Ostseeinseln (2): Wolin

Wolin (deutsch Wollin) ist eine Insel in Polen, wie ihre Schwesterinsel Usedom liegt sie wie ein Pfropfen im Oderdelta. Wolin besitzt eine etwa dreißig Kilometer lange Küste an der Ostsee und eine ungefähr doppelt so lange Küste am Stettiner Haff beziehungsweise an den Flüssen Swine und am Dievenow.

Bei der Entwicklung einer Fahrradinfrastruktur ist die Insel ein wenig später dran als andere Ziele auf dieser Ostseetour. Fahrradwege? Die gibt es, allerdings darf man sie sich nicht so vorstellen wie die Radwege auf Usedom. Einen Vorgeschmack bekomme ich gleich hinter Swinemünde.

Der polnische Teil des Ostseeküstenradweges heißt R10. Er führt von Swinemünde über Kolberg, Ustka, Leba und Danzig bis an die polnisch-russische Grenze. In Świnoujście/Swinemünde muss man die Straße Richtung Leuchtturm (polnisch: Lantarnia) radeln und findet dann ein winziges grün-weißes Schild, das den Radfahrer direkt in den Wald führt. Es folgen gut zehn Kilometer Waldweg, etwa alle zwei Kilometer sieht man auf einen Baum gemalte Zeichen mit dem R10-Symbol. Etwa auf der Hälfte der Strecke zwischen Świnoujście und Międzyzdroje/Misdroy erwischt mich ein Gewitter, das sich gewaschen hat. Selbst unter diesen erschwerten Bedingungen lässt es sich relativ gut radeln. Es bilden sich zwar tiefe Pfützen auf dem Radweg, links und rechts des Waldweges steht der Kiefernwald allerdings knöcheltief im Wasser. In Międzyzdroje ist mein Rad um einige Kilo Schlamm schwerer.

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Eigentlich verfügt die Insel nur über zwei Ostseebäder: Międzyzdroje und Międzywodzie. Die beiden Badeorte haben den typisch polnischen Charme mit hohem Trashfaktor. Zwischen den zwei Seebädern beziehungsweise westlich und östlich davon befinden sich große, völlig unberührte Strandabschnitte ohne jeglichen Badebetrieb. Im Hinterland ist vieles ursprünglicher als auf Usedom. Auf den Bauerndörfern im südlichen und östlichen Teil der Insel ist jeglicher Tourismus weit, weit entfernt, keine Ferienwohnungen und  keine Restaurants, hier wurde noch nicht alles aufgehübscht und dem Diktat der Heckenschere unterworfen.

Problematisch ist immer noch die Radverkehrssituation zwischen Międzyzdroje / Misdroy und Wisełka. Den R10-Waldweg zwischen den beiden Orten habe ich schlichtweg nicht gefunden. Also habe ich die etwa zehn Kilometer lange Strecke zwischen den beiden Orten über die vielbefahrene Landesstraße 102 genommen. Vor zehn Jahren habe ich die 102 als Todesstrecke erlebt. Damals wurde man in hauchdünnem Abstand mit Tempo hundert überholt. Entweder lag es daran, dass ich an einem Sonntag früh unterwegs war, oder die Autofahrer sind inzwischen vernünftiger geworden, jedenfalls haben mich die wenigen Autos, die unterwegs waren, in respektvollem Abstand überholt.

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Ich verlasse Wolin bei Dziwnow. Hier verbindet eine Klappbrücke die Insel mit dem polnischen Festland. Manchmal wird sie hochgezogen, um Seglern  und Fischkuttern die Ausfahrt auf die Ostsee zu ermöglichen, aber die Wartezeit dauert nie länger als fünf oder zehn Minuten. Weiter geht es immer an  der Küste entlang Richtung Osten. Nach gut 60 Kilometern treffe ich in Kolobrzeg / Kolberg ein, von wo aus die Fähre auf die nächste Insel startet.

Ostseeinseln (1): Usedom

Kleine Fahrradtour über Ostseeinseln in Deutschland, Polen und Dänemark. Startpunkt meines Trips ist Anklam, auf dem Bahnhof wuchte ich mein Rad aus dem Regional-Express, der mich in zwei Stunden und elf Minuten vom Gesundbrunnen in Berlin nach Anklam gebracht hat. Da es in Strömen gießt, schmöke ich erst einmal eine Zigarette und warte ab. Nach einer halben Stunde nieselt es nur noch, ich steige in meine Regenklamotten und radle los. Es sind nur wenige Kilometer bis zur Zecheriner Brücke, einer Klappbrücke, die das Festland mit Usedom verbindet. Sechsmal am Tag ist die Brücke für maximal eine halbe Stunde für den Fahrzeugverkehr gesperrt, für mich ist sie offen. Kaum habe ich die Brücke passiert, brechen die ersten Sonnenstrahlen durch den regenverhangenen Himmel.

Usedom ist nach Rügen die zweitgrößte deutsche Ostseeinsel und ein Magnet für Urlauber. Genauer gesagt ist Usedom eine deutsch-polnische Insel, der polnische Anteil beträgt 72 km² der insgesamt 445 km² großen Insel. Usedom besitzt ein gut ausgebautes Netz von Radwegen. Nicht nur entlang des Strandes sondern auch auf der dem Achterwasser zugeneigten Seite gibt es viele gute Wege mit spannenden Zielen. Und es entstehen noch weitere. Der grenzüberschreitende Radweg zwischen Ahlbeck und dem polnischen Swinoujscie wird am 19. August 2011 mit einem Fest beiderseits der Grenze seiner Bestimmung übergeben. Die Arbeiten an dem 3,6 -Mio.-Euro-Projekt wurden auf polnischer Seite bereits vor einiger Zeit abgeschlossen. In Höhe der Staatsgrenze soll bis zum 19. August nun noch eine 425 Quadratmeter große Aussichtsplattform entstehen.

