Am 11. März kam eine 14-jährige Schülerin auf dem Fahrrad unter einen Lastkraftwagen und starb. Ort des Unfalls: Tempelhofer Damm Ecke Alt-Tempelhof. An dieser für Radfahrer hochgefährlichen Stelle endet ein Radweg, die Radfahrer müssen sich hier die Fahrbahn mit Autos, Bussen und LKWs teilen. Hier war schon 2006 einmal eine Schülerin von einem LKW erfasst. Der erste Unfall endete glücklicherweise nur mit einer Gehirnerschütterung der Schülerin. Beamte des örtlichen Polizeiabschnitts hatten damals geraten, an dieser Stelle lieber auf dem Bürgersteig zu radeln als sich der Gefahr drängelnder und zu knapp überholender Kraftfahrzeuge auszusetzen.
Für den Senat ist das kein Grund., die Verkehrsführung an dieser Kreuzung zu ändern. Manuela Damianakis, Sprecherin bei der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung: „Wir haben nun mal in der Stadt stark befahrene zweispurige Straßen, wo die Platzverhältnisse stark beengt sind.“ Die Anwohnerinitiative TeMa fordert dagegen: „Schwerlaster runter vom Te-Damm“. Die TeMa (Freunde und Förderer von Tempelhof-Mariendorf) wollen anlässlich des bundesweiten Tag gegen Lärm am 16. April auf demTempelhofer Damm zwischen Alt-Tempelhof und Tempelhofer Hafen präsent sein und Unterschriften sammeln.
Die taz nimmt den tödlichen Unfall auf dem Te-Damm zum Anlass, über die Situation bei den Fahrradspuren auf den Berliner Straßen zu berichten. Interessant sind zwei Zahlen, die die taz gegeneinander stellt: „4 Millionen Euro gibt der Senat 2008 für Investitionen im Radverkehr aus – 1,5 Millionen Euro mehr als im Vorjahr. Davon ist eine Millionen für die Sanierung alter Wege vorgesehen. Im Vergleich zu den Gesamtausgaben im Straßenverkehr ist die Summe dennoch gering. Letztere betrugen 2006 256,8 Millionen Euro.“
Eine weitere Zahl: 50 Millionen Euro will der Senat in die Hand nehmen, um 24 marode Hallenbäder in Berlin zu sanieren. Nicht, dass ich etwas gegen die Sanierung der Schwimmbäder hätte, aber so eine Summe wäre ebenfalls dringend nötig, um die Situation der Radfahrer in Berlin zu verbessern. Andere Städte tun das, während Berlin weiterhin lächerliche 1,20 Euro pro Einwohner für den Radverkehr ausgibt.
taz: Tödliche Enge am Nadelöhr
taz: Neue Sicht auf Radfahrer
TeMa: Schwerlaster runter vom Te-Damm!