Der Wetterbericht erwartet für kommenden Freitag eine Höchsttemperatur von 24 Grad und einen sonnigen Tag. Beste Bedingungen für eine entspannte Critical Mass, die wie immer am Freitag nach acht Uhr startet. In mäßigem Tempo (10 – 15 km/h) geht es dann durch die Stadt, jeder der mitfährt, ist für sich selbst verantwortlich. Bei Facebook gibt es bereits 137 Zusagen für die CMB.
Jahr: 2013
Cinema Politica Berlin zeigt: You Never Bike Alone
You Never Bike Alone ist eine Filmdokumentation über die Entwicklung der Critical Mass in Vancouver in Kanada. Der 80-Minuten-Film in englischer Sprache wurde von Robert Alstead im Jahre 2007 gedreht und kommt nun als Vorbereitung auf die Critical Mass am kommenden Freitag zur Aufführung.
Zeit: Montag, 22. April um 20 Uhr
Ort: Frühperle
Boddinstr. 57a
12051 Berlin (Neukölln)
Eisenbahn-Unterführung Alt-Stralau und Kynaststraße wieder eröffnet: Fußgänger und Fahrradfahrer haben das Nachsehen
Pressemitteilung der Initiativen rund ums Ostkreuz vom 21.04.2013
„Die Eisenbahn-Unterführung Alt-Stralau und der letzte Teil der Kynaststraße werden voraussichtlich am 22.4.2013 wieder eröffnet. Für Fußgänger und Fahrradfahrer ist nun unter der Brücke deutlich weniger Platz als vor dem Umbau vorhanden und durch unübersichtliche Spuraufteilungen steigt die Unfallgefahr. Die bereits 2011 erhobenen Forderungen der Bürgerinitiativen rund um das Ostkreuz nach sicheren Fuß- und Radwegen unter der Bahnbrücke wurden ignoriert: so wurde die Breite der Fußwege verringert und trotz enorm gestiegenen Radverkehr wurden nicht durchgängig Radspuren errichtet.
Die Unterführung Alt-Stralau ist die einzige direkte Verbindung von der Halbinsel Stralau Richtung Innenstadt und ist Teil der überregionalen Radroute TR4 (Südspange), die immer stärker frequentiert wird. Für zu Fuß gehende und Rad fahrende Kinder ist sie ein wichtiger Schulweg von und nach Stralau und sie ist für mobilitätseingeschränkte Personen der einzige auch im Winter nutzbare Zugang zum S-Bahnhof Treptower Park.
Vor der Sanierung gab es unter der Brücke auf der Nordseite einen separaten ca. 4 m breiten Fußgängertunnel, der auch von Radfahrern genutzt wurde und auf der Südseite einen durch Spritzschutz-Bleche von der Fahrbahn abgetrennten Fußweg. Nun befindet sich auf beiden Seiten Fußwege mit einer nutzbaren Breite von je ca. 1,55m. Der von der Innenstadt ankommende Radstreifen auf der Südseite endet direkt vor der Unterführung und wird Radfahrer dazu verleiten, den schmalen Fußweg zu benutzen. Auf der Nordseite von Stralau her ist nur ein gestrichelter Rad-Angebotsstreifen geplant, der eigentlich als Staufläche für den Autoverkehr konzipiert ist. Radfahrer werden hier sicher ebenfalls den Fußweg mitbenutzen und Konflikte mit den Fußgängern sind von vornherein vorprogrammiert.
Leider wurde unsere seit langem erhobene Forderung, an dieser Stelle einen Hochbord-Radweg zu bauen, ignoriert. Dies wäre an hier am übersichtlichsten, da unmittelbar vor und hinter der Unterführung Hochbord-Radwege gebaut wurden.
Auf der oberen Kynaststraße an der Kreuzung Marktstraße endet ein Fußweg nach wenigen Metern und auf einer Seite fehlt ein Radstreifen. Im übrigen Teil der Straße wurden nur gestrichelte RadAngebotsstreifen markiert, die vom Autoverkehr mitbenutzt werden können und kein Sicherheitsgefühl vermitteln.
Verwaltung und Politik zeigten sich nicht kooperativ und intransparent: Anfragen blieben unbeantwortet und Planungsänderungen wurden nicht mitgeteilt. Eine Bürgerbeteiligung zur Spuraufteilung gab es nicht.“
Radfahrerin von Lkw erfasst und 90 Meter mitgeschleift
„Schwer verletzt kam eine Radfahrerin heute früh nach einem Verkehrsunfall Reinickendorf in eine Klinik.
