Radfahrer weg von der Busspur?

Die Berliner Grünen haben gute Aussichten, bei der nächsten Senatswahl den ersten oder zweiten Platz zu belegen und an einer Regierung beteiligt zu sein. Nun haben sie ihren „Masterplan zur Beschleunigung von Bus und Tram“ vorgestellt. Mit verschiedenen Maßnahmen will man beide Verkehrsmittel schneller und attraktiver machen.

Obwohl im Masterplan selbst das Thema Radfahrer gar nicht angesprochen wird, stellte der Tagesspiegel kürzlich die Frage, ob man Radfahrer irgendwie von der Busspur verbannen könne, um den Busverkehr zu beschleunigen – und löste damit eine hitzige Debatte aus.

Laut Tagesspiegel wird überlegt, Radfahrer nur noch auf besonders breiten Busspuren zuzulassen, andernfalls extra Radstreifen anzulegen oder Radfahrer auf die normale Spur links der Busspur zu verbannen.

Pressemitteilung B90/Grüne zum Masterplan

Tagesspiegel Pro & Contra: Sollen Radfahrer von der Busspur verbannt werden? vom 19.6.2011

Fahrradporno in Berlin

Für den Begriff bike porn oder Fahrradporno gibt es zwei Bedeutungen. Zum einen drückt bike porn die Erregung aus, die manche Leute empfinden, wenn sie schöne Fahrräder pur sehen, also nackt, ohne alles, einfach nur geile Räder.

Bei der zweiten Bedeutung geht es in der Tat um Sexualität mit, auf, neben und durch das Fahrrad. Das Blog Bike Smut kümmert sich liebevoll um das Spezialgebiet der Fahrraderotik. In diesem Jahr sind die Jungs und Deerns von Bike Smut auf Europatournee. Seit April haben sie halb Südosteuropa bereist, zur Zeit müsste Bike Smut in Wien und Linz in Österreich unterwegs sein. Nach einem Auftritt bei dem schon lange ausverkauften Fusion Festival ist eine Show mit erotischen Fahrradfilmen am 7. Juli in Berlin geplant.

Bike Smut

Weltweites Kurierrennen Global Gutz

Die Idee hinter Global Gutz ist folgende: weltweit starten in verschiedenen Städten rund um den Globus Fahrradkuriere simultan zu einem Wettrennen. Das Rennen geht über eine gleiche Distanz und eine gleiche Anzahl von Checkpoints muss abgefahren werden, um die Rennbedingungen überall so gleich wie möglich zu machen. Auf diese Weise kann weltweit jeder gegen jeden antreten. In diesem Jahr nehmen Fahrradkuriere in 35 Städten am Global Gutz teil. Zuschauen darf jeder, mitmachen dürfen nur die Bikekuriere. Treffpunkt in Berlin ist Mitternacht vom Sonnabend auf Sonntag, also am 12. Juni 2011 um 0:00 Uhr in der Greifswalder Straße Höhe Ernst Thälmann Park. Um 1:00 Uhr in der Nacht wird gestartet.

Global Gutz
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Fahrradsternfahrt 2011

Die Fahrradsternfahrt in Berlin und Brandenburg ist eine Fahrraddemonstration und hat sich über viele Jahre hinweg zur weltweit größten und bekanntesten Fahrradsternfahrt entwickelt. Die erste Fahrradsternfahrt fand am 5. Juni 1977 statt und beschränkte sich bis 1989 nur auf das Gebiet von West-Berlin. Die Teilnehmerzahl nahm stetig zu, im Jahre 2002 wurde zum ersten Mal die Hunderttausendermarke geknackt. Seitdem gilt eine Art Faustregel: bei schlechtem Wetter kommen 100.000, bei gutem Wetter mehr als 200.000. Da die Prognose für das kommende Wochenende warmes Wetter und viel Sonne voraussagt, stehen die Chancen nicht schlecht, dass auch in diesem Jahr eine beeindruckende Zahl von Fahrradfahrern für einen sicheren und attraktiven Fahrradverkehr demonstrieren.

