Rechtsabbiegeunfall: Koch kettet sich an

Gestern wurde an der Ecke Ernst-Ruska-Straße und Wegedornstraße eine Radfahrerin von einem rechtsabbiegenden LKW überfahren und getötet. Um das Thema Toter Winkel nicht allein den trauernden Angehörigen der getöteten 49-jährigen Radfahrerin zu überlassen, haben sich zwei Berliner Fahrradaktivisten gestern Nachmittag spontan entschlossen, vor Ort ein Zeichen zu setzen. Mit einer Kette und Schlössern ketteten sie sich symbolisch an der Unfallkreuzung fest, um ihren Protest auszudrücken. Einer der beiden war der ehemalige Berliner Fahrradbeauftragte Benno Koch.

Benno Koch: „Es gibt keinen sinnloseren Tod als im toten Winkel eines Lkw“. „Tödliche Unfälle dürfen nicht nur in Statistiken und Gesetzes-Kompromissen thematisiert werden, sie müssen bekämpft werden, wo sie stattfinden: Auf der Straße!“ gibt der zweite angekettete Martin Keune seiner Wut und Ohnmacht Ausdruck.

Benno Koch: Toter Winkel – Fahrradaktivisten Keune und Koch ketten sich an

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Fahrrad-Demo „MediaSpree entern!“ am Samstag

„Mediaspree, die Dreistigkeit von Immobilienheinzen, die Privatisierungswut der PolitikerInnen und die steigenden Mieten gehen uns mächtig auf die Nerven. Um die Kieze unweit des Spreeufers vor dem großen Aktionstag am 5. Juni mal noch ein bisschen wachzurütteln, machen wir am Samstag eine Fahrrad-Kiez-Demo von F’hain nach K’berg. Auf der Strecke vom Boxi zum Görli, und besonders bei den kurzen Zwischenstopps sollen jede Menge Flyer unter die Leute gebracht werden. Und auf der Oberbaumbrücke soll angeblich sogar ein Fernsehteam des RBB auf uns warten…

Samstag, 22. Mai: 14 Uhr ab Boxhagener Platz
voraussichtliche Route: Boxi – Intimes – Simon-Dach – Revaler – Warschauer – Oberbaumbrücke – Skalitzer – Lausitzer Platz – Skalitzer – Oranien – Adalbert – Reichenberger – Liegnitzer – Görli.

Also ölt noch mal die Ketten, und schmückt euren Drahtesel! (Wimpel, bemalte Pappe im Dreieck des Rahmens,…) Und bringt mit, was ihr noch so an ungewöhnlichen Rädern auftreiben könnt: Ob Tandem, Bakfiets, Hochrad oder Rikscha, was auch immer Herz und Auge erfreut, am Samstag ist der Tag für sie!“

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Radfahrerin nach Abbiegeunfall gestorben

Seit heute gibt es die traurige Gewisssheit, dass die Serie tödlicher Rechtsabbiegeunfälle auch in diesem Jahr nicht abreißt.

„Tödliche Verletzungen erlitt eine 49-jährige Radfahrerin heute früh bei einem Verkehrsunfall in Altglienicke. Nach den bisherigen Ermittlungen befuhr die Frau auf dem Radweg die Wegedornstraße in Richtung Rudower Chaussee. An der Kreuzung Wegedornstraße Ecke Ernst-Ruska-Ufer bog ein 42-jähriger Lkw-Fahrer gegen 7 Uhr nach rechts in die Straße Ernst-Ruska-Ufer ab. Dabei kollidierte er mit der Radfahrerin. Sie geriet mit ihrem Fahrrad unter den Lkw und wurde nach Zeugenaussagen eine große Strecke mitgeschleift. Trotz einer sofort eingeleiteten Reanimation konnte der alarmierte Notarzt nur noch den Tod der 49-Jährigen am Unfallort feststellen. Der Lkw-Fahrer kam zur ambulanten Behandlung in eine Klinik. Die Ermittlungen des Verkehrsermittlungsdienstes der Polizeidirektion 6 dauern an.
Die Frau ist das 17. tödlich verletzte Verkehrsunfallopfer in diesem Jahr auf Berlins Straßen.“

Pressemeldung der Berliner Polizei Nummer 1446 vom 20.05.2010 – 12:20 Uhr


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34. Fahrradsternfahrt am 6. Juni 2010

adfc-sternfahrt-2010.jpgIn gut zwei Wochen ist es wieder so weit. Am Sonnabend Sonntag, 6. Juni 2010 ruft der ADFC alle Radfahrerinnen und Radfahrer dazu auf, „für die Anerkennung des Fahrrades als vollwertiges Verkehrsmittel zu demonstrieren. Die Demonstration will darauf hinwirken, dass im Straßenbau nicht Milliarden in Autostraßen fließen und auf der anderen Seite das Geld für die Instandhaltung und die Anlage neuer Fahrradstreifen auf den Straßen fehlt.“ Auf insgesamt 19 Routen geht es aus Berlin und dem Berliner Umland zum Großen Stern im Tiergarten. Wie im letzten Jahr wird es auch 2010 eine 9,2 Kilometer lange Kinderroute ab dem Treffpunkt Jannowitzbrücke geben. Die Sternfahrt endet gegen 14 Uhr beim traditionellen Umweltfestival der Grünen Liga am Brandenburger Tor.

