SMS von gestern Nacht

22:13 He Markus. Ich komm nicht zu deiner Feier. Bin zwei Straßen von dir entfernt wegen dem scheiß Bierkasten übern Lenker gegangen. Die in der Notfallaufnahme sagen Handgelenk ist mehrfach gebrochen. Mit links tippen is scheiße.
22:58 keimn ding. kasteen gefundem. nur 5 flaschen kaput. wann komst du?

aus: SMSvonGesternNacht

Keine Werkstatt am 15.5.

Liebe Leute!

Am Samstag, den 15.5., bleibt die Werkstatt in der Admiralstraße  zu.

Geöffnet ist der Laden in der Kottbusser Str., wie gehabt von 11 bis 16 Uhr.

Ab Montag glühen dann wieder die Schraubenschlüssel.

Schönes Wochenende wünscht die Radspannerei.

Tod eines Radfahrers

In den letzten Jahren habe ich von einer ganzen Reihe von tödlich verlaufenen Unfällen mit Radfahrern gelesen, die mich mal mehr und mal weniger mitgenommen haben. Den Tod eines 26-jährigen Radfahrers Ende April in Mönchengladbach steckt man aber nicht so einfach weg.

Der Software-Entwickler und leidenschaftliche Radfahrer Bernd Seiffert fuhr am 28. April mit seinem Rad auf einer gut beleuchteten und vierspurigen Straße in Mönchengladbach. Dann wurde er von einem Transporter mit hoher Geschwindigkeit erfasst und gegen einen Steinpoller geschleudert. Der Transporterfahrer kümmert sich nicht um den Schwerverletzten und entfernt sich vom Unfallort. Gegen 00:50 Uhr wird der Radfahrer, der sich noch bei vollem Bewusstsein befindet, von einem weiteren Autofahrer entdeckt. Mit allerletzter Kraft hatte Bernd Seiffert noch durch ein Winken mit dem Arm auf sich aufmerksam gemacht. Wenige Stunden später starb er nach einer Notoperation im Krankenhaus. Ob er bei sofortiger Hilfe überlebt hätte, ist nicht klar.

Nach dem tödlichen Verkehrsunfall mit Fahrerflucht bildete die Polizei in Mönchengladbach eine Ermittlungskommission. Neben den Fachleuten der dortigen Unfallfluchtfahndung und des Verkehrskommissariats wurden auch Beamte der Mordkommission und des Erkennungsdienstes zu dem insgesamt 14-köpfigen Team zusammen gefasst. Ein Zeuge meldet einen beschädigten Sprinter und kennt auch den Fahrer. Als die Polizei den Transporter findet, kommt auch der Unfallverursacher mit einem anderen Auto angefahren, mit 0,74 Promille im Blut und Bierflasche im Auto. Es stellt sich heraus, dass der Unfallfahrer seine Fahrerlaubnis bereits vorher verloren hatte und ohne Führerschein fuhr. Inzwischen sitzt er in Untersuchungshaft.

Rainer Seiffert: Hinweise zur Fahrerflucht mit Todesfolge
Siehe auch: Rauhe Sitten: Fahrerflucht

Mit Gegenwind durch Russland

Etappe: Kerch (UK) bis  Astrachan (RUS)

Kurz vor der ukrainisch-russischen Grenze bei Kerch trafen wir eine Gruppe Radfahrer_innen. Super, wir kamen auf der Fährüberfahrt nach Russland schnell ins Gespräch. Die Überfahrt dauerte nur wenige Minuten, alles verlief unproblematisch.

