In einem Bullshit-Bingo zum Thema Radverkehrssicherheit in Berlin kämen vielleicht folgende Schlagwörter vor: Steigerung des Radverkehrs, Anstieg der Unfallzahlen, Verweis auf den 55-Prozent-Schuld-Anteil der Radfahrer bei Unfällen, Zahl toter Radfahrer, Abbiegeunfälle, Radlerchaoten, rücksichtslose Radfahrer, Bürgersteigradler, nicht verkehrssichere Fahrräder, Fixies.
Nicht unbedingt vor im Bingo käme das Schlagwort Radverkehrsführung. Der Rosenthaler Platz in Mitte, der im folgenden Video des Tagespiegels als gefährlicher Knotenpunkt bezeichnet wird, ist ein Beispiel dafür, wie die Führung des Verkehrs die Radfahrer zu Verkehrsteilnehmern zweiter Klasse degradiert. Am Rosenthaler hat der Autoverkehr Vorrang, alles andere wird hier sprichwörtlich an den Rand gedrängt. Radfahrer werden dort schon mal Dutzende Meter durch dichten Touristenstrom geführt. Bürgersteigradeln, sonst streng sanktioniert, am Rosenthaler Ecke Weinbergsweg ist die von den Verkehrsplanern vorgesehene Form des Radfahrens. Und anders als der Tagesspiegel sagt, müssen sich die Radfahrer den Knoten Rosenthaler in der Tat antun, wenn sie von Pankow nach Mitte fahren.
Der Tagespiegel: Sicher Fahrrad fahren