Abwrackprämie für Altfahrräder

Wie wir aus zuverlässiger Quelle erfahren haben, trifft sich gegenwärtig die notleidende Fahrradindustrie zu vertraulichen Gesprächen mit der Bundesregierung. Kanzlerin Merkel wird mit den Worten zitiert: „Deutschland braucht eine funktionierende Fahrradindustrie. Natürlich sieht sich die Bundesregierung in der Pflicht, das Fahrradgewerbe, das gerade jetzt im Januar ein schwierige Zeit durchmachen muss, wieder in den Sattel zu helfen.“

Ein Vorschlag aus dem Wirtschaftsministerium sieht eine Abwrackprämie für Altfahrräder vor. Wahrscheinlich wird die Bundesregierung bereits Anfang kommender Woche entsprechende Maßnahmen beschließen. Danach können allle Bürger ein mindestens neun Jahre altes Fahrrad in Zahlung geben und erhalten dafür eine Umweltprämie in Höhe von 250,- Euro auf den Kauf eines Neufahrrads.

100 Jahre Berliner Sixdays

Als vom 15. bis 21. März 1909 in den Ausstellungshallen am Zoologischen Garten das erste europäische Sechstagerennen durchgeführt wurde, übernahm man das Veranstaltungskonzept vom New Yorker Madison Square Garden. Damals ging ein Sechstagerennen noch über echte 6 mal 24 Stunden, also insgsamt 144 Stunden. Heute gibt es schon lange keine Sixdays in Amerika mehr, in Europa und besonders in Deutschland, Holland und Belgien erfreuen sich Sechstagerennen nach wie vor großer Beliebtheit. Von den sechs geplanten Rennwochen in Deutschland sind nur die Stuttgarter Sixdays wegen der Krise des professionellen Radsports abgesagt worden. In Berlin werden 75 000 Zuschauer zu den Renntagen im Velodrom  kommen und können sich auf ein prominentes Fahrerfeld freuen. Im Zentrum des Interesses steht der gebürtige Berliner Eric Zabel, der zum letzten mal in die Pedalen tritt. „Nur zwei Kilometer von hier bin ich im Krankenhaus Lichtenberg geboren und habe hier auch mit dem Radsport begonnen“, sagt Ete Zabel.

Berliner Sechstagerennen vom 22. bis 27. Januar
Velodrom an der Landsberger Allee
Stehplätze ab 30,- Euro pro Nacht.
www.sechstagerennen-berlin.de

Foto: And now something completly different! (Berlin Sixdays)
Fotograf: jonas k

Shared Space in der Kastanienallee?

Die Kastanienallee ist ein beliebter Kiezboulevard, der Mitte und Prenzlauer Berg verbindet. Kneipen und Galerien ziehen zahllose Einheimische und Touristen in die Vergnügungsmeile. Durch die Straße führen mehrere Straßenbahnlinien, es herrscht reger Autoverkehr und viele Radfahrer benutzten die Kastanienallee als Hauptverbindungsstraße zwischen Mitte und Pankow. Der Bezirk Pankow hat nun beschlossen, die Straße umzubauen. Der Vorschlag des für Verkehr zuständigen Stadtrats sieht vor, neben der von Autos und Tram genutzen Fahrspur einen straßenbegleitenden Radweg anzulegen.

Der Verein CARambolagen schlägt nun vor, die Kastanienalle nach dem Shared-Space-Modell umzugestalten. “Shared Space” bedeutet wörtlich “gemeinsam genutzter Raum” und wurde unter Federführung des holländischen Keuning Institutes entwickelt. Weltweit gibt es mittlerweile dutzende Straßen, die erfolgreich nach diesem Prinzip umgebaut wurden. So z.B. Kensington High Street und demnächst Exhibition Road in London.

Ist Shared Space auch ein Modell für die Kastanienalle? Zu diesem Thema findet am kommenden Sonntag (25.1.2009) zwischen 10.00 und 14.00 Uhr eine Veranstaltung im GLS Sprachenzentrum in der Kastanienallee 82 statt:

  • Ab 11.00 Uhr – „Shared Breakfast“ im Café der GLS: Stilvoll frühstücken (ab € 3,50) und sich in Ruhe über „Shared Space“ informieren, im GLS Sprachenzentrum in der Kastanienallee. Filme zu “Shared Space” sind in der Aula zu sehen.
  • 13.00 Uhr – Begehung der Kastanienallee
  • 14.00 Uhr – GLS Aula – Bürgerversammlung. Begrüßung durch die Bürgerinitiativen, „Shared Space“-Präsentation von Sabine Lutz vom “Shared Space Institute”, Drachten, Holland. Anschließend: Diskussion mit Anwohnern, Experten, Gästen und Politikern

