No Drill, No Spill, No Kill

Am 24. April, dem „Tag der Erde“, explodierte im Golf von Mexiko die Bohrinsel Deepwater Horizon und sank. Seitdem laufen täglich bis zu 1,3 Millionen Liter Rohöl aus dem Bohrloch in der Tiefe des Meeres. Viele Menschen an der Südküste der USA fühlen sich angesichts der Ölkatastrophe hilflos und frustiert. Um gegen die Ölpest ein Zeichen zu setzen, wird am kommenden Wochenende in New Orleans eine Critical Mass stattfinden. Die CM heißt „No Drill, No Spill, No Kill“, auf deutsch etwa: Kein Bohren nach Öl, kein Auslaufen von Öl, kein Töten.

Critical Mass: No Drill, No Spill, No Kill
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EHBE European Handmade Bicycle Exhibition

Nach dem Vorbild der American Handmade Bicycle Show wird an dem Pfingstwochenende die zweite European Handmade Bicycle Exhibition (EHBE) in Schwäbisch Gmünd östlich von Stuttgart durchgeführt. Auf mehr als 2000 Quadratmetern erwarten die Besucher über 90 Aussteller aus 12 Ländern. Unter ihnen befindet sich die Creme der europäischen Rahmenbauer. Nachdem die Auftaktveranstaltung im letzten Jahr ein großer Erfolg war, sind die Veranstalter zuversichtlich, dass wieder eine große Menge an Ausstellern, Journalisten und interessierte Besucher auf die EHBE kommen. Besonders gespannt darf man auf die Berichterstattung von Iwo sein, der in seinem Stahlrahmen Blog bereits viele Aussteller vorgestellt hat.

European Handmade Bicycle Exhibition
Stahlrahmen Bikes

Einkaufen mit dem Fahrrad in Wien

elektrotankstelle-spar-wien.jpgDie Ladenkette Spar errichtet bei 112 Lebensmittelgeschäften in der Stadt Wien 600 neue Fahrradstellplätze in der Nähe des Eingangs. Noch dieses Jahr plant der Filialist die Errichtung von E-Tankstellen für Elektrofahrräder bei ausgewählten Märkten. Michael Szeiler, der Projektleiter des Programms für das Fahrradparken: „Eine besondere Herausforderung war es, die Genehmigungen für die Radständer im öffentlichen Straßenraum zu bekommen. Für jeden Radständer wurde eine Verhandlung vor Ort abgehalten. Die Zustimmung für Radständer anstelle eines Pkw-Stellplatzes zu bekommen, bedurfte zum Teil viel Überzeugungskraft und Hartnäckigkeit. Dabei benötigen 4 Radbügel mit 8 Fahrradstellplätzen weniger Platz als ein geparktes Auto.“

Das Potenzial für Einkaufen mit dem Fahrrad in Wien ist groß und noch lange nicht ausgeschöpft. Laut einer Studie der ARGUS-Steiermark können bei Lebensmittelgeschäften 87 % der Einkäufe mit einem Fahrradkorb transportiert werden. Bei 12 % der Einkäufe wäre ein Fahrrad-Anhänger notwendig und nur jeder hundertste Einkauf ist so groß, dass ein Auto unerlässlich ist.

Oekonews: Einkaufen mit dem Fahrrad – bei SPAR jetzt ganz leicht

Radweg nicht gestreut: Gemeinde muss zahlen

Das Oberlandesgericht Oldenburg hat eine Verletzung der Streupflichten einer Gemeinde für wichtige und gefährliche Fahrbahnstellen bereits vor 7:30 Uhr bejaht, auch wenn die Gemeindesatzung eine Streupflicht erst ab 7:30 Uhr vorsieht.

Geklagt hatte eine Frau aus der gemeinde Zetel am Jadebusen. Sie hatte ihren Sohn zur Schule begleitet und war um 7:20 Uhr am zentralen Verkehrsknotenpunkt ihres Wohnortes mit dem Fahrrad gestürzt. Die Klägerin verklagte die Gemeinde auf Schmerzensgeld und Schadensersatz. Die beklagte Gemeinde berief sich auf ihre Satzung, nach der eine Streupflicht erst ab 7:30 Uhr besteht. Zudem gebe es eine Streupflicht für Radwege nur an „gefährlichen“ Stellen.

