Zeugen zu einem Fahrradunfall in der Reichsstraße gesucht

„Die Polizei sucht Zeugen zu einem Verkehrsunfall am 4. Juni in Charlottenburg, an dem ein Polizeifahrzeug und zwei Radfahrer beteiligt waren. Ein Polizeibeamter fuhr gegen 9.35 mit einem Zivilfahrzeug auf der Reichsstraße in Richtung Steubenplatz. Dabei kollidierte sein Pkw mit den Fahrrädern eines 79-Jährigen und seiner 75-jährigen Ehefrau, die in derselben Richtung unterwegs waren. Die Frau zog sich Prellungen und Stauchungen sowie eine Kopfplatzwunde zu, ihr Ehemann leichte Verletzungen am linken Bein. Während er nach ambulanter Behandlung das Krankenhaus verlassen konnte, wurde seine Frau stationär aufgenommen.
Zeugen, die Angaben zum Unfallhergang machen können, werden gebeten, sich mit dem Verkehrsermittlungsdienst der Direktion 2 in der Straße Alt-Moabit 5a in 10557 Berlin unter der Rufnummer 4664 281381 oder 281800 in Verbindung zu setzen.“

Pressemeldung der Berliner Polizei Nummer 1413 vom 05.06.2013 – 09:20 Uhr

Der Text der Pressemeldung ist insoweit missverständlich, als nicht klar ist, ob das Polizeiauto in Richtung Norden oder in Richtung Süden auf den Steubenplatz zugefahren ist. Die knapp zwei Kilometer lange Reichsstraße zwischen Spandauer Damm und dem Theodor-Heuss-Platz wurde Ende 2009 umgestaltet. Statt zweier Fahrspuren pro Richtung gab es nach der Umgestaltung eine Fahrspur und einen Angebotsstreifen für Radler. Grund für die Anlegung des Angebotsstreifens waren zwei tödliche Unfälle mit Radfahrern an der Reichsstraße im Jahr 2008.

Diskussion in Potsdam: Fahrradmobilität und Fahrradwegekonzept

Die Grünen in Potsdam führen heute eine Veranstaltung zum Thema „Fahrradmobilität in Potsdam und Umgebung“ durch.

„In der Diskussion befassen wir uns mit der Fragestellung „Radwege sicher oder gefährlich?“ Vor dem Hintergrund vermehrter Unfälle auf Radwegen, stellen sich viele Fragen, was zukünftig im Hinblick auf Fahrradsicherheit und Fahrradmobilität verbessert werden kann.“

Einführungsvortrag
Prof. Dr. Heiner Monheim, Universität Trier ( angefragt)

Publikumsdebatte
Torsten von Einem, Fahrradbeauftragter, Landeshauptstadt Potsdam (angefragt)
Prof. Dr. Heiner Monheim, Universität Trier (angefragt)
Lea Hartung, Geschäftsführerin ADFC
Marc Nellen, Verkehrsclub Deutschland, VCD, Landesverband Brandenburg e.V.
Michael Jungclaus, MdL, verkehrspolitischer Sprecher der Fraktion der Grünen im Brandenburger Landtag
Ulf Hildebrandt, ADFC Brandenburg, Ortsgruppe Potsdam
Robert Bartko, mehrfacher Olympiasieger, Radsportverband Brandenburg e.V.

Fazit
Benjamin Raschke, Landesvorsitzender Grüne Brandenburg

Zeit Mittwoch 5. Juni 19:30 bis 21:30 Uhr
Ort: Haus der Natur
Lindenstraße 34
14467 Potsdam

Grüne: Diskussion: Fahrradmobilität und Fahrradwegekonzept

Startup will App gegen Falschparker entwickeln

Ein in Gründung befindliches Berliner Startup will eine App entwickeln, mit der man mit einem Klick einen Falschparker auf dem Radweg bei der Polizei anzeigen kann. Die erforderlichen Mittel für das Startup sollen per Crowdfunding eingeworben werden.

Was noch fehlt für das Startup, sind qualizierte Mitarbeiter. Im Jobportal Studentjob wird deshalb nach einem Praktikanten gesucht: „Du willst … Autos vom Radweg verscheuchen? Die Lobby für Alltagsradler stärken? Einer App zum Anzeigen von rücksichtslosen Autofahrern zum Durchbruch verhelfen? Per Social-Media und Crowdfunding-Aktion die erforderlichen Mittel einwerben? Social-Media-Aktionen unter Profi-Anleitung umsetzen? Die Community rund ums Thema wachsen lassen? Die Webseite mit aufbauen? Einzelne Themen recherchieren? Unterschiedlichste sonstige Auf-gaben abarbeiten? Eigene Ideen mit einbringen?“

Vergütung und Arbeitszeit des Jobs sind verhandelbar.
Studentjob: Praktikum in Berlin: Social Media, Public Affairs, Fahrrad-App
via: Hamburgize

Schränkt die Fahrradsternfahrt die Freiheit ein?