Überhaupt, eine Tour entlang der Ostseeküste ist spektakulär. Wie an der Perlenkette aufgereiht liegen an der Ostsee die Badeorte Zinnowitz, Zempin, Koserow, Kölpinsee, Stubbenfelde, Ückeritz, Bansin, Heringsdorf und Ahlbeck auf deutscher Seite sowie Swinemünde in Polen. Die etwa 30 Kilometer lange Tour zwischen Zinnowitz und Swinemünde ist nicht durchgängig flach, sondern weist zwischen Koserow und Bansin durchaus auch hügelige Strecken auf.

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Ausbaufähig ist die Radwegbeschilderung auf Usedom. Man sieht noch viele handgemalte Radwegschilder, sehr viele davon ohne Angabe der Entfernungen. Das betrifft auch de thematischen Radwege auf der Insel. Ein recht schöne Tour ist der Lyonel-Feininger-Radweg, der zu Punkten auf der Insel führt, die Feininger in Zeichnungen und Gemälden festgehalten hat.

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In jedem Ort von Usedom ist es möglich, ein Fahrrad zu mieten. Zusätzlich zur Vielzahl privater Fahrradvermieter bietet auch das Fahrradverleihsystem UsedomRad dem Inselurlauber die Möglichkeit, Usedom mit dem Fahrrad zu erkunden. Die aktuelle Stationsliste von UsedomRad verweist auf 13 über die ganze Insel verteilte Verleihstationen und  in Swinoujscie / Swinemünde sowie in Anklam. Ein großer Vorteil ist es, das Leihfahrrad an jeder beliebigen Verleihstation zurückgeben zu können. Darüber hinaus kann man das Kombi-Ticket des örtlichen öffentlichen Nahverkehrs nutzen und auf diese Weise den Fahrradtrip mit Inselbahn oder Inselbus fortsetzen. Besonders bequeme Radler können so zum Beispiel den Tag in Heringsdorf beginnen mit einer Bäderbahnfahrt bis Ückeritz, dort ein Rad entleihen und mit Rückenwind wieder nach Heringsdorf zurückfahren.

Mich zieht es nun Richtung Osten über die deutsch-polnische Staatsgrenze. Ganz nahe des Zentrums von Swinoujscie liegt der Stadthafen mit einer kostenlosen Fähre auf die Insel Wolin. In dichter Taktfolge werden Autos, Fußgänger und Radfahrer auf die Nachbarinsel gebracht, eine Überfahrt über die Swine dauert nur wenige Minuten.

UsedomRad
Lyonel Feininger-Tour

Sunday Ride

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Sunday Ride
Berlin ist groß. Als täglicher Radfahrer kennt man für gewöhnlich die üblichen Routen: Wohnung – Arbeit – Wohnung – Kino – … Aber das ist bekanntlich nur ein Bruchteil dieser Stadt. Der Sunday Ride bietet die Möglichkeit, was anderes zu sehen und wenn man Glück hat, etwas anders zu sehen. Die Ortientierung verlieren (oder auch nicht) und sich gemütlich und sicher mit der Gruppe treiben lassen. Einer weiß, wo es langgeht.

Da beim letzten Sunday Ride leider nicht besonders viele Mitfahrer waren (es regnete), versuchen wir es gleich nochmal! Diesmal (hoffentlich) mit besserem Wetter. Die Strecke ist die gleiche geblieben, weil wir diese beim letzten mal dann doch nicht gefahren sind und die ist sehr schön.

Achtung, wir haben am 15. & 16. Oktober geschlossen!

Betriebsfahrt bei schönem Wetter

Wie jedes Jahr haben wir uns auch dieses Mal ein Wochenende mit besonders schönem Wetter für unsere Betriebsfahrt ausgesucht. Wir hoffen, ihr kommt zwei Tage ohne uns aus, am Montag, den 18.10.2010 sind wir zurück und haben wieder normal geöffnet.

Eurer Radspannerei-Team

Das war bestimmt nicht die letzte Tour!


Eine Runde durch Südtadschikistan

Was macht mensch mit noch ein paar Tagen bis zum Flug nach Riga: Natürlich Radfahren und nicht in Duschanbe langweilen. Von Duschanbe startete ich ohne Begleitung anderer Radreisender in den Süden von Tadschikistan. Dies war zunächst sehr ungewohnt, doch egal wo ich hielt, lange alleine war ich nie.

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Zunächst durchfuhr ich eine grasbewachsene Hügellandschaft. An den Füssen der Hügel wurde meist Ackerbau betrieben.

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Der letzte Pass stand bevor: ein 1500der. Die Straße über den Pass hatte ich für mich alleine, da ein neuer Tunnel den Verkehr durch den Berg leitet. Ein Blick auf einen wunderschönen See öffnete sich auf der kurzen Abfahrt. Hier konnte ich bei einer sehr netten Familie übernachten.

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Nach einigem hin und her Überlegen habe ich mich entschieden auf diesem Blog über eine sehr unschöne Situation zu berichten. An einem klaren Fluss wollte ich übernachten. Ich fragte die Besitzer eines nahegelegenen Restaurants, ob es ein Problem sei. Nach über 40°C tagsüber ging ich eine Runde schwimmen, bevor ich mich an einem von getrocknetem Bambus umrundeten, sichtgeschützten Platz legte. Auf Grund der Temperaturen baute ich das Zelt nicht auf. Ich trug Ohrstöpsel, um nicht vom Hundegebell wach zu bleiben. Mitten in der Nacht schreckte ich auf, mich berührte etwas. Ein betrunkener Mann lag neben mir, versuchte mich zu umarmen. Heftig stieß ich in weg, rannte zu Häuser auf der anderen Straßenseite. Die Situation endete natürlich mit einem nächtlichen Umzug und kaum Schlaf.

Um kurz nach fünf saß ich bereits wieder auf dem Rad, eine Bergkette stand an.

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Mich verblüffte der schnelle landschaftliche Wandel. Die Täler sind überzogen von grünen Wassermelonenplantagen oder Sommerblumenfeldern. Bewässert werde diese durch den Grenzstrom zu Afghanistan. Doch mit der ersten Serpentine wurde es staubtrocken, unter vereinzelten Bäumen konnte ich Schatten finden. Pünktlich zur Siesta hatte ich die Abfahrt geschafft und fand ein nettes Schattenplätzchen.

