Sie glaubt an Gott und Fahrradhelme

Seit letzter Woche hängen im Landkreis Paderborn viele Großplakate, die für das Tragen von Fahrradhelmen werben. Auf den Plakaten sieht man Ordensschwester Gertrud Terhorst mit wehendem Schleier und Helm auf einem Rad. Die Plakataktion ist Teil der Kampagne „Helle Köpfe tragen Helm!“, die von der Sparkasse Paderborn/Detmold sowie von Landkreis, Polizei und Verkehrswacht in Paderborn finanziert wurde.

Foto: Polizei Nordrhein-Westfalen
Dank an Gerrit für Hinweis und Formulierungshilfe.

Bicycle Club von NL Architects

Die Architekten des niederländischen Büros NL Architects erhielten den Auftrag, ein Gebäude für eine Fahrradverleihstation in Hainan in China zu bauen. Sie kamen auf die Idee, anstatt des Daches ein Mini-Velodrom anzulegen. Das geschwungene und weit auskragende Dach bietet dem Shop und einem Café im Erdgeschoss Schatten, was im tropischen Klima Südchinas sehr willkommen ist. Das Projekt Bicycle Club wird in diesem Jahr gebaut, ab 2013 werden Kunden ein Fahrrad ausleihen und einige Stufen weiter oben gleich ein paar Runden auf dem Miniaturvelodrom fahren können.

NL Architects

1. Treffen für Velo-powered Kulturevents

„Wie können wir gemeinsam eine durch Rad-betriebene Anlage entwerfen/ finanzieren und diese für verschiedene Musik- und Kulturveranstaltungen gemeinschaftlich nutzen (Fahrraddisko, Fahrradkino, etc.)?

Diese Frage beschäftigt uns und deswegen laden wir zum 1. Treffen für Velo-betriebene Kulturevents ein.

Eingeladen sind alle, die sich bereits mit technischen Lösungen zu Velo-betriebenen Anlagen auseinandersetzen oder sich aber in irgendeiner Weise für velo-betriebene Veranstaltungen in Berlin interessieren. Darüber hinaus wird die Idee des Bicycle Music Festival vorgestellt.“

Ort: Weltraum- Nachbarschaftsladen
Ratiborstr. 4
10999 Berlin/Kreuzberg

Zeit: Dienstag, 29.Mai 2012 um 19:30 Uhr

Weitere Infos:
Kiezwandler: 1. Treffen für Velo-powered Kulturevents

Autofahrer geht für Tötung von zwei Radfahrern 15 Jahre ins Gefängnis

Im September 2011 fuhr ein alkoholisierter Mann bei Pyrzyce in Westpommern in eine Radfahrer-Gruppe und tötete zwei Menschen. Ein Bezirksgericht in Stettin verurteilte den Mann in der letzten Woche zu 15 Jahren Gefängnis. Der Autofahrer besaß wegen früherer Alkoholfahrten keinen Führerschein. Bereits im Jahr 1996 hatte eine dieser Fahrten zwei Menschen das Leben gekostet.

Infoseite-Polen: 15 Jahre Haft für alkoholisierten Autofahrer

Fahrrad in Rostock gestohlen und 4 Jahre später in Bayern aufgetaucht

Es lohnt sich halt doch, die Rahmennummer eines Fahrrades zu notieren. Vor rund vier Jahren ist ein Fahrrad in Rostock als gestohlen gemeldet worden. In Merching in der Nähe Augsburgs, etwa 800 Kilometer weiter südlich, lehnte es nun an einem Zaun. Dem Grundstücksbesitzer kam es herrenlos vor und er verständigte die Polizei. Die Beamten prüften das Rad und siehe da: Es gehört zu einem Rostocker, der es damals als gestohlen gemeldet hat.
Augsburger Allgemeine: In Rostock gestohlen, in Merching wieder aufgetaucht
[via]

Every Bicyclist Counts

Die Liga Amerikanischer Radfahrer (The League of American Cyclists) wurde 1880 gegründet und versteht sich als Anwalt der Radfahrerinnen und Radfahrer in den USA. Gestern hat die Liga das Projekt Every Bicyclist Counts gestartet, eine Art Ort im Netz zum Gedenken an die etwa 700 Radfahrer, die in jedem Jahr bei Verkehrsunfällen ums Leben kommen. Auf der Webseite von Every Bicyclist Counts stehen die schlichten Namen der seit dem 1. Januar 2012 getöteten, wo noch keine Name bekannt ist, steht „Name Not Yet Released“. Es folgt der Polizeibericht zum Unfall sowie ein Satz an Daten zum Unfall und zum Unfallfahrer.

