Stan Engelbrecht und Nic Grobler aus Südafrika sind seit Anfang des Jahres auf der Suche nach Radfahrern. Herausgekommen sind einige Dutzend Portraits von Velofahrern aus allen sozialen Schichten Südafrikas. Auffällig ist die tiefe Beziehung der Leute zu ihrem Rad. „My bike is good to me“ ist ein Satz, den man immer wieder von den Portraitierten hört. Das Foto zeigt Frank Mncube am Sunset Beach in Cape Town. Ergänzt wird jedes Portraits mit einer kleinen Karte, die den Standort des Radfahrers zeigt. Engelbrecht und Grobler werden aus den Radfahrerportraits ein Buch machen, das demnächst erscheint.
Bicycle Portraits – everyday South Africans and their bicycles
Jahr: 2010
Mehr Fahrradunfälle in Kreisverkehren
In einem Forschungsvorhaben an der Universität Hasselt wurden 148 Kreisverkehre in Belgien untersucht. Ergebnis: Kreuzungen, die in einen Kreisverkehr umgewandelt wurden, führten zu 27% mehr Fahrradunfällen. Die Zahl der scherwiegenden Verletzungen erhöhte sich gar um 45 Prozent. Die Studie ergab, dass Keisverkehre mit begleitendem Radweg eine besonders große Unfallträchtigkeit besitzen, da die Zahl der Unfälle im toten Winkel zunimmt.
Quelle: eltis: Roundabouts increase bike accidents (Belgium)
Velo-city Global 2010 in Kopenhagen
Different Gears – Same Destination, Unterschiedliche Gänge – das gleiche Ziel lautet der Titel der Konferenz Velo-city 2010 in Kopenhagen vom 22. bis zum 25. Juni. Radverkehrsexperten und Leute, die sich beruflich mit dem Transportmittel Fahrrad beschäftigen, wollen ausloten, wie groß das Potential des Radfahrens ist, die Lebensqualität überall auf der Welt zu steigern und auf globale Herausforderungen zu reagieren.
Velo-city gilt als bedeutendste internationale Konferenzreihe zur Förderung der Radverkehrsplanung. Der Europäische Radfahrerverband ECF rief die Konferenz 1980 in Bremen ins Leben und veranstaltet sie seitdem regelmäßig. Zuletzt war Velo-City 2007 zu Gast in München und 2009 in Brüssel.
Auf der Kopenhagener Konferenz geht es um Themen wie das Radfahren in Megastädten, Radeln in kalten und hügeligen Städten, Fahrradverleihsysteme, Straßenverkehrssicherheit, Radverkehrsstrategien in Entwicklungsländern und Kampagnen zur Reduzierung von Autokurzstreckenfahrten.
Radfahrer müssen Tiergarten umfahren
Wegen der Fußballweltmeisterschaft wird es ab dem 23. Juni wieder die WM Fanmeile auf der Straße des 17. Juni geben. Da der Fanbereich großräumig mit Gittern abgesperrt wird, müssen Radfahrer den 17. Juni zwischen dem Großen Stern und dem Brandenburger Tor umfahren. Möglich ist der Umweg am südlichen Tiergartenrand über Hofjägerallee, Tiergartenstraße, Lenné- und Ebertstraße. Nördlich gibt es eine Umfahrung längst der Spree über John-Foster-Dullus-Allee und Scheidemannstraße zum Brandenburger Tor. Die Sperrung wird über die WM hinaus bis zum 15. Juli, 24 Uhr andauern.
Niederlande: Fahrradfreies Stadtzentrum
Die Stadt Venray (etwa 27.500 Einwohner) im Südosten der Niederlande besitzt nun ein fahrradfreies Stadtzentrum. In der Schoolstraat darf man ein Fahrrad zwar noch schieben, nicht aber fahren oder parken. In der Umgebung des Zentrums wurde auf rotem Asphalt eine Umfahrung geschaffen, die zwar länger ist aber genauso schnell. Am Rand der Innenstadt wurden bewachte Fahrradparkflächen mit einer kapazität von 200 Rädern geschaffen. Zur Zeit werden diese Parkplätze von Kameras überwacht, in Zukunft werden dort Menschen mit psychischen Behinderungen arbeiten.