Die 52-jährige Frau war gegen 8.25 Uhr auf dem Radweg der Holzhauser Straße in Höhe der Auffahrt zur Stadtautobahn von einem abbiegenden Lkw erfasst und mehr als 90 Meter mitgeschleift worden. Anschließend war der Fahrer des Lastkraftwagens weitergefahren.
Durch Ermittlungen des Verkehrsunfalldienstes der Direktion 1 konnte der Lkw-Fahrer namhaft gemacht werden. Es handelt sich dabei um einen 23-Jährigen Mann aus Brandenburg.
Die Frau wird derzeit stationär behandelt. Die Auffahrt zur Stadtautobahn war bis 10.45 Uhr gesperrt. Die Ermittlungen zum genauen Unfallhergang dauern an.“
Pressemeldung der Berliner Polizei Nummer 0970 vom 19.04.2013 – 17:20 Uhr
Fahrradzukunft Ausgabe 15
Knapp ein Jahr nach der Nummer 14 ist vor einigen Tagen die 15. Ausgabe der Zeitschrift Fahrradzukunft erschienen.
Was steht drin? Zunächst eiunmal ein Nachtrag zum Schwerpunktthema der letzten Ausgabe: Fahrradhelme. In Nummer 14 hatten die Autoren Wolfgang Strobl, Ingo Keck, Jörg Ortlepp und Ervin Peters das Thema von unterschiedlichen Positiuonen aus beleuchtet. In der neu erschienen Nummer 15 kommt Juliane Neuß zu Wort: „Warum ich immer (noch) Helm trage“ heißt ihr Artikel, der die Helmdebatte ganz gewiss nicht abschließt.
Weiterhin hat Bernd Sluka die am 1. April in Kraft tretende StVO analysiert. Darin wurden gegenüber der letzten großen Änderung aus 2009 einige Neuheiten versteckt. Stephan Rohn ist ein Fan von Zweigang-Nabenschaltungen und stellt die Double-Speed-Naben von Sturmey Archer und SRAM vor. Sehr interessant klingt auch der Artikel „Praxistaugliche Verbundfederung“, ein Beitrag von Adrian Griffiths, der urspünglich in „Velovision“ erschien und von Heiner Schuchard ins Deutsche übersetzt wurde. Darin geht es um die Konstruktion eines vollgefederten Fahrrads nach Art der legendären Citroen-2CV-Federungen.
Räuber auf dem Fahrrad
Ein schönes Beispiel, wie man durch eine schiefe Formulierung gleich eine ganze Grupe diskriminieren kann, liefert heute die Berliner Polizei. Es geht um den Fall eines 22-Jährigen, der eine Serie von Raubüberfällen beging und gestern festgenommen wurde. Hier der Anfang der Pressemeldung der Polizei:
„Intensive Ermittlungen und mehrwöchige Fahndungsmaßnahmen der Kriminalpolizei der Direktion 6 und das hervorragende Erinnerungsvermögen eines Polizeiauszubildenden beendeten gestern Nachmittag das gesetzlose Treiben eines Handtaschenräubers. Ihm wird vorgeworfen, seit Ende Januar in acht Fällen ältere Frauen in diversen Ortsteilen von Köpenick, Treptow und Friedrichshain überfallen zu haben. Dabei hatte er sich ihnen von hinten auf einem Fahrrad genähert und die Handtaschen entrissen. Zum Teil erlitten die Opfer bei den Taten sturzbedingte, schwere Verletzungen, die Operationen und stationäre Behandlungen in Krankenhäusern notwendig machten.“
Im weiteren Verlauf der Pressemitteilung, die man hier nachlesen kann, wird geschildert, wie es zur Festnahme des Räubers kam. Die Überschrift der Meldung lautet „Radfahrer überfiel Seniorinnen – Raubserie aufgeklärt“.
Pressemeldung der Berliner Polizei Nummer 0856 vom 09.04.2013 – 11:10 Uhr
Kiez-Rad-Tour für den Erhalt des Hausprojekts Linie 206
Das Hauspojekt Linienstraße 206 (Linie 206) möchte mit euch auf die Straße gehen um entschlossen und kraftvoll für erhaltenswerte alternative Projekte und Häuser in Mitte und Prenzlauer Berg zu demonstrieren.
Es wird eine Kiez-Rad-Tour und eine Lauti-Tour mit Informationen zur aktuellen Situation, guter Musik und netten Leuten geben. Also schwingt euch auf’s Rad oder lauft mit uns durch die Straßen, um gemeinsam die Stadt zurück zu erobern!
