Film: „Beauty and the bike“ in Charlottenburg

Urbanophil, das Netzwerk für urbane Kultur, zeigt am Donnerstag auf dem Hof des Instituts für Land- und Seeverkehr der Technischen Universität den Film „Beauty and the bike“. Darin geht es um die ungleichzeitige Entwicklung der Mobilitätskultur unter jungen Frauen in Bremen, wo der Anteil des Radverkehrs bei 25% liegt, und in Darlington in England, wo das Radfahren mit drei Prozent Radverkehrsanteil praktisch inexistent ist.

Für den Fall, dass das Wetter schlecht sein sollte, hat das Verkehrswesenseminar eine Ausweichmöglichkeit organisiert. Nicht ganz so schön wie Open Air, aber trocken. Der Film wird in Originalsprache (deutsch und englisch) mit deutschen Untertiteln gezeigt. Die Themen des Films werden in einer Podiumsdiskussion vertieft, an dieser nehmen teil:

Dr. Beatrix Wupperman (Regisseurin Beauty and the bike)
Prof. Dr. Solveigh Janssen (Gastprofessur Mobilität und Gender, TU Berlin)
Arvid Krenz (Radverkehrsbeauftragter Berlin)
Moderation: Tim Birkholz (urbanophil)

Nach Abschluss der Filmveranstaltung werden wir den Abend mit Musik ausklingen lassen.

Donnerstag, 14. Juli, 19.30 Uhr
Salzufer 17-19, auf dem Hof des Instituts für Land- und Seeverkehr (TU Berlin, Severingelände)
Eintritt ist frei

urbanophil

Göttinger Doppelzebrastreifen für die Kreuzung Wiener und Glogauer Straße

Die Grünen im Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg fordern  für die Kreuzung Wiener & Glogauer Straße einen Doppelzebrastreifen. Der Göttinger „Doppel-Zebrastreifen“ ist laut Nationalem Radverkehrsplan eine mittige Integration separater Radverkehrsfurten in Fußgängerüberwege und soll zusätzliche Verkehrssicherheit, Übersichtlichkeit und Akzeptanz seitens der Verkehrsteilnehmer an hochfrequentierten Querungsstellen von Radverkehrshauptrouten über Hauptverkehrsstraßen schaffen.

Zur Begründung ihres Antrages führt die Fraktion der Grünen in der Bezirksverordnetenversammlung aus :

„Der so genannte Göttinger Doppelzebrastreifen führt Fahrradwege durch Zebrastreifen hindurch und ermöglicht es somit auch FahrradfahrerInnen Straßen sicher zu überqueren. Die Kreuzung Wiener Straße/Glogauer Straße wird von vielen FahrradfahrerInnen genutzt, um den Görlitzer Park zu durchfahren. Ein Doppelzebrastreifen könnte an dieser Stelle für mehr Verkehrssicherheit sorgen.“

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Apropos Göttingen: Unter der Überschrift „Glücklich in Göttingen“ schreibt heute mein Lieblingsfahrradschreiber Hans-Heinrich Pardey in der FAZ über die Leinestadt etwas, was nicht jedem schmecken wird: „Nicht die Größe, nicht die Studenten, nicht die Topographie oder die mittlere Zahl der Sonnentage im Jahr, sondern allein konsequente Förderung macht eine Stadt fahrradfreundlich. Bei Göttingen kommt sogar alles zusammen.“

Grüne Friedrichshain/Kreuzberg: Ein Göttinger Doppelzebrastreifen für den Bezirk
FAZ: Glücklich in Göttingen
Foto: Nationaler Radverkehrsplan

Dank an Tobi für den Hinweis.

„Kampf den Kampfradlern“

Seit heute hängen im Weinbergsweg und in der Kastanienallee dutzende anonyme Plakate mit dem Slogan „Kampf den Kampfradlern“. Bei dem stilisierten Radfahrer, der einen Zebrastreifen überquert, sitzt statt des Kopfes eine Handgranate. Unter dem Radler steht: „Rücksicht statt Vorfahrt auf all unseren Wegen.“

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Dank an Sebastian für den Hinweis.
Nach dem Klick findet ihr eine Großaufnahme des Plakats.

