Velo-city Global 2010 in Kopenhagen

Different Gears – Same Destination, Unterschiedliche Gänge – das gleiche Ziel lautet der Titel der Konferenz Velo-city 2010 in Kopenhagen vom 22. bis zum 25. Juni. Radverkehrsexperten und Leute, die sich beruflich mit dem Transportmittel Fahrrad beschäftigen, wollen ausloten, wie groß das Potential des Radfahrens ist, die Lebensqualität überall auf der Welt zu steigern und auf globale Herausforderungen zu reagieren.

Velo-city gilt als bedeutendste internationale Konferenzreihe zur Förderung der Radverkehrsplanung. Der Europäische Radfahrerverband ECF rief die Konferenz 1980 in Bremen ins Leben und veranstaltet sie seitdem regelmäßig. Zuletzt war Velo-City 2007 zu Gast in München und 2009 in Brüssel.

Auf der Kopenhagener Konferenz geht es um Themen wie das Radfahren in Megastädten, Radeln in kalten und hügeligen Städten, Fahrradverleihsysteme, Straßenverkehrssicherheit, Radverkehrsstrategien in Entwicklungsländern und Kampagnen zur Reduzierung von Autokurzstreckenfahrten.

Velo-city Global 2010

Niederlande: Fahrradfreies Stadtzentrum

Die Stadt Venray (etwa 27.500 Einwohner) im Südosten der Niederlande besitzt nun ein fahrradfreies Stadtzentrum. In der Schoolstraat darf man ein Fahrrad zwar noch schieben, nicht aber fahren oder parken. In der Umgebung des Zentrums wurde auf rotem Asphalt eine Umfahrung geschaffen, die zwar länger ist aber genauso schnell. Am Rand der Innenstadt wurden bewachte Fahrradparkflächen mit einer kapazität von 200 Rädern geschaffen. Zur Zeit werden diese Parkplätze von Kameras überwacht, in Zukunft werden dort Menschen mit psychischen Behinderungen arbeiten.
Fietsberaad: Venray start met ‚fietscirculatieplan‘

Regelmäßig betriebene Sportarten

Radfahren 27,1%
Gymnastik / Aerobic 14,1%
Schwimmen 10,8%
Fitnessstudio / Krafttraining 9,1%
Joggen 9,0%
Nordic Walking 6,7%
Wintersport 3,2%
Sonstige Mannschaftssportarten 2,8%
Tennis / Badminton / Squash 2,3%
Fußball 1,9%

Quelle: Pressemitteilung der Gesellschaft für Konsumforschung (GfK). In der Untersuchung wurden 35.000 Personen ab 18 Jahren befragt; Prozentangaben der Personen, die die aufgeführte Sportart nach eigener Auskunft regelmäßig betreiben. Mehrfachnennungen waren möglich. Zusätzlich zu den 27 Prozent, die regelmäßig radfahren, setzen sich weitere 44 Prozent der Erwachsenen in Deutschland zumindest gelegentlich auf das Fahrrad. Unter den Radlern gibt es zwischen den verschiedenen Alters- und Gewichtsstufen keine großen Unterschiede, Radfahren ist bei allen gleichermaßen beliebt.

„Radfahrer absteigen“ abschaffen!

radfahrer-absteigen.jpgEine Onlinepetition beim Deutschen Bundestag möchte das Verkehrszusatzzeichen „Radfahrer absteigen“ (Zeichen 1012-32) abschaffen. Zur Begründung führt der Petent Andreas Roeschies aus Remscheid an, dass das Zeichen überflüssig sei, weil für den gewünschten Zweck bereits Zeichen 254 („Verbot für Radfahrer“) existiere.

Wenn eine öffentliche Petition 50.000 Unterstützer im Internet in den ersten drei Wochen nach Veröffentlichung findet, wird der Petent in einer öffentlichen Ausschusssitzung des Bundestages angehört. Da die Frist bereits morgen abläuft und bis jetzt erst 1196 Onlinenutzer die Petition mitgezeichnet haben, ist ein Erfolg nicht wahrscheinlich.

Petition an den Deutschen Bundestag: Straßenverkehrsordnung – Abschaffung des Verkehrszeichens „Radfahrer absteigen“ vom 24.04.2010

Mauerradweg in Blankenfelde-Mahlow wird nicht geschlossen

Wie heute dem Tagesspiegel zu entnehmen ist, wird das Land Brandenburg keine Unterquerung der Dresdner Bahn finanzieren. Diese Strecke soll künftig Berlin mit Dresden verbinden und verläuft in Blankenfelde an der S-Bahnlinie S2. Um die S-Bahn und später auch die Dresdner Bahn zu unterqueren, müssen Radfahrer derzeit einen Umweg über Kopfsteinpflasterstraßen fahren. Das wird auch in Zukunft so bleiben. Eine Unterquerung der Strecke lohne sich an dieser Stelle nicht, und auch insgesamt sei der Mauerradweg nicht gut genug ausgebaut, um in den touristischen Radwegeplan des Landes aufgenommen zu werden. Die bestehenden Querungsmöglichkeiten seien ausreichend, auch zur Daseinsvorsorge sei der Radweg nicht notwendig.

