Glück gehabt

Gestern hatte ein Radfahrer im Ort Lyubertsy außerhalb von Moskau unglaubliches Glück. Der Radler rollt gemütlich über einen Fußgängerübergang, als unmittelbar vor ihm ein Lastwagen und ein PKW in hohem Tempo kollidieren. Nach dem spektakulären Unfall kippt der Lastwagen auf die Seite, während der Radfahrer auf den Knien hockend die Szene beobachtet und offensichtlich kaum begreift, was gerade vor sich gegangen ist.

road.cc: Incredibly close call as cyclist in Russia caught in middle of crash between lorry and car

Fahrradgarage aus Europaletten

Eine doppelstöckige Fahrradgarage gebaut aus Europaletten, stabilen Holzplatten und Alu-U-Profilen präsentiert heute Ullrich Christ von Dienstrad auf dem Park(ing) Day an der Ecke Linienstraße und Tucholskystraße im Bezirk Mitte. Der mobile Fahrradunterstellplatz hat Raum für zwölf wettergeschützt untergebrachte Räder und nimmt einem Kraftfahrzeug den Parkplatz weg.

 

Eigenlich ist die Linienstraße eine Fahrradstraße. Das Bild der Straße wird aber dominiert von parkendem Blech. Dass es anders geht, zeigt der Park(ing) Day mit vielfältiger Nutzung des öffentliche Straßenraums heute noch bis 16:00 Uhr.

Park(ing) Day
Dienstrad

Utrecht testet Parkleitsystem für Radfahrer

Für Automobilisten sind sie seit langem selbstverständlich, Parkleitsysteme, die die Kraftfahrzeuge zum nächst verfügbaren Parkplatz lotsen. Die Stadt Utrecht beabsichtigt so etwas auch für Radfahrer. Ziel der Echtzeitinformation über freie Fahrradparkplätze soll die bessere Auslastung freier Kapazitäten sein. Zwei Anlagen sollen in einer Pilotphase im Bahnhofsbereich und in der zentralen Innenstadt in diesem Jahr entstehen.

Die Radfahrer werden auf den Informationstafeln auch Hinweise darüber erhalten, ob das Fahrradparkhaus offen oder geschlossen ist und ob das Parken dort frei oder kostenpflichtig ist.

Inzwischen hat ein Unternehmen, das Zählsysteme für Radfahrer entwickelt, eine Lösung angeboten. Die Fahrräder sollen über Induktionsschleifen an den Eingängen der Fahrradparkhäuser gezählt werden.

Verkeersnet: Utrecht werkt aan parkeerverwijssysteem voor de fiets

Nora Jane Struthers: Bike Ride

Wer Bluegrass mag, der findet vielleicht auch den Song „Bike Ride“ von Nora Jane Struthers & The Party Line gut. Entspannte handgemachte Musik unterlegt mit alten Super-8-Filmen und auf alt gemachten Schnipseln.

Die Lyrics:

Going on a bike ride
Sidewalk on the right side
I could go anywhere
Going on a bike ride
Nothing but the sunshine
I could go anywhere
It’s been such a long time
I’m going on a bike ride

Nora Jane Struthers

Pankow: Fahrradparkplätze Gudvanger Straße

Noch stehen die Bauschilder, die für heute das offizielle Ende der Baustelle vor der Wilhelm-von-Humboldt-Gemeinschaftsschule in der Gudvanger Straße in Pankow ausweisen, aber eifrig genutzt wird der neue Fahrradparkplatz vor der Schule dennoch schon.


Vor dem Umbau (Foto: Prenzlberger Stimme).

Auf einer Länge von knapp fünfzig Metern wurden vor der Schule 36 Kfz-Stellplätze aufgehoben und in etwa die zehnfache Menge an Fahrradstellplätzen in vier Reihen verwandelt. Das Teilstück der Gudvanger Straße, das die Schule vom Humannpark trennt, ist so weit verengt worden, dass sie nur noch einspurig befahrbar ist. Da die Straße eine Zweirichtungsstraße und keine Einbahnstraße ist, müssen Kraftfahrer sich absprechen, erhöhte Aufmerksamkeit garantiert.


