CNN wählt weltbeste Fahrradstädte

Der Internetableger des Nachrichtensenders CNN hat die acht weltbesten Fahrradstädte 2014 gekürt. Vertreten sind in dieser Liste die üblichen Verdächtigen, mit ein/zwei Ausnahmen. Erwartet wird in dieser Liste normalerweise Amsterdam. Stattdessen wurde aus den Niederlanden das 300.000 Einwohner zählende Utrecht gewählt. Begründung: hier liegt der Fahrradanteil am Modal Split bei 50% und hier gibt es das weltgrößte Fahrradparkhaus für 12.500 Plätze. Wie es im Berufsverkehr in Utrecht im Jahre 2010 zuging, zeigt das Kurzvideo von Bicycle Dutch:

Die weiteren „World’s best cycling cities“ heißen Sevilla in Spanien, Montreal in Kanada, Kopenhagen in Dänemark, Portland in den USA, die japanische Hauptstadt Tokyo, Bogota in Kolumbien sowie nicht zuletzt Berlin.

CNN begründet die Nominierung Berlins so: „Im Schatten der großen Fahrradnationen Niederlande und Dänemark hat sich Deutschland auf leisen Sohlen zu einem Land mit starkem Fahrradverkehr entwickelt. Berlin ist das beste Beispiel. 13% aller Wege werden mit dem Fahrrad bewältigt, das ist nahezu doppelt so viel wie vor zwanzig Jahren. In manchen Innenstadtbezirken erreicht der Fahrradanteil 20%.

Das ist recht eindrucksvoll für eine Stadt mit kalten Wintern, einem guten Angebot an öffentlichen Verkehrsmitteln und dem Status der Hauptstadt einer Autonation mit einer langen Tradition als Autohersteller.

Berlin hat einige eingebaute Vorteile. Die Straßen sind breit und flach. Viele Berliner leben in Mietskasernen und stellen ihre Räder in geschützten Innenhöfen ab. Besonders beeindruckend ist das schiere Ausmaß des Radverkehrs in Berlin. Die Stadt hat 3,5 Millionen Einwohner, das ist bei weitem größer als die kleinen Fahrradstädte Amsterdam und Kopenhagen.“

CNN: World’s best cycling cities

Schwer verletzter Radfahrer bestohlen

Ein Radfahrer verletzte sich Donnerstagabend bei einem Verkehrsunfall in Hakenfelde schwer. Passanten fanden den Mann, der aus bislang ungeklärter Ursache gestürzt war, gegen 20.30 Uhr in der Streitstraße auf der Fahrbahn liegend und alarmierten die Feuerwehr. Der 56-Jährige war nicht ansprechbar. Während die Besatzung des Rettungswagens ihm Erste Hilfe leistete, nutzte ein Dieb die Gelegenheit und stahl das Fahrrad des Verletzten. Der Rettungswagen brachte den Mann mit einem offenen Bruch am Schienbein zur stationären Behandlung in ein Krankenhaus.

Pressemeldung der Berliner Polizei Nummer 2083 vom 05.09.2014

Post testet Einsatz von Fahrradkurieren in Berlin und Frankfurt

Nach Pilotprojekten in verschiedenen europäischen Ländern testet die DHL jetzt in Berlin und Frankfurt die Auslieferung von Dokumenten und kleineren Paketsendungen mit Fahrradkurieren.

Zum Einsatz sollen bis Ende September zwei Modelle kommen. Das von der DHL so genannte Parcycle, ein Lastenrad auf der Basis des Bullit, ist mit einer 140 Liter fassenden Transportbox ausgestattet. Kleinere Sendungen sollen mit normalem Tourenbike und Kuriertasche im DHL-Design zum Empfänger gebracht werden.

Die Tests der DHL in Amsterdam hatten ergeben, dass Fahrradkuriere etwa 25 Prozent mehr Päckchen und Pakete ausliefern als Kuriere in herkömmlichen Kurierfahrzeugen.

