unterwegs

Berliner Fahrräder aus dem KEIRIN cycle culture café (darunter ein Rad von Nico Bonnano) und Bilder des Künstlers Eici Sonoda zeigt die Ausstellung „unterwegs“, die ab kommenden Sonnabend bis Anfang Januar in der Galerie des Café Kohi gezeigt wird.

Unterwegs mit dem Fahrrad. Das Fahrrad verbindet beide.

Das Keirin ist einer der schönsten Fahrradläden der Stadt. Hier trifft die Fahrrad-Kultur zusammen. Wer Fahrräder liebt, sollte diesen Laden kennen! Neben dem hauseigenen Kaffee „messenger- by passenger“ findet man hier immer Inspiration und News rund ums Bike. -bunt und international, since 2004-

Auch der Künstler Eici Sonoda war stets mit dem Fahrrad unterwegs, immer auf der Suche nach dem passenden Motiv. Fahrräder tauchen auch in seinen Ölbildern auf. Sie prägen das Berliner Stadtbild und bilden neben der U+S-Bahn spannende Kompositionen in seinen Bildern.

Zeiten: 7. November 2016 bis 6. Januar 2017
Öffnungszeiten: Mo – Fr 10 – 17 Uhr
Ausstellungseröffnung am 5. November 2016 ab 20:00 Uhr

Ort: Café Kohi
Rungestr. 20
10179 Berlin
Mitte

Facebook-event

Kopenhagen (19 Mio.), Groningen (85 Mio.) und Berlin (? Mio.)

Zur Zeit scheinen sich viele Städte zu überbieten in den Anstrengungen für den Radverkehr. In Kopenhagen wurde gerade ein Budget von 19 Millionen Euro für das kommende Haushaltsjahr beschlossen, um die Bedingungen für das Radfahren noch angenehmer zu machen. Mit dem Geld sollen veraltete Radwege ein upgrade erhalten, Schulwege sollen sicherer werden und mehr und bessere Fahrradabstellplätze sollen an Mobilitätsstationen entstehen. Ebenfalls sehr viel will die niederländische Stadt Groningen investieren. In den kommenden fünf Jahren soll für eine Gesamtsumme von 85 Millionen Euro ein Fahrradtunnel gebaut werden, neue Fahrradstraßen angelegt werden, 5.000 zusätzliche Fahrradparkplätze entstehen und die Fahrradhauptrouten sollen im Winter schneefrei gehalten werden.

Und Berlin? Hier muss man die Gespräche zur Regierungsbildung abwarten. Vielleicht können sich die künftigen Koalitionspartner darauf einigen, bereits jetzt ein Schild an der Beusselstraße am Eingang zum Berliner Großmarkt aufzustellen: „Achtung! Radfahrer kreuzen“.

Cycling Industry News: Copenhagen granted near €19 million for cycling upgrades in 2017 budget
ECF: Groningen spending €85,000,000 on cycling

14. Radtote in Berlin im Jahr 2016

Gestern starb eine 32 Jahre alte Radfahrerin in der Beusselstraße, nachdem sie von einem rechtsabbiegenden Lastkraftwagen überfahren worden war. Mit der jungen Frau sind bereits 14 Radfahrer in diesem Jahr auf Berliner Straßen umgekommen. Wir wollen nicht weiter hinnehmen, dass in jedem Jahr mehr Radfahrer zu Tode kommen. Kommt heute um 19:30 Uhr zu einer Mahnwache an der Beusselbrücke, um unserer Trauer Ausdruck zu verleihen und die Politiker in dieser Stadt aufzufordern, endlich wirkungsvolle Maßnahmen zu regreifen, damit das sinnlose Sterben ein Ende hat.

Montag, 24. Oktober 2016 um 19:30 Uhr: Mahnwache an der Beusselbrücke vor dem Eingang zum Berliner Großmarkt

Neuköllner Stickoxid- und Feinstaubwarnsystem

In Berlin sind insgesamt 16  Anlagen an vielbefahrenen Hauptstraßen installiert, um täglich Messungen von Stickoxid und Feinstaub durchzuführen. Die Daten werden am Folgetag vom Umweltbundesamt (UBA) veröffentlicht. Danach passiert mit den Messwerten nichts mehr, obwohl die Kommune eigentlich verpflichtet ist, wirkungsvolle Maßnahmen zu ergreifen, wenn die Messergebnisse über den in der EU zulässigen Höchstwerten liegen.