Tagesspiegel vom 15.6.2010: Brandenburg will Mauerweg nicht schließen

Karte und GPS-Track vom Mauerradweg im ADFC-Tourenportal

Schweiz: Fahrrad-Vignette vor dem Aus

In der Schweiz muss jedes Fahrrad eine Velo-Vignette besitzen, die obligatorische Haftpflichtversicherung für Radfahrer. Ein kleiner Aufkleber auf dem Rahmen belegt, dass die Fahrradgebühr von 5 bis 10 Schweizer Franken pro Jahr gezahlt wurde. Diese Regelung besteht seit 1960, in einigen Kantonen gibt es bereits seit dem 19. Jahrhundert verpflichtende Fahrradkennzeichen. Das Schweizer Parlament will die Vignette nun abschaffen. Am 16. Juni wird der Ständerat darüber entscheiden. Die geänderten Gesetzesbestimmungen würden dann im Januar 2012 in Kraft treten.

swissinfo: Adieu, Velo-Vignette, oder auf Wiedersehen?

Mehrere Fahrradunfälle

Ca. 20 polizeilich erfasste Fahrradunfälle geschehen täglich auf Berlins Straßen, gestern meldete die Polizei gleich 5 davon.

Gegen 15 Uhr 45 übersah eine 51-Jährige Radlerin in der Chemnitzer Straße in Hellersdorf die Gabel eines dort gerade ausladenden Gabelstaplers, prallte mit dem Kopf dagegen und stürzte zu Boden. Aufgrund der Schwere ihrer Verletzungen wurde sie stationär in einem Krankenhaus aufgenommen.

In Pankow stießen auf dem Gehweg der Granitzstraße gegen 18 Uhr 10 ein 39-jähriger Radfahrer und ein 45-jähriger Fußgänger zusammen. Hierdurch stürzte der Zweiradfahrer und fiel mit dem Rücken auf einen Stein. Beide Männer verletzten sich bei dem Unfall. Der 39-Jährige kam zur stationären Behandlung in ein Krankenhaus.

Mit Prellungen und Abschürfungen an Becken und Kopf wurde gestern Abend ein 56-Jähriger in ein Krankenhaus gebracht. Der Radfahrer war gegen 19 Uhr 30 plötzlich mit seinem Fahrrad auf die Wühlischstraße in Friedrichshain gefahren. Ein 34-Jähriger Autofahrer konnte nicht mehr rechtzeitig bremsen und stieß mit dem Radler zusammen. Hierdurch stürzte der alkoholisierte 56-Jährige. Die Wühlischstraße war für ca. eine Stunde gesperrt.

Weil eine 27-jährige Radfahrerin bei „Rot“ fuhr, kam es gestern Abend zu einem Verkehrsunfall in Prenzlauer Berg. Die Frau überquerte gegen 22 Uhr 45 die Wisbyer Straße und stieß dort mit einem 54-Jährigen „Peugeot“-Fahrer zusammen. Bei dem daraus resultierenden Sturz der 27-Jährigen verletzte sie sich und musste stationär im Krankenhaus aufgenommen werden.

Bei einem Unfall ist ein 22-jähriger Radfahrer heute gegen 15 Uhr schwer verletzt worden. Er war die Falkenseer Chaussee auf dem Gehweg entlang gefahren. Offenbar zu spät bemerkte er das Rotlichtsignal des Andreaskreuzes sowie die heruntergefahrene Schranke der dortigen „Bötzowbahn“. Darauf überbremste er sein Fahrrad und überschlug sich. Der 22-Jährige kam so unglücklich auf den Gleisen zum Liegen, dass seine Beine von dem Eisenbahnzug überrollt wurden. Ein Rettungshubschrauber brachte ihn ins Krankenhaus. Der 53-jährige Zugführer erlitt einen Schock.

Quelle: Pressmeldungen 1610, 1611, 1612, 1613 und 1624 der Berliner Polizei.

Verwaltungsgericht Berlin zur starren Nabe als Bremse

Anfang der Woche haben wir von der Entscheidung des Verwaltungsgerichtes Berlin berichtet, dass die Polizei nicht verkehrssichere Fahrräder sicherstellen darf. Wir zitieren hier aus der Begründung des Urteils die Passage, was das Gericht zu der starren Nabe als Bremse im Sinne des Gesetzes sagt.

