„Die unverschämten Radler“

In der zur FAZ gehörenden Rhein-Main-Zeitung erschien gestern ein Artikel über eine Polizeikontrolle von Radfahrern. Solche verschärften Fahrradkontrollen werden offensichtlich im Frühling in jeder größeren Stadt durchgeführt. Es geht um den immer gleichen Vorwurf: Überfahren der roten Ampel beziehungsweise Nutzen des Fußgängergrüns, obwohl die Radfahrerampel noch Rot zeigt. Dem Artikel  kann man entnehmen, dass die Frankfurter Polizei innerhalb von zwei Stunden dreizehn Radfahrer kostenpflichtig verwarnt hat.

So weit so normal. Kaum ist der Zeitungsartikel im Netz, da gibt die Leserin Monika Jansen (MoniJansen) folgenden Kommentar ab: „Mir fahren die unverschämten Radler auch immer vor’s Auto beim Rechtsabbiegen. Und meine Schwiegermutter wurde sogar vor 2 Jahren von einem Fahrradkurier umgerissen: Oberschenkelhalsbruch.“

Radhaus Erfurt

Am vergangenen Wochenende wurde am Erfurter Hauptbahnhof ein Radhaus eröffnet. In der neuen Fahrradstation können 260 Fahrräder kostenlos abgestellt werden. Zusätzlich werden gegen eine Gebühr 32 verschließbare Boxen angeboten. Ergänzt wird das Radhaus durch eine Reparaturwerkstatt mit Radverleih. In das Obergeschoss zieht die Erfurter Geschäftsstelle des ADFC ein. Finanziert wurde der zweigeschossige Bau mit rund 1,2 Millionen Euro, die im Wesentlichen aus Mitteln der Städtebauförderung sowie aus Landesmitteln der Gemeindeverkehrsfinanzierung stammen.

Weshalb steht am Berliner Hauptbahnhof nicht schon lange so ein Radhaus? Es wäre der erste Anlaufpunkt für Fahrradtouristen, die Berlin besuchen. Hier könnte man Fahrräder abstellen, ausleihen, reparieren lassen, von hier aus könnten geführte Fahrradtouren angeboten werden. Weitere fahrradnahe Dienstleistungen könnten in ein Radhaus integriert werden. Wegen der größeren Dimensionen würde die Radstation am Berliner Hauptbahnhof vielleicht drei- oder viermal soviel kosten wie in Erfurt, hätte sich aber bereits nach wenigen Jahren amortisiert.
Thüringen: Radhaus-Eröffnung am Hauptbahnhof Erfurt

Abus Wand- und Bodenanker

abus-wand-und-bodenanker.jpgViele Berliner Miethäuser besitzen noch einen klassischen Innenhof mit relativ guten Abstellmöglichkeiten für Fahrräder oder es gibt einen bequem erreichbaren Fahrradkeller. Da, wo diese Möglichkeit der Fahrradunterbringung nicht gegeben ist, wird im Straßenraum häufig jeder Baum, jede Straßenlaterne und jedes Verkehrsschild zum sicheren Fahrradparken genutzt. Aufgabe der Kommune wäre es, die Hauseigentümer zu animieren, Fahrradstellmöglichkeiten zu schaffen. Eine relativ kostengünstige Lösung ist der WBA 100 Granit Befestigungsanker, der das sichere Anschließen von Fahrrädern in Garagen, in Kellern und an Hauswänden ermöglicht. Der zwei Kilo schwere Anker kann entweder am Boden oder an der Wand montiert werden. Aufgrund der flachen Bauform und Kunststoffabdeckung ist ein Überfahren des WBA 100 ohne Probleme möglich. Durch die wetterfeste Ausführung steht einem Einsatz im Außenbereich nichts entgegen. An der Befestigungsöse mit 65mm lichter Öffnung lässt sich ein Fahrrad sicher anschließen. 16mm dicker Bügel, der einen hohen Widerstand gegen jegliche Art von Aufbruchsversuchen bietet. Der Preis liegt bei knapp siebzig Euro.

Geekhouse Werbevideo

Hier zeigen wir das Werbevideo eines Rahmenbauers in Boston, Massachusetts. Geekhouse wurde 2002 gegründet und entwarf ursprünglich lediglich das Design der Geekhouse-Räder, während die Herstellung von externen Rahmenbauern übernommen wurde. Heute werden alle Fahrräder in der kleinen Firma komplett selbst entworfen und in der eigenen Werkstatt gebaut. Das Video zeigt den Reiz der Handarbeit beim Bau eines Fahrrads. Da lohnt sich wirklich ein Klick auf den Vollbildmodus.
Geekhouse


Geekhouse Movie from Geekhouse Bikes on Vimeo.