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Wahlprogramm der Grünen zur Abgeordnetenhauswahl im September

Noch 113 Tage bis zur Abgeordnetenhauswahl. Heute suchen wir im Wahlprogramm der Grünen nach Aussagen zum Radverkehr.

Gleich in der Einleitung zum Programmpunkt „3.4. Mobile Stadt“ heißt es: „Die Autonutzung insbesondere in der Innenstadt ist seit Jahren rückläufig, denn viele Berlinerinnen und Berliner sind in den letzten Jahren auf öffentliche Verkehrsmittel und das Fahrrad umgestiegen. Diesen Trend wollen wir weiter stärken“ (Seite 101). Konsequenterweise erteilen die Grünen dem Neubau von Straßenverkehrsprojekten eine Abfuhr: kein Bau der A100 und kein Bau der Tangentialverbindung Ost, stattdessen sollen auch „europäische Infrastrukturmittel für den Ausbau der öffentlichen Verkehrsmittel und der Fahrradinfrastruktur verwendet werden“ (Seite 103).

Die Kernforderungen der Grünen zum Radverkehr werden im Abschnitt „Fahr Rad!“ beschrieben: „In Berlin ist das Fahrrad auf kurzen Strecken meist zeitlich unschlagbar! Dazu spart es Platz, schont das Klima und hält gesund. Deshalb ist es wenig erstaunlich, dass sich die Anzahl der Fahrradfahrerinnen und -fahrer in den letzten zehn Jahren verdoppelt hat. Die Infrastruktur konnte bei diesem Wachstum nicht mithalten. Mehr Fahrradstreifen auf der Fahrbahn und Fahrradstraßen machen das Leben von Radfahrerinnen und Radfahrern sicherer und stressfreier. Fahrradfahren im Alltag muss einfacher werden. Wir benötigen dazu ein attraktives Netz von Haupt- und Nebenrouten und Radfernwegen in ganz Berlin. Der Ausbau von Fahrradstellplätzen – vor allem an Haltestellen – und unkomplizierte Mietradsysteme tragen dazu bei, dass Fahrrad und öffentliche Verkehrsmittel leichter kombiniert werden können. Für den Neubau und die Instandhaltung der Fahrradwege muss dringend mehr Geld zur Verfügung gestellt werden. Damit wollen wir den Radverkehrsanteil bis 2020 verdoppeln“ (Seite 104f).

Bei der Entwicklung des öffentlichen Nahverkehrs möchten die Grünen teure Infrastrukturmaßnahmen wie den Weiterbau der S-Bahnlinie S21 kippen und setzen stattdessen auf die Tram. In Regierungsverantwortung wollen sie einen „Masterplan Tramnetz“ durchführen. Auf der Agenda steht gleich eine ganze Reihe von Ergänzungen des Tramnetzes:

  • Verlängerung der M10 vom Nordbahnhof zum Hauptbahnhof und weiter zur Turmstraße
  • Verlängerung vom Alexanderplatz über den Potsdamer Platz und weiterführend bis zum Rathaus Steglitz
  • Neubau der Straßenbahn von Rosenthal durch das Märkische Viertel nach Wittenau
  • Verlängerung der Straßenbahn von der Warschauer Straße zum Hermannplatz.

Im Kapitel 2.1 „Grüne industrielle Revolution“ macht die Partei „Bündnis 90 / Die Grünen“ recht unkonkrete Aussagen zum Thema Elektromobilität: „Wir setzen uns dafür ein, in der Stadt nicht nur eine möglichst große elektrische Fahrzeugflotte zu haben, sondern einen Teil des Herstellungsprozesses aller Elektrofahrzeuge nach Berlin zu holen“ (Seite 76). Und weiter: „In Berlin wurde Ende des 19. Jahrhunderts die Batterie erfunden, jetzt soll Berlin wieder zum Standort für die Batterie werden, mit der die Elektromobilität der Zukunft realisiert wird“ (Seite 76).