CARambolagen
Dieser Beitrag erscheint auch im Blog der Leute am Teute

RadZeit Nummer 1 2009 erschienen

Die neueste Ausgabe der viermal sechs mal jährlich erscheinenden Magazins des Berliner ADFC liegt ab sofort zur kostenlosen Mitnahme bereit in Fahrradläden, Bibliotheken, Unis, Kinos, Kneipen und natürlich bei der Geschäftsstelle des Radfahrerverbandes selbst. Auf 48 Seiten gibt es wieder einen bunten Straußvon Themen rund ums Rad. Titelthema ist die Fahrradmitnahme bei der Deutschen Bahn. Weitere Themen sind „Frauen auf das Fahrrad“ sowie eine kurze Geschichte der Fahrradbeleuchtung. Das RadZeit-Heft ist im Augenblick noch nicht online, Link wird nachgereicht. ist hier als pdf-Dokument zu lesen.

Projekt in Südmexiko baut Fahrrad-Maschinen

Was sind denn Fahrrad-Maschinen? Das sind Maschinen, die mittels einer „Hilfstechnologie“, nämlich mit der Kraft von Pedalen, angetrieben werden. Sie können das Leben ganz neu strukturieren! Stellt euch mal vor: Heute abend fernsehen und radfahren gleichzeitig. Da steigt der Chips- und Bierkonsum ins unermessliche…

Was für uns noch einigermaßen abgedreht klingt, ist in Chiapas schon Realität. Dort sollen Fahrrad-Maschinen der ländlichen Bevölkerung die Arbeit erleichtern und ihre wirtschaftliche Situation verbessern.

Das Projekt CIDECI (Centro Indígena de Capacitación Integral, Indigenes Zentrum zur integralen Ausbildung) in San Cristobal de las Casas, in Chiapas, México, hat bereits mehrere Modelle entwickelt, die funktionell und wirtschaftlich arbeiten. CIDECI baut die Fahrrad-Maschinen in Handarbeit aus gebrauchten Fahrrädern, Zement, Holz und Metall zusammen.

Eine wichtige Maschine für die indigene Bevölkerung ist die Getreidemühle und der Mais-entkörner.

maismühle

Hier wird der Fahrrad-Motor an eine Mais-(Getreide-)Mühle angeschlossen, die ebenfalls in der eigenen Werkstatt hergestellt wurden. Auch an jede andere Maschine kann der Motor als Antrieb angeschlossen werden. Besonders für Familien mit einer kleinen Mais-Produktion zur eigenen Ernährung ist die Anschaffung sinnvoll, da die Mühle bis zu 1,3 kg pro Minute verarbeiten kann. Ebenso kann sie zur Verarbeitung von anderen Nahrungsmitteln und Konzentraten eingesetzt werden .

maisentkörner

Nach demselben Prinzip wird im oberen Bild der Fahrrad-Motor an eine Maschine angeschlossen, welche die trocken gelagerten Maiskolben nach der Ernte entkörnt. Die Maschine schafft pro Tag 250 bis 330 kg bei ungereinigtem Mais und zwischen 150 und 190 kg bei gereinigtem Mais – und das beim Einsatz von lediglich einer Person -, was natürlich viel Zeit und Geld spart.

Fahrrad-Pumpe mit Seil

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Die hauptsächliche Funktion dieser Konstruktion ist es, 20 bis 35 l Wasser pro Minute aus einem Brunnen mit bis zu 30 m Tiefe zu pumpen. Eine elektrische Unterwasserpumpe kann dagegen höchsten bis zu einer Brunnentiefe von 12 m angewandt werden. Die Bici-Pumpe kommt besonders dort zum Einsatz, wo aus größerer Tiefe oder bei Fehlen von elektrischem Strom Trinkwasser oder Gießwasser für Sonderkulturen hoch gepumpt werden muss.

Fahrrad-Schalenentferner von Kaffebohnen

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Vor dem Trocknen müssen die geernteten Kaffeebohnen von ihrer fleischigen Außenhülle befreit werden. Üblicherweise geschieht das mit einer Hand-betriebenen Maschine und ist sehr anstrengend. Mit Hilfe dieser Maschine kann ein Zentner Kaffeebohnen in nur 15 Minuten geschält werden.
Der Förderverein Freunde Südmexikos in Deutschland bittet für den Bau von mehr Fahrradmaschinen um Spenden (gegen Quittung!).

