Weihnachtsbaum aus Fahrradwracks

Heute vor vierzehn Tagen wurde in Groningen in den Niederlanden ein Fietswrakkenboom, ein Weihnachtsbaum aus Fahrradwracks offiziell zum Leuchten gebracht. Die Weihnachtsbaumskulptur wurde von zwei Studenten aus 60 Fahrradleichen zusammengeschweißt. Das Kunstwerk ist eine Idee von Maria Koijck und soll sich gegen Umweltverschmutzung und Abfall einsetzen.

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Die Radspannerei wünscht Frohe Weihnachten und friedliche Feiertage!

Kabelbinder als Spikereifenersatz

Vor zwei Jahren haben wir hier schon mal eine Methode vorgestellt, mittels Kabelbinder die Griffigkeit von Fahrradreifen bei Schnee und Matsch zu erhöhen. Ich habe das nun mal getestet und bin ebenso wie chris schwer begeistert. Ich fahre ganzjährig Marathon Plus von Schwalbe. Auf Schnee kommt man mit diesen Reifen aber schlecht voran. Man kann nur im Sitzen fahren, im Stehen drehen die Hinterräder sofort durch. Das Fahren fühlt sich an wie auf Eiern, Beschleunigung und Abbremsen funktionieren nur sanft, außerdem muss man ständig darauf achten, dass das Vorderrad nicht ausbricht.

100 Lux Kabelbinder (300 mm lang, 4,8 mm breit) kosten im nächsten Baumarkt 6,99 Euro. Ich habe die Kabelbinder zwischen zwei Speichen um die Felge gelegt und den Binder kräftig angezogen, sodass der Reifen ein wenig eingedrückt wird. Das Verbindungsstück sitzt direkt auf der Felge, der überstehende Rest des Kabelbinders wird abgeschnitten. Das Vorderrad hat 16 Kabelbinder, das Hinterrrad acht.

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Nach zehn Kilometern Testfahrt bin ich vollauf zufrieden. Man kann im Stehen anfahren und viel besser spurten und bremsen. Selbst Vollbremsungen mit blockiertem Hinterrad haben funktioniert. Gewöhnungsbedürftig ist aber das prasselnde Geräusch auf trockener, splitbedeckter Straße. Natürlich ist das Fahrrad durch die Kabelbinder nicht leichtgängiger geworden, aber wer bei Schnee unterwegs ist, der weiß eh, dass man erheblich mehr Kraft benötigt, um voran zu kommen.

Die Kabelbindermethode funktioniert nur bei Rädern mit Trommel- oder Scheibenbremsen.

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Geldstrafe für Fahrer eines LKW, der Radfahrerin zu Tode schleifte

Am 24. Juni 2009 überfuhr an der an der Danziger Straße Ecke Prenzlauer Allee ein LKW-Fahrer eine 34-jährige Radfahrerin bei einem Rechtsabbiegeunfall und schleifte sie etwa 40 Meter mit. Die Radfahrerin starb noch an der Unfallstelle. Im Blog haben wir hier über den Unfall  berichtet.

Für diese Tat ist der Berufskraftfahrer vom Amtsgericht Berlin-Tiergarten wegen fahrlässiger Tötung zu einer Geldstrafe von 2.800 Euro verurteilt worden, zu zahlen in 70 Tagessätze a 40 Euro. Der 33-Jährige LKW-Fahrer sei beim Abbiegen unachtsam gewesen und habe durch dieses „kurze Versagen“ einen Unfall mit schrecklichen Folgen verursacht, urteilte das Verkehrsgericht.
Tagesspiegel: Laster schleifte Radlerin zu Tode – Geldstrafe für Fahrer

Größtes Fahrradparkhaus Europas eröffnet

Unter dem Stationsplein, dem Platz vor dem Bahnhof Haarlem in den Niederlanden wurde gerade die größte Fahrradparkanlage Europas in Betrieb genommen. Im Augenblick können 4000 Fahrräder kostenlos in der bewachten Fahrradtiefgararge untergebracht werden. Das Bahnunternehmen ProRail stellt zur Zeit eine unterirdische Verbindung zwischen Tiefgarage und dem Bahnhof her. Nach Abschluss aller Arbeiten wird das Parkhaus eine Kapazität von 5050 Fahrradparkplätzen haben. Es wird daran gedacht, ebenfalls den nördlichen Vorplatz des Bahnhofs mit einem Untergrundfahrradparkhaus zu versehen. Das würde die Gesamtzahl der Fahrradstellplätze auf 8000 erhöhen.
Fietsberaad: Grootste fietsenstalling van Europa opent deuren

Veränderte Öffnungszeiten

Liebe Kundinnen und Kunden,

zwischen den Jahren, vom 27.12. bis 1.1.2011 bleibt die Werkstatt in der Admiralstraße geschlossen.