„Kampf den Kampfradlern“ weiterlesen

Rechtsabbiegeunfall mit 87-jährigem Radfahrer

Unter der Überschrift „Radfahrer bei Verkehrsunfall mit LKW schwer verletzt“ erschien heute folgende Polizeimeldung:

„Ein 87-jähriger Radfahrer geriet heute Vormittag in Wilmersdorf aus bislang ungeklärter Ursache unter einen LKW und verletzte sich dabei schwer. Der 36-jährige LKW-Fahrer befuhr mit einem „DAF“-Sattelzug gegen 10 Uhr 50 die Königin-Elisabeth-Str. und wollte rechts in den Kaiserdamm in Richtung Theodor-Heuss-Platz einbiegen. Dabei erfasste er den Radfahrer. Dieser geriet unter den LKW, konnte aber selbständig wieder unter dem Fahrzeug hervorkommen. Der Senior erlitt Kopfverletzungen sowie Abschürfungen und wurde in ein Krankenhaus gebracht, wo er stationär verbleibt.
Der Verkehrsermittlungsdienst der Polizeidirektion 2 hat die Ermittlungen zur Unfallursache übernommen.“

Glaubt man der Welt, dann ist der Radfahrer fast unversehrt geblieben: „Der ältere Herr kroch am Dienstag anscheinend nahezu unverletzt unter einem Lastwagen hervor, der ihn mit seinem Fahrrad erfasst hatte.“ Laut Welt wurde er lediglich vorsorglich ins Krankenhaus gebracht .
Pressemeldung der Berliner Polizei Nummer 2480 vom 05.07.2011 – 16:40 Uhr

Zweiter Fahrradflohmarkt in Spandau

Beim letzten Fahrradflohmarkt am 03. April der vom ADFC Spandau und Scarabaeus Bike-Art organisiert wurde, gab es viel zu sehen. Diese Premiere machte allen Beteiligten wirklich viel Freude und ließ den Wunsch nach einer Fortsetzung reifen, und so wird es am 17.07.2011 zwischen 10:00 Uhr bis 15:00 Uhr wieder viel zu stöbern geben.

Von historischen Fahrrädern und Ersatzteilen über individuellen Designerstück bis hin zur neusten Technik der Elektrobikes wird alles geboten was das Herz begehrt.

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Neben den Verkaufsständen findet man in der Künstlerwerkstatt /Galerie der Inselspinnen, Eiswerderstraße 15, Kunsthalle 12 auf Eiswerder noch Informationen zum vielfältigen Tourenprogramm des ADFC und der Arbeit des ADFC Spandau. Auch gibt es einige Beispiele der Fahrradveredelungen von Scarabaeus Bike-Art zu bestaunen und Infos zu Themen, wie Selbsthilfewerkstatt bzw. Workshops.

Teilweise wird der Flohmarkt in der Halle stattfinden sodass auch im Falle eines ungnädigen Wettergottes die Veranstaltung nicht ins Wasser fällt.

Wir würden uns freuen wenn wir sie bei uns begrüßen dürften.

ADFC Spandau
Die Spandauer Radspeiche

Radfahrer weg von der Busspur?

Die Berliner Grünen haben gute Aussichten, bei der nächsten Senatswahl den ersten oder zweiten Platz zu belegen und an einer Regierung beteiligt zu sein. Nun haben sie ihren „Masterplan zur Beschleunigung von Bus und Tram“ vorgestellt. Mit verschiedenen Maßnahmen will man beide Verkehrsmittel schneller und attraktiver machen.

Obwohl im Masterplan selbst das Thema Radfahrer gar nicht angesprochen wird, stellte der Tagesspiegel kürzlich die Frage, ob man Radfahrer irgendwie von der Busspur verbannen könne, um den Busverkehr zu beschleunigen – und löste damit eine hitzige Debatte aus.

Laut Tagesspiegel wird überlegt, Radfahrer nur noch auf besonders breiten Busspuren zuzulassen, andernfalls extra Radstreifen anzulegen oder Radfahrer auf die normale Spur links der Busspur zu verbannen.

Pressemitteilung B90/Grüne zum Masterplan

Tagesspiegel Pro & Contra: Sollen Radfahrer von der Busspur verbannt werden? vom 19.6.2011

Fahrradporno in Berlin

Für den Begriff bike porn oder Fahrradporno gibt es zwei Bedeutungen. Zum einen drückt bike porn die Erregung aus, die manche Leute empfinden, wenn sie schöne Fahrräder pur sehen, also nackt, ohne alles, einfach nur geile Räder.

Bei der zweiten Bedeutung geht es in der Tat um Sexualität mit, auf, neben und durch das Fahrrad. Das Blog Bike Smut kümmert sich liebevoll um das Spezialgebiet der Fahrraderotik. In diesem Jahr sind die Jungs und Deerns von Bike Smut auf Europatournee. Seit April haben sie halb Südosteuropa bereist, zur Zeit müsste Bike Smut in Wien und Linz in Österreich unterwegs sein. Nach einem Auftritt bei dem schon lange ausverkauften Fusion Festival ist eine Show mit erotischen Fahrradfilmen am 7. Juli in Berlin geplant.