Eines vorab: Ich (berlinradler) bin zwar ADFC-Mitglied, unter anderem wegen dem Versicherungsschutz und der regelmäßig zugesandten „Radzeit“, bin aber nicht aktiv. Daher kann ich nicht offiziell für die Fahrradsternfahrt schreiben. Dennoch fahre ich jedes Jahr mit und in den Jahren, in denen es aus beruflichen Gründen nicht ging, war ich immer wenigstens gedanklich dabei.

Ereignisse wie die Fahrradsternfahrt polarisieren. Sollen die Radfahrer sich doch erstmal an die Regeln halten, bevor sie Verbesserungen für sich einfordern. Man kann doch nicht die ganze Stadt lahmlegen und exklusiv den Radfahrern vorbehalten. Demonstrationen sollen bitteschön irgendwo jwd erfolgen und nicht immer den Verkehr so stören.

Die entsprechenden Onlinediskussionen, zum einen in Tageszeitungen, aber durchaus auch in vereinzelten Kommentaren hier im Blog, zeigen ein kurioses Bild: Wird die Meinungsfreiheit einerseits sehr hoch bewertet – immerhin gingen dafür Ende der 80er Jahre Hundertausende DDR-Bürger auf die Straße und riskierten Gewalt und Gefängnis – so gibt es heute viele Stimmen, deren Forderung man gar nicht anders zusammenfassen kann: Demonstrationsfreiheit aufheben oder einschränken, um den (Auto-) Verkehr weniger zu stören. Absurd, aber durchaus ein häufig zu vernehmender Tenor. Doch was bringt eine Demonstration, die keiner sieht?

Ich habe mich schon oft gefragt, warum ich dem Thema der Verkehrspolitik so viel Relevanz beimesse. Schließlich gibt es auch andere Politikfelder, die ebenfalls Einfluss auf mein Leben haben. Aber letztendlich ist die Antwort einfach: Tagtäglich bin ich mit Situationen konfrontiert, die unnatürlich, störend und angsteinflößend sind. Zum einen ist das die ständige Antipathie unter den Verkehrsteilnehmern, die groteske Züge annimmt. Man stelle sich einen Supermarkt vor, in dem die Leute sich ständig überall mit ihrem Einkaufswagen vordrängeln und von vornherein als Feinde betrachten. In dem verbale Kommunikation durch eine Hupe und primitive Gesten ersetzt würde. Das wäre skurril. Der Straßenverkehr holt aus uns – unabhängig vom Bildungsgrad – geradezu animalische Verhaltensweisen heraus.

Fast noch mehr als die bis Ende der 90er Jahre reichende Verkehrspolitik, die Radfahrer weitgehend aus dem Sichtfeld ausklammerte, ärgert mich die heutige, schlecht gemachte, angeblich fahrradfreundliche Verkehrspolitik. Da werden Radstreifen in superbreite Straßen gepinselt, um dann genau in den Engstellen zu enden. Da werden vom Senat Radverkehrsrouten eingeführt und beschildert, um dann jahrelang umleitungsfrei unter Baustellen zu verschwinden. Da wird die Frage in der öffentlichen Diskussion ignoriert, ob Radstreifen das Problem mit tödlichen Rechtsabbiegerunfällen überhaupt beheben können. Und ein Staatssekretär Christian Gaebler stellt sich hin und verkündet, nun „Fahrradbeauftragter“ zu sein. Kurzum: Man meint es zwar durchaus ernst mit den Radverkehrsinteressen, zumindest in der Berliner Landespolitik. Doch man kennt die Bedürfnisse nicht und will sie dann nicht befriedigen, wenn dafür Kompromisse zu Lasten des Autoverkehrs gemacht werden müssten. Und in manchen Punkten (Fahrradbeauftragter) nimmt man den Bürger nicht ernst.

