Mit dem Fahrrad in und um Köln

Marco fährt Fahrrad im wunderschönen Köln, stößt dabei aber auf große Probleme:

  • Radwege, die schlicht Todesfallen darstellen
  • Radwege, die nicht zu befahren sind
  • Verkehrsführungen, die unsinnig und gefährlich sind, nicht nur für Radfahrer
  • skandalös beschilderte Baustellen auf Radfahrbahnen
  • gefährlichen, linksseitigen “Geister” Verkehr, oftmals behördlich angeordnet
  • Kraftfahrer, die eng überholen, die Vorfahrt mißachten und die Versehrtheit von Fahrradfahrern riskieren
  • Polemik durch Presse, Stadt und Polizei

In seinem neuen Fahrradblog beschreibt Marco die Schwierigkeiten beim Radfahren in Köln im Detail.
www.radfahren-in-koeln.de

Ambulanzfahrrad in Utrecht im Einsatz

AmbulanzfahrradDas Problem ist in vielen historischen Stadtkernen Europas virulent: enge Straßen und chronisch mit Autos überfüllte Stadtkerne, Staus und Falschparker behindern die Rettungsdienste. Viele Unfallverletzte erhalten deshalb zu spät erste Hilfe. Die Stadt Utrecht in den Niederlanden begegnet diesem Problem jetzt mit Rettungssanitätern auf Rädern. Das Ambulanzfahrrad ist ein Elektrofahrrad der chinesischen Marke eZee. Fahrrad und der Ambulanzfahrer mit seiner knallgelben Montur sind sofort erkennbar. Am Unfallort kann der Fahrradsanitäter die erste Versorgung leisten und warten, bis ein Rettungsfahrzeug zum Abtransport des Verletzten eingetroffen ist. Das Ambulanzfahrrad ist dann vielleicht schon unterwegs zum nächsten Unfall.
Fietsnieuws: Ambulancefiets in Utrecht
Fietsnieuws: Wereldprimeur – Elektrische ambulancefiets
Foto: Fietsnieuws

Rechtsabbieger verletzt Radfahrerin schwer

Schwere Verletzungen erlitt eine Radfahrerin in Steglitz gestern. „Ersten Erkenntnissen zufolge fuhr die 25-jährige Frau mit ihrem Rad gegen 11 Uhr 35 auf dem Wolfensteindamm in Richtung Hindenburgdamm. In Höhe der Einmündung Neuchateller Str. Ecke Wolfensteindamm übersah der Fahrer eines Opel Corsa beim Rechtsabbiegen die auf dem Radweg fahrende Frau und erfasste sie mit seinem Pkw. Durch die Wucht des Aufpralls stürzte die Radlerin und zog sich eine Platzwunde zu. Die Feuerwehr brachte die Verletzte in ein Krankenhaus zur stationären Behandlung.
Polizeibeamte nahmen die Ermittlungen zum Unfallhergang auf und beschlagnahmten den Führerschein des offenbar alkoholisierten Autofahrers.“ Pressemeldung der Berliner Polizei Nr. 2388 vom 08.08.2008 – 16:35 Uhr.

Mehr Platz für Fahrräder in der S-Bahn

Weniger Sitzplätze und dafür mehr Platz für Fahrräder. Die S-Bahn baut in einem sogenannten Viertelzug im Fahrradabteil sieben Klappsitze aus und vergrößert damit den Abstellplatz für Räder, Kinderwagen und Rollstühle. In den nächsten Monaten wird der so umgestaltete S-Bahnzug getestet. Per Fragebogen will die S-Bahn die Akzeptanz bei den Fahrgästen erforschen. Wenn das Angebot angenommen wird, sollen weitere S-Bahnen der Baureihe 481umgerüstet werden.

Berliner Kurier hat ein Rad ab!

Das Sommerloch ist eine schwere Zeit für Berliner Boulevardjournalisten, nirgendwo gute oder schlechte Nachrichten und dennoch muss der Platz auf der ersten Seite mit großen Buchstaben gefüllt werden. Entsprechend trübselig sah es gestern in der Redaktionskonferenz des Berliner Kurier aus. Als der Chefredakteur die Vorschläge für die Titelseite abrufen wollte, entstand eine peinliche Stille. Jeder im Raum wusste: „Wenn jetzt nicht gleich was kommt, explodiert der Chef“. Nach einer Weile sagte eine leise Stimme vom anderen Ende des Tisches: „Vielleicht mal wieder Radfahrer?“

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Autofahrer als Verkehrserzieher

Stralau vom Stralau-Blog hat einen Motorradfahrer umgefahren. Der Unfall kam so zustande: „Was man sich merken sollte: Die alte Radfahrerregel, daß die Straße sicherer als Fahrradwege ist, hat sich mal wieder bewahrheitet. Und ich bin auch nur auf dem (an dieser Stelle verpflichtenden und trotzdem kreuzgefährlichen) Radweg gefahren, weil ich heute schon zweimal von Autos angehupt wurde, an Stellen, wo es nicht einmal einen Grund in Form eines benutzungspflichtigen Radweges dafür gegeben hätte.

