Fahrradschnellstraße Malmö – Lund

Malmö ist die drittgrößte Stadt Schwedens und liegt im Südwesten des Landes, gleich auf der anderen Seite des Öresundes und nicht weit von Kopenhagen entfernt. Etwa siebzehn Kilometer in nordöstlicher Richtung entfernt von Malmö befindet sich die Universitätsstadt Lund. Sowohl Malmö als auch Lund haben bereits jetzt relativ hohe Radverkehrsanteile. In Zukunft werden beide Städte durch eine 5,5 Millionen Euro teure Fahrradschnellstraße miteinander verbunden. Der Radschnellweg soll vierspurig ausgestaltet sein – zwei in jede Richtung – und gegen das durchweg windige Wetter mit niedrigen Büschen und feste Zäune geschützt werden. Planung und Bau der Schnellstraße werden ungefähr acht Jahre dauern.
Treehugger: A New Cycling Superhighway. Not in the U.S.A.

Toolimation

Aaron Lisco ist Fahrradmechaniker und Fahrradreisenabenteurer. Lange war er auf der Suche nach seiner Berufung. Er hat sie gefunden in „the non-over consuming, sustainable, earth-friendly, human powered way to everything… the BICYCLE!“. Auf seiner Internetseite Beyond The Great Divide berichtet er von seinen Fahrradtouren. Über die Montage seines „perfekten Tourenfahrrads“ hat er mit viel Leidenschaft einen Stop-Motion-Film erstellt, der wirklich beeindruckend ist (ab Minute 2:25 geht es richtig los):

[via Stefan von a2011]

CDU und SPD in Hamburg wollen Fahrradhelmpflicht für Kinder

Mit einer Bundesratsinitiative will die Hansestadt Hamburg dafür sorgen, dass in der Bundesrepublik eine Helmpflicht für minderjährige Radfahrer eingeführt wird. Ein entsprechender Antrag wurde von der CDU-Bürgerschaftsfraktion gestellt. Die allein regierende SPD signalisierte bereits ihre Zustimmung. Innensenator Michael Neumann (SPD): „Für Kinder befürworte ich die generelle Helmpflicht uneingeschränkt. Bei Jugendlichen ab 14 Jahren bin ich nicht festgelegt und würde gerne die Beratungen der Bürgerschaft abwarten“. Über die Initiative soll bereits am 25. Januar in der Bürgerschaft abgestimmt werden.

Laut Hamburger Abendblatt sagte der Initiator des Antrags, Klaus-Peter Hesse (CDU), die geplante Helmpflicht solle „den Schutz von Kindern und jugendlichen Radfahrern im Straßenverkehr verbessern“. Es sei die Aufgabe der Politik, „wie beim Autoverkehr oder bei Motorrädern auch über angemessenen Selbstschutz von Radfahrern als Verkehrsteilnehmer nachzudenken“.

Der Verkehrsforscher Martin Randelhoff hat sich in einem Artikel mit der Forderung der „großen Hamburger Koalition“ befasst. Randelhoff vergleicht die Zahlen der in den Jahren 2009 und 2010 im Straßenverkehr umgekommenen Kinder: „Von den im Jahr 2010 getöteten Kindern verloren 49 und damit fast die Hälfte der Kinder als Mitfahrer in einem Pkw ihr Leben. Mehr als jedes vierte getötete Kind (27%) war zu Fuß, 19% waren auf einem Fahrrad unterwegs, als der Unfall passierte. Gegenüber dem Vorjahr sind vor allem mehr Kinder in einem Auto zu Tode gekommen (+ 32%), davon betroffen waren vor allem die jüngeren Kinder bis neun Jahre (+ 67%). Aber auch als Fußgänger starben mehr Kinder als im Jahr 2009 (+ 22%). Dagegen verunglückten weniger Kinder als im Jahr 2009 mit ihren Fahrrädern tödlich (– 17%).“

Randelhoff kommt zu dem Schluss, dass 19 Kinder und Jugendliche noch leben würden, wenn ein Fahrradhelm alle Kinder und Jugendlichen, die durch einen Verkehrsunfall getötet wurden, zuverlässig geschützt hätte. Im besten Falle würden 29 Kinder und Jugendliche aufgrund der Radhelmpflicht noch am Leben sein, wobei die Zahl 0 bei Verkehrstoten immer das Ziel ist, das jedoch kaum oder gar nicht erreicht werden kann.

