Geisterräder zum Gedenken an die sechs im Jahr 2010 getöteten Radfahrer aufgestellt

Im Jahr 2010 gab es in Berlin 6.182 Unfälle mit Beteiligung von Radfahrern. Leichte Verletzungen erlitten 3.800 Radfahrer, 471 von ihnen wurden schwerverletzt. Sechs Radfahrer wurden bei Unfällen im Jahr 2010 getötet. Bei der Hälfte der tödlichen verletzten Radfahrer lautete die Unfallursache: „rechts abbiegender LKW“.

Zum Gedenken an die toten Fahrradfahrer hat der ADFC an den sechs Unfallorten in der Stadt Geisterräder aufgestellt. Die Geisterräder sind weißlackiert und mit einem Schild versehen, auf dem die Todesdaten der Radfahrer stehen.

Pressemeldung des ADFC: Sechs Radfahrer im Jahr 2010 getötet (pdf-Dokument)

ADFC Rad&Touren 2011

Wie in jedem Jahr können sich die Freunde gemeinsamer Fahrradtouren im März auf das neue Rad&Touren-Heft des ADFC freuen. Auf 128 Seiten ist die 2011er-Ausgabe randvoll mit über 700 Eintages- und Mehrtagestouren. Neu in diesem Jahr sind Touren mit dem Elektrofahrrad. In Zusammenarbeit mit einem Fahrradladen, der zehn Ebikes stellt,  werden an fünf Terminen zwischen Mai und September 50 Kilometer lange Pedelecausflüge angeboten.

adfc-berlin-rad-und-touren-2011.jpgDas ADFC Rad & Touren-Heft ist erhältlich in der Geschäftsstelle des Berliner ADFC in der Brunnenstraße 28 sowie an vielen weiteren Stellen. Wer in diesen Tagen die Internationale Tourismusbörse ITB besucht, bekommt auch dort eine Ausgabe.

Alle angebotenen Touren werden außer in der bequem zu durchblätternden Papierausgabe auch im Internet vorgestellt. Neben den Angaben zu den Touren können auch weitere Infos zum Beispiel zu den Tourenleitern abgerufen werden.

ADFC Rad & Touren

Schnellfahrradroute Arnhem – Nijmegen

Arnhem und Nijmegen sind zwei nahe beieinander gelegene Städte am Niederrhein in den Niederlanden, beide etwa 150.000 Einwohner groß. In Zukunft wird es einen 15,8 Kilometer lange Fahrradschnellverbindung möglich machen, mit dem Rad in knapp 40 Minuten von Stadtzentrum zu Stadtzentrum zu kommen. Die Städte investieren eine Summe von insgesamt 17 Millionen Euro in den so genannten RijnWaalpad, der 2012 fertig sein wird.

Um dem Fahrradschnellweg qualitative Impulse zu geben, lobten die Stadtverwaltungen einen Wettbewerb von Landschaftsplanern aus. Insgesamt beteiligten sich 85 Büros, studentische Gruppen und Einzelpersonen an dem Architekturwettbewerb und lieferten eine Fülle innovativer Ideen.

Der erste Preis des Ideenwettbewerbs RijnWaalpad ging an das Büro Moore Nijmegen Design. Sie schlugen ein Bündel von Maßnahmen vor, um den Schnellweg unverwechselbar zu machen. Sie kombinierten Infrastrukturmaßnahmen, die die Aufmerksamkeit der Radfahrer auf die Landschaft lenken, mit Merkzeichen, etwa einen Turm auf der Hälfte der Strecke. Im Dunkeln werden die Radler von einem dynamischen LED-Licht glow-in-the-dark begleitet.

Auffällig war, dass viele Konzepte soziale Medien integrierten. So wurden Smartphone-Apps vorgeschlagen, die die Häufigkeit der Nutzung des RijnWaalpads protokollierten und sie mit verschiedenen Vergünstigungen bei örtlichen Cafés, Fahrradläden und Händlern verbanden. Ein weiterer Teilnehmer schlug einen Chip vor, der die nächtliche Beleuchtung des Fahrradschnellwegs aktivierte.