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Dies war die Fähre

Auf der russischen Seite hieß es Räder abpacken und alles durch den Scanner. Zum Glück mussten die Taschen nicht weiter geöffnet werden. Die Gruppe Radler_innen wartete wenige Kilometer hinter der Grenze auf uns, da unsere Passkontrolle viel Zeit in Anspruch nahm.  Wir beschlossen zusammen zu fahren und zu campen. Mit einem Feuer und einem Bier endete der Tag. Es war sehr spannend für eine Gruppe von ca. 15 Personen einen Zeltplatz zu finden, der nach Möglichkeit nicht einsichtig ist. Letztlich wurde in einer sich an Feldern langziehenden Baumgruppe genächtigt. Morgens wurde leckerer Milchreis mit Kondensmilch zubereitet. Dies hat so gut geschmeckt, dass es jetzt Kondensmilch unterschiedlicher Geschmackssorten als Brotaufstrich gibt. Nach gut 30 Kilometer  trennten sich unsere Wege. Sie fragten, ob wir nicht mit ihnen mitkommen wollten. Leider haben wir nur ein 15-Tage Visum, somit mussten wir die kürzeste Strecke Richtung Kasachstan wählen.

https://rad-spannerei.de/blog/wp-admin/upload.php?style=inline&tab=upload&action&ID&post_id=-1273729153&paged

Bereits auf der Krim blies uns ein teils recht heftiger Ostwind entgegen, was gleichfalls gutes Wetter bedeutete. Irgendwie hatte ich die Hoffnung, dass dieser nach dem Verlassen der Halbinsel abnehmen würde. Dazu kam es jedoch nicht: Mehrere Tag fuhren wir mit 8-16 km/h! Alleen haben für mich eine ganz neue Bedeutung bekommen, denn sie bieten ausgezeichneten Windschutz. Auch die Landschaft veränderte sich tagelang nicht grundlegend, es wurde an großen Äckern vorbeigefahren, die häufig mit Baumreihen begrenzt wurden.

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Die Baumreihen eigneten sich hervorragend  zum Zelten. Nach ca. 500 Kilometern erreichten wir das Vorland des Kaukasus. Eine schöne Abwechslung, da es ein wenig wellig wurde. Aber Höher als 600 Meter ging es auch hier nicht.

Nach ca. 700 Kilometern änderten sich schließlich die Windverhältnisse. Es wechselt von Seiten- zu Rücken- oder eben Gegenwind. Auch die Landschaft veränderte sich nach der durchquerten Hügellandschaft schlagartig: Wir erreichten arides Gebiet. Auf Grund der Trockenheit wird der Ackerbau von Viehwirtschaft abgelöst.

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Gute 200 Kilometer vor dem ersehnten Ruhetag in Astrachan lag der Wind nochmal richtig los. Kein Kilometer wurde uns bei dem Durchfahren der Steppe geschenkt. Dennoch war ihr Reiz enorm: Vor etlicher Zeit  war diese Region vom Kaspischen Meer überflutet, kleine Hügel sind die geomorphologischen Relikte dieser Zeit. Von den Hügeln konnten ganze Landstiche überblickt werden, endlose Weite, endlose Ruhe. Die Straßen waren auf der gesamten Etappe sehr gut.

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Eine kleiner Fischmarkt am Straßenrand

 

Es gibt eine kleine Veränderung

Ca. 80 Kilometer vor Astrachen rannte uns ein kleiner schwarzer Wollknäuel hinterher. Zunächst wurde einfach Weitergefahren, doch er folgte uns weiterhin. Wir stoppten, es kleines, höchstens vier Monate alte Hündchen mit Fledermausohren. Da es vom vielen Laufen erschöpft war, legte es sich zu uns. Und nu? Ab in die Tasche und wir waren drei. Wie selbstverständlich lang das Hündchen in der Tasche und schien den Fahrtwind zu genießen, während ich bei nur ca. 12 km/h durch den Gegenwind strampelte.