Zeit: Samstag, 13.4.2013 um 17.00 Uhr
Ort: Linienstraße 206 (Ecke Kleine Rosenthaler Straße)
Neue Öffnungszeiten der Werkstatt
Liebe Leute!
Ab Mai haben wir neue Öffnungszeiten in der Werkstatt.
Mo: 11 – 19 Uhr
Di: 11 – 19 Uhr
Mi: 12 – 19 Uhr
Do: 11 – 20 Uhr
Fr: 11 – 19 Uhr
Sa: 11 – 16 Uhr
Die Öffnungszeiten des Verkaufsladens bleiben unverändert.
Viele Grüße, Euer Radspannerei-Team
Fahrradgaragen von Cervotec
Das Unternehmen Cervotec aus Münster fertigt seit 2007 Fahrradgaragen in eigener Manufaktur. Die Rahmenkonstruktion, Rückholfedern und bewegliche Teile der Bike Ports sind aus rostfreiem Edelstahl, die Beplankung besteht aus druckstabilem Kunststoff, wahlweise transparent, weiß oder farbig. In die Rahmenkonstruktion integriert sind Sicherheits-Schließzylinder, die die Garage verriegeln. Zum Öffnen und Entnehmen der Fahrräder lässt sich die vordere Haube leicht nach oben schieben. Durch seine Transparenz fügt sich der Fahrradunterstand unaufdringlich in seine Umgebung ein und ist optisch keine Barriere.
Garagen dieses Typs eignen sich meines Erachtens gut, im öffentlichen Straßenland aufgestellt zu werden. Ein Bewohnerparkausweis für ein Kraftfahrzeug kostet in einer Parkraumbewirtschaftungszone 20,40 Euro für zwei Jahre, im Monat fallen also Kosten in Höhe von 85 Cent für einen Autostellplatz an. Wenn sich sechs Fahrradeigentümer zusammentun, könnte ein witterungs- und vandalismusgeschützter Unterstand zu vertretbarem Preis auf auf die Straße vor dem Haus gestellt werden, vorausgesetzt, die Kommune erlaubt es, Autostellplätze in Fahrradparkplätze umzuwidmen. Eine abschließbare Cervotec-Fahrradgarage für sechs Räder kostet ungefähr 3.500,- Euro.
Fahrradgaragen von Cervotec können heute noch bis 18:00 Uhr auf der Messe VELO Berlin besichtigt werden.
Verkehrsunfall Oranienstraße Ecke Skalitzer
„Schwere Verletzungen erlitt eine Radfahrerin gestern Abend bei einem Unfall mit einem Bus in Kreuzberg. Gegen 18.30 Uhr fuhr die 28-Jährige mit ihrem Fahrrad in der Oranienstraße in Richtung Wiener Straße. Sie wurde von einem neben ihr fahrenden Reisebus erfasst, als der 40-jährige Fahrer mit diesem in die Skalitzer Straße abbiegen wollte. Die Frau geriet mit ihren Beinen unter einen Reifen des Busses und musste stationär in einem Krankenhaus aufgenommen werden. Die weiteren Ermittlungen hat der Verkehrsermittlungsdienst der Polizeidirektion 5 übernommen.“
Pressemeldung der Berliner Polizei # 0726 vom 22.03.2013 – 08:50 Uhr
Der Tagesspiegel schreibt in seiner Onlineausgabe kurz nach 8:00 Uhr: „Eine 28-jährige Fahrradfahrerin ist am Donnerstagabend gegen 18.30 Uhr von einem links abbiegenden Reisebus angefahren worden. Der Unfall ereignete sich laut Polizei auf der Oranienstraße Ecke Skalitzer Straße. Die 28-Jährige Frau wurde laut Polizeisprecher schwer verletzt und musste in einem Krankenhaus notoperiert werden.“
Der Tagesspiegel-Leser bob hat den Unfall anders erlebt: „ich kam ebenfalls mit dem rad unmittelbar nach dem unfall an die kreuzung. habe ihn aus der entfernung hören, aber nicht sehen können. so wie der bus dort stand, sah es klassisch nach abbiegeunfall aus. die frau wurde vom rechten vorderrad erfasst. sie wird sich wohl auf der „radspur“ geradeaus befunden haben und wurde vom busfahrer beim rechtsabiegen einfach übersehen.“