RijnWaalpad

Fahrradmietsystem Call a Bike zieht Start vor

Wegen des schönen Wetters hat das Fahrradmietsystem der Deutschen Bahn, Call a Bike, den Saisonbeginn in dieser Woche kurzfristig vorgezogen. Nach einer Überholung in der Winterpause sind die rot-silbernen Fahrräder wieder auf der Straße. Ursprünglich war ein späterer Start vorgesehen.

Das Fahrradleihsystem der Bahn  kostet pauschal 36,- Euro im Jahr. Kunden können mit jedem Call a Bike die ersten dreißig Minuten kostenlos fahren. Danach gelten die regulären Zeitpreise: 8 Cent je Minute und maximal 12 Euro pro Tag. Die Vergünstigungen für Bahncard-Eigentümer sind weggefallen, lediglich die Tagesmiete ist mit neun Euro billiger als der gewöhnliche Preis von 12,- Euro am Tag.

Simpel in Berlin

simpel.ch optimist

Die Bereitschaft, etwas Neues auszuprobieren sieht man den Fahrrädern trotz klassischer Rahmenformen an. Simpel ist ein relativ junger Hersteller von Touren- und Alltagsrädern aus der Schweiz. Die Fahrräder sind mit modernsten Komponenten wie der stufenlosen Nabenschaltung Nuvinci oder dem Gates Riemenantrieb ausgestattet. An den dafür mit eigenen Ausfallenden optimierten Stahl und Aluminiumrahmen finden ausschließlich Nabenschaltungen Verwendung. Kettenschaltungen hat Simpel nicht im Programm. Eine weitere Besonderheit: Simpel gibt es nicht im Geschäft, sondern nur über das Netz! Der Vertrieb über das Internet stellt einen Hersteller hochwertiger Fahrräder vor das Problem der Anpassung des Fahrrades an den Kunden. Die Webseite ist dementsprechend sehr ausführlich und relativ übersichtlich gegliedert. Ist die Auswahl auf ein Modell gefallen, hilft eine Größentabelle bei der Ermittlung der passenden Rahmenhöhe. Nach dem Baukasten-Prinzip lassen sich einzelne Komponenten durchweg guter Qualität auswählen. Feine Abstufungen der Rahmenhöhe gibt es allerdings nicht. Eine breite Auswahl schöner, klarer Farben rundet das Bild eines durchdachten Fahrrades ab.
Vorläufiges Fazit : Konsequent durchkomponierte Fahrräder mit spezieller Rahmengeometrie und darauf abgestimmter Ausstattung. Moderne Komponenten machen neugierig, bergen aber auch das Risiko von Ausfällen, weil sie noch keine längere Testerfahrung haben. Zudem halten sie dem Anspruch simpel, im Namen des Herstellers formuliert, nur bedingt stand. Die verbauten Getriebenaben lassen sich, ganz im Gegensatz zu einer Kettenschaltung, nicht Zuhause reparieren. Die Beschränkung auf vier Rahmenhöhen bei den teureren, und drei bei den günstigeren Fahrrädern mag eine Konzession an den Vertrieb über das Netz darstellen, schließlich fällt die Auswahl dann leichter, sie hält aber vor allem die Herstellerkosten niedrig.

Ein genaueres Urteil erlaube ich mir aber erst nach einer Probefahrt auf der Messe.

Simpel stellt auf der VeloBerlin, Stand 20-107 aus.

simpel.ch

Mallorca erwartet Ansturm von Fahrradurlaubern

Die Tourismusbehörde von Mallorca erwartet in den nächsten Wochen einen Ansturm von Fahrradurlaubern. Etwa 90.000 Fahrradtouristen sollen eingeflogen werden, die Behörde verwies „auf die Wichtigkeit dieser Gäste in der Nebensaison.“

30 Prozent der Biketouristen kommen aus Großbritannien. Deutsche, Schweizer und Österreicher stellen 40 Prozent. Sie reisen in Gruppen von 20 bis 30 Personen, sind durchschnittlich zwischen 7 und 10 Tagen auf der Insel und geben 900 bis 1.000 Euro aus.