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Erneut wurde ich eingeladen. Magenprobleme verhinderten eine Weiterfahrt, die Familie wollte mir helfen. Ich sollte mich auf in Wasser eingeweichte Blätter legen, mit welchen ich anschließend zugedeckt wurde. Da ich niemanden vor den Kopf stoßen wollte, tat ich dieses ohne an eine Genesung zu glauben. Die Situation fand ihren Klimax, als die ältere Frau anfing zu betten!

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Riga – Berlin

Bereits aus dem Flugzeug konnte ich große Wälder, Seen und Flüsse sehen. Das erste Einatmen der nach Gras riechenden Luft war super. Das Rad hat den Flug ohne Beschädigungen gut überstanden, so konnte gleich losgestartet werden. Eine nagelneue Asphaltstraße, das Rad flog. Die Lust, die Stadt Riga zu besuchen, war verflogen. Ich wollte nach Berlin, so schnell wie möglich, endlich Freund_innen wiedersehen. Viele Kilometer wurden täglich runtergefahren. Das alleine Zelten und Unterwegssein wurde mir von Tag zu Tag langweiliger, auch wenn die vielen Seen  und die Hügellandschaft reizten. Die letzten guten 600 Kilometer legte ich schließlich mit dem Zug zurück.

Vom Radfahren habe ich immer noch nicht genug! Ihr hört von mir.

Das Pamirgebirge – Mit Worten nicht zu beschreiben

Die Route

Damit wir keinen Weg doppelt zuruecklegen muessen, fuhren wir mit einem Jeep von Dushanbe nach Khorog, ein Erlebnisse besonderer Art: Die Fahrt beanspruchte unglaubliche 22 Stunden fuer knapp ueber 600 Kilometer. Wir wurden ordentlich durchgeschuettelt, an  Schlaf war nicht zu denken. Die naechste Woche verbrachten wir auf einer Art Schleife. Von Khorog ging es auf der M 41 Richtung Alichur, hier machten wir einen Ausflug in das Nirgendwo um das Dorf Bulunkul. Zurück nach Khorog folgten wir immer der afghanischen Grenze und Flusstaelern. Die darauf folgende Woche fuhren wir von Khorog nach Dushanbe.

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Die Paesse

Zwei Paesse mit ueber 4000 Metern wurden mit dem Fahrrad erklommen. Die Strasse war nur sehr selten asphaltiert, dafuer mit Sand oder grossen Steinen bedeckt. Der Aufstieg auf den Koy-Tezek Pass (4272) war relativ gemaechlich, da wir ueber etliche Kilometer  Steigung hatte.

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Das anschliessende Plateau hat mich auf der gesamten Tour am meisten beeindruckt. Auf ueber 4000 Metern durchfuhren wir eine wuestenaehnliche Landschaft. Sie ist gepraegt von etlichen kleineren und groesseren  Salzseen. Um Bulunkul  nahmen wir  einen Weg, der kleiner als ein Feldweg ist – fantastisch. Alle paar Kilometer folgte ein kurzer und sehr knackiger Anstieg, anschliessend oeffnete sich das naechste Tal zum bestaunen. Kaum in Worte zu fassen!

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Ein Blick auf die Strasse

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In diesem Dorf wurden wir eingeladen. Am Morgen wurden die typischen kuhaehnlichen Yacks rausgelasen. Auch eine Geburt konnten wir beobachten.

Der Khargush Pass (4344) war nicht sehr einfach zu fahren, da die Piste teilweise sehr sandig war, die Steigungen extrem steil.

Doch den letzte groessere Pass Richtung Dushanbe, der Khburabot Pass (3252), empfand ich als den anstrengendsten. Er war zwar niedriger als die vorigen, aber es ging ueber scheinbar endlose Kilometer in Serpentinen berghoch. Auf dem Pass erwartete uns eine Bushaltestelle, sehr lustig!

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Die Abfahrt

Die Strecke entlang des Hindukusch genoss ich sehr. Die kleinen Dorfer zu sehen, machten doch sehr nachdenklich ueber die bekannten Lebensstile!

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Ein kleines Dorf auf der afghanischen Seite

Bis Bald

KY

Lust mehr über die Radtour zu erfahren? Unter der Kategorie „Touren“ findet ihr alle Berichte mit Bildern.

Als erste Radreisende ueber den noch geschlossenen Anzob Pass (3373 Meter)

Etappe Samarqand (Uzbekistan) nach Dushanbe (Tadschikistan)

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Ein Kurztripp nach Tashkent und die weiteren Veraenderungen

Von Samarqand fuhr ich mit einem Nachtzug nach Tashkant. Da Radreisende in Samarqand berichteten, dass der Erhalt des chinesischen Visums hier in nur einem Tag moeglich sei, wollte ich dieses versuchen. Die Fahrt in dem Nachtzug war ein echtes Erlebniss: Er war komplett voll, in einem Abteil schliefen sechs Leute – also drei uebereinander auf ausklappbaren Liegen.In Tashkent ging es auf dem schnellsten Weg und mit positiver Einstellung zur chinesischen Botschaft. Geschlossen! Auf Grund eines Staatsbesuches bleibt die Botschaft die gesammte Woche geschlossen. Naja, nichts ist planbar auf solchen Touren. Mit einem Sammeltaxi fuhr ich zurück nach Samarqand, denn am Nachmittag sollte endlich Richtung Berge aufgebrochen werden. Ueber den Pamirhighway werden mich zwei super nette und sehr lustige Franzosen begleiten. Dieses ist nicht die einzige Veraenderung: Jack, der kleine Hund, blieb bei einer Familie, die uns einige Kilometer vor dem Anzob Pass zum Essen und Uebernachten eingeladen hatten. Auch eine Routenaenderung gibt es, da die Situation in Kirgisien eine sichere und unbedachte Durchreise nicht zulaest. Ausserdem moechte ich nicht mehr als eine Woche in Dushanbe bleiben, um auf das kirgisische und chinesische Visum zu warten. Ich koennte so nur gute zwei Wochen in China verbleiben. Also werden wir den Pamirhighway fahren, runter zur afghanischen Grenze, wieder auf den Pamirhighway Richtung  und schliesslich zurueck nach Dushanbe. Von Dushanbe wird nach Riga geflogen und dann mit dem Rad nach Berlin gefahren. So haben wir viel Zeit um die Berge zu geniessen, kein Visastress.