Rad-Recht fragt in einem Tagesspiegel-Kommentar noch einmal nach: „Zuweilen entsprechen die Unfallmeldungen des Tagesspiegel dem Wortlaut der Polizeimeldungen nahezu vollständig, manchmal weichen sie mehr ab. Beruhen die Meldungen immer primär auf direkter Kommunikation mit der Polizei oder werden zuweilen primär die Texte der Onlinemeldungen der Polizei bearbeitet und nur sekundär weitere Informationen bei der Polizei angefragt?“
Der Tagesspiegel antwortet direkt auf die Frage von Rad-Recht: „Vielen Dank für Ihre Frage. Unsere Redakteure und Polizeireporter telefonieren mehrmals täglich mit der Pressestelle der Berliner Polizei. Die Informationen, die sie dort bekommen sind die Grundlage für unsere Polizeimeldungen, weshalb die Informationen teilweise aktueller sind als die in den schriftlichen Mitteilungen auf berlin.de. Deshalb können die Schilderungen der Sachverhalte voneinander abweichen. Generell werden bei uns aber keine schriftlichen Pressemeldungen der Polizei übernommen und direkt veröffentlicht, vielmehr fließen die Informationen aus den Telefonaten in eigene Texte ein.“
ADFC über Fahrradunfälle in Berlin
Anlässlich der Aufstellung von 15 weißen Rädern an den Unfallstellen der 15 im vergangenen Jahr im Berliner Straßenverkehr getöteten Radfahrer hat der ADFC heute ein Hintergrundpapier zu den tödlichen Unfällen der Jahre 2008 bis 2012 veröffentlicht.
Die Auswertung zeigt, dass „Fehler beim Abbiegen“ durch Kraftfahrer mit weitem Abstand die meisten Unfälle verursacht. Drei Viertel dieser Unfälle werden durch Berufskraftfahrer im Lkw verursacht.
In dem 13-seitigen Papier werden auch Zahlen zur Verursacherquote genannt. Damit ist der Anteil der Unfälle gemeint, die eine spezifische Gruppe von Verkehrsteilnehmern verursacht, bezogen auf alle Unfälle, an denen diese Gruppe von Verkehrsteilnehmern beteiligt ist. Bei tödlichen Fahrradunfällen mit Beteiligung von Lkw liegt die Verursacherquote bei 95%. Anders ausgedrückt: „Lkw verursachen 95% der Radunfälle mit Todesfolge, an denen sie beteiligt sind (Berlin 2008-2012).“
Dagegen liegt die Verursacherquote von Radfahrern in Berlin zur Zeit bei 55%. In der letzten Zahl sind auch die Eigen- und Alleinunfälle eingeschlossen. Die Verursacherquote von Radfahrern liegt seit einem Jahrzehnt konstant auf diesem Niveau beziehungsweise ist leicht rückläufig. Die Zahlen belegen keine „Verrohung der Sitten“ im Straßenverkehr, die häufig insbesondere Radfahrern zugeschrieben wird.
Grafik: ADFC
ADFC: 15 Geisterräder für 15 getötete Radfahrer 2012
ADFC: Fahrradunfälle mit Todesfolge 2008 bis 2012 Analyse, Ursachen, Hintergründe
Mr Fibby’s musical bicycle
Musik nach Art einer Spieluhr angetrieben von einem Fahrrad. Instrument und Stück wurden konstruiert, komponiert und gespielt vom australischen Musiker Sam King.
[via]
Fahrradcodierung im Rahmen der Aktion „Fairrad“ – Faires Radfahren in Berlin Mitte
Die Aktionswoche „Fairrad“ der Berliner Polizei beginnt am 18.3.
Ihr wisst sicherlich was solche Aktionswochen neben Fahrradcodierung und
Überprüfung der Verkehrstauglichkeit mitgebrachter Fahrräder noch mit sich bringen, „Aufklärungsarbeit“.
Falls jemand sein Fahrrad codieren lassen will, bietet die Polizei am 18.3. von 10.00 – 14.00 Uhr,vorm Polizeiabschnitt 31 in der Brunnenstraße 175 in Mitte, die Gelegenheit dazu.
Ich weiss nicht, was ich von den Erfolgssaussichten der geplanten Aufklärung an den Unfallschwerpunkten halten soll.Die wenigsten Verkehrsteilnehmer werden sich ohne Zwang die Zeit für eine Belehrung nehmen, aber mehr Wissen in den Köpfen kann erstmal nicht schaden.
Wünschen wir der Berliner Polizei also reges Interesse der aufzuklärenden Fahrzeugführer.