Fietsberaad: Venray start met ‚fietscirculatieplan‘
Regelmäßig betriebene Sportarten
Radfahren 27,1%
Gymnastik / Aerobic 14,1%
Schwimmen 10,8%
Fitnessstudio / Krafttraining 9,1%
Joggen 9,0%
Nordic Walking 6,7%
Wintersport 3,2%
Sonstige Mannschaftssportarten 2,8%
Tennis / Badminton / Squash 2,3%
Fußball 1,9%
Quelle: Pressemitteilung der Gesellschaft für Konsumforschung (GfK). In der Untersuchung wurden 35.000 Personen ab 18 Jahren befragt; Prozentangaben der Personen, die die aufgeführte Sportart nach eigener Auskunft regelmäßig betreiben. Mehrfachnennungen waren möglich. Zusätzlich zu den 27 Prozent, die regelmäßig radfahren, setzen sich weitere 44 Prozent der Erwachsenen in Deutschland zumindest gelegentlich auf das Fahrrad. Unter den Radlern gibt es zwischen den verschiedenen Alters- und Gewichtsstufen keine großen Unterschiede, Radfahren ist bei allen gleichermaßen beliebt.
Berlin: Fahrradtourismus boomt
Nach Schätzung eines Tourismusexperten gibt es in Berlin inzwischen mehr als 20 Anbieter für geführte Fahrradtouren. Christian Tänzler, Sprecher der Berlin Tourismus Marketing GmbH: „Man kann im Prinzip alles auf dem Fahrrad sehen.“ Nach Ansicht von Tänzler ist der Markt für Fahrradtouren in Beerlin deshalb so groß, weil auf den Straßen mehr Rücksicht auf Radler genommen als etwa in Barcelona oder London.
Welt Online: Fahrradtourismus boomt in Berlin
Berlins beste Fahrradwege (3): Radweg am Berlin-Spandauer Schifffahrtskanal
Der Berlin-Spandauer Schifffahrtskanal wurde zwischen 1848 und 1859 nach Planungen von Peter Joseph Lenné angelegt und verbindet die Flüsse Spree und Havel. Schon die Pläne von Lenné sahen entlang des Kanals eine uferbegleitende Promenade vor, die aber teilweise erst 150 Jahre später verwirklicht wurde. Nun ist auf dem nördlichen Ufer des Kanals auf ganzer Länge ein durchgängiger Fahrradweg entstanden, der gleichzeitig Teilstück des Radfernwegs Berlin – Kopenhagen ist.
Der Radweg startet am Hamburger Bahnhof in der Invalidenstraße im Bezirk Mitte. Auf der Ostseite des Schifffahrtskanals beginnt der Fahrradweg erst auf historischem Kopfsteinpflaster, der bald in eine gut zu befahrende wassergebundene Decke übergeht. Kurze Zeit später wird der Invalidenfriedhof auf einem noch erhaltenen Grenzweg durchfahren, links und rechts des Weges liegen alte Grabsteinplatten im Gras. Der Friedhof wird im Sommer um 19 Uhr, im Winter bereits um 16 Uhr geschlossen und kann über Scharnhorst- und Kieler Straße umfahren werden. Nach der Überquerung der Fennstraße geht es auf dem Nordufer vorbei an der Badeanstalt Plötzensee bis zur autobahnbreiten Verkehrsader Seestraße, die man mithilfe einer Bettelampel überqueren kann.
Danach geht es über viele Kilometer kreuzungsfrei Richtung Spandau. Nachdem man die Autobahn 111 und den Zubringer zum Flughafen Tegel unterquert hat, wird das Ufer des Kanals von Kleingartenanlagen dominiert. Während die andere Seite des Kanals vom stark befahrenen Saatwinkeler Damm begleitet wird, radelt man auf der Nordseite wunderbar ruhig zwischen Wasser und blühenden Kleingärten. Kurz vor dem Tegeler See wechselt man auf dem Saatwinkler Steg das Ufer. Der Radweg wird vorbei an Siedlungen der Wasserstadt bis zur Daumbrücke über die Havel geführt.