Wahlprogramm der Grünen (pdf-Dokument)

Choriner Fahrradstraße kurz vor der Vollendung

In letzter Zeit machen die Bauarbeiten auf der zukünftigen Fahrradstraße Choriner Straße deutliche Fortschritte. An mehreren Stellen wurde der Querschnitt der Straße durch Fahrradständer verengt. Seit einigen Tagen stehen auch die entsprechenden Schilder, Fahrradpiktogramme wurden ebenfalls auf der Fahrbahn angebracht.

Die beiden Bezirke, die am Bau der Fahrradstraße beteiligt sind, gehen unterschiedlich vor. Während der Bezirk Pankow den herkömmlichen Straßenquerschnitt beibehalten hat, wurde die Choriner Straße im Bezirk Mitte verschlankt. Auf der östlichen Seite der Choriner zwischen Schwedter und Fehrbelliner parken die Autos nun schräg, das macht die Straße enger und schafft zusätzliche Autoparkplätze. Die Folge der Verengung ist bereits heute spürbar: Autos überholen Radfahrer im südlichen Teil der Chroiner seltener als im nördlichen, breiteren Teil. Dementsprechend wird im Pankower Teil der Choriner das Tempo 30 Gebot häufiger missachtet als südlich der Schwedter Straße.

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Wahlprogramm der CDU zur Abgeordnetenhauswahl im September

In knapp vier Monaten wird in Berlin ein neues Abgeordnetenhaus gewählt. Wir haben uns gefragt, welche Forderungen die Parteien zum Radverkehr erheben. Den Anfang macht die CDU.

In ihrem Wahlprogramm stellt sich die Berliner CDU als Partei der Autofahrer auf. Sie „steht deshalb zum Weiterbau der Stadtautobahn A100“ (Seite 56) und fordert eine „Verlängerung zur Frankfurter Allee“, allerdings erst nach einer Volksbefragung. Für die CDU gibt es zu wenig Autoparkplätze, sie möchte die vom Senat geplante Stellplatzobergrenzenverordnung nicht einführen (Seite 57). Tempo 30 auf Hauptstraßen ist für die CDU Autofahrerschikane, sie wird als Regierungspartei „unsinnige Tempo-30-Anordnungen an Hauptstraßen“ abschaffen (Seite 58).

Auf Seite 58 des Wahlprogramms beschäftigt sich die Berliner CDU mit dem Radverkehr. Unter der Überschrift „Radfahren in Berlin gefährlicher als in Polen“ wirft sie dem Senat eine verfehlte Radverkehrspolitik vor. Der Lösungsansatz der CDU: „Das Miteinander von Auto, Fahrrad und Fußgängern muss möglichst konfliktfrei organisiert werden, um die gegenseitige Akzeptanz und Sicherheit im Straßenverkehr zu fördern. Hierbei streben wir eine räumliche Trennung von Fahrrad- und Kfz-Verkehr durch die Ausweisung von geeigneten „Velorouten“ innerhalb des Berliner Nebenstraßennetzes an. Die Umsetzung dieser Routen ist vom Senat zu koordinieren und kann nicht allein den Bezirken überlassen bleiben. Wo die baulichen Verhältnisse (z.B. Kopfsteinpflaster) oder verkehrsrechtliche Anordnungen (z.B. Schrittgeschwindigkeit) dem Sinn einer solchen „Hauptstraße des Radverkehrs“ zuwiderlaufen, werden wir sie auf den Prüfstand stellen. Wir setzen uns für praxisnahe und situationsangepasste Regelungen ein. Die generelle Aufhebung von benutzungspflichtigen Gehwegradwegen lehnen wir ab. Wir werden fallbezogen prüfen, welche Radverkehrsanlage den Bedürfnissen eines sicheren und flüssigen Gesamtverkehrs jeweils am besten Rechnung trägt. Dem erheblichen Sanierungsbedarf in vielen Bereichen der Radverkehrsinfrastruktur werden wir schrittweise nachkommen. Vorrangig werden wir solche Radverkehrsanlagen sanieren, die besonders intensiv genutzt werden.“