In den USA gedenkt man getöteter Radfahrer bisher auf zweierlei Weise. Es werden die bekannten weißen Fahrräder, die so genannten Ghostbikes an den Unfallorten aufgestellt und es wird manchmal ein  Ride of Silence veranstaltet, eine Fahrradfahrt, bei der die Teilnehmer zur Erinnerung an den gestorbenen Radfahrer schweigen.

Every Bicyclist Counts
[via]

Berliner Zeitung: „Das ist erlaubt …

… und das verboten.“

So titelte das Blatt am vergangenen Freitag und stimmte die Leser auf die Polizeikontrollen ein, die jährlich bei schönem Wetter durchgeführt werden. Neben allgemein bekannten Tatsachen (rote Ampeln, Alkohol, Abbiegen) werden auch speziellere Fragen abgehandelt.

So wird behauptet, dass ein Radfahrer, der den Zebrastreifen fahrend überquert, 40 Euro Bußgeld und einen Punkt in Flensburg riskiert. Stattdessen müsse man absteigen und schieben. Schaut man in den echten Bußgeldkatalog, so ist von Schieben keine Rede. Vielmehr wird ein Bußgeld fällig, wenn der Vorrang von Fußgängern missachtet wird.

Auch der viel diskutierte Punkt „Kopfhörer“ darf nicht fehlen. Immerhin gesteht man Radfahrern zu, dass sie während der Fahrt Musik hören dürfen. Aber: „Ist die Polizei der Meinung, dass [die Musik zu laut] ist, kostet das zehn Euro.“ Na wer da nicht widerspricht, ist selber schuld.

Kontrollen von Radfahrern sind wichtig. So hat die Gewerkschaft der Polizei (GdP) herausgefunden, dass die Verkehrsverstöße von Radfahrern in den vergangenen Jahren zugenommen haben. Das zugrundeliegende Messverfahren wäre mal interessant. Für GdP-Vorsitzenden Bernhard Witthaut ist diese wissenschaftliche Erkenntnis zumindest Grund genug, für eine Kennzeichenpflicht für Radfahrer einzutreten.

Wer von der Polizei erwischt wird, sollte selbst gründlich prüfen, ob er einen Verkehrsverstoß begangen hat:

  • Wo die Polizei eine rote (Fahrbahn-)Ampel sieht, kann der Radfahrer mitunter völlig legal nach der grünen Fußgängerampel fahren – z.B. wenn Fußgängerfurt und Radfurt direkt aneinander grenzen. Hier gibt es eine umfangreiche Tabelle, die aufzeigt, welche Ampel für Radfahrer gilt.
  • Wer als Radfahrer indirekt nach links abbiegt, muss gem. §9 (3) der STVO den Fahrzeugverkehr aus beiden Richtungen beachten, nicht aber beispielsweise eine Fußgängerampel. Dies kann schnell als Rotlichtverstoß wahrgenommen werden. Allerdings sind Fahrradampeln an einer eventuell vorhandenen Radverkehrs-Abbiegerführung zu beachten.
  • Radwege müssen nur benutzt werden, wenn sie mit entsprechenden Verkehrszeichen ausgestattet sind. Ein Bußgeld bei fehlender Benutzungspflicht sollte sich leicht mit einem Einspruch abwenden lassen.

Auf zum Lastenrad-Block bei der ADFC-Sternfahrt am 3. Juni!

Ob Bullitt, Christiania, Bakfiets oder was auch immer – Lastenräder werden immer mehr, machen Spaß und können so Einiges bewegen. Das wollen wir bei der ADFC-Sternfahrt erstmalig mit eigenen Lastenrad-Blöcken demonstrieren. Deswegen auf zu einem der drei Lastenrad-Treffpunkte am 3. Juni:

  • Prenzlauer Berg – S-Bahnhof Prenzlauer Allee
    11:25 Uhr am S-Bahn-Eingang [Abfahrt der Sternfahrt um 11:40 Uhr Richtung Alex]
  • Kreuzberg – Kottbusser Tor
    11:45 Uhr in der Kottbusser Straße 8 vor der Rad-Spannerei [Abfahrt der Sternfahrt um 12:10 Uhr durch die Kottbusser Straße]
  • Zehlendorf – S-Bahnhof Zehlendorf
    11:40 Uhr am Anfang der Machnower Straße/Ecke Teltower Damm [Abfahrt der Sternfahrt um 12:00 Uhr durch die Machnower Straße]

Wer Lust und Ladekapazität hat, kann an den Treffpunkten Kottbusser Tor und S-Bahnhof Zehlendorf Wasser in Form von 0,5 Liter Plastikpfandflaschen aufladen und sich an den Autobahnauffahrten Grenzallee und Spanische Allee an der Versorgung der durstigen Sternfahrt-TeilnehmerInnen beteiligen.