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In Astrachan verbrachten wir nach diesem sehr aufregenden und anstrengenden Tag ewig mit der Suche nach einem Internetcafé, um billige Unterkünfte zu recherchieren. Schließlich fanden wir eine Möglichkeit der Internetnutzung in der Post. Super, denn hier sollte eine lang ersehnte Büchersendung ankommen. Als Jens, mein Mitreisender, ohne Paket zurückkam war die Enttäuschung mehr als nur groß. Bei der herausgesuchten billigen Unterkunft musste wenig später leider festgestellt werden, dass sie nur russische Personen aufnehmen. Wir mussten zum Plan B übergehen und einen Schweizer Studenten anrufen, den wir über eine Internetplattform kannten. Beim Warten lief der Hund weg, blöd. Doch nach kurzer Suche war wieder alles beim Alten. Die Suche nach einer günstigen Unterkunft verlief dagegen weniger erfolgreich und endete gegen 23:30 in einem ca. 21 Euro teuren Zimmer. Bei dem ganzen Gesuche regnete es, der letzte Regen in Astrachan war über zwei Monate her. Wir hatten das Glück scheinbar gepachtet. Der wiedergefundene Hund wurde eingeschmuggelt und ich nahm nach 10 Tagen ohne warmes Wasser ein langes Bad. Die Vorfreude auf die nächste Etappe ist gewaltig. Was aus dem Hund wird, ist genauso spannend, wie jeder neuer Tag auf dieser Tour.

Bis Bald

KY

 

Lust mehr über die Radtour von Berlin nach Kirgisien zu erfahren? Unter der Kategorie „Touren“ findet ihr alle Berichte mit Bildern.

Saisonstart des Usedom-Express

Von heute bis zum 3. Oktober verkehrt am Wochenende der Usedom-Express, der Berlin mit der Urlaubsinsel Usedom verbindet. Heute geht es von Berlin Zoologischer Garten (ab 15.47 Uhr) und vom Berliner Hbf (ab 15.52 Uhr) bquem und umsteigefrei zum verlängerten Wochenende an die Ostsee.

Der Zug fährt normalerweise freitags von Berlin Hbf (ab 15.52 Uhr) über Zinnowitz, Seebad Heringsdorf und Seebad Ahlbeck(an 19.57 Uhr) bis Swinoujscie Centrum (an 20.02 Uhr). Am Samstag startet der Usedom-Express von Swinoujscie Centrum um 10.35 Uhr nach Berlin Hbf (an 15.03 Uhr) und am Sonntag ab Berlin Hbf um 6.57 Uhr nach Swinoujscie Centrum (an 11.19 Uhr) sowie von Swinoujscie Centrum um 16.35 Uhr wieder zurück nach Berlin Hbf (an 20.50 Uhr).

Interessant für Fahrradtouristen: Am 23. Mai wird eine Künstler-Radtour, die das Leben und Schaffen des Malers Lyonel Feininger aufzeigt, feierlich eröffnet. Mit ihren rund 40 Stationen führt die 56 Kilometer lange Rundtour an zahlreichen Motiven des Malers vorbei. Stationen der Tour, die über einen Bahnhof verfügen sind Bansin, Heringsdorf, Ahlbeck und Swinoujscie. Von dort empfiehlt sich besonders der Einstieg in die Rundtour. Der Usedom-Express hat begrenzte Fahrradmitnahmekapazitäten von acht Rädern.

DB: „Usedom-Express“ startet in die Saison

Handgemachte Räder als Museumsobjekte

In dieser Woche eröffnet das Museum of Arts & Design in New York die Ausstellung Bespoke: The Handbuilt Bicycle. Vom 13. Mai bis zum 15. August werden insgesamt 21 handgemachte Fahrräder gezeigt, „fixed-gear, road racing, cyclocross, mountain, and commuter bicycles, as well as the stripped-down radonneur, designed exclusively for long-distance racing.“ Die Rahmenkünstler Mike Flanigan, Jeff Jones, Dario Pegoretti, Richard Sachs, J. Peter Weigle und Sacha White zeigen ihre besten Stücke. Im Bild ein Rad von Jeff Jones mit versteifter Gabel.