Ein Aufstieg mit Herzklopfen

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Nach dem Kurztripp zur uzbekischen Hauptstadt ging es gut gelaunt los. Links und Rechts ragten schneebedeckte 5000er in die Hoehe. Der Grenzuebergang von Uzbekistan nach Tadschikistan war sehr klein, alles verlief schnell und unkombliziert. Auf der gesamten Strecke begegneten uns die Menschen mit einer unglaublichen Freundlichkeit. Wir wurden zum Tee, Essen oder Uebernachten eingeladen. Brot und Kaese wurde uns geschenkt. Die Strasse war selten asphaltiert, von Steinschlag, kleineren und groesseren Baechen gepraegt. Als ein Bagger einen kleinen Erdrutsch wegschaufelte, wurde kurz gehalten.

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In Anzob wurde uns berichtet, dass der Pass noch geschlossen ist,  dennoch wollten wir die Berge sehen und nicht durch den ca. 6 Kilometer langen Tunnel. Der Aufstieg war sehr schoen, natuerlich auch anstrengend. Doch der Knueller kam noch: Auf den letzten ca. 400 Hoehenmetern war die “Strasse“ immer wieder von Schnee bedeckt.

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Auf der einen Seite ging es so hunderte Meter hangabwaerts, auf der anderen hunderte Meter hoch. Wir traten kleine Pfade in den Schnee, die Raeder bekommen eine eigene Spur. Fuer die letzte Etappe wurden ca. vier Stunden benoetigt, eine super spannende Erfahrung. Selten hatte ich so ein Herzklopfen.

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Auf dem Pass war es nur noch 9 Grad warm, es windete. Zu unserer Ueberraschung war er bewohnt, es gab eine Wetterstation.   Wir wurden erneut zum Tee und gerade gebacken Brot eingeladen.

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Der Tag endete mit einer sehr schoenen Abfahrt.

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Bis bald

KY

Den Bericht habe ich vor zwei Wochen geschrieben, der Bericht ueber den Pamirhighway folgt.

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TDP Tour de Prignitz

Die Tour de Prignitz wird seit 1997 von einem Radiosender und einer Lokalzeitung organisiert und bietet für Einheimische und Fahrradtouristen reizvolle Landschaften und  traditionsreiche Städte und ist gleichzeitig eine Art Städtespiel. Es geht um Punkte, vergeben für die das größte Teilnehmerfeld und den schönsten Empfang in der Zielstadt… gewonnen werden kann Geld, letztes Jahr wurde damit ein neuer Spielplatz gebaut. In diesem Jahr wurde die Tour de Prignitz vom 31. Mai bis zum 5. Juni ausgetragen. Insgesamt 4202 angemeldete Teilnehmer waren auf einer oder mehreren der jeweils etwa 50 Kilometer langen Etappen unterwegs. Die Gemeinde Heiligengrabe im Landkreis Ostprignitz-Ruppin ging 2010 als Sieger des Wettbewerbs hervor. Aus dem Tourtagebuch: „Mehr als 1.000 Radler, die sich wie ein bunter Lindwurm von Wusterhausen bis Heiligengrabe schlängeln ! Man fährt um eine Ecke und sieht bis zum Horizont nur Radler. Mit Kindern im Schlepptau, Hunden im Lenkerkorb, eine nicht enden wollende Reihe. Dazu rote Nasen von der Sonne, Wasserflaschen, aber jede Menge frohe Gesichter.“

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Dank an Conrad für Foto und Hinweis.
Märkische Allgemeine: Tour de Prignitz

Es ist so aufregend!

Etappe Nukus – Samaqand

Von Nukus nach Bukhara – die Wüste rief!

Es wurde heiß, verdammt heiß. Am frühen Nachmittag erklommen die Temperaturen an die 40°C. An Radfahren war zu dieser Zeit nicht zu denken. Doch an eine schöne Siesta in einem der auf der Strecke verteilten Truckstopps. Auf Plateaus konnte gesessen, gegessen und geschlafen werden. Dies ist nichts ungewöhnliches, denn auch die Trucker fahren erst am frühen Abend weiter.

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Auf einem dieser Stopps konnte ich beobachten, wie der „irreguläre“ Markt für Benzin und Diesel funktioniert. In Usbekistan ist beides gerade knapp, die Tankstellen sind geschossen oder es wird in Schlangen auf den Sprit gewartet. Vor dem Cafe waren Steine zu einer Auflagefläche gestapelt. Auf der Auflagefläche standen PET-Flaschen gefuellt mit Benzin oder Diesel. Fast minütlich hielten Fahrzeuge. Manchmal wurde nur eine 1,5l Flasche gekauft, manchmal mit Kanister und Trichter der Wagen betankt. Für mich nicht erkennbar, wurden die Verkaufenden vor einem vorbeieilenden Polizeiwagen gewarnt.

Bereits auf den ersten Kilometern hinter Nukus wurde es sehr sandig, nur im gelegentlich sichtbaren Flusstal des Amudarya wuchsen Bäume. Es ist wahnsinnig spannend zu beobachten, wie schnell sich die Landschaft in der Wüste verändert. Im Gegensatz zur zuvor durchquerten Steppe, hatten wir meist Sandboden. Das Zelten wird somit erschwert, da sich die Räder auf Sand nur äußerst schlecht fortbewegen lassen. Die Anzahl der singenden und zwitschernden Vögel hat deutlich abgenommen. Allgemein gibt es weniger Gewächse, der Abstand zwischen jenen hat sich vergrößert.

Der Gegenwind lies uns auf diesen Kilometern weitgehend in Frieden – wurde ja auch Zeit.

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Die älteste Stadt Zentralasiens – Bukhara

Selten konnte mich eine Stadt so beeindrucken, wie es Bukhara tat. Abends und am frühen Morgen machte ich eine große Runde, um den Tourist_innen auszuweichen. Die Altstadt bestach durch kleine Gassen und mit in der traditionellen Architektur erbauten Lehmhäuser. Die Madrasas mit ihren vielen Mosaiken sind beim ersten Anblick einfach umwerfend.