Bis zum 3. Juni!
Eure Lastenrad Fans Berlin/urban transport pioneers

PS: Wer bei facebook ist, bitte hier Teilnahme bekunden und FreundInnen einladen

Unterstützer und Mitaufrufer:
3RadRent, Moghul Rikschas, Rad-Spannerei, Klara Geist, Fahrradladen Mehringhof, messenger

Fahrradparkplätze am Bahnhof Ostkreuz

Am S-Bahnhof Ostkreuz gibt es jetzt mehr Fahrradparkplätze. Die erste offizielle Fahrradabstellanlage ist südlich der Ringbahnhalle am Ausgang Hauptstraße/Markgrafen Damm entstanden. Der Fahrradparkplatz ist ein Provisorium, denn hier wird sich später die südliche Doppelfahrbahn der Hauptstraße befinden.

Dank an Stefan vom Ostkreuzblog
Ostkreuzblog: Mehr Fahrradparkplätze am Bahnhof Ostkreuz

36. Fahrradsternfahrt am 3. Juni 2012

Am 3. Juni 2012 findet in Berlin und Brandenburg die 36. Fahrradsternfahrt statt. Auf 19 Routen werden die Radfahrer aus dem Berliner Umland via Avus und Autobahn-Südring zum Großen Stern radeln. Die Sternfahrt endet gegen 14 Uhr beim traditionellen Umweltfestival am Brandenburger Tor.

sternfahrtspinne 2012Die Veranstalter stellen in jedem Jahr ein Motto in den Mittelpunkt der Fahrraddemonstration. 2009 hieß es schlicht Berlin fährt Rad, im Jahr darauf war das Motto Radfahren – aber sicher! Nach dem Aufruf Freie Fahrt für freie Räder! von 2011 heißt das Motto in diesem Jahr Berlin auf der Radspur! Zur Begründung schreibt der ADFC: „Mit dem diesjährigen Motto »Berlin auf der Radspur!« demonstrieren wir dafür, mehr Radspuren an Hauptverkehrsstraßen einzurichten und diese für Radfahrerinnen und Radfahrer vorgesehenen Verkehrsflächen für die entsprechende Nutzung freizuhalten. Immer wieder werden für Radfahrende vorgesehene Streifen − unabhängig von Beschaffenheit und Markierung − zum Parken von Kraftfahrzeugen missbraucht. Für Radfahrerinnen und Radfahrer können dadurch gefährliche Situationen entstehen, die mitunter tödlich enden. Selbst in Fällen massiven Parkens auf diesen Spuren werden die zuständigen Behörden selten tätig, weil sie keine akute Gefährdung des Verkehrs zu erkennen meinen.“

Auch im Jahr 2012 wird es wieder eine Kinderroute geben. Sie führt von der Jannowitzbrücke durch den Bezirk Mitte zum Großen Stern.

Eine Expressroute von Frankfurt (Oder) mit verschärftem Tempo (25 km/h) und früher Startzeit (6:25 Uhr) wird ebenfalls angeboten.

ADFC: Fahrradsternfahrt

Fahrradparken am Hauptbahnhof Utrecht

In der Animation wird der Bahnhof Utrecht Centraal gezeigt, der bis zum nächsten Jahr komplett umgestaltet wird. Nach dem Umbau werden für Radfahrer unter dem Bahnhofsvorplatz Ost 12.500 Fahrradparkplätze angeboten. Der Hauptbahnhof ist ein gutes Beispiel dafür, dass das Rad in den Niederlanden unverzichtbarer Bestandteil der Mobilitätskette ist.

Update 7. Juni 2012: Das zu diesem Beitrag gehörige Video wurde vom Nutzer gelöscht und ist bei Youtube nicht mehr zu sehen.

Bike Shorts in Berliner Kinos

Heute und am kommenden Sonntag können Fahrradfilmfreunde in Berliner Kinos Bike Shorts auf großer Leinand betrachten. Bike Shorts ist ein bunter Strauß von Fahrradkurzfilmen, von denen einige bereits hier im Blog zu sehen waren (zum Beispiel hier und hier und hier), aber das Filmvergnügen auf einem kleinen Monitor ist doch begrenzt verglichen mit dem richtigen Kinogenuss. Eine Übersicht über alle 16 Kurzfilme gibt es hier.