Das System „auf Teilstrecken 50 km/h, dafür an Kreuzungen stehen und warten“, das in Durchschnittsgeschwindigkeiten von 20-30 km/h für den Autoverkehr resultiert, verlangsamt nicht nur alle anderen Verkehrsteilnehmer. Es gefährdet sie auch. Nach wie vor ist der Hauptunfallgegner des Radfahrers das Auto. Und es ist auch Hauptunfallverursacher. Das Risiko des eigenen Fehlverhaltens überträgt der Autofahrer in der Stadt auf Fußgänger und Radfahrer. Praktisch und bequem. Und völlig ungerecht! Dem wird noch die Krone aufgesetzt, indem Radfahrer, die in Berlin ca. 5.000 Unfälle im Jahr verursachen, als Rowdies hingestellt werden und Kraftfahrer, die über 100.000 Unfälle im Jahr verursachen, aus ihrer guten Ampelbeachtung schlussfolgern, immer korrekt zu fahren. Bußgelder sind gesellschaftstauglich und stehen nicht etwa für eigenes Fehlverhalten, sondern für behördliche Gängelung.

Ich halte mich an die Verkehrsregeln und stehe dennoch als Prügelknabe da. Keine Chance auf eine andere Wahrnehmung, egal was ich mache. Dafür kann ich jeden Tag aufs neue überlegen, ob ich hinter einem Falschparker auf der Busspur anhalte oder ihn überhole – dabei aber immer (ja, IMMER!) wieder so knapp überholt werde, dass jedes unvorhersehbare Ereignis mein Ende bedeuten kann. Ich kann mich über neue Radstreifen „freuen“, die in bisher gemütlichen Nebenstraßen dafür sorgen, dass ich nun rechts von den Rechtsabbiegern stehe. Und die den Autofahrer gegen mich aufbringen, sobald ich den Streifen verlasse, um mich als Linksabbieger einzuordnen. Dankbar soll ich sein, wenn da etwas mehr als ein Meter Breite für mich und all die anderen Radfahrer reserviert ist, obwohl wir schon die Mehrheit in vielen Straßen sind.

Ich denke, es wird noch viele Fahrradsternfahrten geben. Und solange ich so unzufrieden bin wie zur Zeit, werde ich immer mitfahren. Mein Mitleid für Menschen, die nicht einen einzigen Tag ohne Auto auskommen können, hält sich in Grenzen. Denn das können ja nur die sein, die die Probleme verursachen, indem sie eben ausschließlich das Auto nutzen und nicht mal an solchen Tagen auf S- und U-Bahn oder das Fahrrad umsteigen können.

Ostdeutsche Eisenbahn nimmt mehr Fahrräder mit

Das Fahrradland Brandenburg lockt viele Radfahrer zu Touren ins Berliner Umland. Besonders an Wochenenden nutzt eine große Zahl von Touristen die Kombination Fahrrad & Bahn. Man fährt mit S-Bahn an den Stadtrand, setzt sich aufs Rad und erkundet Havelland, Barnim, Fläming, die Märkische Schweiz oder die Lausitz. Wenn der Abend naht oder die Kraft am Ende ist, pedaliert man zum nächstgelegenen Bahnhof und fährt mit dem Zug zurück nach Berlin.

Das hat zur Folge, dass viele Züge am Wochenende heillos von Radfahrern überfüllt sind. Zumindest auf den Regionalbahnlinien RB 36 und RB 60 der Ostdeutschen Eisenbahn GmbH (ODEG) entspannt sich die Situation in diesem Sommer ein wenig, weil auf diesen Linien an Wochenenden Doppelzüge verkehren sollen, die dann auch doppelt so viele Fahrräder wie an normalen Tagen befördern können. Für den Extraservice stellt das Bundesland Brandenburg 101.000 Euro bereit, Berlin steuert 17.000 Euro bei.

Für den ADFC ist die Verlängerung der Züge auf zwei Linien nur der Anfang. Notwendig ist ein größeres Angebot für Radfahrer auf den Linien nach Stralsund, Wismar und in den Spreewald.

Berliner Zeitung: Mehr Fahrräder in die Bahn

Stettiner Sternfahrt am 9. Juni 2013

Eine Woche nach der Berliner Sternfahrt wird in der gut hundert Kilometer von Berlin entfernten Stadt Szczecin/Stettin das 4. Fahrradfest mit einer Sternfahrt gefeiert. Von sechs Orten rund um Stettin fahren die Radler zum Park Jasne Błonia in der Innenstadt Szczecins. Zwei Startpunkte der grenzüberschreitenden Sternfahrt liegen in Deutschland. Die so genannte Rosow-Gruppe startet in Gartz am Markt um 08:45 Uhr und dann fährt sie bis zum Ziel über Tantow, Rosow und Kołbaskowo. Die Linken-Gruppe startet in Löcknitz am Bahnhof um 8:45 Uhr und radelt über Plöwen, Bismark und Lubieszyn nach Stettin. Die polnischen Routen beginnen in Skolwin, Goleniów, Stargard Szczeciński und in Widuchowa an der Oder.