Deutsche Post: DHL Express testet Einsatz von Fahrradkurieren in deutschen Großstädten
Vogelfrije Fietser: Bakfiets sneller dan bestelbus

Park(ing) Day in Berlin

Am 19. September, dem Park(ing) Day, werden weltweit aus Autoabstellplätzen temporär urbane Orte gemacht: Gärten, Cafés, Theater, Kinos, Spielplätze, Buchhandlungen, Werkstätten …

Auch in Berlin sollen Parkplatze von unterschiedlichen Initiativen und Einzelpersonen zu kleinen städtischen Oasen verwandelt werden. Um diese Aktionen im städtischen Raum sichtbarer zu machen und Öffentlichkeit herzustellen, wird die Parkplatzverwandlung in einer Straße stattfinden. Im letzten Jahr wurden viele Parkplätze in der Stargarder Straße rund um die Gethsemanekirche aufgehübscht. In diesem Jahr zieht der Park(ing) Day in den Bezirk Mitte, genauer: an die Kreuzung Linienstraße und Tucholskystraße.

Aus dem Programm: es wird eine kleine Lesung geben, Musik macht das Duo „Hank O’Hare“, die Grüne Liga bietet eine Hofberatung „Grüne Höfe für ein gutes Klima“ und weiteres. Kommt vorbei!

Facebook event: PARK(ing) DAY Berlin 2014

Ort: Tucholskystraße Ecke Linienstraße in Mitte
Zeit: Freitag, 19. September von 10:00 bis 16:00 Uhr

Foto: Alle Macht den Rädern

Schwerpunktaktion der Polizei am 9. September

„Immer wieder lesen wir die schrecklichen Nachrichten: „Radfahrer verstirbt nach Verkehrsunfall“ oder „Radfahrer lebensgefährlich verletzt“. Schwerste Unfallfolgen können durch ein Fehlverhalten im Straßenverkehr verursacht werden. Um die Kraftfahrer für die besonderen Gefahren und Schutzbedürfnisse des Radfahrverkehrs zu sensibilisieren und die Fahrradfahrer von der Notwendigkeit zu überzeugen, durch regelkonformes und verantwortungsvolles Verhalten ihr eigenes Risiko als Verkehrsteilnehmer zu reduzieren, führt die Polizeidirektion 6 am 9. September 2014 eine Schwerpunktaktion an ausgewählten Örtlichkeiten durch. In der Zeit von 7 bis 22.30 Uhr wird es unter anderem verstärkt Kontrollen auf den folgenden Straßen geben:

  • Frankfurter Allee/Gürtelstr./Möllendorffstr.
  • Landsberger Allee/Storkower Str.
  • Marktstr./Kynaststr.
  • Lindenstr., Bahnhofstr. bis Am Bahndamm/Mahlsdorfer Str.

Besonderes Augenmerk wird dabei auf die Hauptunfallursachen, wie beispielsweise das Befahren von Gehwegen, die Benutzung von Radwegen in falscher Richtung, falsches Verhalten beim Einfahren in den Fließverkehr, die Problematik des toten Winkels oder die nicht angepasste Geschwindigkeit beim Heranfahren an Kreuzungen und Einmündungen, aber auch die Beeinflussung von Fahrzeugführern durch den Konsum von Alkohol oder anderer berauschender Mittel gelegt.“

Pressemeldung der Berliner Polizei Nummer 2081 vom 04.09.2014

Sonnabend, 6. September: Bikesmut im Eiszeit

Bikesmut ist eine Gruppe von Künstlern aus Oregon in den USA unter der Leitung von Reverend Phil, die seit Jahren die Grenzbereiche zwischen Radfahren und Sex auslotet. Zur Zeit sind die Fahrrad-Schmutz-Leute mit einem Kurzfilmfestival in Europa unterwegs. Am kommenden Sonnabend macht die Truppe im Kino Eiszeit in der Zeughofstraße in Kreuzberg Station. Gezeigt werden kurze Filme, die sich der Erotik des Radfahrens und aller damit verbundenen Phantasien widmen. Du wirst dein Fahrrad nach der Vorführung sicher mit ganz anderen Augen sehen, versprochen. Für die Tour wurden die besten Beiträge von Filmemachern aus der ganzen Welt ausgewählt.

Bikesmut
Zeit: Sonnabend, 6. September 2014 um 22:00 Uhr
Ort: Kino Eiszeit
Zeughofstr. 20
2. Hinterhof / 1. Stock
Eintritt 5 Euro und ab 18 Jahren!

14. September: Fahrrad-Klassik-Markt in Spandau

Der Verein „Historische Fahrräder Berlin e.V.“ ist eine Gruppe von fahrradbegeisterten Sammlern und Restauratoren. Die Freunde alter Räder trifft sich einmal im Monat zum Klönschnack, bestreitet Messeauftritte in historischen Kostümen und veranstaltet einmal im Jahr einen Sammlermarkt.