Der Neuradladen in der Kottbusser Straße bleibt geöffnet, dort können auch dringende Reparaturen abgegeben werden. (Mo, Di, Do, Fr 11 – 20h; Mi 13 – 20h; Sa 11 – 16h)

Bis dann, Euer Radspannerei-Team.

Scheiß kalte Finger? Nö, wieso?

chin handschuhe

Die Dinger sind eigentlich für Motoroller entwickelt und ein Mitbringsel aus China. Sehr warm und wasserdicht! Schalt- und Bremshebel sind im Überzug verstaut und lassen sich problemlos betätigen

Viele Unfälle auf Berliner Radwegen

Die Grünen haben eine kleine Anfrage gestellt, um unter anderem herauszufinden, wieviele Radfahrer in den ersten drei Quartalen des Jahres auf Berliner Radwegen wegen unachtsamer Rechtsabbieger verunglückt sind. Beantwortet wurde diese wie folgt: Von 27 schwer verunglückten Radfahrern waren 24 auf Radwegen unterwegs. Im Kreuzungsbereich starben 2 Radfahrer, 13 wurden schwer verletzt. 7 Schwerverletzte gab es auf den Radwegen, 2 auf gemeinsamen Geh- und Radwegen. Je ein Radfahrer verunglückte schwer auf der Fahrbahn, auf der Busspur und auf einem auf der Fahrbahn markierten Radweg.

Im März ergab eine weitere kleine Anfrage der Grünen, dass im Jahre 2009 14 der 48 Getöteten auf überhöhte Geschwindigkeit zurückzuführen waren.

Was könnte man als nächstes fragen? Ein Vorschlag: Wieviele Radfahrer verunglückten im Jahre 2010 bei grüner, wie viele bei roter Ampel?

Antworttext der kleinen Anfrage (PDF)

Winterdienst auf den Fahrradrouten

Während man in Kopenhagen zunächst die Radfernwege freiräumt, um dadurch Autofahrten einzusparen und den Verkehr flüssig zu halten (siehe de.rec.fahrrad), fährt man in Berlin eine andere Strategie. Hier haben große Straßen und Straßen mit Busverkehr Vorrang, deren Fahrbahn mit Salz gestreut werden darf. Dann kommen die Radwege, die von der BSR geräumt werden sollen – ohne Salz. An letzter Stelle stehen die Gehwege, die dezentral von den Anwohnern freigehalten werden müssen.

Völlig ohne Winterkonzept stehen die innerhalb der Stadt eingerichteten Radial- und Tangentialrouten für Radfahrer da. Diese führen hauptsächlich über ruhige asphaltierte Nebenstraßen und grüne Wege, beispielsweise durch Parkanlagen. Gerade die grünen Wege scheinen von jeder Räumpflicht ausgenommen zu sein – und sind damit teilweise unbenutzbar.

Dieser Beitrag soll zu einer Diskussion anregen – um Beispiele für guten oder schlechten Winterdienst wird gebeten!

ADFC bringt Mitradelzentrale ans Netz

Gemeinsam auf Fahrradtour gehen macht mehr Spaß als alleine. Der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club (ADFC) bietet deshalb einen neuen Service an: die Mitradelzentrale. Das Portal will Urlaubs- und Freizeitradfahrer zusammenbringen, die nicht allein unterwegs sein wollen.