Die einzelnen Routen sind mit dreißig bis vierzig Kilometer etwa so lang wie die Berliner Sternfahrtrouten. Da Stettin aber viel kleiner ist, haben die Stettiner Routen den Charakter einer Überlandfahrt, bevor es in die Großstadt an der Oder geht. So führt die zuletzt genannte Route von Widuchowa idyllisch immer am Fluss entlang über Dębogóra, Gryfino Radziszewo.

Auf der Fahrraddemo soll für eine Förderung und Weiterentwicklung der Fahrradinfrastruktur demonstriert werden.

Święto Cykliczne Szczecin 2013
Rowerowy Szczecin

Radfahrer bei Unfall in Spandau getötet

Ein schwerer Verkehrsunfall hat sich heute Vormittag an der Klosterstraße Ecke Ruhlebener Straße ereignet. Ein 50-Jähriger wollte mit seinem Lkw gegen 9:20 Uhr aus der Klosterstraße nach rechts in die Ruhlebener Straße abbiegen. Zur selben Zeit war ein 51-jähriger Radfahrer auf dem Radweg der Klosterstraße in Richtung Rathaus Spandau unterwegs. Er geriet unter den Lastwagen und erlitt so schwere Verletzungen, dass er kurz darauf starb. Der Lkw-Fahrer wurde wegen eines Schocks im Krankenhaus behandelt. Wegen der polizeilichen Unfallermittlungen kam es zu Sperrungen und Verkehrsbeeinträchtigungen.

Pressemeldung der Berliner Polizei Nummer 1354 vom 28.05.2013 – 19:30 Uhr

37. Fahrradsternfahrt am 2. Juni 2013 in Berlin

Am kommenden Sonntag, dem 2. Juni 2013, findet die 37. Ausgabe der Berliner Sternfahrt des ADFC statt. Auf 19 verschiedenen Routen mit rund 1.000 km Streckenlänge werden Radfahrende aus Berlin und Umland für ein paar Stunden die Berliner Hauptstraßen in Beschlag nehmen. Höhepunkte sind wie immer die sonst für Radfahrer nicht zugänglichen Autobahnabschnitte A115 (AVUS) und A100 (Südring).

Die Radler demonstrieren in diesem Jahr unter dem Motto: „Mehr Platz für Fahrräder!“ Damit ist sowohl mehr Platz zum Radfahren gemeint, als auch zum sicheren Abstellen der Fahrräder und zur Mitnahme im öffentlichen Nahverkehr.

 

Außer den „normalen“ Routen wird auch eine kürzere Kinderroute angeboten, auf der Eltern mit ihren Kindern von der Jannowitzbrücke bis zum Großen Stern in kindgerechtem Tempo fahren können.

Durchtrainierte Radfahrer können die Sternfahrt auch mit einer längeren Überlandfahrt verbinden. Die 40 Kilometer lange Expressroute von Frankfurt (Oder) soll mit einer durchschnittlichen Geschwindigkeit von 25 km/h gefahren werden. Ebenfalls recht flott unterwegs sein wird eine Gruppe des polnischen Fahrradclubs Rowerowy Szczecin, die vom Startpunkt Eberswalde nach Berlin fahren.

Wie im letzten Jahr wird es auch wieder zwei Blöcke mit Lastenrädern geben. Die Lastenfahrradpedaleure treffen sich am S-Bahnhof Prenzlauer Allee (Start um 11:40 Uhr), am Kottbusser Tor (Start um 12:10 Uhr) sowie am S-Bahnhof Nikolassee (Start um 12:00 Uhr) und reihen sich dann in die allgemeine Demo ein. Wer Lust und Ladekapazität hat, kann am Treffpunkt Kottbusser Tor vom ADFC gesponserte Plastikwasserflaschen aufladen und sich an den Autobahnauffahrten Grenzallee und Spanische Allee an der Versorgung der durstigen Sternfahrt-TeilnehmerInnen beteiligen.

