Lastenräder in Delhi

Die Online-Installation Velowala zeigt die bunte Vielfalt mobiler Verkaufstände und Dienstleister in der indischen Metropole Delhi. Die Seite ist wie eine kleine Reise durch den farbenfrohen Subkontinent und war Teil der internationalen Design-Bienale in Saint-Etienne im letzten November.

velowala-indien.jpg

velowala.org

Radfahrer sind seltener krank

Niederländische Arbeitnehmer die regelmäßig mit dem Fahrrad zur Arbeit fahren sind seltener krank geschrieben. Sie versäumen durchschnittlich einen Arbeitstag weniger pro Jahr als nicht Rad fahrende Kollegen.

Zur Zeit fahren etwa ein Drittel aller Arbeitnehmer mit dem Rad zur Arbeit. Würden die Arbeitgeber das Radfahren  mehr unterstützen und den Radfahreranteil um ein Prozent erhöhen, könnten sie so rund 27 Millionen Euro pro Jahr einsparen. Das ergab eine Untersuchung, die das Niederländische Verkehrsministerium und das Gesundheitsministerium in Auftrag gegeben hatte.

Ministerie van Verkeer en Waterstaat: Meer fietsen leidt tot lager ziekteverzuim en bespaart werkgevers 27 miljoen euro
via: Fahrradportal

Macht Flugpisten zu Radstrecken!

Die 14. Europäischen Fahrradkuriermeisterschaften werden vom 28. Mai bis zum 1. Juni 2009 auf dem ehemaligen Flughafen Tempelhof ausgetragen. Der von den Nazis erbaute Verkehrsflughafen im Berliner Bezirk Tempelhof wurde im Oktober 2008 geschlossen. Eine Nachnutzung des 386 Hektar großen Flughafengeländes ist bisher völig unklar, da freut es umso mehr, dass das ehemalige Mekka der Privatflieger wenigstens am letzten Maiwochenende einer sinnvollen Nutzung zugeführt wird. Hunderte von Profikurieren aus Europa und von überall her werden drei fünf Tage in vielen Disziplinen gegeneinander antreten: mainrace, dispo team race, cargo race, sprint race, uphill sprint (wo gibt es in Berlin denn einen Berg?), goldsprint und eine Menge fixed gear events von trackstand bis bike polo. Nichtfahrradkuriere sind wie immer willkommen.
ECMC Berlin 2009
via: bemme51

Lastenfahrräder XL

In einem Werbespot für CSX Transportation, der größten Eisenbahngesellschaft an der us-amerikanischen Ostküste, wird für die zweitbeste Möglichkeit geworben, große Gütermengen zu transportieren. Die beste ist natürlich der Transport per Lastenfahrrad.

Höhere Bußgelder für Radfahrer

Seit dem 1. Februar 2009 müssen sich Radfahrer, die gegen Verkehrsregeln verstoßen, auf erhöhte Bußgelder einstellen. Zwar bleiben die Verwarnungsgelder bis zu einer Höhe von 35 Euro, zu denen die meisten Verstöße im Fahrradverkehr gehören, unverändert. Indirekt sind aber auch Radfahrer von den gestiegenen Bußgeldern betroffen. Besonders wirkt sich das beim Missachten roter Ampeln aus. ADFC-Rechtsreferent Roland Huhn: „Die Bußgelder für Rotlichtverstöße betrugen bisher für motorisierte Verkehrsteilnehmer 50 bis 200 Euro und wurden differenziert auf 90 bis 360 Euro angehoben. Für Radfahrer sind die Beträge zu halbieren.“ Der ADFC betonte, dass bei allen Bußgeldern ab 40 Euro ein Punkt in Flensburg droht.
ADFC: Rote Ampel missachten, heißt Punkt riskieren