Das OLG Oldenburg hat den Fall am 30.04.2010 dahingehend entschieden, dass der Klägerin ein Schmerzensgeld ii Höhe von 1.500 Euro zusteht. Da die Klägerin das Glatteis hätte erkennen müssen und vorsichter fahren müssen, haftet die Gemeinde aber nur zu 50 Prozent der materiellen wie imateriellen Schäden aus diesem Unfall.

In ihrer rechtskräftigen Entscheidung stellten die Richter fest, dass eine Gemeindesatzung die Gemeinde nicht von ihrer allgemeinen Verkehrssicherungspflicht entbindet. Da der Schulbeginn bereits um 7:30 Uhr ist und Aldi in Zetel sogar schon um 7:00 Uhr geöffnet hat, muss auch schon früher gestreut werden.

Aktenzeichen: 6 U 30/10

NWZ Online: Glatteis: Gemeinde muss zahlen
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Schneller als die Polizei erlaubt?

Wenn BürgerInnen sich gegen zu schnell fahrende Autos engagieren und von der Politik Maßnahmen fordern, werden sie früher oder später mit lokal durchgeführten Geschwindigkeitsmessungen der Polizei konfrontiert. Die Polizei kommt dabei regelmäßig zu dem Ergebnis, dass viel weniger Autos zu schnell fahren, als es dem Empfinden und Beobachten der BürgerInnen entspricht.

Nicht jedoch das Empfinden der BürgerInnen ist falsch. Sondern die Ergebnisse der polizeilichen Geschwindigkeitsmessungen sind nicht geeignet, um ein realistisches Bild der Geschwindigkeitsüberschreitungen zu zeichnen. Auch die durch überhöhte Geschwindigkeit verursachten Unfälle werden in den Statistiken der Polizei erheblich unterschätzt. Dies argumentiert Dirk Jacobi in seinem Beitrag: Schneller als die Polizei erlaubt? Über die Aussagekraft der polizeilichen Geschwindigkeitsmessungen, erschienen in: AKP – Fachzeitschrift für Alternative Kommunal Politik, 2010, 3: S. 52-55.

Der Artikel ist nicht online zu lesen. Auf Anfrage versendet Dirk jedoch den Beitrag per Mail.

AKP – Fachzeitschrift für Alternative Kommunal Politik
Dirk Jacobi bei Facebook

SMS von gestern Nacht

22:13 He Markus. Ich komm nicht zu deiner Feier. Bin zwei Straßen von dir entfernt wegen dem scheiß Bierkasten übern Lenker gegangen. Die in der Notfallaufnahme sagen Handgelenk ist mehrfach gebrochen. Mit links tippen is scheiße.
22:58 keimn ding. kasteen gefundem. nur 5 flaschen kaput. wann komst du?

aus: SMSvonGesternNacht

Keine Werkstatt am 15.5.

Liebe Leute!

Am Samstag, den 15.5., bleibt die Werkstatt in der Admiralstraße  zu.

Geöffnet ist der Laden in der Kottbusser Str., wie gehabt von 11 bis 16 Uhr.

Ab Montag glühen dann wieder die Schraubenschlüssel.

Schönes Wochenende wünscht die Radspannerei.

Tod eines Radfahrers

In den letzten Jahren habe ich von einer ganzen Reihe von tödlich verlaufenen Unfällen mit Radfahrern gelesen, die mich mal mehr und mal weniger mitgenommen haben. Den Tod eines 26-jährigen Radfahrers Ende April in Mönchengladbach steckt man aber nicht so einfach weg.

Der Software-Entwickler und leidenschaftliche Radfahrer Bernd Seiffert fuhr am 28. April mit seinem Rad auf einer gut beleuchteten und vierspurigen Straße in Mönchengladbach. Dann wurde er von einem Transporter mit hoher Geschwindigkeit erfasst und gegen einen Steinpoller geschleudert. Der Transporterfahrer kümmert sich nicht um den Schwerverletzten und entfernt sich vom Unfallort. Gegen 00:50 Uhr wird der Radfahrer, der sich noch bei vollem Bewusstsein befindet, von einem weiteren Autofahrer entdeckt. Mit allerletzter Kraft hatte Bernd Seiffert noch durch ein Winken mit dem Arm auf sich aufmerksam gemacht. Wenige Stunden später starb er nach einer Notoperation im Krankenhaus. Ob er bei sofortiger Hilfe überlebt hätte, ist nicht klar.