Wichtig ist der CDU auch eine konsequente  Förderung der Elektromobilität: „Um die Nachfrage nach Elektrofahrzeugen zu befördern, soll der Senat noch 2011 eine Bestellung von 20.000 Elektroautos koordinieren, die 2013 bis 2014 an öffentliche und privatwirtschaftliche Abnehmer geliefert werden. Die private Nachfrage wollen wir zusätzlich durch ordnungspolitische Anreize unterstützen. Für Elektroautos wären in diesem Zusammenhang etwa die freie Benutzung der Busspur oder parkscheinfreies Parken denkbar. So könnten voraussichtlich weitere 10.000 Fahrzeuge auf die Straße kommen“ (Seite 19). Auch Ebikes sollen nach Ansicht der CDU vom Boom der E-Mobilität profitieren: „Wir sehen eine deutlich verstärkte Nutzung der Pedelecs – gerade durch ältere Mitbürger – voraus. Dies wird breitere Radverkehrsanlagen und neuartige Ladestationen speziell für E-Fahrräder nötig machen“.

Programm der CDU-Berlin zur Abgeordnetenhauswahl 2011

Radfahrer fährt Radfahrerin an und flüchtet

„Nur“ leichte Kopfverletzungen und einen Schock erlitt eine Radfahrerin heute früh bei einem Fahrradunfall in Charlottenburg-Wilmersdorf.  Unfallursache: ein Geisterradfahrer. Ein Unfall, der typisch ist für viele gefährliche Situationen, wenn sich Radler und Geisteradler auf einem Radweg begegnen. Die Meldung im Wortlaut:

„Bei einem Zusammenstoß zwischen zwei Radfahrern in Wilmersdorf erlitt heute Morgen eine Frau leichte Kopfverletzungen und einen Schock. Die 54-Jährige war gegen 8 Uhr 10 auf dem Radweg der Mecklenburgischen Straße unterwegs, als ihr ein Radfahrer entgegen kam. Nach Angaben der Verletzten prallte sie mit dem Unbekannten zusammen und stürzte. Hierbei schlug sie mit dem Kopf gegen einen Baum. Der unbekannte Radfahrer flüchtete, ohne sich um die Verletzte zu kümmern, die stationär in einem Krankenhaus aufgenommen werden musste. Personen, die den Unfall beobachtet haben und Angaben zum Geschehen oder dem geflüchteten Radfahrer machen können, werden gebeten, sich bei der Berliner Polizei zu melden.“

Pressemeldung der Berliner Polizei Nummer 1757 vom 17.05.2011 – 13:15 Uhr

Massive Widersprüche gegen die Benutzungspflicht

Nachdem das Bundesverwaltungsgericht im November 2010 die Hürden zur Anordnung einer Radwegbenutzungspflicht höher angesetzt hat, als sie in der bisherigen Praxis angewendet wurden, überziehen Berliner Radfahrer die Verkehrslenkung Berlin (VLB) mit Widersprüchen. Und das neuerdings sehr oft mit Erfolg. So entfallen beispielsweise 20 Radwegschilder an der Schönhauser Allee. Dies schreibt der Tagesspiegel am 16.5.2011.

Auf eine eigenständige Überprüfung ihrer Anordnungen verzichten die Verkehrsbehörden weitgehend – nach wie vor ist der Bürger gefragt, auf die Einhaltung der Vorschriften zu pochen.

Radfahr-Risiken

Das österreichische Blatt derStandard.at schreibt in einem Artikel über die Gefährlichkeit des Radfahrens. Von teilweise haarsträubenden Behauptungen abgesehen (mein Favorit: „Wer glaubt, dass zwei Räder sicherer sind als vier Räder, der unterliegt einem lebensgefährlichen Trugschluss.„), gibt es einige ganz interessante Zahlen aus Münster.

So wurden in der amtlichen Statistik 723 Fahrradunfälle registriert, während Unfallforscher im gleichen Zeitraum mindestens 2250 Unfälle ermitteln konnten – also 3x so viele. 25% der Verletzten trugen eine Kopfverletzung davon.