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Aber das Beste ist, dass wir andere Radreisende trafen. Mit sechs Reiseradler_innen wurde bei super entspannter Atmosphäre in Bukhara zu Abend gegessen. Mit vier Personen machten wir uns auf den Weg nach Samaqand. Endlich wurde es wieder grüner, es gab sogar die ersten Hügelchen. In der Ferne leuchteten die ersten Berge des Pamirgebirges. Jetzt noch ruhig zu bleiben, fällt mir unglaublich schwer. Die Vorfreude ist riesig.  Mit unglaublicher Freundlichkeit begegnen mir die Menschen: Es wird gerufen, gewunken, mit Handys Fotos oder Videos bemacht oder neben mir gestoppt. Auf dem Markt in Juma, kurz vor Samaqand, wanken mich ein paar Frauen und Kinder zu sich herueber. Mit Händen und Füssen wurde sich verständigt, eine sehr, sehr herzliche „Unterhaltung“. Mit meinen wenigen Worten Russisch kann ich mich ein wenig verständlich machen, doch nun wird mehr Farsi und Usbekisch gesprochen. Leider konnte ich mir nur wenige Worte merken.

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Am Zeltplatz

Und die nächsten tollen Begegnungen kamen sofort: In Samaqand landeten wir in einem B&B, in welchem ca. 6 weitere Reiseradler_innen sind. Super! Nach einer kurzen Besichtigungsrunde wurde der Antrieb des Rads gründlich gereinigt. Dies war nach der Wüstentour mehr als nur Notwendig.

Es gibt neue Routenplaene, doch dazu mehr, wenn die Buerokratie rund lief.

Danke fuer die netten Kommentare!

Bis Bald!

KY

Lust mehr über die Radtour von Berlin nach Kirgisien zu erfahren? Unter der Kategorie „Touren“ findet ihr alle Berichte mit Bildern.

Mit Rad und Hund über die kasachische und usbekische Salzstraße

 

Ein Überblick über die Etappe von Astrachan (Russland) nach Nukus (Usbekistan)

 

Die Letzten Kilometer in Russland

Nach einem sehr entspannten Ruhetag in Astrachan sind wir beim Hinausfahren aus der Stadt in eine blöde Situation geraten: Vor einem Supermarkt sollten die Vorräte für die nächsten Tage in der Wüste aufgefüllt werden. Gerade als wir die Räder anlehnen wollten, begann ein Mann einer Frau an der Handtasche herumzureißen. Die Frau weinte und schrie. Zusehen ist in solchen Situationen einfach nicht angebracht! Ich rannte dazwischen, doch nur kurzeitig konnte die Frau von dem Mann getrennt werden. Der Mann war besoffen, unberechenbar. Vorbeigehende Passanten wurden um Hilfe gefragt. Niemand reagierte. Es wurde gegafft und weitergegangen. Einer meinte, dass es sich um eine Familiengeschichte handele. Mir egal, ein Mann ist offensichtlich Gewalttätig und niemand tut etwas! Irgendwann sind sie in eine Richtung verschwunden, nach etlichen Versuchen der Trennung und des Weglaufens. Blöd in so einer Situation die Sprache nicht sprechen zu können.


Die Salzstraße in Kasachstan

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Im Delta der Wolga schwammen Kühe und Pferde

Juhu, der Hund ist mit über die Grenze. Die Freude darüber war riesig. Auf der russischen Seite wurde er einfach laufen gelassen. In den ganzen Trubel fiel Jack gar nicht weiter auf und konnte uns einfach hinterher trotten. Legendlich auf der kasachischen Seite meine ein Beamter scherzhaft, ob der Hund denn auch einen Pass hätte.

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Die LKWs warteten auf der kasachischen Seite auf ihre Einreise nach Russland 

Leider begleitete uns der Wind weiterhin aus der falschen Richtung. Somit hatten wir bisher im gesamten Mai nur zwei ein halb Tage ohne starken Gegenwind. Dies ist teilweise recht anstrengend, sogar frustrierend. Dennoch konnte die Strecke durch eine unglaublich tolle Steppen- und Wüstenlandschaft überzeugen. Nach der Durchquerung des Wolgadeltas und der russischen Kalmücken gab es prompt das erste Kamel.

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Bei Nebel am Morgen kreuzten einige Kamele die Straße

Fast schlagartig begann die Steppe und diese lebt. Die Regenzeit liegt erst wenige Wochen zurück, so kann etwa wilder Rhabarber gefunden werden. Der Boden veränderte sich vom lehmartigen Untergrund zu feinsten Sand. Tagsüber hatten wir an die 40 Grad, folglich passten wir unseren Rhythmus den klimatischen Verhältnissen an: Im Morgengrauen aufstehen, lange Mittagspause und anschließend noch ein paar Kilometerchen in den Abend. Auch der Wind nahm meist mit der Temperatur zu, so konnten wir ein paar Kilometer ohne viel Wind herausschlagen.

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 Jack on Tour

Einen geeigneten Zeltplatz zu finden war nie schwierig: Einfach einige hundert Meter links oder rechts der Straße auf den Sandboden. Zelte wurden bei der Dämmerung aufgeschlagen. Die Weite und Ruhe ist wunderbar. Jack muss jeden Abend den Zeltplatz sichern und die Vögel verbellen. Sehr amüsant das Hündchen.

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Sonnenuntergang in der Einsamkeit

Die Versorgung war zu keiner Zeit ein Problem. Der Verkehr sehr gering und die Straßenbelege echt klasse. Doch ca. 80 Kilometer vor der usbekischen Grenze nahe der Stadt Beyneu verabschiedeten sich jene guten Bedingungen. Auf Sand und Schotter wurde zur Grenze gehoppelt. Zuvor durchfuhren wir Sandverwehungen, die aber nur wenige Kilometer andauerten.