ADFC: 34. Fahrradsternfahrt am 6. Juni 2010
Alle Routen der Sternfahrt im Überblick (pdf-Dokument)

Ein Brite in Berlin

In der Berlin-Kolumne des Tagesspiegel schreibt Mark Espiner über seine Erlebnisse im Großstadtverkehr. Der Text ist locker und lustig geschrieben, kommt in der Konsequenz aber zu interessanten – und durchaus ernstzunehmenden – Forderungen. Espiner jedenfalls will Fußgängerampeln nicht mehr beachten, da sie ihm – nach seinen Erfahrungen – keinen Schutz bieten.

Mark Espiner über den Verkehr in Berlin

Saisonstart des Usedom-Express

Von heute bis zum 3. Oktober verkehrt am Wochenende der Usedom-Express, der Berlin mit der Urlaubsinsel Usedom verbindet. Heute geht es von Berlin Zoologischer Garten (ab 15.47 Uhr) und vom Berliner Hbf (ab 15.52 Uhr) bquem und umsteigefrei zum verlängerten Wochenende an die Ostsee.

Der Zug fährt normalerweise freitags von Berlin Hbf (ab 15.52 Uhr) über Zinnowitz, Seebad Heringsdorf und Seebad Ahlbeck(an 19.57 Uhr) bis Swinoujscie Centrum (an 20.02 Uhr). Am Samstag startet der Usedom-Express von Swinoujscie Centrum um 10.35 Uhr nach Berlin Hbf (an 15.03 Uhr) und am Sonntag ab Berlin Hbf um 6.57 Uhr nach Swinoujscie Centrum (an 11.19 Uhr) sowie von Swinoujscie Centrum um 16.35 Uhr wieder zurück nach Berlin Hbf (an 20.50 Uhr).

Interessant für Fahrradtouristen: Am 23. Mai wird eine Künstler-Radtour, die das Leben und Schaffen des Malers Lyonel Feininger aufzeigt, feierlich eröffnet. Mit ihren rund 40 Stationen führt die 56 Kilometer lange Rundtour an zahlreichen Motiven des Malers vorbei. Stationen der Tour, die über einen Bahnhof verfügen sind Bansin, Heringsdorf, Ahlbeck und Swinoujscie. Von dort empfiehlt sich besonders der Einstieg in die Rundtour. Der Usedom-Express hat begrenzte Fahrradmitnahmekapazitäten von acht Rädern.

DB: „Usedom-Express“ startet in die Saison

Polizei will Radfahrverkehr kontrollieren

Die Berliner Polizei will ab heute bis Sonnabend, dem 16. Mai im Bezirk Mitte eine Präventionswoche zum Schutz der Radfahrer unter dem Motto Fairrad durchführen. Bereits Anfang April waren berlinweit Schwerpunktkontrollen gegen Radfahrer erfolgt, bei denen knapp 9000 Fahrradfahrer angehalten und gegen 4.114 Radfahrer Ordnungswidrigkeitsanzeigen geschrieben wurden.

Ob die Polizei in den nächsten Tagen wieder Tausende von Tickets verteilen möchte, ist nicht ganz klar, denn die ankündigende Pressemeldung zur „Präventionswoche zum Schutz des Radfahrverkehrs“ ist insgesamt „kooperativer“ formuliert.

Beteiligt an der Aktion bis zum Wochenende sind Polizisten des Abschnitts 31 (Brunnenstraße Ecke Invaliden). Sie werden die Radfahrer an „einem mobilen Infostand über Gefahren im Umgang mit dem Kraftfahrzeugverkehr, insbesondere beim Rechtsabbiegen durch Lkw (Toter Winkel) informieren. Außerdem sollen die Zweiradfahrer bezüglich ihres eigenen Fehlverhaltens im Straßenverkehr, zum Beispiel des Befahrens von Gehwegen sowie des Missachtens „roter“ Ampeln sensibilisiert werden.“

Ein eigens für die Präventionswoche erstellter Flyer soll an partnerschaftliches Verhalten von Radfahrern und Autofahrern appellieren. Fahrzeugführer Kraftfahrzeugführer selbst scheinen aber nicht zur „Zielgruppe“ der Schwerpunktaktion zu gehören.