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Museum of Arts & Design Bespoke: The Handbuilt Bicycle

Polizei will Radfahrverkehr kontrollieren

Die Berliner Polizei will ab heute bis Sonnabend, dem 16. Mai im Bezirk Mitte eine Präventionswoche zum Schutz der Radfahrer unter dem Motto Fairrad durchführen. Bereits Anfang April waren berlinweit Schwerpunktkontrollen gegen Radfahrer erfolgt, bei denen knapp 9000 Fahrradfahrer angehalten und gegen 4.114 Radfahrer Ordnungswidrigkeitsanzeigen geschrieben wurden.

Ob die Polizei in den nächsten Tagen wieder Tausende von Tickets verteilen möchte, ist nicht ganz klar, denn die ankündigende Pressemeldung zur „Präventionswoche zum Schutz des Radfahrverkehrs“ ist insgesamt „kooperativer“ formuliert.

Beteiligt an der Aktion bis zum Wochenende sind Polizisten des Abschnitts 31 (Brunnenstraße Ecke Invaliden). Sie werden die Radfahrer an „einem mobilen Infostand über Gefahren im Umgang mit dem Kraftfahrzeugverkehr, insbesondere beim Rechtsabbiegen durch Lkw (Toter Winkel) informieren. Außerdem sollen die Zweiradfahrer bezüglich ihres eigenen Fehlverhaltens im Straßenverkehr, zum Beispiel des Befahrens von Gehwegen sowie des Missachtens „roter“ Ampeln sensibilisiert werden.“

Ein eigens für die Präventionswoche erstellter Flyer soll an partnerschaftliches Verhalten von Radfahrern und Autofahrern appellieren. Fahrzeugführer Kraftfahrzeugführer selbst scheinen aber nicht zur „Zielgruppe“ der Schwerpunktaktion zu gehören.

Pressemeldung der Berliner Polizei Nummer 1294 vom 07.05.2010 – 14:20 Uhr

Radverkehr an Baustellen berücksichtigen

Die Grünen wollen den Senat verpflichten, in Zukunft dafür zu sorgen, dass Radfahrer bei verkehrlichen Anordnungen im Zusammenhang mit Baumaßnahmen im Straßenraum angemessen berücksichtigt werden. Zur Begründung des Antrags im Abgeordnetenhaus heißt es: „Der Radverkehr in der Innenstadt hat mittlerweile einen Anteil von 20%. Bei Straßenbaumaßnahmen findet dies fast nie Berücksichtigung. Bei den verkehrlichen Anordnungen der Verkehrslenkung Berlin wird der Radverkehr regelmäßig vergessen oder rücksichtslos auf den Fußgängerverkehr losgelassen.

Das geschieht auch dann, wenn der Straßenraum eine eigene Spur für den Radverkehr zulassen würde, wie z.B. an der Baustelle des Bundesministeriums für Umwelt in der Stresemannstraße. Dort hat die Verkehrslenkung Berlin die Benutzungspflicht eines 1,40 m schmalen Fußweges für Radfahrer angeordnet (Zeichen 240), um die auf der gegenüberliegenden Straßenseite befindlichen Parkplätze zu erhalten. Eine solche Anordnung widerspricht der VwV-StVO, die für einen gemeinsamer Fuß- und Radweg eine Breite von mindestens 2,50 m vorsieht. Es wäre ein leichtes, während der Baumaßnahmen auf die Parkplätze zu verzichten und stattdessen dem Radverkehr eine eigene Spur mit der vorgesehenen Breite einzuräumen.“

Dass die Situation in der Stresemannstraße kein Einzelfall ist, ist in diesem Blog bereits mehrfach deutlich geworden. Schlussfolgerung der Grünen: „Schlechter und rücksichtsloser als der durch die Verkehrslenkung Berlin geplante Radverkehr ist dieser kaum vorstellbar. Wer es ernst meint mit der Radverkehrförderung, muss auch den Radverkehr an Baustellen angemessen berücksichtigen.“