Förderverein Freunde Südmexikos e.V., Wilhelm-Ganzhorn-Weg 22, 71032 Böblingen (Vorstand: Hiltrud Sperling, Dr. Peter Clausing, Elisabeth Dietrich); Bankverbindung: Volksbank Böblingen, BLZ: 603 900 00, Kontonr. 459 390 007

Kontakt und mehr Infos unter pcl(at)jpberlin(dot)de

sowie CIDECI und  lernenundhelfen.de

 

Der virtuelle Radweg

In der Reihe Das nutzlose Produkt der Woche präsentieren wir heute den Fahrradweg per Laser-Projektion. Vor zehn Tagen erschien im design-zentrierten Blog Dustbowl ein Artikel über LightLane, auf deutsch: über den Fahrradweg aus Licht. LightLane ist kein fertiges Produkt sondern lediglich eine Idee: Am Rahmen des Fahrrads sind kleine Laser angebracht, die die Markierungslinien eines Radwegs und ein Radwegsymbol auf den Boden projizieren. Die Idee wurde schnell von Fahrradbloggern aufgegriffen und als beste Innovation seit der Erfindung des Fahrradschlauchs gepriesen. Mal abgesehen davon, dass solche auf die Fahrbahn geworfenen Lichter aus der Entfernung nicht zu sehen und deshalb komplett nutzlos sind, finde ich die Fotomontage zur Erklärung der LightLane besonders widersinnig, denn sie zeigt nicht einen Radweg sondern nur die Breite des Fahrrads an. Autofahrer werden durch diese LightLane eher dazu animiert, den Sicherheitsabstand von 1,5 Metern zu ignorieren.

virtueller-fahrradweg-400x300.jpg

Bei de.rec.fahrrad fragt sich E.B., ob das Ding programmierbar ist und schlägt  eine aufgepimpte Version der LightLane vor: „Dann spricht nichts dagegen, Diagramme zum optimalen Überholabstand und Abstand des Radfahrers zum rechten Rand zu projezieren, Marker für den grade-noch-nicht-Nötigung-Auffahrabstand auszuleuchten, Gerichtsurteile zum Radeln auf der Fahrbahn auf die Straße zu lichtpinseln, und alles mit ein paar Hinweisen zu garnieren, dass Hupen nichts, aber auch gar nichts bringt.“

Wie ein Velo entsteht

Fahrradbau Stolz ist ein kleines Team in Zürich, das sich seit den 80er Jahren dem Bau wartungsarmer und langlebiger Tourenfahrräder gewidmet hat. Stolz setzt beim Bau hochwertiger Räder auf Stahl als Rahmenmaterial. In einer kleinen Blog-Serie wird die Entstehung eines handgelöteten Rahmens beschrieben. Kleine Videos über das Fräsen eines Rahmenrohrs und das Verlöten von Rohren ergänzen die recht gute Serie.
Fahrradbau Stolz, Zürich: Ein Velo entsteht

Velothon 2009

Die zweite Auflage des Velothon Berlin findet am 21. Juni 2009 statt. Wie im letzten Jahr wird eine kürzere Strecke von 60 Kilometern und eine längere von 120 Kilometern angeboten. Start und Ziel beider Strecken ist direkt am Brandenburger Tor. Neu ist, dass die Strecke auf der 120km-Runde statt nach Reinickendorf und Hennigsdorf nun in den Berliner Süden sowie über malerische Alleen durch das angrenzende Land Brandenburg führt.

Die Veranstalter haben die Teilnehmerzahl um 50 Prozent auf 15.000 Radfahrerinnen und Radfahrer erhöht. Gestern wurden am ersten Verkaufstag bereits 1.500 Startplätze vergeben. Dabei sind die Tickets nicht billig. 52,90 € (inkl. MwSt.) verlangt der Veranstalter an Startgeld für die kürzere Tour, 58,90 € (inkl. MwSt.) für die längere.
Skoda Velothon Berlin

Mit dem Fahrrad zum Bäcker

Hey Leute, wollt ihr mal einen Blick in unseren Kiez werfen? Dann schaut euch mal Janka auf dem Weg zu ihrem Lieblingsbäcker in der Dieffenbach an. Okay, die Radspannerei ist nicht zu sehen, dazu hättet ihr nach 1:30 Minuten links in die Admiralstraße einbiegen müssen statt nach rechts über die Landwehrkanalbrücke zu fahren. Und: keinen Kommentar zu Jankas Fahrweise bitte! Sicher hätte sie auch auf Kopfsteinpfaster fahren können, aber dann wäre das Filmchen viel verwackelter geworden.
via: copenhagenize.com


Bicycle ride to the bakery from Janka Literski on Vimeo.