Bike Smut

Weltweites Kurierrennen Global Gutz

Die Idee hinter Global Gutz ist folgende: weltweit starten in verschiedenen Städten rund um den Globus Fahrradkuriere simultan zu einem Wettrennen. Das Rennen geht über eine gleiche Distanz und eine gleiche Anzahl von Checkpoints muss abgefahren werden, um die Rennbedingungen überall so gleich wie möglich zu machen. Auf diese Weise kann weltweit jeder gegen jeden antreten. In diesem Jahr nehmen Fahrradkuriere in 35 Städten am Global Gutz teil. Zuschauen darf jeder, mitmachen dürfen nur die Bikekuriere. Treffpunkt in Berlin ist Mitternacht vom Sonnabend auf Sonntag, also am 12. Juni 2011 um 0:00 Uhr in der Greifswalder Straße Höhe Ernst Thälmann Park. Um 1:00 Uhr in der Nacht wird gestartet.

Global Gutz
[via]

Fahrradsternfahrt 2011

Die Fahrradsternfahrt in Berlin und Brandenburg ist eine Fahrraddemonstration und hat sich über viele Jahre hinweg zur weltweit größten und bekanntesten Fahrradsternfahrt entwickelt. Die erste Fahrradsternfahrt fand am 5. Juni 1977 statt und beschränkte sich bis 1989 nur auf das Gebiet von West-Berlin. Die Teilnehmerzahl nahm stetig zu, im Jahre 2002 wurde zum ersten Mal die Hunderttausendermarke geknackt. Seitdem gilt eine Art Faustregel: bei schlechtem Wetter kommen 100.000, bei gutem Wetter mehr als 200.000. Da die Prognose für das kommende Wochenende warmes Wetter und viel Sonne voraussagt, stehen die Chancen nicht schlecht, dass auch in diesem Jahr eine beeindruckende Zahl von Fahrradfahrern für einen sicheren und attraktiven Fahrradverkehr demonstrieren.

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Wahlprogramm der Grünen zur Abgeordnetenhauswahl im September

Noch 113 Tage bis zur Abgeordnetenhauswahl. Heute suchen wir im Wahlprogramm der Grünen nach Aussagen zum Radverkehr.

Gleich in der Einleitung zum Programmpunkt „3.4. Mobile Stadt“ heißt es: „Die Autonutzung insbesondere in der Innenstadt ist seit Jahren rückläufig, denn viele Berlinerinnen und Berliner sind in den letzten Jahren auf öffentliche Verkehrsmittel und das Fahrrad umgestiegen. Diesen Trend wollen wir weiter stärken“ (Seite 101). Konsequenterweise erteilen die Grünen dem Neubau von Straßenverkehrsprojekten eine Abfuhr: kein Bau der A100 und kein Bau der Tangentialverbindung Ost, stattdessen sollen auch „europäische Infrastrukturmittel für den Ausbau der öffentlichen Verkehrsmittel und der Fahrradinfrastruktur verwendet werden“ (Seite 103).

Die Kernforderungen der Grünen zum Radverkehr werden im Abschnitt „Fahr Rad!“ beschrieben: „In Berlin ist das Fahrrad auf kurzen Strecken meist zeitlich unschlagbar! Dazu spart es Platz, schont das Klima und hält gesund. Deshalb ist es wenig erstaunlich, dass sich die Anzahl der Fahrradfahrerinnen und -fahrer in den letzten zehn Jahren verdoppelt hat. Die Infrastruktur konnte bei diesem Wachstum nicht mithalten. Mehr Fahrradstreifen auf der Fahrbahn und Fahrradstraßen machen das Leben von Radfahrerinnen und Radfahrern sicherer und stressfreier. Fahrradfahren im Alltag muss einfacher werden. Wir benötigen dazu ein attraktives Netz von Haupt- und Nebenrouten und Radfernwegen in ganz Berlin. Der Ausbau von Fahrradstellplätzen – vor allem an Haltestellen – und unkomplizierte Mietradsysteme tragen dazu bei, dass Fahrrad und öffentliche Verkehrsmittel leichter kombiniert werden können. Für den Neubau und die Instandhaltung der Fahrradwege muss dringend mehr Geld zur Verfügung gestellt werden. Damit wollen wir den Radverkehrsanteil bis 2020 verdoppeln“ (Seite 104f).