Der Fahrradweg zwischen der Invalidenstraße und der Daumbrücke ist etwa 12,5 Kilometer lang und hat unterschiedliche Fahrbahndecken: Kopfsteinpflaster, wassergebundener Weg, Plattenweg, Pflasterwege und Asphalt. Besonders in den Bezirken Spandau und Tegel ist er mit einer Breite von vier Meter großzügig dimensioniert. Der Weg eignet sich sehr gut als Pendlerstracke zwischen der City und dem nördlichen Spandau.
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„Radfahrer absteigen“ abschaffen!
Eine Onlinepetition beim Deutschen Bundestag möchte das Verkehrszusatzzeichen „Radfahrer absteigen“ (Zeichen 1012-32) abschaffen. Zur Begründung führt der Petent Andreas Roeschies aus Remscheid an, dass das Zeichen überflüssig sei, weil für den gewünschten Zweck bereits Zeichen 254 („Verbot für Radfahrer“) existiere.
Wenn eine öffentliche Petition 50.000 Unterstützer im Internet in den ersten drei Wochen nach Veröffentlichung findet, wird der Petent in einer öffentlichen Ausschusssitzung des Bundestages angehört. Da die Frist bereits morgen abläuft und bis jetzt erst 1196 Onlinenutzer die Petition mitgezeichnet haben, ist ein Erfolg nicht wahrscheinlich.
Petition an den Deutschen Bundestag: Straßenverkehrsordnung – Abschaffung des Verkehrszeichens „Radfahrer absteigen“ vom 24.04.2010
Mauerradweg in Blankenfelde-Mahlow wird nicht geschlossen
Wie heute dem Tagesspiegel zu entnehmen ist, wird das Land Brandenburg keine Unterquerung der Dresdner Bahn finanzieren. Diese Strecke soll künftig Berlin mit Dresden verbinden und verläuft in Blankenfelde an der S-Bahnlinie S2. Um die S-Bahn und später auch die Dresdner Bahn zu unterqueren, müssen Radfahrer derzeit einen Umweg über Kopfsteinpflasterstraßen fahren. Das wird auch in Zukunft so bleiben. Eine Unterquerung der Strecke lohne sich an dieser Stelle nicht, und auch insgesamt sei der Mauerradweg nicht gut genug ausgebaut, um in den touristischen Radwegeplan des Landes aufgenommen zu werden. Die bestehenden Querungsmöglichkeiten seien ausreichend, auch zur Daseinsvorsorge sei der Radweg nicht notwendig.
Tagesspiegel vom 15.6.2010: Brandenburg will Mauerweg nicht schließen
Schweiz: Fahrrad-Vignette vor dem Aus
In der Schweiz muss jedes Fahrrad eine Velo-Vignette besitzen, die obligatorische Haftpflichtversicherung für Radfahrer. Ein kleiner Aufkleber auf dem Rahmen belegt, dass die Fahrradgebühr von 5 bis 10 Schweizer Franken pro Jahr gezahlt wurde. Diese Regelung besteht seit 1960, in einigen Kantonen gibt es bereits seit dem 19. Jahrhundert verpflichtende Fahrradkennzeichen. Das Schweizer Parlament will die Vignette nun abschaffen. Am 16. Juni wird der Ständerat darüber entscheiden. Die geänderten Gesetzesbestimmungen würden dann im Januar 2012 in Kraft treten.
swissinfo: Adieu, Velo-Vignette, oder auf Wiedersehen?