Nach dem Umbau.

Finanziert wurde die Fahrradparkplätze im Rahmen des Programms Städtebaulicher Denkmalschutz im Gebiet Humannplatz.

Prenzlberger Stimme: Gudvanger Straße vor Wiedereröffnung: Viele Fahrräder, wenig Fahrdamm

ADFC-Kreisfahrt am 20. September 2014

Neben der recht bekannten Sternfahrt – immer Anfang Juni – veranstaltet der Berliner ADFC jährlich eine zweite Demonstration für den Radverkehr, die so genannte Kreisfahrt. Bereits zum 14. Mal wird diese 35 Kilometer lange Demo rund um die Berliner Innenstadt am kommenden Sonnabend durchgeführt, als Protestfahrt, „die nach dem Versammlungsrecht angemeldet ist“, wie der Radfahrerclub betont. Sie beginnt um 14:00 Uhr am Brandenburger Tor, bewegt sich in mäßigem Tempo (ca. 15 km/h Durchschnittsgeschwindigkeit) und trifft um 17:00 Uhr wieder am Brandenburger Tor ein. Auf der Demoroute ist es möglich, an den auf der Karte eingetragenen S- und U-Bahnhöfen in die Demo einzusteigen. Ein Klick auf das Zugsymbol zeigt die genaue Abfahrtszeit.

Zeit: Samstag, 20. September 2014 um 14:00 Uhr
Ort: Brandenburger Tor am Pariser Platz

ADFC: ADFC-Kreisfahrt am 20. September 2014

Mehr als 160.000 Personen wegen Straftaten im Straßenverkehr verurteilt

Etwa ein Fünftel aller Straftaten, die in Deutschland im Jahre 2012 begangen wurden, sind Straftaten im Straßenverkehr. Als Straftaten im Straßenverkehr zählen unter anderem unerlaubtes Entfernen vom Unfallort (§ 142 StGB ), fahrlässige Tötung (§ 222 StGB) und fahrlässige Körperverletzung (§ 229 StGB) im Straßenverkehr, gefährlicher Eingriff in den Straßenverkehr (§ 315b StGB) oder das Fahren ohne Fahrerlaubnis (§ 21 StVG).

Im Jahr 2012 verurteilten deutsche Gerichte 166.700 Personen wegen Straftaten im Straßenverkehr. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) weiter mitteilt, endeten Verfahren gegen 23 000 weitere Personen mit anderen Entscheidungen wie Freispruch oder Verfahrenseinstellung. 85 % der wegen Straftaten im Straßenverkehr Verurteilten waren Männer, 15 % Frauen.

Statistisches Bundesamt: 166 700 Personen wegen Straftaten im Straßenverkehr verurteilt

Wettbewerb für diebstahlsichere Fahrradabstellanlagen

In Kopenhagen wurde ein Wettbewerb für eine gute Idee gegen den Fahrraddiebstahl ausgelobt. Ein 26-jähriger Architekturstudent räumte mit diesem Vorschlag den ersten Preis ab:

Der Fahrradständer besteht aus einer Art Peitsche mit einem unbeweglichen unteren und einem flexiblen oberen Ende. Das Vorderrad wird mit (mitgebrachtem) eigenen Schloss gesichert, während das Rahmenschloss mit dem Seil verbunden ist. Nicht ganz klar ist, wie sich mit einem solchen Schloss Tiefeinsteiger sichern lassen.

Magnus Heunicke: Genialt det her.

CNN wählt weltbeste Fahrradstädte

Der Internetableger des Nachrichtensenders CNN hat die acht weltbesten Fahrradstädte 2014 gekürt. Vertreten sind in dieser Liste die üblichen Verdächtigen, mit ein/zwei Ausnahmen. Erwartet wird in dieser Liste normalerweise Amsterdam. Stattdessen wurde aus den Niederlanden das 300.000 Einwohner zählende Utrecht gewählt. Begründung: hier liegt der Fahrradanteil am Modal Split bei 50% und hier gibt es das weltgrößte Fahrradparkhaus für 12.500 Plätze. Wie es im Berufsverkehr in Utrecht im Jahre 2010 zuging, zeigt das Kurzvideo von Bicycle Dutch:

Die weiteren „World’s best cycling cities“ heißen Sevilla in Spanien, Montreal in Kanada, Kopenhagen in Dänemark, Portland in den USA, die japanische Hauptstadt Tokyo, Bogota in Kolumbien sowie nicht zuletzt Berlin.