Nach dem tödlichen Verkehrsunfall mit Fahrerflucht bildete die Polizei in Mönchengladbach eine Ermittlungskommission. Neben den Fachleuten der dortigen Unfallfluchtfahndung und des Verkehrskommissariats wurden auch Beamte der Mordkommission und des Erkennungsdienstes zu dem insgesamt 14-köpfigen Team zusammen gefasst. Ein Zeuge meldet einen beschädigten Sprinter und kennt auch den Fahrer. Als die Polizei den Transporter findet, kommt auch der Unfallverursacher mit einem anderen Auto angefahren, mit 0,74 Promille im Blut und Bierflasche im Auto. Es stellt sich heraus, dass der Unfallfahrer seine Fahrerlaubnis bereits vorher verloren hatte und ohne Führerschein fuhr. Inzwischen sitzt er in Untersuchungshaft.

Rainer Seiffert: Hinweise zur Fahrerflucht mit Todesfolge
Siehe auch: Rauhe Sitten: Fahrerflucht

Handgemachte Räder als Museumsobjekte

In dieser Woche eröffnet das Museum of Arts & Design in New York die Ausstellung Bespoke: The Handbuilt Bicycle. Vom 13. Mai bis zum 15. August werden insgesamt 21 handgemachte Fahrräder gezeigt, „fixed-gear, road racing, cyclocross, mountain, and commuter bicycles, as well as the stripped-down radonneur, designed exclusively for long-distance racing.“ Die Rahmenkünstler Mike Flanigan, Jeff Jones, Dario Pegoretti, Richard Sachs, J. Peter Weigle und Sacha White zeigen ihre besten Stücke. Im Bild ein Rad von Jeff Jones mit versteifter Gabel.

jeff-jones.jpg

Museum of Arts & Design Bespoke: The Handbuilt Bicycle

Schwalbe mahnt Webseitenbetreiber ab

Der Fahrradreifenhersteller Schwalbe mahnt seine eigenen Händler kostenpflichtig ab, wenn sie Schwalbe-Produktbilder in Onlineshops verwenden. Das wurde durch einen der betroffenen Onlinehändler am letzten Freitag bekannt gemacht. Bei einem Anruf in der Pressestelle von Schwalbe konnte man die Abmahnungen zwar bestätigen, nicht aber, wieviele Händler davon betroffen sind und wie hoch die Abmahnkosten sind. Es werde in Kürze dazu eine Presseerklärung veröffentlicht, hieß es.

Ein Fahrradhändler in Rosenheim bietet inzwischen eigene Produktbilder von Schwalbe kostenlos an, um der Abmahnfalle zu entgehen.

Toms Bike Corner: Abmahnung: Ralf Bohle GmbH / Schwalbe

Update:

„Schwalbe entschuldigt sich“

Gegen 19:00 Uhr wurde von Schwalbe eine Pressemitteilung veröffentlicht. Darin heißt es: „Zur aktuellen Kritik an den Abmahnungen aufgrund von Bildrechtsverletzungen durch Händler nimmt Schwalbe Stellung und entschuldigt sich: Uns schlägt momentan heftige Kritik aufgrund unserer Vorgehensweise gegen Händler entgegen, die Bildmaterial von uns ohne Lizenz genutzt haben. Diese Kritik ist völlig berechtigt.

Die Maßnahme, die zum Schutz des Fachhandels und des Endverbrauchers dienen soll, wurde von uns mehr als unglücklich umgesetzt. Wir entschuldigen uns für diese Vorgehensweise. Die unvermittelte Härte entspricht nicht der Partnerschaftlichkeit, die der Handel von uns kennt und zu Recht erwartet. Vor dem Ergreifen einer solchen Maßnahme hätte ein Angebot zum Gespräch und zur unstrittigen Regelung erfolgen müssen.“

Schwalbe betont, dass es bei den Abmahnungen nicht um „Abzocke“ geht. Um das zu unterstreichen, will Schwalbe in allen Fällen auf die Begleichung von Rechtsanwaltskosten verzichten. „Voraussetzung ist, dass die entsprechenden Unterlassungserklärungen abgegeben werden.“ In Zukunft wolle man verstärkt auf die Einhaltung von Bildnutzungsrechten achten und eine Bildverwertung nur dulden, wenn Nutzungsvereinbarungen bestehen.

Radfahrer #6: Iwo, 45, Epfendorf

iwo-randoja-noell.jpg

Was für ein Rad fährst Du?
Seit 15 Jahren einen muffenlos gelöteten Nöll T3 Reiserad-Rahmen als Basis, der mit individuellem Komponentenmix zum Fitnessrad umgebaut wurde.