TDP Tour de Prignitz
Die Tour de Prignitz wird seit 1997 von einem Radiosender und einer Lokalzeitung organisiert und bietet für Einheimische und Fahrradtouristen reizvolle Landschaften und traditionsreiche Städte und ist gleichzeitig eine Art Städtespiel. Es geht um Punkte, vergeben für die das größte Teilnehmerfeld und den schönsten Empfang in der Zielstadt… gewonnen werden kann Geld, letztes Jahr wurde damit ein neuer Spielplatz gebaut. In diesem Jahr wurde die Tour de Prignitz vom 31. Mai bis zum 5. Juni ausgetragen. Insgesamt 4202 angemeldete Teilnehmer waren auf einer oder mehreren der jeweils etwa 50 Kilometer langen Etappen unterwegs. Die Gemeinde Heiligengrabe im Landkreis Ostprignitz-Ruppin ging 2010 als Sieger des Wettbewerbs hervor. Aus dem Tourtagebuch: „Mehr als 1.000 Radler, die sich wie ein bunter Lindwurm von Wusterhausen bis Heiligengrabe schlängeln ! Man fährt um eine Ecke und sieht bis zum Horizont nur Radler. Mit Kindern im Schlepptau, Hunden im Lenkerkorb, eine nicht enden wollende Reihe. Dazu rote Nasen von der Sonne, Wasserflaschen, aber jede Menge frohe Gesichter.“
Dank an Conrad für Foto und Hinweis.
Märkische Allgemeine: Tour de Prignitz
Nichts halbes und nichts ganzes – die neue Kynastbrücke am Ostkreuz
Seit einigen Tagen ist die Kynaststraße, die eine wichtige Querung der Stadtbahn am Ostkreuz darstellt, wieder eröffnet. Da am Ostkreuz ein neuer Bahnsteig für den Regionalverkehr gebaut wurde – derzeit von der S-Bahn genutzt – musste die Straße ostwärts verschoben werden. Dafür wurde eine neue Brücke gebaut. Für Radfahrer und Fußgänger ist diese Brücke jedoch nicht optimal geplant. Problematisch sind zum einen die zwei engen Spuren, die bei hoher Fahrzeugdichte zu Stress zwischen Radfahrern und Autofahrern führen werden. Auf einer Seite (östlich) wurde deshalb ein Radweg angelegt, immerhin asphaltiert.
Für Fußgänger, die von der Marktstraße kommen, wird der zunächst sehr breite Fußweg immer enger, zu sehen im Bild links. Eine Vorwarnung wäre angebracht, eine spätere Querung ist nämlich mit Kinderwagen oder Rollstuhl nicht zu bewältigen.
Je nach erwartetem Fahrzeugaufkommen wäre es bei dieser Brückenbreite wohl wünschenswert gewesen, die Fahrbahn breiter zu machen, so dass sie den Radweg noch mit aufnimmt. Hätte man dann auf Trennlinien verzichtet, wäre das Benutzen in beiden Richtungen auf mäßigem Stressniveau möglich.
Zwischenfall auf der Sternfahrt – Zeugen gesucht
Während der Sternfahrt am Sonntag (6. Juni 2010) kam es zu einem Zwischenfall zwischen einem Radfahrer und einem auf der Strecke befindlichen PKW. Dieser ereignete sich gegen 12:00 Uhr kurz vor dem Alexanderplatz auf der Karl-Liebknecht-Straße.
Auf der Strecke standen hintereinander zwei PKW. Ein Radfahrer kam vor dem ersten Auto zum Stehen, dessen Fahrzeugführer fuhr an und in das Hinterrad des Radfahrers hinein. Danach kam es zu einer lautstarken Auseinandersetzung, vor allem mit den Insassen des eigentlich unbeteiligten zweiten PKW. Es hielten viele Radfahrer an, einige sagten auch laut, dass sie den „Unfall“ gesehen haben, bis auf einen Ordner sind aber alle weitergefahren.
Gesucht werden Zeugen dieses Geschehens, die Angaben zur Situation machen können. Wenn ihr den Zwischenfall beobachtet habt, könnt ihr eine Mail an die Rad-Spannerei ( mail@rad-spannerei.de ) schreiben. Wir leiten eure Mail dann an den betroffenen Sternfahrt-Radfahrer weiter.
the revolution will not be motorized
Foto: the revolution will not be motorized
Fotograf: MIgraciónTOtal