Die „Initiative Fahrradfreundliches Neukölln“ will das nicht weiter einfach hinnehmen und hat das mehrsprachige „Neuköllner Stickoxid- und Feinstaub-Warnsystem (NSFW)“ ins Netz gestellt. Auf ihrer Seite kann man die dem Wohnort oder dem Arbeitsweg nächstgelegene Messstelle ermitteln und die aktuellen Daten dieser Messstelle auslesen. Neben den aktuellen Werten werden auch die Durchschnittswerte sowie die Tage, an denen die Grenzwerte in den zurückliegenden zwölf Monaten überschritten wurden, dargestellt. Außerdem erhält man automatisch Warnmeldungen per E-Mail, wenn eine Messstation nahe des Wohnortes einen zu hohen Messwert registriert.

„NSFW möchte die Bevölkerung nicht nur informieren, sondern auch zum Protest gegen die dauerhafte Luftverschmutzung aufrufen“, sagt Yvonne Hagenbach vom Netzwerk Fahrradfreundliches Neukölln. „Denn Politik und Verwaltung bleiben trotz der Gesundheitsrisiken der hohen Luftverschmutzung tatenlos“, so Hagenbach weiter. Während beispielsweise in Stuttgart seit Anfang dieses Jahres an besonders schadstoffreichen Tagen Feinstaubalarm ausgelöst werde und die Menschen zum Autoverzicht aufgerufen werden, mache die Berliner Verwaltung nichts.

Initiative Fahrradfreundliches Neukölln
Initiative Fahrradfreundliches Neukölln: Neuköllner Stickoxid- und Feinstaub-Warnsystem

Radverkehr in Berlin im September 2016

Der September 2016 zeigte sich in Berlin mit einer langanhaltenden Hochdruckzone und durchweg hohen Temperaturen. Das Thermometer stieg verlässlich auf über zwanzig Grad, Regen gab es wenig und nur an zwei Tagen in der Mitte des Monats.

Das gute Spätsommerwetter spiegelt sich auch in den Zahlen der automatischen Radverkehrszählstellen. An allen zehn Radfahrerzählstellen zusammengenommen wurden im September 2016 exakt 1.633.863 Radfahrer gezählt. Verglichen mit dem September 2015 (1.346.940 Radfahrer) ist das eine Zunahme um 21,3 %. Dieser Anstieg führte dazu, dass an sieben der zehn Radzählstellen der September 2016 der Rekordmonat aller gemessenen Monate ist. Auf der Oberbaumbrücke wurden zum Beispiel im vergangenen Monat 414.804 Menschen auf Fahrrädern registriert, ein Jahr zuvor waren es noch 332.155 Radfahrer. Das ist umso bemerkenswerter, als normalerweise in den Monaten Juni, Juli und August die stärksten Radverkehrsmengen gezählt werden.

Kombiniert man die objektiven Zahlen der Zählstellen mit den Ergebnissen der händischen Radverkehrszählungen, die in den vergangenen Jahrzehnten durchgeführt wurden, dann ergibt sich daraus, dass der Radverkehr in Berlin im September 2016 sein stärkstes Volumen seit Anfang der sechziger Jahre hatte.


Entwicklung des Fahrradverkehrs in Berlin von 1951 bis 2015

Größere und lesbare Version dieser Grafik bei: Fahrradverkehr-Pegelzählungen Berlin Jahresbericht 2015, Seite 3 (pdf-Dokument)

Senatsverwaltung für Stadtentwicklung: Automatische Dauerzählstellen für den Radverkehr in Berlin

Fahrradklimatest Nummer sieben

Der ADFC-Fahrradklima-Test ist die größte Befragung zum Radfahrklima weltweit und wird in diesem Jahr zum siebten Mal durchgeführt. Zuletzt waren Deutschlands Radfahrer vor zwei Jahren aufgefordert worden, das Fahrradklima in ihrer Stadt zu bewerten. Mehr als hunderttausend Menschen nahmen am Test teil und vergaben teils gute, teils schlechte Noten. Die 3.814 Berliner Radfahrer bewerteten ihre Stadt mit einer Gesamtnote von 4,1 negativ, in der Rangfolge der Städte größer als 200.000 kam Berlin auf Platz 30 von 39 Städten.