Das Paper Bicycle

In wenigen Wochen beginnt die Erstauslieferung des Paper Bicycle des schottischen Herstellers Carry Freedom. Das Paper Bike besteht aus langlebigem ChrMo-Stahl, Kunden wird eine lebenslange Garantie auf den Rahmen gewährt. Der Kettenkasten ist komplett geschlossen, Kabel und Züge sind in den Rahmen gelegt. Das Rad wird als Singlespeed ausgeliefert oder kann mit einer 3- und einer 8-Gang Nabenschaltung bestückt werden. Es wird in einer Einheitsgröße ausgeliefert, Sattelrohr und Vorbau lassen sich blitzschnell auf die richtige Körpergröße justieren. Gepäckträger vorn und hinten sowie ein Kindersitz sind anbaubar.

paper-bicycle.jpg

Große Vorteile hat das Paper Bicycle als Flottenfahrzeug etwa bei Fahrradvermietern. Der Kettenschutz ist bedruckbar und kann Werbung oder das Firmenlogo aufnehmen. Durch seinen niedrigen Schwerpunkt ist das Fahrrad von jedem leicht zu fahren und durch seine klare Formensprache hat das Rad einen hohen Wiedererkennungswert. Kaufen kann man das Paper Bicycle ab April 2009 bei used-Händlern.

Paper Bicycle

„Fahrradwege mit Dach sind lustig“

In der Spiegel-Online Rubrik Auto findet der automobile Leser neben Lebenshilfe („Abwrackprämie: Darauf müssen Sie achten“) viel redaktionell getarnte Werbung („VW Caddy 4MOTION: Allradler ohne Allüren“). Ab und zu verirrt sich aus unerfindlichen Gründen ein Artikel über das Radfahren in diese Kategorie. So darf sich heute Kolumnist Thomas Hillenbrand über einen Vorschlag des Präsidenten des Deutschen Verkehrsgerichtstages Friedrich Dencker lustig machen. Der hatte gefordert, dass der Radverkehr sicherer und komfortabler gestaltet werden muss. Dazu gehörten beispielsweise wenig Ampeln oder die Vermeidung von Umwegen. Als kühne Vision könne er sich sogar vorstellen, reine Radstrecken auch zu überdachen.

Spiegel-Online findet das witzig. Dabei gibt es überdachte Radwege längst, als Schutz gegen Kälte und Schnee in Norwegen, als Schutz gegen Regen und Wind in den Niederlanden und (geplant) als Schutz gegen Hitze in arabischen Emiraten. Ein Leser kommentiert den SpON-Artikel so: „Man hätte das Thema durchaus auch ernsthaft unter dem Gesichtspunkt abhandeln können wieviel in Deutschland in die heilige Kuh Auto investiert wird und wie wenig für den umweltfreundlicheren Fahradverkehr. Aber so ham wer wenigstens mal gelacht. ha ha“

SpON: Wir überdachen Schleswig-Holstein

Radfahrer im Catchergriff

Der Rotlichtverstoß eines Radfahrers in Aachen führte dazu, dass er schließlich  in Handschellen abgeführt wurde. Die Aachener Zeitung schreibt unter der Überschrift „Festnahme eines Radfahrers erregt die Gemüter“:

„Die Festnahme eines Fahrradfahrers hat am späten Donnerstagvormittag in der Adalbertstraße für Aufsehen gesorgt. Von drei Streifenwagenbesatzungen – insgesamt sieben Polizisten – und zwei Mitarbeitern des städtischen City-Service sei der Mann in der Fußgängerzone überwältigt und misshandelt worden, berichtete ein AZ-Leser, der sich in der Redaktion meldete. Das Vorgehen der Polizei sei ihm und zahlreichen anderen Passanten als „völlig unverhältnismäßig“ und „brutal“ erschienen, so der Augenzeuge.