Antrag der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen – Sicherer und alltagstauglicher Radverkehr: Radverkehr an Baustellen berücksichtigen (pdf-Dokument)

Foto: Dresden, Petersburger Straße, Dezember 2008
ADFC Dresden

Schwalbe mahnt Webseitenbetreiber ab

Der Fahrradreifenhersteller Schwalbe mahnt seine eigenen Händler kostenpflichtig ab, wenn sie Schwalbe-Produktbilder in Onlineshops verwenden. Das wurde durch einen der betroffenen Onlinehändler am letzten Freitag bekannt gemacht. Bei einem Anruf in der Pressestelle von Schwalbe konnte man die Abmahnungen zwar bestätigen, nicht aber, wieviele Händler davon betroffen sind und wie hoch die Abmahnkosten sind. Es werde in Kürze dazu eine Presseerklärung veröffentlicht, hieß es.

Ein Fahrradhändler in Rosenheim bietet inzwischen eigene Produktbilder von Schwalbe kostenlos an, um der Abmahnfalle zu entgehen.

Toms Bike Corner: Abmahnung: Ralf Bohle GmbH / Schwalbe

Update:

„Schwalbe entschuldigt sich“

Gegen 19:00 Uhr wurde von Schwalbe eine Pressemitteilung veröffentlicht. Darin heißt es: „Zur aktuellen Kritik an den Abmahnungen aufgrund von Bildrechtsverletzungen durch Händler nimmt Schwalbe Stellung und entschuldigt sich: Uns schlägt momentan heftige Kritik aufgrund unserer Vorgehensweise gegen Händler entgegen, die Bildmaterial von uns ohne Lizenz genutzt haben. Diese Kritik ist völlig berechtigt.

Die Maßnahme, die zum Schutz des Fachhandels und des Endverbrauchers dienen soll, wurde von uns mehr als unglücklich umgesetzt. Wir entschuldigen uns für diese Vorgehensweise. Die unvermittelte Härte entspricht nicht der Partnerschaftlichkeit, die der Handel von uns kennt und zu Recht erwartet. Vor dem Ergreifen einer solchen Maßnahme hätte ein Angebot zum Gespräch und zur unstrittigen Regelung erfolgen müssen.“

Schwalbe betont, dass es bei den Abmahnungen nicht um „Abzocke“ geht. Um das zu unterstreichen, will Schwalbe in allen Fällen auf die Begleichung von Rechtsanwaltskosten verzichten. „Voraussetzung ist, dass die entsprechenden Unterlassungserklärungen abgegeben werden.“ In Zukunft wolle man verstärkt auf die Einhaltung von Bildnutzungsrechten achten und eine Bildverwertung nur dulden, wenn Nutzungsvereinbarungen bestehen.

Fahrradtour „Phänomen Kleingartenkolonie“

Ursprünglich als Armengärten im 19. Jahrhundert entwickelt erfreut sich die eigene grüne Parzelle als Naherholungsgebiet in der Nachbarschaft zum sonstigen Wohnumfeld immer stärkerer Beliebtheit. So gibt es heute in Deutschland insgesamt um die 50.000 Hektar Schrebergärten.

Davon befinden sich rund 70.000 Kleingartenparzellen in Berlin – Lebensräume mit z.T. strengem Regelwerk und durchgestalteter Ordnung die wie kleine Städte für sich im großen Stadtraum Berlins ihr Eigenleben führen. Diesem Phänomen wollen wir uns an einem klassischen Kleingartentag, dem Samstag Nachmittag, annähern und mit etwas Glück vielleicht auch an der Idylle des einen oder anderen stolzen Gartenbesitzers teilhaben. Die Fahrrdatour dauert 2,5 Stunden.