„Die Inselregierung hat auch zahlreiche Gefahrenstellen ausgemacht: Ganz vorn rangieren die Tunnel in der Nähe des Puig Major, die nicht ausreichend belichtet sind. Außerdem wird die Landstraße nach Bunyola zwischen s’Indioteria und es Garrover genannt. Auch der schlechte Zustand der Straße zwischen Lloret und Ruberts und der Landstraße bei Muro sind für Fahrrad-Touristen ein Problem. “

Mallorcazeitung: Ansturm von Fahrrad-Urlaubern auf Mallorca erwartet

A Hill in Spain

Gerade auf einem Trip durch Spanien gefilmt: Chris Akrigg rast auf einem Mongoose den Berg hinunter. Kamera: Victor Lucas, Schnitt und Produzent: Chris Akrigg, Musik: James Welsh.

Chris Akrigg

Auto ausgeparkt, Radfahrer schwer verletzt

„Schwere Verletzungen erlitt gestern Nachmittag ein Radfahrer in Charlottenburg. Ein 33-jähriger Fahrer eines „Citroen“ fuhr gegen 16 Uhr aus einer Parklücke in der Kantstraße und erfasste dabei den 60-jährigen Radfahrer, der die Kantstraße in Richtung Joachimsthaler Straße befuhr. Der Radler stürzte hierbei zu Boden und erlitt schwere Kopfverletzungen. Er kam zur stationären Behandlung in ein Krankenhaus. Aufgrund der Rettungsarbeiten war die Kantstraße ab Krumme Straße in Richtung Joachimsthaler Straße für rund 30 Minuten für den Fahrzeugverkehr gesperrt.“

Pressemeldung der Berliner Polizei vom 04.03.2011 – 10:10 Uhr

Auch der Tagesspiegel berichtet von dem Unfall: „Der Mann war gegen 16 Uhr die Kantstraße in Charlottenburg entlang gefahren, als ein am Straßenrand geparktes Auto anfuhr, den Radfahrer streifte und zu Fall brachte.“

In einem Kommentar zum Tagesspiegel-Artikel schreibt reclaim: „Was mich aber wirklich immer wieder ärgert ist die Ungleichverteilung der von Agenturen und Polizei gewählten Formulierungen für die Beschreibung von Fehlverhalten der verschiedenen Verkehrsteilnehmerarten:

Autofahrer „übersehen“ stets, wärend Fußgänger ständig Dinge tun „ohne auf den Verkehr zu achten“ – ein ungleich härterer Vorwurf.

Und: Auch hier im Artikel erscheint der Autofahrer fast gänzlich unbeteiligt: Nicht der Autofahrer hat den Radfahrer angefahren, sondern das Auto. Nicht der Autofahrer hat ausgeparkt, sondern das Auto.

Wenn jedoch Radfahrer mit Fußgängern kollidieren, dann ist es stets der Radfahrer, der Fußgänger angefahren hat und nicht das Fahrrad… Dass die Gefährte und nicht deren Lenker für die Bewegungen der Fahrzeuge und daraus resultierende Kollisionen verantwortlich sind, ist – ebenso wie „übersehen“ – das fast ausschließlich Privileg der Autofahrer.“

Tagesspiegel: Radfahrer beim Ausparken übersehen

Fahrradstreifen in der Kastanienallee kommen

Am Mittwoch hat die Bezirksverordneten-Versammlung des Bezirks Pankow entschieden, keine Bürgerbefragung zum umstrittenen Umbau der Kastanienallee zuzulassen. Damit sind zwei Anträge der Initiativen „Stoppt K21!“ und „Nur zu! Pankow!“ gescheitert, die die Befragung gefordert hatten.

Im Kern geht es darum, die von Fußgängern, Radfahrern, Straßenbahnen und Autos vielgenutzte Kastanienallee umzubauen. Geplant ist die Anlage von Fahrradstreifen neben den Straßenbahngleisen. Die Autoparkplätze werden dadurch vom Straßenrand verdrängt, ein Teil der Parkplätze entsteht neu in Parktaschen auf dem Bürgersteig. Insgesamt wird dadurch der Platz für die vielen Spaziergänger in der Allee leicht verkleinert.

