen zur ambulanten Behandlung in ein Krankenhaus, nachdem sie ihre mit einer unbekannten Flüssigkeit beschmutzten Fahrräder gereinigt hatten.
Die beiden 25-Jährigen hatten ihre Räder am vergangenen Mittwoch gegen 19 Uhr 30 in Friedrichshain am Warschauer Platz in einem Fahrradständer abgestellt. Beim Abholen ihrer Räder gegen 23 Uhr 30 bemerkten sie die Verschmutzung. Beim Reinigen ihrer Drahtesel fingen ihre Augen an zu tränen, außerdem wurden die Schleimhäute gereizt. Als die Beschwerden gestern Nachmittag immer noch nicht nachgelassen hatten, alarmierten die beiden gegen 19 Uhr die Polizei. Bei der Untersuchung der Räder konnten Reste der Flüssigkeit sichergestellt werden. Kriminaltechniker des Landeskriminalamtes untersuchen derzeit, worum es sich bei der bislang unbekannten Flüssigkeit handelt.
Die Kriminalpolizei ermittelt wegen des Verdachtes des Freisetzens von Giften.“
Pressemeldung der Polizei Berlin Nummer 2765 vom 12.09.2008 – 11:50 Uhr
BIKE AID – Bewegungsfreiheit schaffen!
Für die Bewohner_innen des Flüchtlingsheims in Hennigsdorf sucht Bike Aid Fahrräder, Fahrradzubehör und Werkzeug. Fünfzig bis sechzig Räder für Erwachsene und Kinder sollen es am Ende werden, damit jede_r eins bekommt.
Am besten natürlich Räder, die sich mit vertretbarem Aufwand reparieren lassen oder (noch besser) gleich funktionstüchtig sind. Dazu gerne auch Schlösser, Taschen, Kindersitze, Lampen und so weiter. Wer mithelfen möchte beim Reparieren ist natürlich auch willkommen, uns an einem der Reparaturtage zu besuchen.
Warum? Die Gemeinschaftunterkunft Hennigsdorf liegt zwischen verschiedenen Gewerbegebäuden etwas nördlich der Berliner Stadtgrenze. Über 50 Personen sind dort am Rande des Siedlungsgebiets von Hennigsdorf untergebracht. Die Wege in den Ort und zu Geschäften sind entsprechend weit. In ganz Deutschland sind Flüchtlingsunterkünfte meist an peripheren Orten außerhalb von Wohngebieten gelegen.
In Berlin ist Bike Aid an jedem Mittwoch von 15 bis 19 Uhr in der Fahrradwerkstatt im Schwarzen Kanal zu erreichen. Dann könnt ihr vorbeikommen, um Räder und Anderes abzugeben.
Bike Aid
Mail: bike-aid@gmx.net
LKW schleift Radfahrerin 12 Meter mit
Im Bezirk Mitte hat sich gestern ein Unfall mit einem rechts abbiegenden Lastkraftwagen und einer Radfahrerin ereignet. Eine LKW-Fahrerin fuhr auf der Osloer Straße und wollte in die Prinzenstraße einbiegen. Dabei übersah sie eine 69-jährige Radfahrerin, die auf dem Radweg in der gleichen Richtung fuhr. Das Fahrrad wurde am Unterfahrschutz des Lastwagens eingeklemmt und mitgerissen. Passanten machten die Fahrerin auf den Unfall aufmerksam. Die Radfahrerin erlitt Verletzungen an den Beinen und an der Hand und wurde ins Krankenhaus eingeliefert. Die Fahrerin des Lastwagens erlitt einen Schock.
Pressemeldung der Polizei # 2644 vom 04.09.2008 – 10:30 Uhr
Osloer Straße Ecke Prinzenallee
Radfahrer verletzt 87-Jährige schwer
Im gedruckten Tagesspiegel erschien gestern ein Artikel, den wir komplett zitieren:
„Eine 87-jährige Frau ist am Montag von einem Radfahrer umgefahren und schwer verletzt worden. Der Radfahrer flüchtete. Bekannt wurde der Unfall nur, weil die Rentnerin den Hergang einem Arzt im Krankenhaus schilderte. Die Vitanas-Klinik in Reinickendorf alarmierte daraufhin die Polizei. Bei dem Sturz hatte sich die 87-Jährige das Becken und die rechte Schulter gebrochen und eine Platzwunde am rechten Auge erlitten.
Der Unfall soll sich gegen 10.30 Uhr an der Schönhauser Allee vor dem S-Bahnhof ereignet haben. Die 87-jährige Frau wollte die Fahrbahn bei Grün überqueren, wurde aber auf dem Weg dorthin auf dem Radweg umgefahren. Ein Rettungswagen der Feuerwehr brachte sie ins Krankenhaus. Wieso die Feuerwehr die Polizei nicht wie üblich über den Unfall informierte, blieb gestern unklar. Die Polizei bittet Zeugen, sich unter der Telefonnummer 46 64 18 18 00 zu melden.“

Das Photo wurde heute etwa zur gleichen Tageszeit wie der Unfall aufgenommen. Normalerweise überqueren an dieser Stelle große Fußgängermengen die Schönhauser Allee. Viele Radfahrer setzen hier bei Rot ihre Fahrt auf dem benutzungspflichtigen Radweg ungeniert fort, viele schlängeln sich mit relativ großer Geschwindigkeit durch die querenden Fußgänger. Auf der anderen Seite ignorieren ebenfalls viele Fußgänger bei Rot die Haltelinie und treten bis an den Auto-Fahrbahnrand heran, sodass Kollisionen auch dann entstehen können, wenn für die Radfahrer grünes Licht angezeigt ist. Der Radweg an der Schönhauser Allee ist aus vielen Gründen einer der schlimmsten Radverkehrsanlagen, die diese Stadt zu bieten hat. Da werden den Radfahrern halsbrecherische Slaloms um Poller, Bushaltestellen und reichlich verteilte Straßenmöbel zugemutet. Es wird Zeit, das zu ändern, sonst bleiben Unfälle wie der vom Montag nahezu unververmeidlich.
Tagesspiegel: 87-jährige Frau von Radfahrer schwer verletzt