Mittwoch, 16. Mai um 20:00 Uhr im Kino Babylon
Sonntag, 20. Mai um 20:00 Uhr in den Passage-Kinos

Das Programm Bike Shorts wird bundesweit gezeigt, weitere Aufführungsorte in den nächsten Wochen sind Bremen, Nürnberg, Magdeburg, München, Essen, Dresden und Hamburg.

Teil des Bike Shorts Programms ist der 12 Minuten lange Kurzspielfilm „Faster!“ von Marie Ullrich aus dem Jahre 2009. Er zeigt das Leben einer Fahrradkurierin in Chicago. Stress pur, kaum Geld, die Kunden hetzen und Pförtner nerven. Wenn da mal alles gut geht … Hier der 48-Sekunden-Trailer zum Film:

Bike Shorts

Autofahrer muss für Tötung von zwei Radfahrern 4800 Euro Geldstrafe zahlen

Im August 2011 wollte ein 57-jähriger Autofahrer im ostfriesischen Burhafe in einer Kurve eine aus 50 Personen bestehende Radfahrergruppe überholen. Ein entgegenkommendes Auto musste wegen des Überholvorgangs ausweichen und schleuderte in die Gruppe. Zwei Radfahrer wurden getötet, weitere 15 Radfahrer wurden verletzt.

Das Amtsgericht Wittmund hat den 57-Jährigen nun zu einer Geldstrafe in Höhe von 4.800 Euro verurteilt. Der Autofahrer hatte jede Schuld bestritten.

Auch der zweite Autofahrer, dessen Auto in die Radfahrergruppe geschleudert war, hatte jede Schuld von sich gewiesen. Ein Gutachten ergab, dass die Geschwindigkeit des entgegenkommenden Autos „technisch realistisch“ bei 137 Stundenkilometer lag. Erlaubt sind an dieser Stelle 100 Kilometer pro Stunde. Der Richter maß der Geschwindigkeit des entgegenkommendes Autos keine Bedeutung zu. Ursächlich für den Unfall sei allein die Fahrweise des ersten Autofahrers gewesen. „Sie hätten nur überholen dürfen, wenn eine Gefährdung des Gegenverkehrs ausgeschlossen gewesen wäre“, sagte er.

Welt Online: Autofahrer muss für Tötung von zwei Radfahrern Geldstrafe zahlen

Rad-süchtig? Die Fahrrad-Comedy

Hat Sie auch schon der leise Verdacht beschlichen, Ihr Fahrrad könnte mehr für Sie sein als ein nützliches Gerät? Ein Begleiter, ein treuer Freund, ja, vielleicht sogar ein Partner und Geliebter? Sind Sie ‚ohne‘ geradezu auf Entzug, verzehren sich und sind dem Wahnsinn nahe? Dann brauchen Sie Hilfe! RAD-SÜCHTIG? ist die Lachtherapie für all jene, die sich Ihrer Leidenschaft stellen wollen.

Was tun, wenn ich nicht mehr anhalten kann?
Wenn mich mein Rad verlassen hat?
Kann der Mensch mehrere Fahrräder gleichzeitig lieben?
Wo kann ich ein neues Rad kennen lernen?
Wie groß darf der Altersunterschied sein?

Und wussten Sie…
… dass es in Berlin Ärzte für Fahrradsucht gab?
… dass zu schnelles Radfahren zum Fahrradgesicht führt?
… dass es getrennte Radwege für Frauen und Männer gibt?

Diese und weitere Fragen beantwortet Harald-Alexander Korp in Ton und Bild, gemeinsam mit seiner Bühnenpartnerin, dem etwas anderen Fahrrad.

Freitag, 1. Juni 2012 um 20:30 Uhr
Sonnabend, 2. Juni 2012 um 20:30 Uhr
Ort: Charlottchen
Droysenstraße 1
106229 Berlin
Eintritt: 12,- Euro (ermäßigt 9,-)
Kartenvorbestellung Tel 324 38 29
www.liebesfahrrad.de

Junge auf dem Fahrrad wird zum Symbol des russischen Widerstandes

Ein iPhone-Schnappsschuss der Journalistin Julia Ioffe ist zum Symbol der Protestbewegung gegen den russischen Präsidenten Wladimir Putin geworden. Das Foto wurde am Sonntag, dem 6. Mai aufgenommen, als Tausende von Moskauern gegen die Inthronisierung Putins demonstrierten. Ioffe postete das Bild des Jungen auf dem Kinderfahrrad mit Stützrädern sofort auf Twitter und brachte es mit dem Tian’anmen-Platz in Peking in Zusammenhang, wo 1989 ein Volksaufstand gegen die chinesische Diktatur blutig niedergeschlagen wurde.

The New Yorker: The Boy on the Bicycle

The New Yorker: The Boy on the Bicycle