Nun also wieder die Frage, ob Berlin ein Herz für Radler hat. Meine Selbstbefragung, was sich in den letzten zwei Jahren in Berlin verändert hat, ergab folgende Punkte:

Neue Fahrradstraßen? Keine.
Neue Fahrradwege? Radweg Berlin-Leipzig zwischen Gleisdreieck und Südkreuz.
Neue Abstellanlagen?`Geht schleppend voran, aber immerhin voran.
Neue Straßenmalerei? Vielleicht 10 Kilometer?
Beseitigte Unfallschwerpunkte? Moritzplatz?
Oberflächenqualität der Radwege? Unverändert schlecht.
Fahrradklima zwischen Verkehrsteilnehmern? Schlechter geworden
Neue Fahrradwegweisungen? Gefühlt relativ viele.

Insgesamt würde ich Berlin wieder die gleiche Note wie vor zwei Jahren geben. Bisher haben 879 Berliner Teilnehmer ihre Stimme abgegeben. Deshalb ran an die Tasten, dauert nur zehn Minuten und tut nicht weh! Die Abstimmung ist noch bis zum 30. November offen.

Fahrradklimatest

Ergebnisse der automatischen Radzählstellen in Berlin sind jetzt tagesaktuell abrufbar

Ab heute veröffentlicht die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung die Daten der zehn automatischen Radverkehrszählstellen zeitnah. Das heißt, dass die Ergebnisse einen Tag nach der Messung tage-, wochen oder monatsweise online abrufbar sind.

In den vergangenen Jahren hatte der Senat damit begonnen, automatische Radverkehrszählstellen zu installieren. Sie sollen die händischen Radverkehrszählungen ersetzen, die 20 Jahre an acht Stellen in der Stadt einmal im Monat durchgeführt wurden. Damit die Daten der manuellen Zählungen vergleichbar waren, wurden sie in einem recht komplizierten Verfahren wettermäßig angepasst. Je nachdem, ob es am Zähltag zu warm oder zu kalt war, nasser oder trockener als statistisch erwartbar, wurden die echten Daten mit einem Wetteraufschlag oder -abschlag versehen. Diese statistischen Kunstgriffe fallen durch die kontinuierliche Zählung an automatischen Zählstellen weg. Jetzt kann man einen Tag später wirklich feststellen, ob und wie sehr ein verregneter Tag die Radfahrer dazu bringt, auf alternative Verkehrsmittel umzusteigen.

Die Daten der automatischen Zählstellen liegen für 265 Tage vor, das ist die Zeit zwischen dem 1. Januar 2016 und gestern. Damit ist es noch nicht möglich, Vergleiche zu den Vorjahren zu ziehen, aber mit jedem Tag wird das Datenmaterial reicher und aussagekräftiger. Hier die Rangliste der Fahrradzählstellen mit den kumulierten Radfahrerzahlen seit Anfang 2016:

Auf der Oberbaumbrücke fuhren seit Jahresbeginn  2.598.010 Radfahrer, das sind 9.841 Radfahrer durchschnittlich. Gestern waren es 13.770.

Zusätzlich zu den schon arbeitenden zehn Radzählstellen sollen bis Ende des Jahres folgende weitere Zählstellen in Betrieb gehen:

Mariendorfer Damm (Tempelhof-Schöneberg)
Maybachufer (Neukölln)
Berliner Straße (Pankow)
Frankfurter Allee (Friedrichshain-Kreuzberg)
Klosterstraße (Spandau)
Breitenbachplatz Steglitz-Zehlendorf
Kaisersteg (Treptow-Köpenick)

Senatsverwaltung für Stadtentwicklung: Automatische Dauerzählstellen für den Radverkehr in Berlin

Lastenrad gestohlen

Stolen! Samstag gegen 18.30 Uhr in Alt-Treptow (Kiefholzstraße/Wildenbruchstraße) und von dort in Richtung Kreuzberg/Neukölln gefahren: Ein brandneues Winther Kangaroo Luxe mit E-Antrieb – wahrscheinlich das einzige Modell in ganz Berlin. Rahmennummer: WAYA 3642K – steht auch gut sichtbar vorne auf einem Nummernschild. Wer es sieht oder gefunden hat bitte bei Arne melden: 0178 / 2843743