Der nächste Flohmarkt für klassische Velos, Teile und Zubehör findet am Sonnabend Sonntag, dem 14. September in Spandau in Ulis Fahrradladen statt. Eine Standgebühr wir nicht erhoben. Anmeldung über Ulis Fahrradladen (030-336 69 78) oder info@historische-fahrraeder-berlin.de.

4. Fahrrad-Klassik-Markt
Ort: Ulis Fahrradladen
Jagowstraße 28
13585 Berlin/Spandau
Zeit: Sonntag, 14. September 2014 von 10:00 bis 17:00 Uhr

13. September: Fahrradflohmarkt in Friedrichshain

Am Sonnabend, dem 13. September, wird in der Jägerklause in der Grünberger Straße zwischen 13:00 und 19:00 Uhr der Fahrradflohmarkt „Used Fun“ veranstaltet. Verkäufer zahlen ein Tischgeld von fünf Euro, bitte unter info@usedfun.de anmelden, da die Zahl der Verkaufstische begrenzt sind.

 

Besucher kommen gratis rein und das hoffentlich in Massen. Dazu gibt es Bier und Burger, Musik und Stimmung.

Fahrradflohmarkt Used Fun
Zeit: Sonnabend 13. September von 13:00 bis 19: Uhr
Ort: Jägerklause
Grünberger Straße 1
10243 Berlin

Heute 20:00 Uhr ab dem Mariannenplatz: CM

Heute ist Fahrradfreitag, an dem sich diejenigen Leute um acht auf dem Mariannenplatz treffen, die sich für bessere Bedingungen für Radfahrer einsetzten. Critical Mass in Berlin, das sind zwanzig bis dreißig Kilometer auf glattem Asphalt bei endloser Grüner Welle im Windschatten der Mitfahrer. Kurz: Critical Mass ist Radfahren in seiner schönsten Form. Wie krass das abhebt vom „normalen“ Radfahren, bemerkt man immer, wenn man von der CM abbiegt und die letzten fünf/sechs Kilometer allein oder zu zweit zurückfährt. Da ist sie dann wieder, die Berliner Fahrradinfrastruktur, die Radfahrerschikanen ohne Ende.

Nachtrag vom 31.08.2014:
Hier ein Fünf-Minuten-Film über die August-CM.

Schrotträder im öffentlichen Raum

Eine der unschönen Begleiterscheinungen des Fahrradbooms sind die vielen Schrotträder, die Fahrradbügel blockieren.

 

Am Bahnhof Alexanderplatz befindet sich zwischen dem Bahnhofsgebäude und dem Kaufhaus eine Fahrradabstellanlage mit insgesamt 54 Bügeln. Unter der Woche sind alle Parkplätze dieser Anlage restlos besetzt. Am Sonntag um 14:00 Uhr standen dort lediglich 71 Fahrräder. Davon hatten 18 Räder keine Luft im Hinterreifen, das ist ein Anteil von 25,3 Prozent an allen Velos.

 

Das Ordnungsamt Mitte hat einen Mitarbeiter, der sich um verwahrloste Fahrräder kümmert. Die betreffenden Räder werden mit einer gelben Banderole versehen, auf denen angekündigt wird, dass die Velos nach einer Wartezeit von drei Wochen von der BSR entsorgt werden. „Es kann nur ein wenig dauern, weil der Ordnungsamtsmitarbeiter zur Zeit überlastet ist.“

8. August: Schraub-mit-Aktion

Der VCD Nordost lädt zusammen mit der Bike-Kitchen-Northeast und BikeAid Berlin und denTeilnehmenden der VCD Radbegegnung zu einer gemeinsame Fahrrad-Reparier-Aktion ein. Die Idee ist, gemeinsam Räder zu reparieren und dabei auch Zeit zum kennenlernen zu haben. Die reparierten Räder werden anschließend der interkulturellen Begegnungsstätte Luisenkulturgarten sowie Flüchtlingen übergeben. Termin ist Freitag den 8. August, von 15:00 bis 18:00 Uhr. Wir treffen uns in der Kiefholzstraße 74 in 12057 Berlin. Anschließend gibt es ein gemeinsames Abendessen im Luisenkulturgarten, Lilienthalstraße 7, 10965 Berlin. Wer mitschrauben will, alte Fährräder oder Fahrradteile spenden will, kann sich unter bike@vcd-nordost.de anmelden.