Pressemeldung der Berliner Polizei Nummer 1294 vom 07.05.2010 – 14:20 Uhr

Radverkehr an Baustellen berücksichtigen

Die Grünen wollen den Senat verpflichten, in Zukunft dafür zu sorgen, dass Radfahrer bei verkehrlichen Anordnungen im Zusammenhang mit Baumaßnahmen im Straßenraum angemessen berücksichtigt werden. Zur Begründung des Antrags im Abgeordnetenhaus heißt es: „Der Radverkehr in der Innenstadt hat mittlerweile einen Anteil von 20%. Bei Straßenbaumaßnahmen findet dies fast nie Berücksichtigung. Bei den verkehrlichen Anordnungen der Verkehrslenkung Berlin wird der Radverkehr regelmäßig vergessen oder rücksichtslos auf den Fußgängerverkehr losgelassen.

Das geschieht auch dann, wenn der Straßenraum eine eigene Spur für den Radverkehr zulassen würde, wie z.B. an der Baustelle des Bundesministeriums für Umwelt in der Stresemannstraße. Dort hat die Verkehrslenkung Berlin die Benutzungspflicht eines 1,40 m schmalen Fußweges für Radfahrer angeordnet (Zeichen 240), um die auf der gegenüberliegenden Straßenseite befindlichen Parkplätze zu erhalten. Eine solche Anordnung widerspricht der VwV-StVO, die für einen gemeinsamer Fuß- und Radweg eine Breite von mindestens 2,50 m vorsieht. Es wäre ein leichtes, während der Baumaßnahmen auf die Parkplätze zu verzichten und stattdessen dem Radverkehr eine eigene Spur mit der vorgesehenen Breite einzuräumen.“

Dass die Situation in der Stresemannstraße kein Einzelfall ist, ist in diesem Blog bereits mehrfach deutlich geworden. Schlussfolgerung der Grünen: „Schlechter und rücksichtsloser als der durch die Verkehrslenkung Berlin geplante Radverkehr ist dieser kaum vorstellbar. Wer es ernst meint mit der Radverkehrförderung, muss auch den Radverkehr an Baustellen angemessen berücksichtigen.“

Antrag der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen – Sicherer und alltagstauglicher Radverkehr: Radverkehr an Baustellen berücksichtigen (pdf-Dokument)

Foto: Dresden, Petersburger Straße, Dezember 2008
ADFC Dresden

Fahrradtour „Phänomen Kleingartenkolonie“

Ursprünglich als Armengärten im 19. Jahrhundert entwickelt erfreut sich die eigene grüne Parzelle als Naherholungsgebiet in der Nachbarschaft zum sonstigen Wohnumfeld immer stärkerer Beliebtheit. So gibt es heute in Deutschland insgesamt um die 50.000 Hektar Schrebergärten.

Davon befinden sich rund 70.000 Kleingartenparzellen in Berlin – Lebensräume mit z.T. strengem Regelwerk und durchgestalteter Ordnung die wie kleine Städte für sich im großen Stadtraum Berlins ihr Eigenleben führen. Diesem Phänomen wollen wir uns an einem klassischen Kleingartentag, dem Samstag Nachmittag, annähern und mit etwas Glück vielleicht auch an der Idylle des einen oder anderen stolzen Gartenbesitzers teilhaben. Die Fahrrdatour dauert 2,5 Stunden.

Nächste Tour: Sonnabend, 8. Mai, 16:00 Uhr
Treffpunkt: Seestraße, U-Bhf. Osloerstraße, vor dem Finanzamt
5 Euro für Erwachsene, 3 Euro ermäßigt, Kinder kostenlos
Tourführer: Jürgen Breiter

Nächste Termine:
Sonnabend, 5. Juni
Sonnabend, 14. August
Sonnabend, 11. September
Sonnabend, 2. Oktober

Nächste Ausfahrt Wedding: Das Phänomen Kleingartenkolonie

Antifaschistisches Alleycat zum 9. Mai 2010

9.mai 2010

Uns erreichte folgende freudige Botschaft:

„FreundInnen des urbanen Radsports!

Zum 65. Jahrestag des Sieges über Nazi-Deutschland startet das zweite antifaschistische Alleycat. Dieses Jahr möchten wir die alltägliche Diskriminierung von MigrantInnen thematisieren. Checkpoints sind u.a. Orte des staatlichen Rassiusmus mit denen sich MigrantInnen auseinander setzen müssen. Organisationen wie KuB (Kontakt und Beratungsstelle für Flüchtlinge und MigranInnen e.V.: kub-berlin.org) helfen ihnen dabei – deshalb unterstützen wir KuB. Alle Einnahmen spenden wir ihrer unerlässlichen Arbeit.