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In Kasachstan

 

Das Ustyult Plateau in Usbekistan 

Der Grenzübergang von Kasachstan nach Usbekistan war sehr klein. In Wellblechhütten wurde gearbeitet. Sowohl bei der Ausreise aus Kasachstan, als auch bei der Einreise nach Usbekistan schien Jack ein Problem zu sein. Doch da wir die Sprache nicht sprechen und keine Diskusionen führen können, wurden beide  Augen zugedrückt. Auf der usbekischen Seite wurden wir begeistert von ca. 20 Personen umringt, die unsere Räder und Jack toll fanden. Die Vorfreude auf die nächsten Tage stieg sogleich an. Die Einreisebürokratie verlief hier ohne PC, wir wurden in ein Buch eingetragen und erhielten unsere Stempel.

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Dieser Straße folgten wir einige Tage über das Ustyult Plateau

Die Straße hatte nun wieder Asphalt, lediglich 15 weitere Kilometer mussten nach ca. 300 Kilometern gehoppelt werden. Doch der starke Gegenwind sorgte für weitere harte Tage. Wir wechselten uns alle 25 Kilometer mit dem Vornefahren ab. Und kam zu glauben, auch in der Wüste regnet es. Aber nicht schlimm, da es nach wenigen Minuten aufhörte. Zunächst wurde es in Usbekistan nochmal recht kühl. Kaum über 20 Grad stiegen die Temperaturen tagsüber. Allerdings hat sich dies auf den letzten 100 Kilometer vor Nukus wieder zum Heißeren geändert. Die Landschaft wurde ebenso ca. 100 Kilometer vor Nukus erstaunlich grün: Kleinere und größere Kanäle durchschnitten die wieder landwirtschaftlich genutzten Flächen. Der zum Aralsee führende Strom Amudarya sorgt für die nötige Versorgung mit Wasser.

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Beim Hineinfahren nach Nukus wurden wir von einem sehr freundlichen, jungen Mann angesprochen. Er machte den Vorschlag uns die Stadt zu zeigen und lug uns zu seiner Familie ein. So lernten wir viel über die junge Hauptstadt der autonomen Region Karakalpakstan, da Englisch gesprochen wurde. Zum Essen gab es ein typisch usbekisches Reisgericht.  

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Bis bald 

KY

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Die 30 beliebtesten Radwanderwege

Die 30 beliebtesten Radwanderwege in Deutschland zeigt Die Zeit in einer Infografik. Die Zahlen stammen aus der Radreiseanalyse des ADFC. Meistbefahrenste Strecke ist der Elberadweg mit einem Anteil von etwas über acht Prozent am gesamten Radwandertourismus. Es folgen Mainradweg (6,75%), Weserradweg (4,93%), Rheinradweg  (4,51%) und Ostseeküstenradweg (4,00%).

Die Zeit: Deutschlandkarte Radwanderwege

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Mit Gegenwind durch Russland

Etappe: Kerch (UK) bis  Astrachan (RUS)

Kurz vor der ukrainisch-russischen Grenze bei Kerch trafen wir eine Gruppe Radfahrer_innen. Super, wir kamen auf der Fährüberfahrt nach Russland schnell ins Gespräch. Die Überfahrt dauerte nur wenige Minuten, alles verlief unproblematisch.

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Dies war die Fähre

Auf der russischen Seite hieß es Räder abpacken und alles durch den Scanner. Zum Glück mussten die Taschen nicht weiter geöffnet werden. Die Gruppe Radler_innen wartete wenige Kilometer hinter der Grenze auf uns, da unsere Passkontrolle viel Zeit in Anspruch nahm.  Wir beschlossen zusammen zu fahren und zu campen. Mit einem Feuer und einem Bier endete der Tag. Es war sehr spannend für eine Gruppe von ca. 15 Personen einen Zeltplatz zu finden, der nach Möglichkeit nicht einsichtig ist. Letztlich wurde in einer sich an Feldern langziehenden Baumgruppe genächtigt. Morgens wurde leckerer Milchreis mit Kondensmilch zubereitet. Dies hat so gut geschmeckt, dass es jetzt Kondensmilch unterschiedlicher Geschmackssorten als Brotaufstrich gibt. Nach gut 30 Kilometer  trennten sich unsere Wege. Sie fragten, ob wir nicht mit ihnen mitkommen wollten. Leider haben wir nur ein 15-Tage Visum, somit mussten wir die kürzeste Strecke Richtung Kasachstan wählen.

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Bereits auf der Krim blies uns ein teils recht heftiger Ostwind entgegen, was gleichfalls gutes Wetter bedeutete. Irgendwie hatte ich die Hoffnung, dass dieser nach dem Verlassen der Halbinsel abnehmen würde. Dazu kam es jedoch nicht: Mehrere Tag fuhren wir mit 8-16 km/h! Alleen haben für mich eine ganz neue Bedeutung bekommen, denn sie bieten ausgezeichneten Windschutz. Auch die Landschaft veränderte sich tagelang nicht grundlegend, es wurde an großen Äckern vorbeigefahren, die häufig mit Baumreihen begrenzt wurden.

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Die Baumreihen eigneten sich hervorragend  zum Zelten. Nach ca. 500 Kilometern erreichten wir das Vorland des Kaukasus. Eine schöne Abwechslung, da es ein wenig wellig wurde. Aber Höher als 600 Meter ging es auch hier nicht.

Nach ca. 700 Kilometern änderten sich schließlich die Windverhältnisse. Es wechselt von Seiten- zu Rücken- oder eben Gegenwind. Auch die Landschaft veränderte sich nach der durchquerten Hügellandschaft schlagartig: Wir erreichten arides Gebiet. Auf Grund der Trockenheit wird der Ackerbau von Viehwirtschaft abgelöst.

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Gute 200 Kilometer vor dem ersehnten Ruhetag in Astrachan lag der Wind nochmal richtig los. Kein Kilometer wurde uns bei dem Durchfahren der Steppe geschenkt. Dennoch war ihr Reiz enorm: Vor etlicher Zeit  war diese Region vom Kaspischen Meer überflutet, kleine Hügel sind die geomorphologischen Relikte dieser Zeit. Von den Hügeln konnten ganze Landstiche überblickt werden, endlose Weite, endlose Ruhe. Die Straßen waren auf der gesamten Etappe sehr gut.