Nächste Tour: Sonnabend, 8. Mai, 16:00 Uhr
Treffpunkt: Seestraße, U-Bhf. Osloerstraße, vor dem Finanzamt
5 Euro für Erwachsene, 3 Euro ermäßigt, Kinder kostenlos
Tourführer: Jürgen Breiter

Nächste Termine:
Sonnabend, 5. Juni
Sonnabend, 14. August
Sonnabend, 11. September
Sonnabend, 2. Oktober

Nächste Ausfahrt Wedding: Das Phänomen Kleingartenkolonie

Antifaschistisches Alleycat zum 9. Mai 2010

9.mai 2010

Uns erreichte folgende freudige Botschaft:

„FreundInnen des urbanen Radsports!

Zum 65. Jahrestag des Sieges über Nazi-Deutschland startet das zweite antifaschistische Alleycat. Dieses Jahr möchten wir die alltägliche Diskriminierung von MigrantInnen thematisieren. Checkpoints sind u.a. Orte des staatlichen Rassiusmus mit denen sich MigrantInnen auseinander setzen müssen. Organisationen wie KuB (Kontakt und Beratungsstelle für Flüchtlinge und MigranInnen e.V.: kub-berlin.org) helfen ihnen dabei – deshalb unterstützen wir KuB. Alle Einnahmen spenden wir ihrer unerlässlichen Arbeit.

Vergesst Stadtplan und Kuli nicht und kommt am Sonntag, den 9. Mai um 15 Uhr zum sowjetischen Ehrenmal im Treptower Park.

Am Ziel feiern wir mit Vodka und Musik .“

Siehe auch: 9-mai.tk

Kostenloser Frühlings-Check des ADFC

Vom 6. bis 8. Mai 2010 will der ADFC den Radfahrern helfen und ihr Fahrrad fit für Frühling und Sommer machen. An drei Standorten bietet die Radlerlobby jeweils zwischen 10:00 und 16:00 Uhr kostenlose Reparaturen und Ersatzteile an:

  • Senefelder Platz (Schönhauser Allee / Kollwitzstraße)
  • Innsbrucker Platz (Hauptstraße / Wexstraße)
  • Kurt-Schumacher-Platz (Kurt-Schumacher Damm / Scharnweberstraße)

74-jähriger Radfahrer in Lichtenberg gestorben

Das erste Verkehrsopfer 2010 unter den Radfahrern ist ein 74-Jähriger aus Lichtenberg. Er war gestern im Fennpfuhl hinter der Kreuzung Paul-Junius-Straße gegen ein geparktes Auto gefahren und gestürzt. Passanten entdeckten den bewusstlosen Mann, leisteten Erste Hilfe und alarmierten die Berliner Feuerwehr. Die Reanimationsversuche eines Notarztes blieben erfolglos.

Pressemeldung der Berliner Polizei Nummer 1230 vom 03.05.2010 – 09:20 Uhr

Radfahrparadies Krim?!

Etappe: Odessa zur ukrainisch-russischen Grenzstadt Kerch auf der Krim

Aller Anfang ist schwer!

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Hier sah alles noch wunderbar aus

Das Wetter in Odessa setzte mir ganz schön zu. Eigentlich sollte doch nur ein Pausentag gemacht werde. Doch der Aufenthalt verlängerte sich auf geschlagene zwei ein halb Tage. Nach dem gemütlichen Pausentag setzte pünktlich zum geplanten Start am 20. 04 der Regen ein. Und nu? Lesen, Schachspielen, aber den sehr großen Markt schlendern nix macht mehr Freude, denn ich möchte aufs Rad – weiter. Letztlich hatten wir genug vom Warten und fuhren bei Regen los! Und dies war der bisher letzte Regentag, hihi.

Was machen wir mit der über gebliebenen Zeit?

Wir umrunden die Krim! Unsere russischen Visa sind erst ab dem 1.05 gültig, Zeit für die „Insel“. Wir fuhren von Odessa Richtung Mykolaiv, die Strecke wurde zu einer wahrlichen Schlammschlacht auf Grund des vorigen Dauerregens. Die Straße war nur teilweise asphaltiert und von kleinen und großen Löchern übersät. Fahrzeuge suchten sich ihren jeweilig besten Weg, der Rechtsverkehr war wie vergessen.