Trauer um getötete Radfahrerin

Am Mittwoch um 7:00 Uhr wurde eine 39-jährige Radfahrerin an der Kreuzung Karl-Marx-Allee und Straße der Pariser Commune von einem rechtsabbiegenden LKW überfahren und starb an der Unfallstelle.

Flächen-Gerechtigkeits-Report für Berlin vorgestellt

Nur 3% der Berliner Straßenflächen stehen Radfahrern zur Verfügung, 19 mal mehr dagegen den Autofahrern. Tatsächlich wird aber nur noch jeder dritte Weg in Berlin mit dem Auto (33%) zurückgelegt, 15% bereits mit dem Rad. Soll das Fahrrad-Ziel des Berliner Senats erreicht werden, sind die Radverkehrsflächen um 600% auszubauen. Das sind die Ergebnisse eines heute veröffentlichten Flächen-Gerechtigkeits-Report.

Studierende der Berliner Best-Sabel-Hochschule haben in einem Projekt fast 200 Berliner Straßen mit Zollstock, Excel und GoogleMaps vermessen. In den Stadtteilen Lichtenberg, Friedrichshain, Prenzlauer Berg, Mitte, Kreuzberg, Neukölln, Zehlendorf, Wilmersdorf, Tiergarten und Wedding wurden jeweils etwa zwanzig Straßen untersucht. Hier das Ergebnis der Analyse dargestellt in einer Tortengrafik:

Nur 3% aller Verkehrsflächen sind für das Fahrrad vorgesehen. Dem steht ein Radverkehrsanteil von 15% aller Wege gegenüber. Für den Autoverkehr sind 58% aller Verkehrsflächen vorgesehen, obwohl der Wegeanteil nur noch bei 33% liegt. Allein 19 Prozent der gesamten Verkehrsfläche ist für parkende Autos reserviert, das ist sechs mal mehr als für den Radverkehr in Berlins Straßen vorgesehen ist. 13 mal mehr Fläche ist für Pkw-Fahrer zum Fahren gegenüber Radfahrern reserviert. Summiert man Parken und Fahren, wird der Unterschied noch klarer: 19 mal mehr Fläche haben Pkw-Fahrer gegenüber Rad-Fahrern zur Verfügung.

Agentur für clevere Städte: Pressemeldung
Agentur für clevere Städte: Wem gehört die Stadt? Der Flächen-Gerechtigkeits-Report (pdf-Dokument)

Velo Berlin und Berliner Fahrradschau 2015 am selben Wochenende

Leute von außerhalb, die extra wegen einer Fahrradmesse nach Berlin kommen, können sich freuen: die beiden großen Fahrradmessen in Berlin werden am Wochenende 21. und 22. März 2015 stattfinden. Bisher wurden beide Messen im März veranstaltet, jedoch im Abstand von vierzehn Tagen. Ein gemeinsamer Messetermin im nächsten Jahr kann Synergieeffekte bringen, nicht auszuschließen ist aber, dass der Konkurrenzdruck zwischen Velo und Fahrradschau zunimmt.

Via: BikeBlogBerlin bei Facebook

Radfahren in Berlin im Tagesablauf

Human ist eine Smartphone-Applikation, die die Menschen animieren will, sich täglich mindestens dreißig Minuten zu bewegen. Die App trackt die Aktivität des Users – sei es Gehen, Laufen oder Radfahren – und schickt die gewonnenen Daten nach hause. Aus den Aktivitätsprotokollen von mehr als 250.000 Benutzern der App wurden kleine Animationen, die zum Beispiel das Radfahren im Verlauf von 24 Stunden in einer Stadt dokumentieren. Hier ein 30-Sekunden-Spot, der die Aktivität Radfahren in Berlin im Tagesablauf zeigt. Je stärker ein Straßenzug befahren wird, desto heller leuchtet er auf.

Auffällig ist, dass die App in den Bezirken Mitte, Kreuzberg-Friedrichshain und Pankow deutlich stärker genutzt wird als in den westlichen Bezirken. Einzelne Straßen zeigen ein signifikantes Aktivitätsmuster. So wird der Straßenzug Potsdamer und Hauptstraße als Arbeitsweg genutzt, hauptsächlich zwischen sieben und neun Uhr sowie ab 15:00 Uhr. In der ganzen Stadt wird der von Human aufgezeichnete Radverkehr ab 20:00 Uhr deutlich geringer und reduziert sich am späten Abend auf den Verkehr zwischen den Feierkiezen in Kreuzberg und Neukölln.

Human: Human data shows how we move in cities.