Auf der Straße selbst geht es in Zukunft wohl zügiger voran. Die Straßenbahnen müssen nicht mehr hinter Radfahrern hinterherbummeln sondern können sie rasch überholen. Tempo 30 wird es auf der neuen Kastanienallee nicht geben. Es ist nicht auszuschließen, dass die Kastanienallee nun auch wieder als Abkürzungsstrecke für Autofahrer zwischen Invalidenstraße und Pankow genutzt wird, zumal der Übergang zwischen K-Allee und Schönhauser Allee beziehungsweise Danziger Straße aus Autofahrersicht eleganter gestaltet wurde.

Von Anfang an standen in der Frage des Umbaus der Straße zwei Lager unversöhnlich gegeneinander. Auf der einen Seite standen ADFC, die Mehrheit der BVV und der grüne Verkehrsstadtrat Kirchner für einen Umbau. Für einen Erhalt des alten Zuschnitts der Kastanienalle sprach sich eine Mehrheit aus Anwohnern und Gewerbetreibenden aus. Die haben den Kampf nun verloren.

Der taz-Kommentar von heute tritt im Interesse der Radfahrer noch einmal nach: „Beim Umbau der Kastanienallee geht es aber nicht nur um die – böse – Politik und um die – guten – Betroffenen, es geht auch um Interessen. Die der Radfahrer zum Beispiel finden sich nicht wieder im „Not in my backyard“-Protest gegen „K 21″. Dabei wäre ein eigener Radstreifen ein Segen. Dass es bislang so wenig Unfälle gab, lag schließlich weniger am guten Verhältnis zwischen Rad und Tram. Der Grund war schlicht und ergreifend, dass die meisten Radler den Hindernisparcours Kastanienallee mieden. Schön, wenn sich das bald ändert.“

Der Kommentator wohnt doch in der Straße und erlebt auch heute schon, dass sich Tag für Tag Tausende von Radfahrern auf der Castingallee tummeln. Ob Umbau oder nicht, die Kastanienallee ist und bleibt eine der beliebtesten Radfahrerstraßen der Stadt.

Die Frühlingsradler kommen

Spätestens

  • wenn man die ersten Radfahrer beobachtet, die sich so nah an geparkten Fahrzeugen langschlängeln, dass eine geöffnete Tür die Garantie für einen Unfall gibt,
  • wenn im Kreuzungsbereich auf einmal Radfahrer vom Bürgersteig kommend auftauchen, die selbstsicher und todesmutig annehmen, die Rechts-vor-Links-Regel gelte auch für sie
  • wenn man als Fußgänger auf dem Gehweg vor Hin- und Herspringerei seines Lebens nicht mehr froh wird,

dann ist klar, die Vorsaison fürs Radfahren ist eröffnet. Schön ist natürlich, wenn der Fahrradanteil kontinuierlich steigt und beruhigend ist der Gedanke, dass die Leute, die nun so chaotisch fahren, dies im Gegensatz zur Winterzeit wenigstens nicht mit dem Auto tun. Aber genug der Polemik.

Die meisten der oben angesprochenen Fehlverhaltenspunkte sind eine Folge von Vermeidungsverhalten. Man fühlt sich mit den Autos auf der Fahrbahn nicht sicher und versucht durch die Benutzung des Bürgersteiges oder möglichst weit rechtes Fahren, Konflikte zu vermeiden. Bald werden nun die gut gemeinten Zeitungsartikel kommen, die die Radfahrer auf ihre Saison vorbereiten und ihnen Sicherheitstipps a la „Bremsen prüfen, Helm tragen und reflektierende Kleidung benutzen“ unterbreiten. Die wirklichen Probleme wie zu nahes Überholen oder mangelnde Rücksicht beim Abbiegen werden damit nicht behoben.