„Das klägerische Fahrrad ist nicht verkehrssicher im Sinne der StVZO, da es nicht über zwei voneinander unabhängige Bremsen verfügt. Selbst wenn der Kläger eine Bremse für das Vorderrad anbrächte, würde dies nicht ausreichend sein, um das Bahnrad in einen verkehrssicheren Zustand zu versetzen, denn die starre Nabe ist nicht als Bremse im Sinn der StVZO anzusehen. Nach § 65 Abs. 2 StVZO gilt als ausreichende Bremse jede am Fahrzeug fest angebrachte Einrichtung, welche die Geschwindigkeit des Fahrzeugs zu vermindern und das Fahrzeug festzustellen vermag. Es ist zwar zutreffend, dass die starre Nabe durch die Verlangsamung der Trittfrequenz das Rad verlangsamt. Darauf allein kann es jedoch nicht ankommen. Der Sinn der Vorschrift gebietet es nur solche Vorrichtungen als Bremse anzuerkennen, die mit einer hinreichenden Wahrscheinlichkeit, auch beim Eintritt schwieriger und unvorhergesehener Verkehrslagen, das Fahrrad sicher zum Stehen bringen können. Dem wird die starre Nabe nicht gerecht. Das Blockieren des Hinterrades dürfte sich bei einer hohen Geschwindigkeit und angesichts der hohen Kraft beim Vortrieb durch das eigene Körpergewicht des Fahrers als schwierig gestalten. Der Kläger selbst trägt vor, dass hierzu besonders viel Kraft aufgewendet werden müsse. Darüber hinaus ist zu beachten, dass ein Blockieren des Hinterrades bei einer ungünstigen Pedalstellung in jedem Fall ausscheiden würde. Im Gegensatz zur Rücktrittbremse dürfte es bei einer starren Nabe, vor allem bei hohen Geschwindigkeiten, sehr schwer sein, auf Anhieb eine Pedalstellung zu finden, welche dazu geeignet wäre, ein Blockieren des Hinterrades überhaupt zu bewerkstelligen. Von einer leichten Bedienung (§ 65 Abs. 1 StVZO) der starren Nabe – so sie eine Bremse wäre – kann in keinem Fall ausgegangen werden. Eine Bremse im Sinne des § 65 StVZO kann demnach nur eine technische Einrichtung sein, nicht jedoch der Antriebsmechanismus als solcher.

Die mangelnde Bremsmöglichkeit führt bei der Inbetriebnahme des Rades auch zu einer unmittelbaren Gefährdung der Rechtsgüter anderer Verkehrsteilnehmer, Leib, Leben, Gesundheit und Eigentum. Diese Gefahr ist angesichts des hohen Verkehrsaufkommens in einer Stadt auch konkret. Dies stellt ebenfalls einen Verstoß gegen § 30 Abs. 1 Nr. 1 StVZO dar, wonach Fahrzeuge so beschaffen sein müssen, dass andere Verkehrsteilnehmer bei deren Inbetriebnahme nicht gefährdet werden dürfen.“

Aktenzeichen: VG 1K 927.09

Blühende Straße in Salzburg

Über die Salzbuger Hauptverkehrsroute Saint Julien Straße rollen normalerweise 23.000 Autos innerhalb eines Tages. Critical mass austria beschreibt die Straße als „Verkehrshölle“, Lärm, Gestank und Autos ohne Ende auf der 4-spurige Fahrbahn.

Am vergangenen Wochenende verwandelte sich die sonst so unwirtliche Straße in einen blühenden Park. 500 Quadratmeter Rollrasen, Kübel mit kleinen Bäumchen und Bänke machten die Straße zur Grünanlage. Anfangs trauten sich die wenigsten auf die grüne Rasenfläche, doch schon nach kurzer Zeit wurde die temporäre Erholungszone von den Menschen angenommen, zum Barfußgehen, Ausruhen, Frisbee und Fußball spielen. Auch musikalisch wurde den Hunderten Besuchern durch Live-Auftritte einiges geboten. Das Fest im Grünen wurde vom Verein fairkehr organisiert. Montag war auf der Saint Julien Straße wieder Platz für Blech.

critical mass austria: Salzburg: Fairkehr bringt St. Julien Straße zum Blühen!
Homepage fairkehr

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Teure Sonntagsbrötchen

Schon gewusst, dass die Sonntagsbrötchen ganz schön teuer werden, wenn man mit dem Auto zum Bäcker fährt?

Wenn der Bäcker zwei Kilometer entfernt ist, verbraucht der kalte Motor des Autos bis zu einem Liter Benzin für den Hin- und Rückweg. Zu Fuß oder mit dem Fahrrad kann man sich da leicht noch ein paar Extra-Brötchen leisten – und dem Klima über 100 Kilogramm CO2 im Jahr ersparen!
(Annahme: 50 Sonntage, 4 km, 25 l/100 km = 116 kg CO2)

Quelle: VCD

Fahrradspiel

Nehmen wir an, man fährt mit dem Fahrrad vom Kottbuser Tor bis zum Wittenbergplatz. Legen dann Vorderrad und Hinterrad die gleiche Strecke zurück oder muss eines der beiden Räder einen längeren Weg nehmen? Wer die Antwort auf diese Frage nicht weiß, kann den Link unten anklicken und das Fahrradspiel spielen.

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Fahrradspiel von Yo!