Flashmob in Münster

Der Ludgerikreisel liegt am Innenstadtring von Münster und ist einer der größten Kreisverkehre in der Region. Im Juni letzten Jahres wurde hier ein Flashmob mit Radfahrern durchgeführt. Nach Lübeck wieder ein schönes Beispiel dafür, wie man mit begrenztem Aufwand maximale Wirkung erzielen kann.
via. Velowahnsinn

Radfahren in Schrittgeschwindigkeit

verkehrszeichen-241.jpgEin Radfahrer fuhr mit etwa 15 kmh auf dem Radweg mit angrenzendem Gehweg und sah eine Frau, die sich an einer Bushaltestelle mit anderen unterhielt. Er klingelte in etwa zehn Metern Entfernung, um auf sich aufmerksam zu machen. Die Fußgängerin bewegte sich jedoch in Richtung Radweg. Dadurch sah sich der Radfahrer zur Vollbremsung gezwungen, bei der er über den Lenker stürzte.

In diesem Fall entschieden die Richter des Düsseldorfer Oberlandesgerichts im Jahre 2007, dass Radfahrer auf einem getrennten Rad- und Fußweg nicht verpflichtet seien, auf Fußgänger in gleicher Weise Rücksicht zu nehmen wie auf einem gemeinsamen Fuß- und Radweg. Der Bundesgerichtshof hob diese Entscheidung nun auf. Den Radfahrer trifft bei dem Unfall also eine Teilschuld. In letzter Konsequenz bedeutet das Urteil, dass Radfahrer auf einem gemeinsamen und lediglich durch eine Linie getrennten Rad- und Fußweg nur in Schrittgeschwindigkeit fahren dürfen, um jederzeit auf einen unversehens auf den Radweg tretenden Fußgänger reagieren zu können.

Der ADFC kritisierte das Urteil des BGH und bezeichnete die höchstrichterliche Entscheidung eine Verwischung der von der Straßenverkehrsordnung vorgegebenen Unterschiede zwischen getrennten und gemeinsamen Geh- und Radwegen.
ADFC: Innerstädtische Radwege bergen Gefahren

13-Jährige angefahren und vergewaltigt

SpiegelOnline berichtet von einem unglaublichen Verbrechen in Minden in Ostwestfalen. Dort hat ein 30-jähriger Autofahrer gestanden, eine 13-jährige Radfahrerin angefahren zu haben, um sie anschließend zu vergewaltigen. „Die Tat ereignete sich am Ostermontagabend, als das Kind mit dem Rad unterwegs war und vom Auto des 30-Jährigen angefahren wurde. Nach dem Unfall gab der Mann vor, sich um die Schülerin zu kümmern, lud sie in sein Auto und fuhr zu einem Parkplatz. Dort missbrauchte er das Mädchen. Der Mann hat die Tat gestanden und sitzt in Untersuchungshaft. Der Polizei sagte er, schon seit längerem den Plan gehabt zu haben, ein junges Mädchen zu vergewaltigen.“
SpiegelOnline: Mann fährt 13-Jährige an und vergewaltigt sie

Projekt „Beauty and the Bike“

beauty-and-the-bike.jpg

Das Radfahren wird von Menschen in unterschiedlichen Kulturen unterschiedlich wahrgenommen. Während in Bremen das Rad für Jugendliche als alltägliches Verkehrsmittel zählt, halten britische Mädchen das für ungewöhnlich und “unfashionable”. Viele britische Teenager geben das Fahrrad fahren auf – ganz im Gegensatz zu Mädchen und jungen Frauen in Deutschland, Dänemark oder den Niederlanden.

Um für die Kultur des Radfahrens zu werben, wurde das Projekt „Beauty and the Bike“ in Darlington in England gegründet. Sieben Teilnehmerinnen des Projekts waren in der letzten Woche in Bremen zu Besuch und wollten das Radfahren in einer fahrradfreundlichen Stadt kennenlernen. Die Erfahrungen und Motivationen der Mädchen werden in Fotos und Videobotschaften dokumentiert und können auf der Homepage von beauty and the bike betrachtet werden.