ADFC: Sternfahrt 2013

Fahrradschnellstraßen zwischen Den Haag und Leiden eröffnet

Gleich zwei neue Fahrradschnellstraßen wurden in der letzten Woche zwischen den etwa 15 Kilometer entfernt liegenden Städten Leiden und Den Haag eröffnet.

Die „Velostrada“ führt entlang der Bahnstrecke von den Haag nach Amsterdam knapp neun Kilometer vom Bahnhof Den Haag Mariahoeve zum Bahnhof De Vink in Leiden. Ebenfalls offiziell eröffnet wurde die 11 km lange Fahrradschnellstraße „Via 44“, die entlang der Autobahn N44 führt und die beiden Städte miteinander verbindet. Beide Fahrradschnellstraßen, jeweils 3,5 Meter breit, liegen nur gut zwei Kilometer voneinander entfernt.

 

Teile der beiden neuen Routen waren bereits im Laufe des Jahres fertig. Zählungen ergaben, dass die Velorouten zu einer Zunahme des Radverkehrs zwischen 25% und 30% im Vergleich zum letzten Jahr führten.

Fietsberaad: Snelfietsroutes Den Haag – Leiden geopend

Vorstoß zur Senkung der Promillegrenze für Radfahrer

Morgen treffen sich Frank Henkel und seine Innenministerkollegen aus den Bundesländern in Hannover zur Frühjahrskonferenz. Auf der Agenda steht eine Initiative zur Senkung der Promillegrenze für Radfahrer. Der Vorsitzende der Innenministerkonferenz, Boris Pistorius (SPD), begründete den Vorstoß damit, dass niemand in der Lage sei, ein Fahrrad bei dem gültigen Grenzwert von 1,6 Promille sicher zu führen. Hintergrund ist die hohe Zahl von verunglückten betrunkenen Radlern, der ADFC spricht von 3725 Radfahrern, die 2011 unter Alkohol in einen Unfall verwickelt wurden.

Der ADFC setzt sich für einen Grenzwert von 1,1 Promille bei Radfahrern aus. Das wäre immer noch deutlich höher als der Grenzwert für Kraftfahrzeugführer, der bei 0,5 Promille liegt.

SPON: Alkohol am Lenker: Innenminister wollen Promillegrenze für Radfahrer senken

ADFC und Taxiverband stellen Warnaufkleber gegen unvorsichtiges Türöffnen vor

Der ADFC und der Deutsche Taxi- und Mietwagenverband (BZP) haben einen Warnaufkleber gegen unvorsichtiges Türöffnen vorgestellt. Der Hinweis in auffälligem Orange soll Blickfeld der Fahrgäste angebracht werden und sie daran erinnern, den Gurt anzulegen und beim Aussteigen auf Radfahrer zu achten. Der Warnaufkleber wird jetzt mit einer Startauflage von 100.000 Stück an die Taxiunternehmer im BZP verteilt.

 

ADFC: Fahrgäste: Vorsicht beim Aussteigen

Wiener Diagonale: Verkehrswissenschaftler der TU Wien schlagen eine neue Variante von Radweg-Kreuzungen vor

Wer als Radfahrer eine vielbefahrene diagonal überqueren will, muss zwei Grünphasen abwarten und verliert eine Menge Zeit – wer mit dem Auto fährt, hat es da leichter. Dieser Bevorzugung von Autos gegenüber Fahrrädern will man am Institut für Verkehrswissenschaften der TU Wien eine fahrradfreundliche Alternative entgegensetzen: Die „Wiener Diagonale“, ein Kreuzungs-Ampel-Design, bei dem RadfahrerInnen in einer eigenen Ampelphase diagonal kreuzen können.

Statt der üblichen zwei Ampelphasen gäbe es bei der Wiener Diagonalen drei: Während der dritten Phase müssten die Autos in alle Richtungen stehenbleiben, Fahrräder könnten diagonal kreuzen und die Fußgänger, deren Schutzwege nicht die diagonale Fahrradspur schneiden, hätten gleichzeitig auch grün.

Zusätzlich zur Verbesserung des Verkehrsflusses für Fahrräder sieht Verkehrswissenschaftler Tadej Brezina von der TU Wien einen Hauptnutzen der Wiener Diagonale in ihrer Signalwirkung: „Es ist eine gut sichtbare Bevorzugung von Radfahrern – vielleicht trägt das zu einem weiteren Umdenken in Richtung ökologische Mobilität bei.“

Technische Universität Wien: Die Wiener Diagonale: Kreuzungen fürs Fahrrad

Ströbele über Fahrraddiebstahl und Steuerhinterziehung

Kurzer Ausschnitt aus der gestern ausgestrahlten Sendung von „Markus Lanz“ im ZDF. Eingeladen war unter anderem der Bundestagskandidat der Grünen, Hans-Christian Ströbele. Ab Minute sieben redet er über den Diebstahl seines eigenen Rades und das Wiederauftauchen des Fahrrads auf einem Kreuzberger Flohmarkt. Anschließend führt die Diskussion vom Fahrradklau zur moralischen Bewertung einer Steuerhinterziehung.