Der am Boden liegende Mann sei von einem Polizisten in einen Catchergriff genommen worden, eine Beamtin habe sich ihm auf den Fuß gestellt, eine City-Service-Kraft ihm derweil „ein Bein verdreht“. Schließlich sei der Festgenommene in Handschellen abtransportiert worden.“

Die ganze Geschichte und die Erklärung der Polizei zu diesem Vorgang in der Aachener Zeitung: Festnahme eines Radfahrers erregt die Gemüter

Fahrradparken im Wohnquartier

In Paragraf 49 Absatz 2 der Berliner Bauordnung heißt es: „In Wohngebäuden … sind leicht erreichbare und gut zugängliche Abstellräume für Rollstühle, Kinderwagen und Fahrräder … herzustellen.“ Der Bauherr dieses Hauses hat den Abstellraum für Fahrrader nach draußen verlegt und dafür die Erdgeschossfassade um einen Meter zurückgezogen. Ob vier Fahrradbügel für ein fünfstöckiges Wohnhaus genügen? Darüber sagt das Gesetz nichts. Immerhin eine gute Idee, schließlich ist es nicht selbstverständlich, dass Architekten bei der Planung von Wohnhäusern die Belange von Radfahrern berücksichtigen.

fahrradparken-ruppiner-strasse.jpg

Gesehen im Bezirk Mitte, Ruppiner Ecke Schönholzer Straße.

Mini-Velos

In Japan kommen Mini-Velos immer mehr in Mode. Ein Mini-Velo mit seinen höchstens zwanzig Zoll großen Laufrädern sieht ein bisschen aus wie ein Klappfahrrad, hat aber einen starren Rahmen. Als City-Rad kann es seine Vorteile voll ausreizen, es ist wendig, man kann mit ihm deutlich besser in öffentlichen Verkehrsmitteln fahren und es braucht einen kleineren Parkraum. Treppensteigen macht mit dem Mini-Velo geradezu Spaß – verglichen mit einem 28-Zoll-Rad.

bianchi-mini-velo.jpg

Das abgebildete Fahrrad Minivelo-8D kommt von Bianchi und wird ausschließlch auf dem japanischen Markt vertrieben. Cannondale scheint 2009 mit dem Hooligan auch den europäischen Markt aufrollen zu wollen. Wer mehr über das Thema Minivelo wissen will, der findet bei Bike-Hugger eine ganze Serie.

Abwrackprämie für Altfahrräder

Wie wir aus zuverlässiger Quelle erfahren haben, trifft sich gegenwärtig die notleidende Fahrradindustrie zu vertraulichen Gesprächen mit der Bundesregierung. Kanzlerin Merkel wird mit den Worten zitiert: „Deutschland braucht eine funktionierende Fahrradindustrie. Natürlich sieht sich die Bundesregierung in der Pflicht, das Fahrradgewerbe, das gerade jetzt im Januar ein schwierige Zeit durchmachen muss, wieder in den Sattel zu helfen.“

Ein Vorschlag aus dem Wirtschaftsministerium sieht eine Abwrackprämie für Altfahrräder vor. Wahrscheinlich wird die Bundesregierung bereits Anfang kommender Woche entsprechende Maßnahmen beschließen. Danach können allle Bürger ein mindestens neun Jahre altes Fahrrad in Zahlung geben und erhalten dafür eine Umweltprämie in Höhe von 250,- Euro auf den Kauf eines Neufahrrads.

100 Jahre Berliner Sixdays

Als vom 15. bis 21. März 1909 in den Ausstellungshallen am Zoologischen Garten das erste europäische Sechstagerennen durchgeführt wurde, übernahm man das Veranstaltungskonzept vom New Yorker Madison Square Garden. Damals ging ein Sechstagerennen noch über echte 6 mal 24 Stunden, also insgsamt 144 Stunden. Heute gibt es schon lange keine Sixdays in Amerika mehr, in Europa und besonders in Deutschland, Holland und Belgien erfreuen sich Sechstagerennen nach wie vor großer Beliebtheit. Von den sechs geplanten Rennwochen in Deutschland sind nur die Stuttgarter Sixdays wegen der Krise des professionellen Radsports abgesagt worden. In Berlin werden 75 000 Zuschauer zu den Renntagen im Velodrom  kommen und können sich auf ein prominentes Fahrerfeld freuen. Im Zentrum des Interesses steht der gebürtige Berliner Eric Zabel, der zum letzten mal in die Pedalen tritt. „Nur zwei Kilometer von hier bin ich im Krankenhaus Lichtenberg geboren und habe hier auch mit dem Radsport begonnen“, sagt Ete Zabel.