Vergesst Stadtplan und Kuli nicht und kommt am Sonntag, den 9. Mai um 15 Uhr zum sowjetischen Ehrenmal im Treptower Park.

Am Ziel feiern wir mit Vodka und Musik .“

Siehe auch: 9-mai.tk

Kostenloser Frühlings-Check des ADFC

Vom 6. bis 8. Mai 2010 will der ADFC den Radfahrern helfen und ihr Fahrrad fit für Frühling und Sommer machen. An drei Standorten bietet die Radlerlobby jeweils zwischen 10:00 und 16:00 Uhr kostenlose Reparaturen und Ersatzteile an:

  • Senefelder Platz (Schönhauser Allee / Kollwitzstraße)
  • Innsbrucker Platz (Hauptstraße / Wexstraße)
  • Kurt-Schumacher-Platz (Kurt-Schumacher Damm / Scharnweberstraße)

74-jähriger Radfahrer in Lichtenberg gestorben

Das erste Verkehrsopfer 2010 unter den Radfahrern ist ein 74-Jähriger aus Lichtenberg. Er war gestern im Fennpfuhl hinter der Kreuzung Paul-Junius-Straße gegen ein geparktes Auto gefahren und gestürzt. Passanten entdeckten den bewusstlosen Mann, leisteten Erste Hilfe und alarmierten die Berliner Feuerwehr. Die Reanimationsversuche eines Notarztes blieben erfolglos.

Pressemeldung der Berliner Polizei Nummer 1230 vom 03.05.2010 – 09:20 Uhr

Senatorin zeichnet „kreative Radfahrer“ aus

Morgen werden bereits zum dritten Mal „innovative Ideen und kreative Köpfe, die als Fahrradpioniere in Berlin einen Trend setzen“, von der Stadtentwicklungssenatorin Ingeborg Junge-Reyer mit der Auszeichnung FahrradStadtBerlin geehrt. Am Donnerstag, dem 29.04.2010 um 11:00 Uhr sollen im Besucherzentrum der Gedenkstätte Berliner Mauer in der Bernauer Straße drei Persönlichkeiten mit dem Preis bedacht werden. Diesmal sind Michael Cramer, Matthias Knobloch und Achim Beier dran. Cramer war langjähriges Mitglied des Berliner Abgeordnetenhauses und sitzt nun im Ausschuss für Verkehr und Fremdenverkehr des Europäischen Parlaments. Er hat sich für den Berliner Mauerradweg stark gemacht und betätigt sich in seiner Freizeit als ehrenamtlicher Fahrradtourenführer. Auf seinen Mauerstreifzügen lädt er Einheimische und Touristen alle 14 Tage zu Touren auf dem Mauerradweg ein (Termine 2010 gibt es hier). Matthias Knobloch ist der Leiter des Parlamentarischen Verbindungsbüros des Auto Club Europa (ACE) und Achim Beier hat Messenger gegründet, den ersten Fahrradkurierdienst in Berlin.
Senatsverwaltung für Stadtentwicklung: Auszeichnung „FahrradStadtBerlin“

Hund bringt Radfahrer zu Fall

Am gestrigen Sonntag wurde ein 38-jähriger Radfahrer von einem nicht angeleinten Hund zu Fall gebracht und schwer verletzt. Ein 25-jähriger Radfahrer war auf der Puschkinallee in Richtung Alt-Treptow unterwegs, sein Hund folgte ihm. Als der entgegenkommende Radler sich auf der Höhe des Hundes befand,  lief dieser unkontrolliert in seinen Weg, sodass er stürzte. Der Radfahrer kam mit schweren Verletzungen in das Krankenhaus. Die Meldung der Polizei sagt nichts darüber aus, wer der beiden Radfahrer auf dem falschen Radweg unterwegs war.

Pressemeldung der Berliner Polizei Nummer 1160 vom 26.04.2010 – 09:25 Uhr

Fahrradparkhilfe in Prenzlauer Berg

Der Zaun vor einer Kindertagesstätte im Bezirk Pankow wurde mit simplen Mitteln zur radfahrerfreundlichen Parkhilfe gemacht. Gemeint sind die kurzen Flacheisen, die auf die Zaunpfosten geschweißt wurden. Durch den Ring kann man sein Bügelschloss führen und schon ist das Fahrrad diebstahl- und umfallsicher geparkt. Kinderräder stellt man einfach auf das Mäuerchen und schließt sie ebenfalls sicher an. Gute Idee.

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