Bei der Entwicklung des öffentlichen Nahverkehrs möchten die Grünen teure Infrastrukturmaßnahmen wie den Weiterbau der S-Bahnlinie S21 kippen und setzen stattdessen auf die Tram. In Regierungsverantwortung wollen sie einen „Masterplan Tramnetz“ durchführen. Auf der Agenda steht gleich eine ganze Reihe von Ergänzungen des Tramnetzes:

  • Verlängerung der M10 vom Nordbahnhof zum Hauptbahnhof und weiter zur Turmstraße
  • Verlängerung vom Alexanderplatz über den Potsdamer Platz und weiterführend bis zum Rathaus Steglitz
  • Neubau der Straßenbahn von Rosenthal durch das Märkische Viertel nach Wittenau
  • Verlängerung der Straßenbahn von der Warschauer Straße zum Hermannplatz.

Im Kapitel 2.1 „Grüne industrielle Revolution“ macht die Partei „Bündnis 90 / Die Grünen“ recht unkonkrete Aussagen zum Thema Elektromobilität: „Wir setzen uns dafür ein, in der Stadt nicht nur eine möglichst große elektrische Fahrzeugflotte zu haben, sondern einen Teil des Herstellungsprozesses aller Elektrofahrzeuge nach Berlin zu holen“ (Seite 76). Und weiter: „In Berlin wurde Ende des 19. Jahrhunderts die Batterie erfunden, jetzt soll Berlin wieder zum Standort für die Batterie werden, mit der die Elektromobilität der Zukunft realisiert wird“ (Seite 76).

Wahlprogramm der Grünen (pdf-Dokument)

Choriner Fahrradstraße kurz vor der Vollendung

In letzter Zeit machen die Bauarbeiten auf der zukünftigen Fahrradstraße Choriner Straße deutliche Fortschritte. An mehreren Stellen wurde der Querschnitt der Straße durch Fahrradständer verengt. Seit einigen Tagen stehen auch die entsprechenden Schilder, Fahrradpiktogramme wurden ebenfalls auf der Fahrbahn angebracht.

Die beiden Bezirke, die am Bau der Fahrradstraße beteiligt sind, gehen unterschiedlich vor. Während der Bezirk Pankow den herkömmlichen Straßenquerschnitt beibehalten hat, wurde die Choriner Straße im Bezirk Mitte verschlankt. Auf der östlichen Seite der Choriner zwischen Schwedter und Fehrbelliner parken die Autos nun schräg, das macht die Straße enger und schafft zusätzliche Autoparkplätze. Die Folge der Verengung ist bereits heute spürbar: Autos überholen Radfahrer im südlichen Teil der Chroiner seltener als im nördlichen, breiteren Teil. Dementsprechend wird im Pankower Teil der Choriner das Tempo 30 Gebot häufiger missachtet als südlich der Schwedter Straße.

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Wahlprogramm der CDU zur Abgeordnetenhauswahl im September

In knapp vier Monaten wird in Berlin ein neues Abgeordnetenhaus gewählt. Wir haben uns gefragt, welche Forderungen die Parteien zum Radverkehr erheben. Den Anfang macht die CDU.

In ihrem Wahlprogramm stellt sich die Berliner CDU als Partei der Autofahrer auf. Sie „steht deshalb zum Weiterbau der Stadtautobahn A100“ (Seite 56) und fordert eine „Verlängerung zur Frankfurter Allee“, allerdings erst nach einer Volksbefragung. Für die CDU gibt es zu wenig Autoparkplätze, sie möchte die vom Senat geplante Stellplatzobergrenzenverordnung nicht einführen (Seite 57). Tempo 30 auf Hauptstraßen ist für die CDU Autofahrerschikane, sie wird als Regierungspartei „unsinnige Tempo-30-Anordnungen an Hauptstraßen“ abschaffen (Seite 58).