Da die Zahl radfahrender Kinder nach der Einführung einer Fahrradhelmpflicht sinkt, stellt sich Randelhoff in seinem Fazit folgende Frage: „Ist es richtig, den Tod von 29 Kindern im Jahr 2010 möglicherweise verhindert zu haben, gleichzeitig aber die sportliche Aktivität einer ungleich großen Zahl von Kindern zu senken und somit andere gesundheitlichen Risiken hervorzurufen?“

Zukunft Mobilität: Bundesratsinitiative: SPD und CDU wollen Radhelmpflicht für Kinder

Fahrradzählstellen in Bremen

Ende September letzten Jahres schaltete Bremens Verkehrssenator Joachim Lohse auf der Großen Weserbrücke die erste von insgesamt acht Fahrradzählstellen im Bundesland Bremen ein. Über eine im Boden eingelassene Induktionsschleife wird erfasst, wieviele hier mit dem Rad unterwegs sind. Eine blaue Säule zeigt auf dem Display die Zahl der Radfahrerinnen und Radfahrer an, die täglich entlangkommen. Ab dem 1. Januar wird auch die Summe der jährlich gezählten Radler dargestellt. Erste Auswertungen ergeben, dass an Spitzentagen bis zu 9000 Fahrräder die Wilhelm-Kaisen-Brücke passieren, an Wochenenden sind es dagegen rund 3000. Zum Vergleich: 21.600 Kraftfahrzeuge fahren im Tagesdurchschnitt über die wichtige Weserbrücke.

In Bremen wurde Verkehrssenator Lohse (Grüne) kritisiert: ein klammes Bundesland könne sich eigentlich die 27.000 Euro für eine Zählstation nicht leisten. Überdies war die Displayanzeige zwischenzeitlich ein Opfer von Vandalismus, ist inzwischen aber repariert worden. Lange angekündigt aber immer noch nicht umgesetzt ist die Veröffentlichung der Zahlen im Internet unter verkehrsinfo.bremen.de

Sinnvolle Ausgabe oder Geldverschwendung?

Bremen.de: Bremens erste Fahrradzählstelle
ADFC Bremen: ADFC findet Fahrradzählstelle gut

Niederländisches Knotenpunktsystem expandiert nach Deutschland

Okay, eigentlich wurde das Knotenpunktsystem in Belgien erfunden, aber richtig durchgesetzt hat es sich in den letzten Jahren in den Niederlanden. Nach holländischem Vorbild wird 2012 im Rhein-Kreis Neuss flächendeckend das Knotenpunktsystem zur Markierung der Strecken im Radverkehrsnetz Nordrhein-Westfalen eingeführt. Kartenlesen war gestern, in Zukunft braucht man zur Vorbereitung einer Fahrradtour lediglich die Nummern der Knoten auf einen Zettel zu schreiben. Und los gehts.

Auf niederländisch heißt das Knotenpunktsystem Fietsroutenetwerk oder Fietsknooppuntennetwerk. Es beschreibt ein Netzwerk verschiedener Fahrradrouten, die durch Knotenpunkte miteinander verbunden sind. So ein System ist nichts für den Alltagsradler, der auf kürzestem Weg von A nach B kommen will. Es richtet sich an den freizeitorientierten Radler, der angenehm zu befahrende und touristisch interessante Routen sucht.

Voraussetzung für ein solches System ist ein verdichtetes Radwegnetz. Es ist aufgebaut wie ein Spinnennetz, bei dem alle Kreuzungen durchnumeriert sind. An Knotenpunkten werden Schilder aufgestellt, die einen Überblick über die nähere Umgebung und die nächsten Knoten im Netz vermitteln.  Anders als bei den linear angelegten Themenrouten eröffnet das Knotenpunktsystem die Möglichkeit zur individuellen Routenführung, die an jedem Punkt eine Änderung der urspünglichen Route erlaubt.

NGZ online: Radfahren von Punkt zu Punkt
Wikipedia: Fietsroutenetwerk (auf niederländsich)
Rad-Spannerei Blog: Das Knooppuntennetwerk in den Niederlanden

Bußgelder für Radfahrer in den Niederlanden

Das Velomagazin Fietsen.123 hat eine komplette Übersicht aller radfahrerbezogener Bußgelder im Jahr 2012 veröffentlicht. Die niedrigste Strafe liegt bei dreißig Euro, die höchste bei 130 Euro.