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Ein Bild der Straße mit Jens

Durch den vielen Schlamm wurde der Antrieb der Räder lahmgelegt. Kein Problem: Ab zur nächsten Tankstelle und gründlich mit viel Wasser reinigen. Auf besserer Straße und bei Sonnenschein ging es auf plattem Land Richtung Krim. Die Landschaft wurde von Kanälen durchschnitten, an einem wurde gezeltet. Morgens gab es erneut Eiswasser!

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Die autonomen Republik Krim ist im nordwestlichen Teil sehr flach und landwirtschaftlich ueberpraegt.

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So wird Mittagspause gemacht

Bei gut stehendem Wind und super Straßenverhältnissen ist der Fahrspaß enorm. Unteranderem wurde an einer einige Kilometer ins Landesinnere reichenden Meeresbucht gezeltet, die wir über Feldwege erreichten. Bester Zeltplatz bisher! Da der Platz so schön ist, waren wir zunächst nicht alleine. Sehr freundliche Taucher bereiteten zuvor gefangene Muscheln zu. Um das Probieren kam ich nicht Drumherum. Geschmackssache eben.
Zum Schwimmen verlockend war das Meer, doch abends wird’s flott kühl! Morgens um sechs lag ich im Zelt und überlegte hin und her. Eine halbe Stunde später: Mit dem Waschlappen bewaffnet stand ich im Meer. Bei nur sechs Grad Außentemperatur und einer sehr flachen Bucht war Schwimmen nicht möglich. Um mich aufzuwärmen wurde das Zelt mit etwas steifen Bewegungen recht schnell abgebaut. Im Anschluss gab es ein Heißgetränk, die Sonne stieg hinter einem Hügel hervor. Der südliche Teil der Halbinsel ist von einem Gebirgsmassiv geprägt. Herrliche Farbenspiele ergaben sich bei Abfahrten in Richtung Küste. Mehr als 1600 Höhenmeter erklommen wir mir unseren Rädern an einem Tag.

Training für Tadschikistan

Am 28.04 war ein Abstecher die Bergriege der Krim geplant. Drei Pässe mit bis zu 1500 Meter sollten vom dem an der Küste gelegenen Yalta erklommen werden.

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Yalta

Nach ein wenig Durchfragen fanden wir den richtigen Abzweig auf die kleine Bergstraße. Und los ging die lustige Kletterei. Nach geschafften vierhundert Höhenmetern standen wir von einer Schranke. Vor einem Pass sind mir schon des öfteren Schranken begegnet, deswegen dachte ich mir zunächst nicht viel dabei. Zwei Wachleute kamen uns jedoch entgegengelaufen und erklärten uns, dass es hier nicht weiter gehe und wir zurück zum Meer müssten. Etwas ernüchtert wurde umgedreht, der Bergausflug gestrichen.

Die „zweite Wahl“ stellte sich als ein absolutes Streckenhighlight heraus: Von Alushta bis Feodosiia erlebten wir einen grandiosen Ritt durch eine wunderschöne Steilkuestenlandschaft.

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Bei fast keinem Verkehr und guten StraЯenbelaegen ging es mit Sonne im Rücken an Wein, blühenden Bäumen und einem Meer- und Bergblick weiter in Richtung der russischen Grenze. Wir kletterten über 2000 Höhenmeter an diesem Tag, es wurde also doch noch was aus dem „Training“. Die letzten hundert Kilometer auf „ukrainischen“ Boden konnten flott zurückgelegt werden, denn es war erneut sehr flach. Später geht es mit der Fähre nach Russland. Ich bin sehr gespannt.

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Zelten im Wein nur die Flasche fehlte

Wie geht es Körper und Material nach einem Tourmonat?