Eine Registrierung ist nicht erforderlich. Wer Mitfahrer sucht, gibt im Formularfeld die Region oder das Land an, in dem er fahren möchte, und macht Angaben zur gewünschten Fahrtgeschwindigkeit, zum angepeilten Reisetermin und ob ein bestimmtes Alter oder Geschlecht bevorzugt wird. Noch genauer formulieren kann man seine Wünsche im freien Formularfeld. Nach dem Absenden des Formulars erhält man eine automatisch generierte Mail mit einem Freischaltlink. Erst nach Anklicken des Links geht das Gesuch online. Die eigene Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Nach drei Monaten wird die Anzeige aus der Datenbank gelöscht.

Zur Zeit  befinden sich 42 Anzeigen im Portal. Unter den ersten 300 Inseraten verlost der ADFC Fahrradtaschen und Miniwerkzeuge.
Mitradelzentrale

Polen: Alkoholisierte Radfahrer und Autofahrer sind gleichberechtigt

Wenn man in Polen betrunken auf dem Fahrrad erwischt wird, muss man nicht mehr mit einem Entzug der Fahrerlaubnis für Kraftfahrzeuge rechnen. Das sieht eine vom Sejm jetzt beschlossene Gesetzesänderung vor, die nach einem Urteil des Verfassungsgerichts notwendig geworden war.

Das polnische Verfassungsgericht hatte entschieden, dass ein Entzug des Autoführerscheins bei betrunkenen Radfahrern gegen den Gleichheitsgrundsatz verstösst, da betrunkene Autofahrer, denen die Fahrerlaubnis entzogen wurde, nicht auch gleichzeitig mit einem Verbot des Radfahrens belegt werden.
Infoseite Polen: Radfahrer endlich gleichberechtigt

Das Lasti

Seit mehr als 15 Jahren tut das abgebildete Lastenfahrrad, genannt Lasti, gute Dienste für unsere WG. Vermutlich wurde es in den fünfziger Jahren in Holland gebaut und besitzt massive Blattfedern und einen unverwüstlichen Rahmen. Auf der 1,80 Meter langen Lädefläche können locker 250 bis 300 Kilo transportiert werden, wahlweise auch ein halbes Dutzend Kinder im Kita-Format. Eine Dreigangnabe von Fichtel & Sachs sorgt dafür, dass man das Lastenrad auch schwer beladen noch anfahren kann, allerdings musste die Nabe mehrmals ausgetauscht werden.

Mitte der Neunziger haben wir das Lasti von einem Händler im Prenzlauer Berg erworben, recht günstig, weil das Hinterrrad fehlte. In den ersten Jahren wurde es als Baufahrzeug verwendet und hat unermüdlich Materialien zum Hausbau herbeigekarrt. Inzwischen wird es nicht mehr so häufig benutzt, kommt aber immer noch mehrere Male im Monat zum Einsatz.

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Das Lasti auf der Sternfahrt 2010.

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Lasti auf einer Mediaspree-Fahrrademo im Jahre 2008.

Fahrrad-Polizisten sitzen im Winter lieber im Streifenwagen

Die Fahrradpolizisten in Potsdam, Cottbus, Frankfurt an der Oder und Königs Wusterhausen stellen ihre Fahrräder in den Schuppen. Wegen Personalmangels in der kalten Jahreszeit steigen sie auf Funkwagen um. Nur die Radstreifen in Brandenburg an der Havel sind weiter auf dem Bike unterwegs, „so lange es nicht nass oder glatt ist“.
Märkische Allgemeine: Im Winter sitzt man im Streifenwagen

Anne-Katrin Ebert über nationale Unterschiede im Umgang mit dem Fahrrad

anne-kathrin-ebert-radelnde-nationen.jpgDie Historikerin Anne-Katrin Ebert ist Leiterin des Bereichs Verkehr am Technischen Museum Wien und hat im Sommer ihre Dissertation zur Fahrradgeschichte in Deutschland und Holland veröffentlicht:

Anne-Katrin Ebert: Radelnde Nationen
Die Geschichte des Fahrrads in Deutschland und den Niederlanden bis 1940
Campus, Frankfurt am Main Juni 2010
ISBN-10 3593391589
495 Seiten, 18 Abbildungen, 11 Grafiken
€ 49,90

Ich habe den Band noch nicht gelesen, irgendwann folgt ganz gewiss einmal eine Rezension. In der WDR-3-Sendung Resonanzen wurde Ebert zu den Anfängen des Radfahrens befragt.

Resonanzen: Interview mit Anne-Katrin Ebert