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Eine kleiner Fischmarkt am Straßenrand

 

Es gibt eine kleine Veränderung

Ca. 80 Kilometer vor Astrachen rannte uns ein kleiner schwarzer Wollknäuel hinterher. Zunächst wurde einfach Weitergefahren, doch er folgte uns weiterhin. Wir stoppten, es kleines, höchstens vier Monate alte Hündchen mit Fledermausohren. Da es vom vielen Laufen erschöpft war, legte es sich zu uns. Und nu? Ab in die Tasche und wir waren drei. Wie selbstverständlich lang das Hündchen in der Tasche und schien den Fahrtwind zu genießen, während ich bei nur ca. 12 km/h durch den Gegenwind strampelte.

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In Astrachan verbrachten wir nach diesem sehr aufregenden und anstrengenden Tag ewig mit der Suche nach einem Internetcafé, um billige Unterkünfte zu recherchieren. Schließlich fanden wir eine Möglichkeit der Internetnutzung in der Post. Super, denn hier sollte eine lang ersehnte Büchersendung ankommen. Als Jens, mein Mitreisender, ohne Paket zurückkam war die Enttäuschung mehr als nur groß. Bei der herausgesuchten billigen Unterkunft musste wenig später leider festgestellt werden, dass sie nur russische Personen aufnehmen. Wir mussten zum Plan B übergehen und einen Schweizer Studenten anrufen, den wir über eine Internetplattform kannten. Beim Warten lief der Hund weg, blöd. Doch nach kurzer Suche war wieder alles beim Alten. Die Suche nach einer günstigen Unterkunft verlief dagegen weniger erfolgreich und endete gegen 23:30 in einem ca. 21 Euro teuren Zimmer. Bei dem ganzen Gesuche regnete es, der letzte Regen in Astrachan war über zwei Monate her. Wir hatten das Glück scheinbar gepachtet. Der wiedergefundene Hund wurde eingeschmuggelt und ich nahm nach 10 Tagen ohne warmes Wasser ein langes Bad. Die Vorfreude auf die nächste Etappe ist gewaltig. Was aus dem Hund wird, ist genauso spannend, wie jeder neuer Tag auf dieser Tour.

Bis Bald

KY

 

Lust mehr über die Radtour von Berlin nach Kirgisien zu erfahren? Unter der Kategorie „Touren“ findet ihr alle Berichte mit Bildern.

Radfahrparadies Krim?!

Etappe: Odessa zur ukrainisch-russischen Grenzstadt Kerch auf der Krim

Aller Anfang ist schwer!

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Hier sah alles noch wunderbar aus

Das Wetter in Odessa setzte mir ganz schön zu. Eigentlich sollte doch nur ein Pausentag gemacht werde. Doch der Aufenthalt verlängerte sich auf geschlagene zwei ein halb Tage. Nach dem gemütlichen Pausentag setzte pünktlich zum geplanten Start am 20. 04 der Regen ein. Und nu? Lesen, Schachspielen, aber den sehr großen Markt schlendern nix macht mehr Freude, denn ich möchte aufs Rad – weiter. Letztlich hatten wir genug vom Warten und fuhren bei Regen los! Und dies war der bisher letzte Regentag, hihi.

Was machen wir mit der über gebliebenen Zeit?

Wir umrunden die Krim! Unsere russischen Visa sind erst ab dem 1.05 gültig, Zeit für die „Insel“. Wir fuhren von Odessa Richtung Mykolaiv, die Strecke wurde zu einer wahrlichen Schlammschlacht auf Grund des vorigen Dauerregens. Die Straße war nur teilweise asphaltiert und von kleinen und großen Löchern übersät. Fahrzeuge suchten sich ihren jeweilig besten Weg, der Rechtsverkehr war wie vergessen.

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Ein Bild der Straße mit Jens

Durch den vielen Schlamm wurde der Antrieb der Räder lahmgelegt. Kein Problem: Ab zur nächsten Tankstelle und gründlich mit viel Wasser reinigen. Auf besserer Straße und bei Sonnenschein ging es auf plattem Land Richtung Krim. Die Landschaft wurde von Kanälen durchschnitten, an einem wurde gezeltet. Morgens gab es erneut Eiswasser!

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Die autonomen Republik Krim ist im nordwestlichen Teil sehr flach und landwirtschaftlich ueberpraegt.

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So wird Mittagspause gemacht

Bei gut stehendem Wind und super Straßenverhältnissen ist der Fahrspaß enorm. Unteranderem wurde an einer einige Kilometer ins Landesinnere reichenden Meeresbucht gezeltet, die wir über Feldwege erreichten. Bester Zeltplatz bisher! Da der Platz so schön ist, waren wir zunächst nicht alleine. Sehr freundliche Taucher bereiteten zuvor gefangene Muscheln zu. Um das Probieren kam ich nicht Drumherum. Geschmackssache eben.
Zum Schwimmen verlockend war das Meer, doch abends wird’s flott kühl! Morgens um sechs lag ich im Zelt und überlegte hin und her. Eine halbe Stunde später: Mit dem Waschlappen bewaffnet stand ich im Meer. Bei nur sechs Grad Außentemperatur und einer sehr flachen Bucht war Schwimmen nicht möglich. Um mich aufzuwärmen wurde das Zelt mit etwas steifen Bewegungen recht schnell abgebaut. Im Anschluss gab es ein Heißgetränk, die Sonne stieg hinter einem Hügel hervor. Der südliche Teil der Halbinsel ist von einem Gebirgsmassiv geprägt. Herrliche Farbenspiele ergaben sich bei Abfahrten in Richtung Küste. Mehr als 1600 Höhenmeter erklommen wir mir unseren Rädern an einem Tag.

Training für Tadschikistan

Am 28.04 war ein Abstecher die Bergriege der Krim geplant. Drei Pässe mit bis zu 1500 Meter sollten vom dem an der Küste gelegenen Yalta erklommen werden.

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Yalta

Nach ein wenig Durchfragen fanden wir den richtigen Abzweig auf die kleine Bergstraße. Und los ging die lustige Kletterei. Nach geschafften vierhundert Höhenmetern standen wir von einer Schranke. Vor einem Pass sind mir schon des öfteren Schranken begegnet, deswegen dachte ich mir zunächst nicht viel dabei. Zwei Wachleute kamen uns jedoch entgegengelaufen und erklärten uns, dass es hier nicht weiter gehe und wir zurück zum Meer müssten. Etwas ernüchtert wurde umgedreht, der Bergausflug gestrichen.