Großes Foto des Lastenrades

Radverkehrszählung in Berlin bereits vor achtzig Jahren

Radverkehrszählungen scheinen in Berlin ein recht alter Hut zu sein. Der Twitterer Museum Radverkehr hat diese Grafik aufgetan, die die Ergebnisse der Radverkehrszählung 1936/1937 visualisiert. Gezählt wurde in der Zeit zwischen dem 1. April 1936 und dem 30. September 1937 der gesamte Radfahrverkehr in beiden Richtungen zwischen 6:00 und 20:00 Uhr. Die zwölf Zählpunkte befanden sich kreisförmig um das Zentrum etwa auf der Höhe des Berliner S-Bahn-Rings. Leider enthält die handschriftlich erstellte Grafik keine aussagekräfigen Zahlenwerte. Lediglich der Vergleichsbalken, der Werte bis 12.000 Radfahrer (pro Tag) abbildet, lässt vermuten, dass die gezählten Radfahrer an manchen Messpunkten werktäglich zwischen 15 und 20.000 Radfahrern liegen, zum Beispiel an der Hauptstraße in Schöneberg.

Grafik Radverkehrszählungen 1936/1937 im Original

Presseschau zum ADFC-Vorschlag für Radschnellwege in Berlin

Die gestrige Vorstellung geeigneter Strecken für Radschnellwege in Berlin hat ein reges Presseecho gefunden. Eine kleine Auswahl:

Morgenpost: Grüne fordern Ausbau der Fahrrad-Schnellwege in Berlin 
Berliner Zeitung: Berlin bekommt schnelle Radwege – aber erst ab 2019 
Berliner Zeitung: Grafik aller vorgeschlagenen Radschnellwege 
Morgenpost: Zwölf Radschnellwege für Berlin gesucht 
taz: Warum nicht nah am Wasser bauen?
RBB24: Expressradeln in die Mitte Berlins 
Berliner Kurier: Pendeln per Pedal So wird Berlin zum Rad-Paradies 
Tagesspiegel: Radschnellweg wird Stammbahn wiederbeleben (Beitrag der CDU-Mitglieder Wellmann, Heilmann und Escher)
Tagesspiegel: Berlin sucht den Super-Radweg 

ADFC präsentiert Vorschläge für Berliner Radschnellwege

Vor einigen Wochen hatte der Berliner ADFC alle aufgerufen, geeignete Radschnellrouten für Berlin zu finden. Die potentiellen Schnellwege sollten eine Reihe von Bedingungen erfüllen. Sie sollten mindestens vier Meter breit und fünf Kilometer lang sein, wenig Kreuzungen, wenig enge Kurven und wenig starke Steigungen haben. Einsendeschluss für den Ideenwettbewerb war der erste 1. Juli 2016. Heute hat der ADFC das Ergebnis des Wettbewerbs präsentiert und stellt es zur Diskussion. Eingereicht haben neun Personen oder Gruppen insgesamt 15 Vorschläge für Radschnellwege.

Es fällt auf, dass viele Schnellwege in der Mitte Berlins starten und entlang dicht bebauter Gebiete radial nach außen führen. Ein Schnellweg dieses Typs ist der Panke-Trail, der den ersten Preis des ADFC erhalten hat. Der Panke-Trail beginnt an der Bernauer Straße am Südende des Mauerparks und folgt auf den ersten beiden Kilometern dem Mauerradweg nach Norden. Das ekelhafte Kopfsteinpflaster im Mauerpark soll im Zuge des Ausbaus des Mauerparks umfahren werden. Nördlich der Bornholmer Straße verlässt der Panke-Trail den Mauerradweg und führt konsequent entlang der S-Bahn der Stettiner Bahn bis nach Buch. Die gesamte Strecke ist 13,3 Kilometer lang, verbindet die Ortsteile Buch, Karow, Blankenburg, Heinersdorf sowie Französisch-Buchholz mit Pankow und dem Bezirk Mitte. Da der vorgeschlagene Radschnellweg fast kreuzungsfrei und schnurgerade ist, wird mit einer Reisezeit von einer knappen Stunde zwischen Buch und dem Berliner Zentrum gerechnet.

Panke-Trail bei GPSies

Das Netzwerk Fahrradfreundliches Neukölln griff mit seinem Vorschlag Radschnellweg Neukölln den zweiten Preis ab. Die 15,38 km des Neuköllner Vorschlags bestehen aus zwei Strecken. Die erste Strecke verbindet den Lausitzer Platz über Görlitzer Park mit dem Hafen Britz und mündet dann in den Radweg am Teltowkanal, sodass man nahezu kreuzungsfrei von Adlershof/Rudow nach Kreuzberg kommt. Nach Einschätzung des ADEFC ist die zu erwartende Nachfrage nach dieser Verbindung gut. Nicht ganz so gut weg kommt der zweite Pfad des Vorschlags. Er folgt ab der Neuköllnischen Allee dem S-Bahnring und führt bis zum Tempelhofer Damm.