Nach dem langen, schneereichen Winter ohne Radfahren waren die ersten Tage nicht ganz einfach. Recht schnell baute sich dennoch die nötige Muskulatur wiederauf, so dass die Tätigkeit des Radfahrens eher unbewusst geschieht und Gedanken nachgegangen werden kann. Natürlich ändert sich dies bei Gegenwind oder Anstiegen! Anfangs zwickte eine alte Knieverletzung, die ich mir auf einer anderen Tour zuzog. Aber alles ist super jetzt.
Einen Platten hatte ich bisher noch nicht. Legendlich eine Schraube hatte sich an der Schaltung gelöst. Ein verwirrtes Hündchen fand meine Hintertaschen leider so toll, dass er ein Loch hineinbiss. Es wurde geklebt.

Zur anfangs gestellten Frage: Mir hat es auf der Krim sehr gut gefallen, was meint ihr?

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Bis Bald
KY

Lust mehr mehr die Radtour von Berlin nach Kirgisien zu erfahren? Unter der Kategorie „Touren“ findet ihr alle Berichte mit Bildern.

Radfahrer #6: Iwo, 45, Epfendorf

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Was für ein Rad fährst Du?
Seit 15 Jahren einen muffenlos gelöteten Nöll T3 Reiserad-Rahmen als Basis, der mit individuellem Komponentenmix zum Fitnessrad umgebaut wurde.

Was bedeutet Dir Dein Fahrrad?
Ein spaßiges, individuelles Sportgerät, mit dem ich tolle Orte entdecken kann. Gleichzeitig auch ein wundervolles Objekt mit fantastischer Design- und Handwerksqualität. Und inzwischen nach 15 Jahren auch ein treuer Begleiter, den ich so schnell nicht aus der Hand geben würde.

Wie benutzt Du Dein Rad? Wie sieht Dein Fahrrad-Alltag aus?
Da ich auf dem Land wohne und zuhause arbeite, nutze ich das Rad ausschließlich als Sportgerät. Vorher habe ich in Karlsruhe, Freiburg und München gewohnt, aber das gute Nöll war mir zu wertvoll, um es in der City zu „verlieren“. Dafür hatte ich dann unauffällige Second Hand Citybikes (mit Stahlrahmen … versteht sich).

Wie pflegst Du Dein Rad?
Ich mache regelmäßig alle Wartungsarbeiten selbst. Das Nöll hat es einfach verdient, liebevoll betüttelt zu werden. Vor 2 Wochen habe ich es fast komplett neu aufgebaut: mit Laufrädern und DTSwiss-Naben, FSA-Innenlager, Stronglight Oxale Kurbel, SRAM X.7 Schaltung und knallroten Jagwire-Zügen (passend zu den knallroten Avid 2.0 V-Brakes). Leider brauche ich dafür ca. 5 Mal so lange wie ein echter Mechaniker. Aber es macht Spaß, auch mit 2 linken Händen etwas in Gang zu setzen. Für den Winter liebäugele ich mit einer neuen Pulverbeschichtung für den Rahmen und nach 15 Jahren mit einem neuen Steuersatz, aber das wird sich zeigen.

Was könnte die Situation für FahrradfahrerInnen verbessern?
In Städten wie Karlsruhe oder Freiburg ist die Situation mit ausgebauten Radwegen schon echt gut. Auch in München tut sich einiges. Was fehlt, ist oft der Respekt und die Rücksichtnahme von Autofahrern (und oft auch ein bisschen weniger Sorglosigkeit von Radfahrern). Vielleicht würde auch Mal eine politisch unterstützte Vision mit konkreten Konzepten helfen, wie Radfahren gerade in Ballungsgebieten den Verkehrsgau bekämpfen könnte. Und wie wäre es mit Fahrradträgern für Straßenbahnen, damit man nicht blöd angeschaut wird und 5 Stehplätze blockiert, wenn man sein Velo in den Wagen hievt.

Iwo schreibt das sehr schöne Blog Stahlrahmen Bikes.