Der Klassiker: So fuhr ich denn auf dem Fahrradweg auf die Kreuzung zu, er auch, er wollte rechts abbiegen und schien zu warten. Wie sich dann herausstellte allerdings nicht auf mich, sondern auf die Fußgänger, die da auch noch über die Straße gingen. Und so hatte ich zwar Vorfahrt, er fuhr aber genau in dem Moment an, als ich ihn fast erreicht hatte und mit ca. 35 km/h ungebremst in ihn reinbretterte.“

Zum Glück ist beiden nichts passiert. Stralaus Fahrradunfall bringt mich auf die Frage, wie man mit hupenden Autofahrern umgehen soll. Mir passiert es fast täglich, dass ich einen nicht benutzungspflichtigen Radweg meide und deshalb von autofahrenden Besserwissern angehupt werde. Besonders schlimm fnde ich solche Autofahrer, die Hupen und äußerst knappes Überholen miteinander kombinieren. Wie geht ihr mit diesen Situationen um? Ignorieren? Flache Hand nach unten im Sinne von „Reg dich ab!“ oder zeigt jemand gar den Mittelfinger?
Stralau-Blog: Motorradfahrer dieser Stadt

Fahrradtour gegen Atombomben

Von der Friedensglocke im Volkspark Friedrichshain über Potsdam bis zum Bombodrom in der Kyritz-Ruppiner Heide führt eine Fahrradtour der Friedenswerkstatt Sichelschmiede, die morgen startet und am kommenden Sonntag auf dem Bombenabwurfplatz endet. Die Organisatoren schreiben: „Mit der Radtour erinnern wir an die Atombombenabwürfe auf Hiroshima und Nagasaki. Noch immer gibt es Tausende von Atombomben. Der Befehl zum Abwurf auf Hiroshima kam aus Potsdam. In Büchel in der Nähe von Cochem an der Mosel liegen noch heute Atombomben auf einem deutschen Luftwaffenstützpunkt. Von deutschen Tornados sollen Atombomben der USA abgeworfen werden. Das wird heute geübt, in Nordhorn und Siegenburg und soll demnächst auch auf dem Bombodrom in der Kyritz-Wittstocker-Heide stattfinden. Dabei ist die Stationierung von Atombomben in Ländern, die selber keine haben verboten.“
Sichelschmiede – Werkstatt für Friedensarbeit in der Kyritz-Ruppiner Heide

Radfahrer-Airbags außen am Auto

Das niederländische Forschungsinstitut TNO hat eine Studie mit dem Titel „Bicycle safety in bicycle to car accidents“ durchgeführt: Ergebnis: Jährlich könnten 350 Radfahrer in der EU gerettet werden, wenn an der Frontpartie von Autos Airbags installiert wären, die sich bei einem Zusammenstoß mit Radfahrern entfalteten und so ihn vor schwereren Verletzungen schützten.  Deshalb fordert der Europäische Radfahrerverband ECF, Autos mit Airbags für Radler auszustatten.

Noch wirksamer wäre vermutlich ein geo-basiertes Höchstgeschwindigkeitssystem im Auto. Das Gerät gleicht die Position des Autos mittels GPS ab und drosselt innerorts die Geschwindigkeit automatisch auf höchstens 50 Stundenkilometer und in Tempo-30-Zonen auf 30 Kilometer pro Stunde.

Fahrradportal: Europa: 350 weniger Todesopfer durch Radfahrer-Airbags außen am Auto
ECF: Exteriour car airbags could save more than 350 lives in the EU annually

Fahrradschnellstraßen in den Niederlanden

Eine neue Website gibt einen Überblick über qualitativ hochwertige städtische oder regionale Fahrradschnellwege in den Niederlanden. Die so genannten Fietssnelwegen (Fahrradschnellwege) sind kreuzungsfreie Fahrradwege mit einer Mindestbreite von fünf Metern. Es existieren bereits Schnellstraßen für Fahrräder zwischen Almere und Lelystad sowie in Twente, bei Houten, Arnhem, Nijmegen und Breda. Besonders ambitioniert ist der Fahrradschnellweg F35 in der Region Twente, von dem auf der Website zahlreiche Animation zu sehen sind.
Fietssnelwegen (holländisch)

Velocipediade in Spandau

VelocipediadeDie Velocipediade ist das Jahrestreffen des Vereins Historische Fahrräder e.V. Jedes Jahr wird die Velocipediade an einem anderen Ort in Deutschland ausgetragen. In diesem Jahr treffen sich die Freunde alter Räder vom 15. bis 17. August 2008 in Berlin-Spandau in der Villa Schützenhof.