Auf Seite 58 des Wahlprogramms beschäftigt sich die Berliner CDU mit dem Radverkehr. Unter der Überschrift „Radfahren in Berlin gefährlicher als in Polen“ wirft sie dem Senat eine verfehlte Radverkehrspolitik vor. Der Lösungsansatz der CDU: „Das Miteinander von Auto, Fahrrad und Fußgängern muss möglichst konfliktfrei organisiert werden, um die gegenseitige Akzeptanz und Sicherheit im Straßenverkehr zu fördern. Hierbei streben wir eine räumliche Trennung von Fahrrad- und Kfz-Verkehr durch die Ausweisung von geeigneten „Velorouten“ innerhalb des Berliner Nebenstraßennetzes an. Die Umsetzung dieser Routen ist vom Senat zu koordinieren und kann nicht allein den Bezirken überlassen bleiben. Wo die baulichen Verhältnisse (z.B. Kopfsteinpflaster) oder verkehrsrechtliche Anordnungen (z.B. Schrittgeschwindigkeit) dem Sinn einer solchen „Hauptstraße des Radverkehrs“ zuwiderlaufen, werden wir sie auf den Prüfstand stellen. Wir setzen uns für praxisnahe und situationsangepasste Regelungen ein. Die generelle Aufhebung von benutzungspflichtigen Gehwegradwegen lehnen wir ab. Wir werden fallbezogen prüfen, welche Radverkehrsanlage den Bedürfnissen eines sicheren und flüssigen Gesamtverkehrs jeweils am besten Rechnung trägt. Dem erheblichen Sanierungsbedarf in vielen Bereichen der Radverkehrsinfrastruktur werden wir schrittweise nachkommen. Vorrangig werden wir solche Radverkehrsanlagen sanieren, die besonders intensiv genutzt werden.“

Wichtig ist der CDU auch eine konsequente  Förderung der Elektromobilität: „Um die Nachfrage nach Elektrofahrzeugen zu befördern, soll der Senat noch 2011 eine Bestellung von 20.000 Elektroautos koordinieren, die 2013 bis 2014 an öffentliche und privatwirtschaftliche Abnehmer geliefert werden. Die private Nachfrage wollen wir zusätzlich durch ordnungspolitische Anreize unterstützen. Für Elektroautos wären in diesem Zusammenhang etwa die freie Benutzung der Busspur oder parkscheinfreies Parken denkbar. So könnten voraussichtlich weitere 10.000 Fahrzeuge auf die Straße kommen“ (Seite 19). Auch Ebikes sollen nach Ansicht der CDU vom Boom der E-Mobilität profitieren: „Wir sehen eine deutlich verstärkte Nutzung der Pedelecs – gerade durch ältere Mitbürger – voraus. Dies wird breitere Radverkehrsanlagen und neuartige Ladestationen speziell für E-Fahrräder nötig machen“.

Programm der CDU-Berlin zur Abgeordnetenhauswahl 2011

Radfahrer fährt Radfahrerin an und flüchtet

„Nur“ leichte Kopfverletzungen und einen Schock erlitt eine Radfahrerin heute früh bei einem Fahrradunfall in Charlottenburg-Wilmersdorf.  Unfallursache: ein Geisterradfahrer. Ein Unfall, der typisch ist für viele gefährliche Situationen, wenn sich Radler und Geisteradler auf einem Radweg begegnen. Die Meldung im Wortlaut:

„Bei einem Zusammenstoß zwischen zwei Radfahrern in Wilmersdorf erlitt heute Morgen eine Frau leichte Kopfverletzungen und einen Schock. Die 54-Jährige war gegen 8 Uhr 10 auf dem Radweg der Mecklenburgischen Straße unterwegs, als ihr ein Radfahrer entgegen kam. Nach Angaben der Verletzten prallte sie mit dem Unbekannten zusammen und stürzte. Hierbei schlug sie mit dem Kopf gegen einen Baum. Der unbekannte Radfahrer flüchtete, ohne sich um die Verletzte zu kümmern, die stationär in einem Krankenhaus aufgenommen werden musste. Personen, die den Unfall beobachtet haben und Angaben zum Geschehen oder dem geflüchteten Radfahrer machen können, werden gebeten, sich bei der Berliner Polizei zu melden.“

Pressemeldung der Berliner Polizei Nummer 1757 vom 17.05.2011 – 13:15 Uhr

Massive Widersprüche gegen die Benutzungspflicht

Nachdem das Bundesverwaltungsgericht im November 2010 die Hürden zur Anordnung einer Radwegbenutzungspflicht höher angesetzt hat, als sie in der bisherigen Praxis angewendet wurden, überziehen Berliner Radfahrer die Verkehrslenkung Berlin (VLB) mit Widersprüchen. Und das neuerdings sehr oft mit Erfolg. So entfallen beispielsweise 20 Radwegschilder an der Schönhauser Allee. Dies schreibt der Tagesspiegel am 16.5.2011.

Auf eine eigenständige Überprüfung ihrer Anordnungen verzichten die Verkehrsbehörden weitgehend – nach wie vor ist der Bürger gefragt, auf die Einhaltung der Vorschriften zu pochen.