Ich möchte meine Top Ten der Sicherheitstipps für die Wiederanfänger zur Diskussion stellen:

  1. Geeignete Wege wählen. Wenn Studien besagen, dass Radwege im Kreuzungsbereich mindestens 3x so gefährlich sind wie die Fahrbahn, wird klar, welchen Stellenwert dieser Punkt hat. Er trägt mehr zur Sicherheit bei als Kleidungselemente zur Unfallfolgenverminderung. Was geeignete Wege sind, muss jeder für sich herausfinden. Bürgersteig-Radwege sind Unfallschwerpunkte und sollten gemieden werden. Wer sich nicht neben dem Radweg auf die Fahrbahn traut, kann nach ruhigen Nebenstraßen suchen, in denen man fahren kann. In Berlin bietet sich der Fahrradroutenplaner BBBike an, ebenso die Fahrradrouten innerhalb der Stadt.
  2. Grüne Ampeln bieten keine Sicherheit. Wer auf dem Radweg fährt und eine grüne Ampel sieht, sollte nicht auf freie Fahrt vertrauen. Rechts- und Linksabbieger sorgen in diesen Situationen für viele Unfälle.  Ein Großteil der tödlichen Fahrradunfälle geschieh bei grüner Ampel auf dem Radweg. Anders stellt sich die Situation auf Fahrbahnen dar, hier bieten grüne Ampeln etwa so viel Sicherheit wie vom Kraftfahrzeug gewohnt.
  3. Enge Situationen vermeiden. Ein häufiger Fehler unsicherer Radfahrer ist das Fahren zu weit rechts. Nicht nur sich öffnende Türen stellen eine Gefahr dar, generell wird man auch näher überholt, je weiter rechts man fährt. Etwas Abstand zum rechten Fahrbahnrand, in sehr engen Situationen (Fußgängerinsel in der Mitte, Zweite-Reihe-Parker im Gegenverkehr) auch mal die Spur dicht machen. Wer in einer Lücke einschert, um Fahrzeuge hinter sich durchzulassen, kann nicht darauf hoffen, selbst wieder in den Fahrbereich gelassen zu werden.
  4. Andere schützen. Wer Angst vor nahüberholenden Autos hat, sollte sich in Fußgänger hineinversetzen können und diese nicht gefährden. Auf Mischwegen sollte man langsam fahren und Abstand zu Fußgängern halten. Sind Kinder unter den Fußgängern, ist Schrittgeschwindigkeit angesagt.
  5. Radwege nicht falscherum befahren. Keiner rechnet mit Dir, im Kreuzungsbereich bist Du gefährdet. Zudem ziehst Du den Unmut anderer Radfahrer auf Dich.
  6. Hinten warten. Solange die Autos an der Ampel stehen, ist es dem Radfahrer erlaubt, rechts von ihnen langsam nach vorne zu fahren. Sinnvoll ist das allenfalls, wenn man sonst mehrere Ampelphasen abwarten müsste. Wer sich ungünstig nach vorne geschlängelt hat, könnte von Rechtsabbiegern nicht gesehen werden. Zudem werden, sobald die Ampel auf grün gesprungen ist, die Autos wieder überholen.
  7. Achtung Ausparker. Jemand ist kurz vor Dir schnell in eine Einfahrt oder einen Parkplatz eingefahren? Hände an die Bremse! Manchmal ist das Teil eines Wendemanövers, genauso schnell kommen die Fahrzeuge wieder rückwärts aus der Ausfahrt heraus und haben den Radfahrer schon vergessen. Auch wenn ein Kfz mit Fahrer auf der Fahrbahn steht oder sich in der Kreuzung unsicher ist, wo es langgeht, ist Vorsicht angesagt – und so viel Abstand wie möglich. Oft wird einfach losgefahren.
  8. Geschwindigkeit reduzieren. Wer hätte in den 90er Jahren geglaubt, dass man die Zahlen der tödlich verunglückten Berliner mehr als halbieren könnte? Wohl kaum jemand, aber dies ist das Resultat der zahlreichen Tempo-30-Zonen. Der Einfluss der Geschwindigkeit auf die Unfallwahrscheinlichkeit ist größer als oft angenommen. Gerade in engen und unübersichtlichen Situationen lieber mal langsam fahren.
  9. Beleuchte Dich. Generell ist es sinnvoll, wenn Verkehrsteilnehmer sich frühzeitig sehen und aufeinander einstellen können.
  10. Aufpumpen. Das ist kein Sicherheitstipp, aber meiner Erfahrung nach ist ein gut aufgepumpter Reifen (Maximaldruck laut Aufdruck) wichtig für den Fahrkomfort. Die Fahrwiderstand sinkt erheblich mit dem Reifendruck, Radfahren macht so auch nachhaltig Spaß.