Fahren unter Alkoholeinfluss (0,54 Promille): € 130,-
Keine Kooperation bei der Alkoholkontrolle: € 85,-
Keine Pedalreflektoren : € 30, –
Keine Reflektoren am Laufrad: € 30, –
Defekter roter Reflektor: € 30, –
Falsche Beleuchtung: € 45, –
Defekte Pedale: € 85, –
Defekte Glocke: € 30, –
Defekte Bremsen: € 45, –
Defekte Lenkung: € 85, –
Schlechter Rahmenzustand: € 45, –
Bei Haifischzähnen keinen Vorrang einräumen: € 85, –
Nicht Stoppen im Stop-Bereich: € 30, –
Auf Busspur fahren: € 45, –
Kreuzen durchzogener Linie: € 45, –
Nicht Stoppen an Stoppschild, Rotlicht, Fahne etc: € 130,-
Zeichen zur Temporeduzierung missachten: € 130,-
Rechts überholen: € 85,-
Schnellweg / Autoweg benutzen:  € 130,-
Kreuzung blockieren: € 85,-
Negieren verpflichtender Radwege: € 45,-
Auf dem Weg nicht rechts fahren: € 85,-

Es folgt eine lange Liste von Behinderungen, die unterschiedlich teuer sind. Die Behinderung eines Busses an der Bushaltestelle kostet € 45,-, die Behinderung eines Blinden mit Blindenstock € 130,-, die Behinderung eines Fußgängers auf dem Zebrastreifen € 130,-. Fünfundachtzig Euro teuer wird es, wenn man als Radfahrer andere durch Kehren, Spurwechsel oder Anfahren behindert oder einen Bahnüberweg blockiert. Recht günstig ist dagegen das Schneiden einer Militärkolonne mit 30,- Euro.

Fietsen.123: Compleet overzicht: alle mogelijke bekeuringen voor fietsers in 2012

Explosionszeichnung eines Fahrrades

Eine Explosionszeichnung ist eine Art der Darstellung, die einen komplexen Gegenstand perspektivisch in seine Einzelteile zerlegt zeigt. Auf den Seiten eines französischen Velo-Wikis findet man eine riesige Explosionsgrafik eines Fahrrades. Die Illustration von Monsieur Petit kann frei reproduziert und modifiziert werden. Für den Fall, dass jemand Lust hat, eine eingedeutsche Version der Grafik zu basteln, auch der Link zur unbeschrifteten Version der Explosionszeichnung.

fahrrad-explosionszeichnung-425x300-franzoesisch.jpg
Explosionszeichnung in Originalgöße 4961 x 3508 Pixel (2,9 MB)
Explosionszeichnung in Originalgöße ohne Text
[via]

Dänemark erhöht Bußgelder für Radfahrer

Der erste Januar bringt für Radfahrer in Dänemark deutlich höhere Bußgelder für verschiedene Verkehrsverstöße. Hamburgize hat die Bußgeldhöhe in Dänemark und Deutschland miteinander verglichen:

  • Radfahren ohne Licht im Dunkeln:
    Dänemark: 95 €
    Deutschland: 10-25 €
  • Telefonieren mit Mobiltelefon während des Radfahrens:
    Dänemark: 135 €
    Deutschland: 25 €
  • Fehlende oder defekte Bremsen oder Reflektoren:
    Dänemark: 95 €
    Deutschland: 10 €
  • Rotlichtverstoß:
    Dänemark: 135 €
    Deutschland: 45-180 €
  • Radfahren gegen den Verkehr:
    Dänemark: 135 €
    Deutschland: 15-30 €
  • Radfahren über Fußgängerüberweg:
    Dänemark: 95 €
    Deutschland: 40-60 €
  • Radfahren auf dem linken Radweg:
    Dänemark: 95 €
    Deutschland: 15-30 €
  • Freihändiges Fahren:
    Dänemark: 95 €
    Deutschland: 5 €
  • Gehwegradeln:
    Dänemark: 95 €
    Deutschland: 10-25 €
  • Zwei oder mehr Personen auf einem normalen Fahrrad:
    Dänemark: 95 €
    Deutschland: 5 €