Pressemitteilung der Polizei auf berlin.de
Man kann sein Fahrrad auch abseits solcher Aktionen beim ADFC Laden in der Brunnenstraße codieren lassen.
Der Pedelec-Korridor Berlin-Brandenburg
Im Mai 2011 beschloss die Bundesregierung, dem darbenden Markt für elektrisch angetriebene Autos auf die Beine zu helfen. Das „Schaufenster Elektromobilität“ sollte dafür sorgen, dass innerhalb der nächsten sieben Jahre eine Million Elektroautos auf die Straße gebracht werden, ein geradezu utopisches Vorhaben, wenn man bedenkt, dass heute nur wenige tausend E-Mobile in Deutschland unterwegs sind. Von den 23 Bewerbern für das Projekt wurden vier ausgewählt, darunter das Schaufenster Berlin-Brandenburg. Im berlin-brandenburgischen Schaufenster sollen 74 Projekte mit einem Gesamtvolumen von rund 165 Millionen Euro realisiert werden.
Eines dieser Projekte war der so genannte Pedelec-Korridor Berlin-Brandenburg. Die Idee des Pedelec-Korridors ist es, die brandenburgischen Gemeinden Teltow, Kleinmachnow und Stahnsdorf mit einer Fahrradschnellstraße an die Zentren im Berliner Südwesten anzuschließen. Allerdings machte die Bundesregierung sehr schnell klar, dass der Pedelec-Korrridor keine Förderung der Bundesregierung erhält, schließlich möchte man die Autoelektromobiltät fördern und nicht den Radverkehr.
Der Berliner Senat zog daraus die Konsequenz, das Pedelec-Projekt allein durchzuziehen. In der neuen Radverkehrsstrategie ist der Korridor eines der Modellprojekte des Senats: „Als erste übergeordnete Route für elektromobile Fahrräder soll bis zum Jahr 2015 der „Pedelec-Korridor Berlin-Brandenburg“ zwischen Berlin-Steglitz und dem benachbarten Umland im Rahmen des internationalen Schaufensters Elektromobilität etabliert werden.“
Ursprünglich war geplant, auf dem Gleisbett der ehemaligen Stammbahn eine breite und kreuzungsfreie Fahrradstraße zu bauen, um die brandenburgischen Gemeinden mit Zehlendorf zu verbinden. Die Sache hat allerdings einen Haken: die Stammbahn ist noch nicht entwidmet, sie könnte jederzeit wieder in Betrieb genommen werden. Deshalb kam von seiten des ADAC sofort Protest: „Eine bereits vorhandene und nicht entwidmete Bahntrasse ist ein erhebliches Infrastrukturkapital, das auch bestimmungsgemäß genutzt werden sollte.“
Auf der Sitzung des Senats am 12. März wurde eine Landesfinanzierung für das „Schaufenster Elektromobilität“ beschlossen. In der Pressemitteilung zum Beschluss heißt es: „Viele Pendler aus dem Umland der Stadt können in Zukunft ihren Arbeitsplatz in Berlin mit einem Elektrorad besser erreichen als mit dem Auto: Ihre Kosten für den Arbeitsweg sind damit geringer, der Bedarf an Parkflächen am Arbeitsort sinkt und Treibhausgase, Schadstoffemissionen und Verkehrslärmbelastungen werden vermieden. Es geht uns also nicht nur darum, lediglich den Verbrennungsmotor durch einen E-Antrieb auszutauschen, es geht darum, die Vorteile des Elektroantriebs durch eine intelligente Rahmenstrategie voll auszuschöpfen.“
Senat von Berlin: Landesfinanzierung für das „Schaufenster Elektromobilität“ festgelegt: Berlin soll Referenzstadt für Elektromobilität werden
Fahrrdportal: Landesfinanzierung für das „Schaufensterprojekt“ Pedelec-Korridor festgelegt
Fahrradschau 2013 – Mode
Es hat sich einiges getan bei der Berliner Fahrradschau, Presse und Blogs sind voll des Lobes. Es würde mich freuen, wenn die Aussteller ein ebenso positives Fazit ziehen können.
Ich kann die Gesamteindrücke nicht in einen Beitrag quetschen und will das auch nicht versuchen. Ich fange daher einfach mal mit ein paar Einzeleindrücken an. Die Reihenfolge ist keinesfalls als Rangliste zu verstehen.