Update 17.5.2019: Video ist nicht mehr verfügbar.

Bikekitchen Augsburg wird Opfer des eigenen Erfolgs

Die Bikekitchen Augsburg ist ein offenes, unkommerzielles Angebot für Selbsthilfe-Fahrrad-Reparaturen. Die Selbsthilfewerkstatt, eine private Initiative von etwa zehn Augsburgern, wurde vor gut zwei Jahren gegründet, der ADFC Augsburg stellte einen 25 Quadratmeter großen Raum zur kostenlosen Verfügung und mit wenig Werkzeug aber viel Energie wurde die Werkstatt Anfang Mai 2011 eröffnet. Seitdem bietet die Kitchen einmal in der Woche einen offenen Raum für alle zum Schrauben. Das Prinzip ist Selbsthilfe, also selber machen. Hilfestellung gibt es immer, wenn eine dritte Hand benötigt wird oder wenn ein Tipp gefragt ist. Je nach Situation kann ein Reparatur-Projekt auch zusammen mit einem erfahrenen Schrauber erledigt werden. Inzwischen hat die Bikekitchen Augsburg einen eigenen Fuhrpark (Tallbikes, Anhänger), sie wird regelmäßig von Augsburger Fahrradläden mit Ersatzteilen unterstützt und sie macht ihrem Namen Ehre, weil nicht nur geschraubt sondern auch gemeinsam gekocht und gegessen wird.

 

Es war kein Wunder, dass so ein tolles Fahrradprojekt das Interesse der lokalen Fahrradszene weckte. Immer mehr Leute kamen zum Schrauben am Donnerstagabend. Die Arbeiten am Fahrrad fanden meist vor dem Bikekitchen-Laden auf dem Bürgersteig einer Sackgasse statt. Doch das hat nun ein Ende. Das Tiefbauamt der Stadt hat der Kitchen die Nutzung untersagt. Hintergrund sind Beschwerden von Anwohnern über Lärm. Eine Sondernutzungsgenehmigung für den Platz vor der Werkstatt kann sich die Bikekitchen abschminken. „Das ist eine öffentliche Straße, das geht nicht“, sagt Josef Weber, Leiter des Tiefbauamtes.

Provisorisch werden die Arbeiten am Rad erst einmal auf dem engen Hinterhof durchgeführt. Das Team der Bikekitchen sucht nun nach einer neuen Unterkunft.

Augsburger Allgemeine: Fahrradreparaturen verärgern Anwohner
Bikekitchen Augsburg

Schwerer Unfall mit Betonmischer an der Kreuzung Friedrichstraße Ecke Kochstraße

Eine Pressemeldung der Berliner Polizei zum nachfolgenden Unfall gibt es bis zu diesem Augenblick nicht. Nach Meldungen der Berliner Presse kam es gestern gegen 15.25 Uhr zu einem Rechtsabbiegeunfall zwischen einem Betontransporter und einer 25-jährige Radfahrerin. In einem Artikel in der Bildzeitung wird der Unfall so geschildert, dass sowohl der LKW-Fahrer als auch die Radlerin an einer Kreuzung bei rotem Ampellicht hielten: „Beide fahren los – dann passiert das Drama: Der Lasterfahrer biegt nach rechts ab, sieht die Radfahrerin auf dem Rennrad nicht. Der Laster rammt das Fahrrad von hinten, die 25-Jährige gerät ins Straucheln, fällt hin. Passanten und Touristen sehen noch, was passiert, schreien und winken dem Lasterfahrer zu. Doch der bemerkt offenbar nichts, fährt nach rechts in die Kochstraße weiter und überrollt die hilflos am Boden liegende Frau.“

Die verunglückte Frau kam mit schweren Verletzungen ins Krankenhaus. Das Foto von Ruben zeigt die Unfallstelle.

Tagesspiegel:  Fahrradfahrerin schwebt nach Unfall in Lebensgefahr
Bild Berlin: Betonmischer überrollt Radfahrerin (25)