Radschnellweg Neukölln bei GPSies

Dritter Preis: Radschnellweg Nord. So wie der erste Preis nach Nordosten und der zweite Preis nach Südosten aus der Stadt herausführen, so führt der dritte Preis radial nach Nordosten und zwar parallel zur S1 von Wilhelmsruh nach Frohnau. Nach Aussage der Jury ist der Aufwand für diese attraktive 6,5 Kilometer lange Verbindung allerdings nicht unerheblich. Sechs Brücken sind zwar vorhanden, sechs weitere aber müssten neu gebaut werden.

Die Jury des ADFC vergab einen weiteren Sonderpreis für eine interessante Version von Radschnellwegen. Henry de Vries schlägt gleich ein ganzes Netz von Fahrradschnellwegen auf breiten Magistralen vor, die das Westend mit Friedrichsfelde, Weißensee mit Friedenau und das Afrikanische Viertel mit dem Böhmischen Dorf in Neukölln verbinden.

Sonderpreis: Radschnellwegnetz in Mittellage

Das so entstandene Netz hätte eine Gesamtlänge von 18 Kilometern und würde auf sehr breiten Straßen grundsätzlich in Mittellage geführt werden. Einschätzung der Jury: „Näher beschrieben ist insbesondere die Route von Westend nach Friedrichsfelde. Die Ost-West-Achse vom Theoder-Heuss-Platz bis zum Kleinen Stern/Bellevueallee ist der Abchnitt, der vom Verfasser näher betrachtet wurde. Unter Bezug auf den historischen Querschnitt bis 1936 wird für Kaiserdamm und Bismarckstraße ein Vorschlag für eine Radschnellroute in Mittellage gemacht. Vorteil einer Route in Mittellage ist die geringe Anzahl an einmündenden Straßen. Zu prüfen wäre die Möglichkeit, die Zahl der Kreuzungen zu reduzieren und teilweise durch U-Turns zu ersetzen.“

Neben den mit Preisen bedachten Vorschlägen für Radschnellwege durch Berlin gab es eine ganze Reihe von weiteren interessanten Vorschlägen. Ein Vorschlag verbindet das Charlottenburger Tor mit Neukölln durch einen Radweg im Landwehrkanal. Richtig gelesen, der Radweg soll im und nicht neben dem Landwehrkanal entstehen. Realisiert werden soll das durch Teilverfüllung des Kanals sowie durch eine Führung auf Stegen knapp oberhalb des Wasserspiegels.

Radschnellweg im Landwehrkanal

Der Wettbewerb hat gezeigt, dass es eine Fülle von Möglichkeiten gibt, Radschnellrouten durch Berlin zu führen, die den Radverkehr in dieser Stadt auf eine neue Stufe heben würde.

ADFC: Ideenwettbewerb Deine Radschnellroute
ADFC: Übersichtskarte und alle Jurybewertungen (Ordner mit pdf-Dokumenten)

Sit-in vor der CM

Für heute Abend ruft eine neu gegründete Bürgerinitiative Oranienstraße zu einem kurzen Sit-in vor Beginn der Critcal Mass ein. Grund ist die Untätigkeit und Unfähigkeit des Senats in der„Radfahrerhölle Oranienstraße“. Die Oranienstraße war im Online-Dialog des Senats zur Radverkehrssicherheit im Jahr 2013 denkbar schlecht abgeschnitten und wurde in die Top-5-Gefährdungsstellen von Berlin gewählt. Nicht nur die Sicherheit ist hier gefährdet, auch die Pünktlichkeit der BVG leidet massiv unter Zweite-Reihe-Parkern. Der Volksentscheid Fahrrad unterstützt mit dem Sit-in die BI Oranienstraße, die Radwege und Tempo 30 fordert. Das Sit-in soll ab 19:30 Uhr in der Oranienstraße vor dem Fahrradladen Zentralrad (O-Straße 21) zwischen der Adalbertstraße und dem Heinrichplatz stattfinden und um 20:15 Uhr beendet sein, rechtzeitig, bevor die übliche Freitags-CM um 20:00 Uhr auf dem Heinrichplatz startet.

