Die Oberbaumbrücke ist eine der meistbefahrenen Radfahrstrecken Berlins. Dennoch erhält der Fahrradverkehr nach Abschluss der Fahrbahnsanierung am Dienstag (22.10.2019) keinen wirklich breiten und sicheren Radweg. Siehe Grapfik.

- Bild( Changing Cities)
Um Platz zu schaffen wurde die Zweispurigkeit der Fahrbahn für Autos aufgehoben und in jeweils eine überbreite Spur pro Richtung umgewandelt. Die neue Aufteilung widerspricht zwar nicht den Vorgaben des Mobilitätsgesetzes, aber sie führt zu keiner Verbesserung der Fahrradinfrastruktur so wie es das Mobilitätsgesetz fordert. Genau das Gegenteil schein sogar der Fall zu sein. Die gefühlte Breite beschränkt sich wie auf Bild 2 zu sehen ist auf lediglich 1,35 Meter.

Bild: Martin von Changings Cities
Überholvorgänge zwischen Radfahrenden bleiben lebensgefährlich, zumal die Autos auf die Radspur drängen, weil eine bauliche Trennung zwischen Radspur und Kfz-Spur fehlt. Die neue Verkehrslösung stellt keine Verbesserung für den Radverkehr auf dieser wichtigen Verbindung über die Spree dar, auch wenn das Jan Thomsen, Pressesprecher der Senatsverwaltung für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz behauptet. Die neuen Straßenmarkierungen widersprechen zwar nicht dem Mobilitätsgesetz, sie fördern aber auch nicht den Fahrradverkehr in Berlin, dem eigentlichen Ziel der Mobilitätsgesetzes. Der ADFC hat die Überlegungen zur notwendigen Breite für sicheres Überholen
aufgeschrieben:
Der Platzbedarf zum sicheren Überholen von zwei Radfahrenden liegt demnach bei 2,5 m Mindestbreite inklusive der Sicherheitsabstände. Wenn der Senat es wirklich Ernst meint mit der Umsetzung des MobG müssen folgende Punkte an der Oberbaumbrücke realisiert werden
- Reduzierung der PKW-Spur auf Normbreite damit eine überbreite Radverkehrsanlage entstehen kann, auf der zwei Radfahrende sich sicher überholen können.
- Die Radverkehrsspur muss durch bauliche Maßnahmen vom Kfz-Verkehr getrennt werden.
Geschrieben von harrdoc