Zusätzlich wurde in Darlington der Club Velodarlo gegründet. Es funktioniert wie Car Sharing: Hollandräder und City Cruiser können für wenig Geld ausgeliehen werden. So können Frauen Stadträder testen, und es fahren auf einmal viele interessante Räder durch Darlo. Die Frauen sind begeistert!

Beauty and the Bike
Beauty and the Bike: Mobilitätskultur in städtischen Siedlungsräumen und die Rolle junger Mädchen (pdf-Dokument)
via: adfc-bremen weblog

David Byrne schreibt Fahrradtagebuch

david-byrne-fahrradbiegel.jpgDavid Byrne, ehemaliger Sänger der Musikgruppe Talking Heads, ist bekennender Fahrradfreak. Im September wird sein Buch „Bicycle Diaries“ erscheinen, eine Art Radlerreisebericht. „Bicycle Diaries is Byrne’s travelogue chronicling his urban bicycle journeys through London, Berlin, Istanbul, Buenos Aires, Paris, Belgrade, Sydney, Manila and New York.“ Im Cyclelicious Bike Shop kann das Buch bereits jetzt zum Preis von $17.13 vorbestellen.

Im letzten Jahr hatte Byrne an einem Designwettbewerb des New York City Department of Transportation teilgenommen. Damals hatte er eine Reihe von Fahrradbügeln als Teil der New Yorker Straßenmöblierung entworfen.

via: cyclelicio.us
Copyright der Zeichnungen: David Byrne

Abwrackprämie für Räder in Mannheim

SpiegelOnline berichtet, dass die Stadt Mannheim Radfahrern, die ein altes Fahrrad abgeben und sich dafür ein neues Rad im Fachhandel kaufen, eine Abwrackprämie in Höhe von 50,- Euro zahlt. Dafür gab es bundesweite Aufmerksamkeit in den Medien, dafür wurde der Mannheimer Oberbürgermeister Peter Kurtz bei SpiegelOnline interviewt, kein schlechter Deal also für die Mannheimer. Allerdings ist diese Prämie auf die ersten hundert Antragsteller beschränkt. Im schlechtesten Fall zahlt die Stadt also 5000,- Euro, das entspricht gerade mal der Prämie für zwei abgewrackte Autos. Wie hieß es noch vor drei Tagen in der Presse? „Das Bundeskabinett hat die neuen Regeln für die Abwrackprämie beschlossen. Das Gesamtvolumen wird auf fünf Milliarden Euro aufgestockt. Die Summe soll für insgesamt zwei Millionen Prämien reichen.“
SpiegelOnline: Abwrackprämie: Jetzt auch für Fahrräder
siehe auch Johannes Hampel und ADFC Dresden

It’s Your Ride

Dieser Kurzfilm wurde von Daniel Leeb als Werbung für den Fahrradreifenhersteller Hutchinson  gedreht. Es zeigt einen Mann und eine Frau auf dem Weg durch den Großstadtdschungel. Sie sind beide allein unterwegs und sich dennoch der Präzenz des jeweils anderen bewusst. Im Film soll die Harmonie mit der Umgebung ausgedrückt werden, die auf einer Radfahrt durch die City erlebt werden kann.


It’s Your Ride from Cinecycle on Vimeo.

4 Jahre Rad-Spannerei-Blog

Einmal im Jahr holen wir die Fahrradtorte aus dem Bildarchiv, stauben sie kurz ab und stellen sie nach 2006, 2007 und 2008 wieder auf die Startseite. Der Grund heute ist der vierte Geburtstag des Fahrradblogs. Torte essen können wir heute leider nicht, denn wir bereiten gerade ein großes neues Projekt vor. Näheres dazu in den nächsten Tagen (Wochen).

In der deutschsprachigen Fahrradbloggerszene hat sich inzwischen viel getan. Hier eine ganz sicher unvollständige Liste von Seiten, die wir in unserem Feedreader haben: ADFC Dresden, ADFC Bremen, anarchitect, Andreas Edler, Bike-Blog, Bike Planet, Critical Mass Austria, Critical Mass Berlin, CruiserKing, Cycleride, Da isser…, Fahrradportal, Johannes Hampel, Johanns Fahrradblog, Kinderfahrradblog, Les Lanternes rouges, Light Bikes, Mit dem Fahrrad in und um Köln, Mountainbike Blog, r2-bike, phil´s velo blog, Radfahrers Lust & Frust, Radgefahren, RadLE, Rauhe Sitten, Svenies Blog, Yeahpope. Über weitere Links in den Kommentaren freuen wir uns.