Hochgerechnet für Berlin gäbe das jährlich anstatt der amtlich erfassten 7.000 eine Anzahl von 21.000 Fahrradunfällen – und damit hochgerechnet auf den Verkehrsanteil etwa halb so viele Unfälle pro Fahrt wie bei Autofahrten. Nimmt man eine Anzahl von 500.000 Fahrradfahrten pro Tag an (siehe hier), so läge das Verunglückungsrisiko pro Fahrt bei etwa 1:8700. Auch wenn es uns oft gefährlich erscheint, sind die Risiken des Radfahrens wohl durchaus überschaubar.

Edit: Die Antwort de ADFC auf die zugrundeliegende Studie

3. Mai 1931: Brand der Rütt-Arena

Heute vor achtzig Jahren sagten die Meteorologen für Berlin einen blauen Himmel und wunderbares Wetter voraus. Der Exrennfahrer Walter Rütt war schon früh auf der Rütt-Arena, einer Radrennbahn zwischen Hasenheide und Flughafen Tempelhof. Am Sonntag, dem 3. Mai 1931 war kein Renntag, Rütt führt an diesem Tag sein Training für die Nachwuchsrennfahrer durch. „Um die Mittagszeit wird es ruhig auf der Bahn. Die Zuschauer haben sich zerstreut, die Fahrer eilen zum Mittagessen, auch die Hunde hörte man nicht mehr. Nur ein paar Bekannte sind noch auf der Bahn.“

Plötzlich ruft jemand: „Schnell, schnell, hinter der Kurve brennt es.“ Rütt eilt zum Kabinenhof und sieht, dass aus einem Materialschuppen Rauch quillt. Währernd Rütt zum nächsten Telefon sprintet und die Feuerwehr anruft, beginnen sechs junge Leute mit den Löscharbeiten, aber es gelingt nicht, das Feuer zu ersticken. Als aus den Rohren der Feuerwehr nach vielen Minuten endlich Wasser spritzt, hatte das Feuer bereits auf Restaurant und Toiletten übergegriffen und schließlich die Tribüne erreicht.  Zurück blieben rauchende Trümmer und die zerstörte Existenz von Walter Rütt.

Website Walter Rütt
Website Rütt-Arena
Walter Rütt: Der Brand der Rütt-Arena (pdf-Dokument)

Standorte für Bahn-Mieträder stehen fest

Seit einigen Wochen ist bekannt , dass das Mietradangebot der Deutschen Bahn von einem frei flottierenden auf ein stationsgebundenes System umgestellt wird. Mit der Umstellung geht auch eine deutliche Verkleinerung des Einzugsgebietes der Mietfahrräder einher. Bisher standen die Räder innerhalb des S-Bahnringes zur Miete bereit, in naher Zukunft wird nur die alte Mitte und Teile von Pankow mit Mieträdern bestückt. Der gesamte Westen geht leer aus.

Hier eine Karte mit den Mietstationen, die in diesem Jahr errichtet werden. Grüne Knöpfe stehen für bereits fertiggestellte Stationen, die blauen sollen noch in diesem Sommer gebaut werden.

Bei den Kunden stößt das neue System wegen seiner mangelnden Flexibilität auf Kritik. In der Facebook-Gruppe „Wir wollen Call a Bike zurück“ sammeln sich Mietradnutzer, die am alten System festhalten möchten.

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Berlinweite Radfahrerkontrollen: Polizei zieht Bilanz

Bis einschließlich heute hatte die Berliner Polizei achttägige stadtweite Verkehrskontrollen zur Verhinderung von Radfahrunfällen angekündigt. Nun wurde Bilanz gezogen.

Kontrolliert wurden 8.084 Radfahrer und 1.210 Kfz-Fahrer. 3.731 Radler und 814 Kraftfahrer wurden zur Kasse gebeten. Gegen 46,15 Prozent  der kontrollierten Fahrradfahrer wurden also Ordnungswidrigkeitenanzeigen gefertigt. Bei den Kraftfahrzeugführern liegt die Quote der verteilten Tickets mit 67,27 Prozent erheblich höher.

In Hinblick auf die Radler wurden auf folgende Hauptunfallursachen besonders geachtet: Gehwegradeln und das Fahren auf Radwegen in die Gegenrichtung. Bei den Kfz-Führern wurde auf Fehler beim Rechtsabbiegen Augenmerk gelegt.