Hamburgize: Dänemark erhöht Bußgelder für Radfahrer
The Copenhagen Post: Cycling fines to increase dramatically in 2012

8 Tipps für das Radfahren bei Glätte

Die erste Frostnacht naht und damit auch die Zeit, in der wir Winterradler uns auf Schnee und Eis einstellen müssen. Deshalb acht gute Tipps für das Radfahren bei Glätte:

  1. Den Sattel so tief stellen, dass du mit beiden Füßen den Boden berühren kannst.
  2. Etwas Luft aus den Reifen lassen. Wenig aufgepumpt sind Reifen breiter und geben mehr Halt.
  3. Immer besonders aufmerksam fahren! Wenn du ein Glitzern auf dem Alphalt siehst, ist die Chance groß, dass dort Eis liegt.
  4. Abstand halten von Wegrändern, die meist stärker vereist sind.
  5. Immer mit beiden Händen den Lenker halten.
  6. Plane eine günstige Strecke. Manche Wege sind besonders stark vereist.
  7. Andere Verkehrsteilnehmer haben ebenfalls Probleme mit der Glätte. Rechne damit, dass Autos und andere Fahrzeuge einen vielfach längeren Bremsweg bei Glätte haben.
  8. Schaff dir Winterreifen an, sie werden von immer mehr Herstellern angeboten, mit Spikes und ohne.

Goldene Regel: Ein nasser Weg ist doppelt so glatt wie eine trockene Straße. Eine verschneite Straße ist doppelt so rutschig wie eine nasse Fahrbahn. Ein vereiste Straße ist doppelt so rutschig wie eine verschneite Straße.

Diese Tipps wurden ursprünglich gepostet von
Fietsen.123: Fietsen met gladheid? De beste tips!

Der Deutsche Fahrradpreis

Unter dem Label Der Deutsche Fahrradpreis firmiert ab jetzt die Auszeichnung für die fahrradfreundlichste Entscheidung und die fahrradfreundlichste Persönlichkeit des Jahres. Dieser Preis wird gemeinsam vom Bundesverkehrsministerium und einigen Verbänden verliehen und hieß früher „best for bike“. Die fahrradfreundliche Person fällt weg, meist wurde eh nur ein Fahrradvorzeigeonkel geehrt. Dafür gibt es die fahrradfreundliche Entscheidung nun in zwei Kategorien:
1.  „fahrradfreundlichste Entscheidung – Alltagsmobilität“
2.  „fahrradfreundlichste Entscheidung – Freizeit/Tourismus“
Beide Auszeichnungen werden mit einem Preisgeld von fünftausend Euro bedacht.

„Ziel des Wettbewerbs ist es zum Einen, durch die Vorstellung von innovativen Beispielen insbesondere beim Fachpublikum für mehr Radverkehrsförderung zu werben. Außerdem soll die Popularität des Fahrrades als alltagstaugliches Verkehrsmittel, wie auch als idealer Begleiter in der Freizeit, gesteigert werden. “

Neu ist ein Fotowettbewerb des Deutschen Fahrradpreises. Unter dem Motto Mein schönstes Fahrradfoto werden die „besten, witzigsten, schönsten, kunstvollsten, interessantesten Fahrrad-Bilder der Republik“ gesucht. Bisher ist die Resonanz mau, nur gerade mal 50 Einsender bewerben sich um den Hauptpreis des Fotowettbewerbs, ein Faltrad. Teilnahmeschluss ist der 31. Januar 2012.

Der Deutsche Fahrradpreis

Fahrrad-Camping-Trailer

Hier ist ein Weihnachtsgeschenk für Radfahrer, die sonst schon alles haben. Der Fahrradcampingtrailer „BushTrekka “ von Kamp-Rite bietet eine Menge Platz für all die Sachen, die du auf deinem Campingurlaub brauchst. Zusätzlich hat es ein Popupzelt mit 2,20 Meter langem Bett für die bequeme Nacht. Der BushTrekka wiegt 26 Kilogramm und ist mit 899.99 US-Dollar (etwa 690,00 Euro) gar nicht so teuer.

kamp-rite-bushtrekka.jpg
Kamp-Rite: BushTrekka
[via]