Was bedeutet Dir Dein Fahrrad?
Ein spaßiges, individuelles Sportgerät, mit dem ich tolle Orte entdecken kann. Gleichzeitig auch ein wundervolles Objekt mit fantastischer Design- und Handwerksqualität. Und inzwischen nach 15 Jahren auch ein treuer Begleiter, den ich so schnell nicht aus der Hand geben würde.

Wie benutzt Du Dein Rad? Wie sieht Dein Fahrrad-Alltag aus?
Da ich auf dem Land wohne und zuhause arbeite, nutze ich das Rad ausschließlich als Sportgerät. Vorher habe ich in Karlsruhe, Freiburg und München gewohnt, aber das gute Nöll war mir zu wertvoll, um es in der City zu „verlieren“. Dafür hatte ich dann unauffällige Second Hand Citybikes (mit Stahlrahmen … versteht sich).

Wie pflegst Du Dein Rad?
Ich mache regelmäßig alle Wartungsarbeiten selbst. Das Nöll hat es einfach verdient, liebevoll betüttelt zu werden. Vor 2 Wochen habe ich es fast komplett neu aufgebaut: mit Laufrädern und DTSwiss-Naben, FSA-Innenlager, Stronglight Oxale Kurbel, SRAM X.7 Schaltung und knallroten Jagwire-Zügen (passend zu den knallroten Avid 2.0 V-Brakes). Leider brauche ich dafür ca. 5 Mal so lange wie ein echter Mechaniker. Aber es macht Spaß, auch mit 2 linken Händen etwas in Gang zu setzen. Für den Winter liebäugele ich mit einer neuen Pulverbeschichtung für den Rahmen und nach 15 Jahren mit einem neuen Steuersatz, aber das wird sich zeigen.

Was könnte die Situation für FahrradfahrerInnen verbessern?
In Städten wie Karlsruhe oder Freiburg ist die Situation mit ausgebauten Radwegen schon echt gut. Auch in München tut sich einiges. Was fehlt, ist oft der Respekt und die Rücksichtnahme von Autofahrern (und oft auch ein bisschen weniger Sorglosigkeit von Radfahrern). Vielleicht würde auch Mal eine politisch unterstützte Vision mit konkreten Konzepten helfen, wie Radfahren gerade in Ballungsgebieten den Verkehrsgau bekämpfen könnte. Und wie wäre es mit Fahrradträgern für Straßenbahnen, damit man nicht blöd angeschaut wird und 5 Stehplätze blockiert, wenn man sein Velo in den Wagen hievt.

Iwo schreibt das sehr schöne Blog Stahlrahmen Bikes.

Das Knooppuntennetwerk in den Niederlanden

Eine ungefähre Übersetzung des holländischen Begriffs „Fietsknooppuntennetwerk“ könnte Fahrradknotennetz lauten. Gemeint ist damit ein Netzwerk numerierter Fahrradkreuzungen für den Freizeitradler. Erfunden vom Belgier Hugo Bollen wurden das erste Knooppuntennetwerk in den neunziger Jahren realisiert und wird von Jahr zu Jahr erweitert.

Das Netzwerk weist nicht notwendigerweise den kürzesten Weg zwischen zwei Punkten aus, sondern will dem Radler eine angenehm zu befahrende und touristisch interessante Route zeigen. Radfahrer, die größere Strecken zurücklegen möchten, brauchen sich lediglich auf einer Karte die Nummern der zu befahrenden Kreuzungen zu merken und werden dann vom Start bis zum Ziel über das Radwegenetzwerk meist abseits des Autoverkehrs geleitet. Zur Orientierung der Radler findet sich an vielen Kreuzungspunkten eine Karte der Umgebung, um vor Ort den richtigern Weg einzuschlagen.

Das Video von Mark Wagenbuur ist zwar auf englisch, zeigt aber recht gut, wie das Veloknotennetz funktioniert.

David Hembrow: Knooppuntennetwerk – signage for recreational use

Rockschutz selbstgehäkelt

Speziell Hollandräder waren früher häufig mit einem Rockschutz ausgestattet, der knapp ein Drittel des hinteren Laufrades davor schützte, dass sich Mantel oder Rock in den Speichen verfangen. Einen gehäkelten Rockschutz für 49,- Euro bietet die Niederländerin Simeli auf ihrn Seiten an. Wer gut häkeln kann, der findet eine Anleitung zum Selbermachen bei der  Handarbeitsbloggerin Meertje.
Simeli: Jasbeschermers
Meertje: Fahrradnetz Anleitung

gehaekelter-rockschutz.jpg

Schwerpunktkontrollen – Polizisten kannten STVO nicht

Wenn die Polizei eine „Schwerpunktkontrolle Fahrradverkehr“ durchführt und dabei unter anderem das Verhalten von Radfahrern an Ampelkreuzungen ins Visier nimmt, möchte man annehmen, dass sie sich vorher sachkundig darüber gemacht hat, welche Ampel den Radverkehr regelt. Das war in einigen Fällen offenbar nicht der Fall.