Fahrräder für alle mit Minimaleinkommen

Nach einem Antrag der liberalen Partei VVD soll der Gemeinderat der Stadt Arnheim in den Niederlanden beschließen, dass alle Menschen mit geringem Einkommen mit einem kostenlosen Fahrrad versorgt werden. Dazu soll eine Art Fahrradbank gegründet werden. Anspruch auf ein Fahrrad haben alle Arnheimer mit einem Einkommen von höchstens 20 Prozent über dem Niveau der staatlichen Unterstützung. Es soll nicht ein Fahrrad pro Familie abgegeben werden sondern jedes Familienmitglied wird ein eigenes Fahrrad erhalten.

Fietsnieuws: VVD wil Fietsenbank naast Voedselbank

Schicke Sprühschablonen von ’stencil nation‘

Bin ich also die Tage über dieses Sprühschblonen-Buch von Russell Howze gestolpert, und siehe da: Sind 1A artige Streetart-Bikes dabei!

schicke fahrrad-stencils

Russell Howze betreibt auch ein großes Sprühschablonen-Archiv, in dem sich noch jede Menge weitere Perlen aufstöbern lassen, so zum Beispiel diese großartigen Flowerpower-Bikes.

Am Mittwoch gibt’s in Berlin eine Präsentation des stencil nation-Buches mit (Dia-)Vortrag über… – na klar: Sprühschablonen. Allerdings auf englisch. Und zwar ab 21 Uhr im Buchladen Neurotitan im Haus Schwarzenberg, Rosenthaler Str. 39 in Mitte. Der Laden liegt im 1. OG, ihr müsst also den Aufgang hoch, auf dessen Tür ihr beim Weg durch den langgestreckten Hof direkt zulauft.

Anschließend ist sogar noch Buchpräsentationsparty (ein Hoch auf diese Sprache!) im Eschschloraque, ein Stockwerk drunter. DJ Podinski lässt die Plattenteller rotieren. Zu seinem psychotronic ostblok a/v mix gibt es auch weiterhin was für die Augen: Eine globale graffiti/stencil vj remix tour.

Flyer zur Veranstaltung

Achte auf Radfahrer!

„Es ist leicht, etwas zu übersehen, wenn man nicht damit rechnet. Auf belebten Straßen kann das fatale Folgen haben. Achte auf Radfahrer!“

Mit diesem Appell endet der Zwei-Minuten-Spot mit Aha-Effekt von Transport for London. Stellt euch darauf darauf ein, nach der Hälfte des Spots auf die Stop-Taste zu drücken und die eingeblendete Frage zu beantworten.

[youtube]ubNF9QNEQLA[/youtube]

Transport for London

Schneeräumung auf Radwegen

Etwa ein Viertel aller Berliner Radwege sind benutzungspflichtig. Im Winter ist es allerdings nicht immer ganz leicht, der Benutzungspflicht zu genügen. Denn gar zu oft versinkt der Radweg oder die Radspur im Tiefschnee.

Dabei ist die Rechtslage im Berliner Straßenreinigungsgesetz klar geregelt. In Paragraf 3 Absatz neun heißt es: „Mit Kehrmaschinen befahrbare ausgebaute Radwege werden vom Schnee geräumt. Eine Eisglätte-. und Schneeglättebeseitigung findet nicht statt.“

Benno Koch, Berlins Fahrradbeauftragter, testete gestern 40 Kilometer Radwege und Fahrradspuren in Kreuzberg, Tiergarten, Mitte, Prenzlauer Berg, Friedrichshain, Lichtenberg, Marzahn und Hellersdorf. Ergebnis: „Radwege und Radspuren sind nicht oder nicht ausreichend geräumt und nicht sicher befahrbar. Einige der alten Radwege und der neuen Radspuren lassen durchaus die Spuren einer Kehrmaschine erkennen – von einer wirklichen Schneeräumung zu sprechen, ist jedoch übertrieben.“

Benno Koch: Winter in Berlin – Schneeräumung auf Radwegen mangelhaft
Bennos Bildergalerie Berliner Winter

FahrradKurier-Verzeichnis

Noch im alpha-Studium befindet sich das Fahrradkurier-Verzeichnis, aber immerhin sind in Deutschland bereits 89 Fahrradkurierdienste aufgeführt. Danach ist München die Hauptstadt der Fahrradkuriere, allein zehn Fahrradkurierunternehmen teilen sich hier den Markt für Stadtkurieraufträge. Gefolgt wird München von Berlin mit acht und Frankfurt am Main mit fünf Kurierunternehmen, die auch mit Rädern transportieren. Zu finden sind außerdem österreichische (5) und schweizerische (2) Kuriere.

FahrradKurier-Verzeichnis