Diskutiert mit, was sind Eure Tricks, um sicher und komfortabel durch die Stadt zu kommen?

Zweigangfixie von bedovelo

Der Schweizer Fahrradhersteller bedovelo hat ein Fixed Bike mit zwei Gängen präsentiert. Das twin fixed besitzt einen im letzten Jahr auf der Friedrichshafener Eurobike vorgestellten, riemengetriebenen Schlumpf-Zweigangantrieb.  Schlumpf baut das berühmte Zweigang-Getriebe welches im Tretlager integriert ist, beziehungsweise den Platz des vorderen Kettenblattes einnimmt. Anders als die meisten Räder mit Riemenantrieb ist der Rahmen von bedevelo nicht am Ausfallende zu öffnen sondern im oberen Bereich der Sattelstrebe. Dazu wird eine solide Kupplung der Firma S and S verwendet. Vorteil laut Homepage des Kupplungsherstellers: „Für Rahmenbauer ist es einfacher, einen neuen Rahmen aufzubauen, weil sie die Kupplungen vorher in die Rohre einbauen und danach die Rohre für den Rahmen zuschneiden können.“

bedovelo-twin-fixed-a.jpg

So weit so gut. Stutzig macht nur die Angabe von bedovelo, dass sie keine speziell für Fahrräder entworfene Carbonriemen verbauen sondern Industrieriemen mit größerer Zahnung, wie sie für Harley Davidson Motorräder verwendet werden. Durch die größere Zahnung braucht der Riemen nach Herstellerangabe keine Vorspannung. Meines Erachtens sind riemengetriebene Fixies ohne Vorspannung schwierig, gerade wegen der häufigen Lastwechsel. Ob der Schlumpf-Antrieb allen Belastungen eines fixen Hinterrades dauerhaft standhält bleibt auch offen…

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Das handgemachte twin fixed von bedovelo kommt in drei Größen und kostet 2.650 Schweizer Franken, in Euro sind das knapp über 2.000,-.

bedovelo
via: Stahlrahmen Bikes

Neuer Nationaler Radverkehrsplan

Der Nationale Radverkehrsplan (NRVP) wurde im Mai 2002 vom Deutschen Bundestag für den Zeitraum 2002-2012 beschlossen. Im Rahmen des Nationalen Radverkehrsplans stellt die Bundesregierung zusätzlich Haushaltsmittel zur Verfügung, mit denen nicht investive Projekte zur Förderung des Radverkehrs gefördert werden.

Da der alte NRVP im kommenden Jahr ausläuft, unternimmt das Bundesministerium für Verkehr eine Serie von Expertenforen zur Weiterentwicklung des Nationalen Radverkehrsplans. Bis zum Sommer sollen insgesamt fünf solcher Foren stattfinden. Der Beschluss des neuen NRVP durch das Kabinett ist für Mitte 2012 geplant.

nationaler-radverkehrsplan.de: BMVBS startet Weiterentwicklung des Nationalen Radverkehrsplans

Fahrraddiebstahl in Berlin geht leicht zurück

Die Polizeistatistik  für das Jahr 2010 weist einen leichten Rückgang des Fahrraddiebstahls in Berlin aus. Danach gab es im vergangenen Jahr 21576 angezeigte Fahrraddiebstähle, immerhin 8,8 Prozent weniger als im Jahr 2009. Die Hochburg im Fahrradklau ist der Bezirk Pankow mit seinem dazugehörigen Ortsteil Prenzlauer Berg. Dort wurden 3653 Fahrraddiebstähle verzeichnet. Aktuellere Zahlen wird die Polizei mit Veröffentlichung der nächsten Kriminalitätsstatistik in einigen Wochen vorstellen. (Der Tagesspiegel spricht in seiner Meldung zwar vom Jahr 2009, aber es kann sich eigentlich nur um die Daten für das Jahr 2010 handeln.)

Tagesspiegel: Paar bei Radklau erwischt