Mehr Mode
Im direkten Vergleich zum Vorjahr fiel mir auf, die Modeabteilung ist größer und modischer geworden, man verzeihe mir das Wortspiel. Es wirkte durchgestyled und erinnerte entfernt an eine Mischung aus „Bread & Butter“ und die Auslage bei H&M.
Da ich formatbedingt keine große Begeisterung für Skinny Jeans oder enganliegende Trikots aufwarten kann, habe ich mich eher für funktionale Kleidung und Taschen interessiert. Mir wurde aber von feinsten Wolltrikots etc. vorgeschwärmt.
Kuriertaschen waren überall, nicht nur an den Besuchern zu sehen (gerne auch klatschenass mit Schneematschtropfen) sondern auch von diversen Ausstellern. Das Rad neu erfunden hat meines Erachtens nach keine der Firmen, es freut mich aber, die Option zu haben für moderates Geld eine lokal hergestellte Tasche für den Rücken oder den Gepäckträger erstehen zu können wie von Bagjack, Parsley Bags oder Feewerk und auch Fahrer haben größeres Zubehör als die bekannten Hosenclips ausgestellt.
Mir persönlich gefallen haben die Regencapes in „zivilen“ Farben von Cleverhood, einem US-amerikanischem Unternehmen aus Providence (Rhode Island). Im Gegensatz zu den üblichen Capes, die den Träger zur Warnboje mutieren lassen sieht man hier tatsächlich noch wie ein relativ normal bekleideter Mensch aus.
Dann ist mir aufgefallen, dass von diversen Firmen intensiv daran gearbeitet wird, den Helm schick zu machen, oder wenigstens dafür zu sorgen, dass es nicht so aussieht als wäre man Teil einer Invasionsflotte von Vognor8.
Als Mensch, der unter dem Rampensauerschen Damoklesschwert der Helmpflicht konstant nach tragbaren Helmen sucht, um für den Ernstfall vorbereitet zu sein, habe ich die Innovationen in Sachen schützender Kopfbedeckung immer irgendwo im Hinterkopf, auch wenn nichts über eine gepflegte Schiebermütze auf dem Rad geht.
Etwas intensiver habe ich mich mit den Produkten von Rockwell beschäftigt, ein kurzes Gespräch geführt, der Stand war optisch für mich der ansprechendste, man merkt den Design-Hintergrund der Unternehmer deutlich. Wenig Text, klare Linien und schön drapierte Produkte.Der Minimalismus hat mir durchaus zugesagt.
Das Produkt auch, für einen Helm zumindest, es handelt sich um eine art feste Schale, in der ein Innenfutter und darin eingearbeitete mit Granulat gefüllte Halbkugeln sitzen. Die Außenschale wirkt ähnlich „stabil“ wie herkömmliche Helme, der Sitz allerdings ist bedeutend besser. Das Granulat in den Halbkugeln passt sich gut an die Kopfform an. Ein magnetischer Clip (scheint inzwischen eine Art Standard zu sein, Helt hat diese ebenfalls verbaut) rundet das ganze ab.
Der Helm hat kein Verfallsdatum wie normale Helme und verliert seine Schutzfunktion nicht, wenn er mal herunter fällt.
Mir gefiel insbesondere durch diese Alltagstauglichkeit, was die Leute aus Düsseldorf da vorstellen konnten.
Weiter ging es mit der mir bekannten Ribcap aus der Schweiz, einer Art Mütze mit eingebauten Schaumstoffprotektoren, die mich leicht an Panzerfahrerhelme erinnert. Viele Farben, viele Modelle für verschiedene Wetterbedingungen. Der Tragekomfort ist der einer dicken Mütze, die Schutzwirkung ist gefühlt aber leider ähnlich, ich weiss nicht, ob so etwas den Ramsauerschen Forderungen genügen würde. Bequemer als eine irgendwie geartete Styroporkonstruktion ist die Ribcap aber allemal.
Weiter ging es zu Helt . Helm mit Tarnkappe scheint hier das Konzept zu sein, kennt man von anderen Herstellern „urbaner“ Helme schon. Sieht hier aber deutlich weniger nach Helm aus obwohl das Innenleben einem herkömmlichen Helm sehr ähnelt. Von Radlerkappe über Chapka,Sonnenhut bis Cowboyhut geht das Programm der Mützen die austauschbar sind, dem Ausleben der inneren Modepuppe steht also wenig im Weg.
Dass ich was über Mode und Helme schreibe, hätte ich selbst nicht von mir erwartet. Bald dann mehr über interessantere Sachen von der Messe.