„Parallel zu den Überwachungsmaßnahmen führten die polizeilichen Verkehrssicherheitsberater an den Berliner Grundschulen insgesamt 166 Präventionsveranstaltungen zu den Gefahren des sogenannten Toten Winkels durch.“

Pressemeldung der Berliner Polizei Nummer 1227 vom 13.04.2011 – 16:00 Uhr

Fahrradversteigerung im Bahnhof Zoologischer Garten

Am kommenden Donnerstag, 14. April, werden ab 15 Uhr bis voraussichtlich 18 Uhr im Bahnhof Berlin Zoologischer Garten die auf Bahngebiet und in Zügen gefundenen Fahrräder, deren Besitzer nicht ermittelt werden konnten, öffentlich versteigert.

Eine Besichtigung der Fahrräder ist vorher nicht möglich. Die ersteigerten Gegenstände werden nur gegen Barzahlung ausgehändigt.

Mahnwache anlässlich der vorgestern getöteten Radfahrerin

„Es ist die zweite tote Radfahrerin in Berlin in diesem Jahr. Ursache ist „das übliche“ – ein rechtsabbiegender LKW. Dieser Unfalltyp ist Todesfalle Nummer 1 für Radfahrer. Und obwohl diese Unfallkonstellation sich seit Jahren wiederholt, scheinen die Verantwortlichen überhaupt keinen handlungsbedarf zu sehen.

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Anfahrt

Im Radspannereiblog las ich von der Mahnwache und da ich heute Zeit hatte, entschloss ich mich kurzerhand zum Wache schieben. Die Fahrt war kein Traum. Ich kam aus Richtung Neukölln über die Sonnenalle in mir unbekanntes Terrain. Als ich nach links auf den Dammweg bog, wurde es schon ungemütlich. Die Fahrbahn ist schmal, knapp zweispurig, Autos stehen trotz Halteverbot und tun ihr übriges. Die Fahrbahn verengt sich auf eine Spur pro Seite, rechts erscheint dann ein gammeliger Radweg. Ich entscheide mich für die Fahrbahn, ein DHL-Auto will sich zu mir auf den Gepäckträger setzen, so dicht fährt/steht er hinter mir. Die Kreuzung Kiefholzstraße ist nicht weit.

Kleine Versammlung

Der ADFC war mit Banner und zweiköpfigem Personal vor Ort, dazu ein paar Leute, die wie ich vom Aufruf zur Mahnwache erfahren haben. Presse in Form des rbb, der Berliner Woche, des Tagesspiegel und der radzeit (zählt die auch zur Presse?). Dass sich an einem Mittwoch um 11 Uhr vormittag nur wenige Menschen einfinden, war absehbar. Der ein oder andere Radfahrer schaute ungläubig bis interessiert, eine Gruppe Fußgänger hielt an und fragte nach dem Hintergrund der Versammlung.

Eindruck vom Unfallort

Die Kreuzung ist klein. Sie wurde zu Zeiten gebaut, als das Verkehrsaufkommen und insbesondere der Anteil an LKW um ein Vielfaches geringer ausfiel. In den 1,5 Stunden, in denen ich dort stand, war dort ein permanentes Verkehrsaufkommen von und in alle Richtungen. Beim Abbiegen, speziell beim Rechtsabbiegen kommen die LKW nur knapp um die Kurve, sie müssen weit ausholen und fahren mit dem Hinterrad trotzdem auf der Gehwegkante. Fazit: es ist laut, es ist gefährlich, ich empfand es anfangs als sehr bedrückend. Das Erschütterndste für mich war die fast verwischte Markierung, bis zu der die Radfahrerin geschleift wurde.

Fassungslos

Zwei LKW-Fahrer ließen es sich nicht nehmen, beim Vorbeifahren um Aufmerksamkeit zu hupen und mit ihrem Mittelfinger ihre Verachtung dem Leben anderer Verkehrsteilnehmer gegenüber zu demonstrieren.“

Gastbeitrag des Blogs Ein Posterous für Anke
Foto: „Ein Posterous für Anke“
Bei Anke seht ihr noch weitere Fotos von der Mahnwache.