Initiative Volksentscheid
Initiative Volksentscheid Fahrrad: Aufruf zum Sit-in

Art Spin Berlin 2016

Am Freitag, dem 5. August 2016 bietet Art Spin Berlin die dritte Fahrradtour zu zeitgenössischer Kunst im öffentlichen Raum. Bereits in den beiden vergangenen Jahren hatte Art Spin Hunderte von Radfahrern auf den Radtouren durch Lichtenberg und durch den Berliner Südosten begeistert. In diesem Jahr führt die Kunsttour auf Fahrrädern vom Invalidenpark nahe des Hauptbahnhofs über 13 Kilometer Richtung Wedding und Moabit. Enden wird die Tour im „Zentrum für Kunst und Urbanistik“ auf dem Gelände des des ehemaligen Güterbahnhofs Moabit.

Mit dabei wird das Berlin Bicycle Bell Orchestra sein. Das Orchester soll den Queen-Hit „Bicycle Race“ auf der Fahrradtour spielen. Dafür werden noch Mitspieler mit Fahrrad und ausdruckstarker Fahrradglocke gesucht. Diie Generalproben für das Fahrradorchester finden einen Tag und zwei Stunden vor dem Event auf dem Invalidenpark statt. Weitere Infos dazu auf der Facebook-Seite von Art Spin Berlin. Ebenfalls dabei auf der Art Spin Tour ist wie in den letzten Jahren Musik von der Klara Geist Sound Factory.

Art Spin Berlin ist für alle offen, unabhängig von der eigenen Fitness oder Kunstkenntnis. Die Teilnehme ist spendenbasiert, der empfohlene Beitrag liegt bei 8,50 €.

Zeit: Freitag, 5. August 2016 ab 18:00 Uhr
Ort: Invalidenpark an der Invalidenstraße

Art Spin Berlin

CycleHack Berlin

Die CycleHack-Bewegung entstand vor zwei Jahren in Glasgow, als sich einige Leute trafen, um gemeinsam Ideen zu entwickeln, die das Radfahren für alle leichter machen sollen. Heute ist daraus ein CycleHack-Wochenende an 38 Orten auf mehreren Kontinenten geworden. Auch in Berlin gab es von Freitag bis Sonntag eine CycleHack-Premiere in der offenen Werkstatt FabLab auf dem Bötzow-Brauerei-Gelände.

Aus einer Vielzahl von Projektvorschlägen wählten die Teilnehmer fünf Aufgaben, um sich mit ihnen 48 Stunden zu beschäftigen. Eines der Projekte hieß „Dekoboko“, das japanische Wort für „uneben“. Aufgabe war, die Fahrbahnbeschaffenheit der Fahrradinfrastruktur zu messen und zu dokumentieren.

Mit dem Oberrohr eines Fahrrads wurde ein Beschleunigungssensor fest verbunden, der die Erschütterungen beim Radfahren maß und sie auf einer Karte verortete. Der am Wochenende gebaute Prototyp wurde rund um den Veranstaltungsort getestet. Die nächste Grafik zeigt die protokollierten Testfahrten im Kollwitzkiez zwischen den Magistralen Prenzlauer Allee rechts Richtung Nordosten und der Schönhauser Allee links Richtung Norden, am unteren Bildrand befindet sich die Torstraße.

Eine ebene Fahrbahn wird grün markiert, je heftiger die Erschütterungen sind, desto röter werden die Messpunkte. Die Kopfsteinpflasterstraßen (Straßburger Straße, Kolmarer Straße, Rykestraße) sind tiefrot markiert, hellgrüne Punkte in der Wörther Straße, der Choriner, der Schwedter und der Torstraße zeigen eine erschütterungsfreie Fahrbahn an.

Andere Projektgruppen des Berliner CycleHacks bauten eine mobile Fahrradzählanlage mithilfe eines Druckschlauches, programmierten den Chatbot „BerlinBikeBot“ für den Messenger Telegram, der Daten von verschieden Seiten abgreift und sie an einer Stelle komprimiert zur Verfügung stellt, konstruierten ein „Smart Dynamo“, der über die Frequenz des Nabendynamos eine Geschwindigkeitsmessung erlaubt, analysierten Unfalldaten aus offenen Senatsquellen, um die Unfallhäufigkeit auf einzelnen Straßen im Zeitverlauf darzustellen. Eine letzte Gruppe zeigte, wie man aus einem Fahrrad in Minutenschnelle ein Windrad bauen kann. Alle diese Projekte zeigen, dass CycleHack Berlin seinem Motto „48 Stunden voller neuer Ideen für die Fahrradstadt Berlin.“ gerecht wurde.

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