Die „zweite Wahl“ stellte sich als ein absolutes Streckenhighlight heraus: Von Alushta bis Feodosiia erlebten wir einen grandiosen Ritt durch eine wunderschöne Steilkuestenlandschaft.

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Bei fast keinem Verkehr und guten StraЯenbelaegen ging es mit Sonne im Rücken an Wein, blühenden Bäumen und einem Meer- und Bergblick weiter in Richtung der russischen Grenze. Wir kletterten über 2000 Höhenmeter an diesem Tag, es wurde also doch noch was aus dem „Training“. Die letzten hundert Kilometer auf „ukrainischen“ Boden konnten flott zurückgelegt werden, denn es war erneut sehr flach. Später geht es mit der Fähre nach Russland. Ich bin sehr gespannt.

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Zelten im Wein nur die Flasche fehlte

Wie geht es Körper und Material nach einem Tourmonat?

Nach dem langen, schneereichen Winter ohne Radfahren waren die ersten Tage nicht ganz einfach. Recht schnell baute sich dennoch die nötige Muskulatur wiederauf, so dass die Tätigkeit des Radfahrens eher unbewusst geschieht und Gedanken nachgegangen werden kann. Natürlich ändert sich dies bei Gegenwind oder Anstiegen! Anfangs zwickte eine alte Knieverletzung, die ich mir auf einer anderen Tour zuzog. Aber alles ist super jetzt.
Einen Platten hatte ich bisher noch nicht. Legendlich eine Schraube hatte sich an der Schaltung gelöst. Ein verwirrtes Hündchen fand meine Hintertaschen leider so toll, dass er ein Loch hineinbiss. Es wurde geklebt.

Zur anfangs gestellten Frage: Mir hat es auf der Krim sehr gut gefallen, was meint ihr?

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Bis Bald
KY

Lust mehr mehr die Radtour von Berlin nach Kirgisien zu erfahren? Unter der Kategorie „Touren“ findet ihr alle Berichte mit Bildern.

Von Berlin nach Istanbul

Nette Animation einer Fahrradtour von Berlin nach Istanbul in englisch. Fotos, Filmsequenzen, Tilt-Shift-Aufnahmen, klassiche Animationen, zusammen mit viel Schwarzraum besitzt der Film eine ganz eigene Erzählweise. Wenn man nicht die Zeit hat, die ganze 16-Minuten-Animation anzuschauen, lohnt sich auf jeden Fall der Anfang.
[via]

Au Soleil (To The Sun) from Josh Wedlake on Vimeo.

Von Lviv nach Odesa

Support aus Lviv

Am Morgen des 11.04 gab es eine super Überraschung: Slavik, den wir über Warmshowers kennen lernten, ist in einem Lviver Radforum aktiv. Hier werden kürzere und längere Radtouren geplant. Völlig unerwartet meinte er kurz vor unsere Abfahrt, dass die Radausflügler_innen um die Ecke seien und uns die ersten Kilometer begleiten würde. Super, dann müssen wir nicht alleine aus der Stadt finden und mit vielen Leuten Rad fahren macht Spaß.

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Es wurden nicht nur einfach die größeren, von uns gewählten Straßen gefahren, vielmehr ging es ins Gelände. Auf zum Teil recht schlammigen, nicht asphaltierten Wegen wurden abgelegene Dörfer durchquert. An der Burg Swirskij Samok wurde Mittagspause gemacht, pünktlich zum eintreffenden Schauer. Wie mir erklärt wurde, werden alle ukrainischen Ritterfilme an dieser Burg gedreht. Es ist die älteste der Ukraine.

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Nach guten 50 Kilometern trennten sich unsere Wege, die Gruppe steuerte Lviv an und wir Berezhany. Hier die nächste Überraschung: Kaum angekommen wurden wir angesprochen. Slavik informierte einen Freund von unserem Eintreffen. Es gab eine Stadtbesichtigung mit Besuch einer alten und halb zerfallenen Burg.

Der Ritt durch die Ukraine

Von Lviv aus wurde in Richtung Südosten gefahren. Die Strecke bot viele Höhenmeter, die es zu überwinden galt. Viele kleine Zuflüsse des Stroms Dnister haben über Jahrtausende Durchbruchtaeler in die Landschaft geschnitten, um zu der lokale Erosionsbasis, der Dnister, zu gelangen. An dem moldawischen-ukrainischen Grenzort Mohyliv-Podilskyi kamen wir schließlich in ihr Tal.

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Tal der Dnister

Auf sehr kleinen Wegen folgten wir weiter der moldawisch-ukrainischen Grenze. Die Straßen waren meist sandige und löchrige Feldwege.

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In einem Dörfchen an der moldawischen Grenze

Im Gegensatz zu den ersten Kilometern auf ukrainischen Boden sind nun die Bushaltestellen oder Teile von Hauswänden mit Mosaikkunst gestaltet. Die sowjetische Mosaikkunst hatte ihre Blütezeit von 1975- 1985.

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Beispiel einer Bushaltestelle

Die Landschaft wird vom Ackerbau geprägt. Typisch für die durchfahre Regionen sind kleine, lang gezogene Felder. Doch auch das Gegenteil konnte gesehen werden: Acker, der ganze Hügel bis zum Horizont überzieht.

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Ortschaften wurde nicht nur durch ein einfaches Schild eingeleitet. Oft sind Figuren mit dem Ortsnamen am Eingang zu sehen.

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Ein Beispiel ca. 50 Kilometer vor Odesa.

Durch ein wunderschönes, ca. 100 Kilometer langes Tal fuhren wir nach Odesa und genossen die Blühte der Kirschbäume.

Auf der Strecke sind wir an vielen Gedenkorten der von Nazideutschland ermordeten Jüdinnen und Juden vorbeigekommen.

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„Es ist geschehen und folglich kann es wieder geschehen“ (Paul Levi)

Nieder mit dem Faschismus!

Bis Bald

KY