Höhepunkte der Veranstaltung sind eine Auktion historischer Fahrräder (Freitag ab 14 Uhr), ein Fahrradteilemarkt (Sonnabend ab 6 Uhr), eine Ausfahrt mit historischen Rädern in passender Kleidung zum Brandenburger Tor (Sonnabend ab 11 Uhr) und ein Fahrradfest mit Livemusik, Kunstradvorführungen und weiteren Attraktionen (Sonntag ab 10 Uhr).

Weitere Infos: Velocipediade 2008
Grafik: Verein historische Fahrräder

Polizeigewalt bei New Yorker Critical Mass

Bei einer Critical Mass Demo am letzten Freitag in New York griff ein Polizist einen Radfahrer an und stieß ihn vom Rad. Anschließend beschuldigte er den Radler des tätlichen Angriffs und des Widerstands gegen die Staatsgewalt. Der Radfahrer wurde festgenommen und blieb 26 Stunden unter Arrest. Ein YouTube-Video zeigt den wirklichen Tathergang.

[youtube]oUkiyBVytRQ[/youtube]

Der Polizist des New York Police Department (NYPD) schiebt nun erst einmal Innendienst und wird möglicherweise entlassen.
via Streetsblog: Cop Assaults Critical Mass Rider. Charges Filed Against Cyclist

Fahrradstation am Hauptbahnhof

Am Kieler Hauptbahnhof am Sophienblatt wird laut Fahrradportal bis zum Frühjahr 2009 ein Gebäude für eine Fahrradstation mit Mobilitätszentrale entstehen. Der zweigeschossige Bau mit Länge von 47 Metern, 12 Metern Breite und 6,5 Metern Höhe sowie einer gesamten Nutzfläche von 975 Quadratmetern enthält ein Fahrradparkhaus mit 630 diebstahlsicheren Abstellplätzen mit einer chipgesteuerten Ein- und Ausgangskontrolle für einen 24-Stundenbetrieb. Als Gebühren für das Fahrradparken wird gegenwärtig von 50 Cent pro Tag, 5 Euro pro Monat und 50 Euro im Jahr ausgegangen. Integriert in das Gebäude sind zusätzlich eine Fahrradwerkstatt, eine Mobilitätszentrale sowie ein Aufenthaltsraum für Busfahrer.

Wie sieht die Fahrradparksituation am Berliner Hauptbahnhof aus? In Bahnhofsnähe sind insgesamt 170 Fahrradbügel für 340 Räder installiert. Die Fahrradbügel, die sich direkt neben dem Bahnhof befinden, sind häufig völlig überbelegt. Zusätzlich werden alle verfügbaren Straßenmöbel als Fahrradparkhilfe genutzt. Etwas günstiger ist die Parksituation für Fahrräder auf einer Mittelinsel in der Invalidenstraße, die etwas weiter vom Bahnhof entfernt liegt. Die hier angebrachten 90 Fahrradbügel sind häufig nicht komplett belegt.

Auffallend sind die vielen Touristen mit Fahrrädern, die im und vor dem Bahnhof umherirren. Eine Investition von knapp zwei Millionen Euro, wie sie nun die Stadt Kiel für ihre neue Fahrradstation ausgibt, würde sich angesichts der großen Menge an Menschen, die den Berliner Hauptbahnhof mit Fahrrädern ansteuern, innerhalb von kurzer Zeit amortisieren.

Fotos von der Fahrradparksituation am Berliner Bahnhof nach dem Klick.

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Zugticket fürs Fahrrad online buchbar

Ab dem 1. August können Fahrkarten für die Fahrradmitahme im Fernverkehr auch online gekauft werden. Man kann das neun Euro teure Ticket inklusive der Stellplatzreservierung zusammen mit der normalen Fahrkarte auf den Seiten der Bahn buchen, bezahlen und ausdrucken.

Die Bahn kündigte außerdem an, dass auf der IC-Linie Nürnberg-Karlsruhe ab dem 15. September für drei Monate Fahrräder kostenlos transportiert werden. Das Ziel des Pilotprojekts: Die Bahn will herausfinden, wie viele radelnde Kunden sie beim Wegfall der Fahrradkarte zusätzlich in den IC locken kann.

Die Bahn stellte klar, dass es auch in Zukunft keine Fahrradmitnahme im Hochgeschwindigkeitszugverkehr geben werde. Der ICE-3 bleibt für Radfahrer tabu. Die Kunden werden auf den Kuriergepäckservice der Bahn verwiesen, der Fahrräder in zwei bis drei Tagen von Haus zu Haus transportiert. Hin- und Rücktransport eines Fahrrads innerhalb Deutschlands kosten  24,90 Euro plus 5,90 Euro für die Verpackung.
FR: Ein bisschen Bike im Zug