Ein Tagesspiegel-Leser berichtet, dass er regelkonform bei grüner Fußgängerampel losgefahren ist und angehalten wurde, weil die Fahrbahnampel ja noch rot war. Der Leser kannte die komplizierten Regeln und befolgte sie: „Da diese Kreuzung eine Radwegefurt besitzt, deren rechte Begrenzungslinie die linke Begrenzungslinie für die Fußgängerfurt darstellt, gilt sowohl nach Paragraf 37 Abs. 6 StVO (alte Regelung) bzw. Paragraf 53 Abs. 6 StVO (neue Regelung, bis 31.08.2012) für mich als Radfahrer die Fußgängerampel.“

Die Folge: Ein wütender Nahüberholer, den die Polizei nicht beobachtet haben will. Dafür 6 Polizisten hinter der Kreuzung, die der Meinung waren, einen Rotlichtverstoß beobachtet zu haben und ahnden zu müssen.

Das wirft natürlich die Frage auf, wie gut Schwerpunktkontrollen im Straßenverkehr überhaupt vorbereitet werden. Eine Ampel zu überwachen ohne zu wissen, welche überhaupt den beobachteten Verkehr regelt, ist mehr als nur ein peinlicher Schnitzer. Es ist ein Ärgernis für Radfahrer, die sich auch an die kurioseren Ausgeburten der STVO halten. Zudem wirft es die Frage auf, wie viele der 1.800 Rotlichtverstöße, die die Polizei beobachtet haben will, überhaupt welche waren.

Der Leserbrief im Tagesspiegel

Kreuzung Schorlemerstraße / Spilstraße in der Vogelperspektive, Blickrichtung entspricht der Fahrtrichtung des Radfahrers

11. Ausgabe der Fahrradzukunft

Die elfte Ausgabe der Onlinezeitschrift Fahrradzukunft ist mit einem bunten Themenmix erschienen.

Ledersättel: Je nach Nutzerpräferenz nicht unbedingt ein altmodisches Thema. Jürgen Schulz und Rainer Mai berichten (etwas weitschweifig, dafür sehr authentisch ;o) über ihre Besitz-Erfahrungen. Rainer liefert zusätzlich Infos zu Wartung, Defekten und Reparaturmöglichkeiten. Und die Ergonomie-Expertin Juliane Neuß erklärt, warum Ledersättel für Frauen eher ungeeignet sind.

Mit der rapide zunehmenden Nutzung von Mobilgeräten aller Art ist das Verbraucherinteresse an der Stromversorgung und Akkuladung per Nabendynamo in den letzten Jahren stark gestiegen. Andreas Oehler stellt die Gretchenfrage und hat mit aufwendigen Messreihen herausgefunden, was die aktuell verfügbaren Produkte, darunter auch Eigenbaulösungen, wirklich können.

Stefan Buballa-Jaspersen berichtet über seine Erfahrung mit einem für den Reiseeinsatz scheinbar perfekt geeigneten Kettennietendrücker, der wegen eines technisch banalen Herstellungsfehlers bei der ersten Benutzung in der lateinamerikanischen Pampa versagte.

Das Angebot von scheibenbremstauglichen Starrgabeln für Tandems ist bescheiden. Heiner Schuchard hat sich mit diesem Problem auseinandergesetzt und die kritischen Biegemomente für die Dimensionierung einer brauchbaren Gabel berechnet  die bloß noch gebaut werden müsste

Bernd Brettner präsentiert einen kleinen, vielseitigen Eigenbau-Lastenanhänger aus Aluminium-Schnellbauprofilen, der mit einfachen Mitteln nachbaubar ist  und sucht noch einen Hersteller dafür.

Und Andreas Oehler berichtet von der Vivavelo-Tagung Ende Februar in Berlin.

Die Zeitschrift kann man als HTML-Datei lesen und wer sich anmeldet, hat ebenfalls die Möglichkeit, das ganze Heft in einer Druckversion als pdf-Datei herunterzuladen.

Fahrradzukunft 11