Berliner Sechstagerennen vom 22. bis 27. Januar
Velodrom an der Landsberger Allee
Stehplätze ab 30,- Euro pro Nacht.
www.sechstagerennen-berlin.de

Foto: And now something completly different! (Berlin Sixdays)
Fotograf: jonas k

Shared Space in der Kastanienallee?

Die Kastanienallee ist ein beliebter Kiezboulevard, der Mitte und Prenzlauer Berg verbindet. Kneipen und Galerien ziehen zahllose Einheimische und Touristen in die Vergnügungsmeile. Durch die Straße führen mehrere Straßenbahnlinien, es herrscht reger Autoverkehr und viele Radfahrer benutzten die Kastanienallee als Hauptverbindungsstraße zwischen Mitte und Pankow. Der Bezirk Pankow hat nun beschlossen, die Straße umzubauen. Der Vorschlag des für Verkehr zuständigen Stadtrats sieht vor, neben der von Autos und Tram genutzen Fahrspur einen straßenbegleitenden Radweg anzulegen.

Der Verein CARambolagen schlägt nun vor, die Kastanienalle nach dem Shared-Space-Modell umzugestalten. “Shared Space” bedeutet wörtlich “gemeinsam genutzter Raum” und wurde unter Federführung des holländischen Keuning Institutes entwickelt. Weltweit gibt es mittlerweile dutzende Straßen, die erfolgreich nach diesem Prinzip umgebaut wurden. So z.B. Kensington High Street und demnächst Exhibition Road in London.

Ist Shared Space auch ein Modell für die Kastanienalle? Zu diesem Thema findet am kommenden Sonntag (25.1.2009) zwischen 10.00 und 14.00 Uhr eine Veranstaltung im GLS Sprachenzentrum in der Kastanienallee 82 statt:

  • Ab 11.00 Uhr – „Shared Breakfast“ im Café der GLS: Stilvoll frühstücken (ab € 3,50) und sich in Ruhe über „Shared Space“ informieren, im GLS Sprachenzentrum in der Kastanienallee. Filme zu “Shared Space” sind in der Aula zu sehen.
  • 13.00 Uhr – Begehung der Kastanienallee
  • 14.00 Uhr – GLS Aula – Bürgerversammlung. Begrüßung durch die Bürgerinitiativen, „Shared Space“-Präsentation von Sabine Lutz vom “Shared Space Institute”, Drachten, Holland. Anschließend: Diskussion mit Anwohnern, Experten, Gästen und Politikern

CARambolagen
Dieser Beitrag erscheint auch im Blog der Leute am Teute

RadZeit Nummer 1 2009 erschienen

Die neueste Ausgabe der viermal sechs mal jährlich erscheinenden Magazins des Berliner ADFC liegt ab sofort zur kostenlosen Mitnahme bereit in Fahrradläden, Bibliotheken, Unis, Kinos, Kneipen und natürlich bei der Geschäftsstelle des Radfahrerverbandes selbst. Auf 48 Seiten gibt es wieder einen bunten Straußvon Themen rund ums Rad. Titelthema ist die Fahrradmitnahme bei der Deutschen Bahn. Weitere Themen sind „Frauen auf das Fahrrad“ sowie eine kurze Geschichte der Fahrradbeleuchtung. Das RadZeit-Heft ist im Augenblick noch nicht online, Link wird nachgereicht. ist hier als pdf-Dokument zu lesen.