CNN begründet die Nominierung Berlins so: „Im Schatten der großen Fahrradnationen Niederlande und Dänemark hat sich Deutschland auf leisen Sohlen zu einem Land mit starkem Fahrradverkehr entwickelt. Berlin ist das beste Beispiel. 13% aller Wege werden mit dem Fahrrad bewältigt, das ist nahezu doppelt so viel wie vor zwanzig Jahren. In manchen Innenstadtbezirken erreicht der Fahrradanteil 20%.

Das ist recht eindrucksvoll für eine Stadt mit kalten Wintern, einem guten Angebot an öffentlichen Verkehrsmitteln und dem Status der Hauptstadt einer Autonation mit einer langen Tradition als Autohersteller.

Berlin hat einige eingebaute Vorteile. Die Straßen sind breit und flach. Viele Berliner leben in Mietskasernen und stellen ihre Räder in geschützten Innenhöfen ab. Besonders beeindruckend ist das schiere Ausmaß des Radverkehrs in Berlin. Die Stadt hat 3,5 Millionen Einwohner, das ist bei weitem größer als die kleinen Fahrradstädte Amsterdam und Kopenhagen.“

CNN: World’s best cycling cities

Radfahren und Regenwahrscheinlichkeit

Am Sonntagmorgen radle ich häufig von Lychen bis nach Fürstenberg an der Havel. Seit dem Frühjahr habe ich diese 35 Minuten immer bei trockenem Wetter auf dem Rad verbracht. Bis auf gestern, als ich in eine Gewitterfront geriet und klatschnass auf dem Bahnhof in Fürstenberg aufschlug. Das brachte mich auf die Frage, wie groß eigentlich die Wahrscheinlichkeit ist, beim Radfahren nass zu werden.

Eine Google-Suche brachte mich auf die Seite
Het regent bijna nooit.nl
auf deutsch etwa „Es regnet beinahe nicht“ oder „Es regnet kaum“. Der Betreiber dieser Website fährt seit vielen Jahren drei bis viermal in der Woche in den Niederlanden mit dem Rad 36 Kilometer zur Arbeit. In den vergangenen 12 Monaten war er insgesamt 310 Mal unterwegs. Bei 279 Fahrten kam er trocken zum Ziel, bei 31 Radfahrten hatte es geregnet. Die Wahrscheinlichkeit, nass zu werden, lag also bei 10 Prozent. In den einzelnen Monaten des letzten Jahres differierte die Regenhäufigkeit stark; im März gab es keine einzige Regenfahrt, im Juli wurde er bei 22,2 Prozent aller Fahrten nass.

Grundsätzlich hängt die Wahrscheinichkeit, nass zu werden, ab von der Länge des Aufenthalts im Freien. Die folgende Grafik zeigt den Zusammenhang zwischen Regenwahrscheinlichkeit einerseits und Aufenthaltsdauer andererseits in Holland von Januar bis Dezember zwischen den Jahren 1906 und 2004. Wer sich eine Stunde in den Niederlanden im Freien aufhält, hat eine Chance von 9% im Mai und 16% im Dezember, nass zu werden. Wer vier Stunden draußen ist, für den steigt die Regenwahrscheinlichkeit auf 18% (Mai) respektive 30% (Dezember). Bei einem vierundzwanzigstündigen Aufenthalt im Freien liegt die gemittelte Regenwahrscheinlichkeit bereits bei 50%.

Het regent bijna nooit.nl
Grafik: Knurft.net

Schwer verletzter Radfahrer bestohlen

Ein Radfahrer verletzte sich Donnerstagabend bei einem Verkehrsunfall in Hakenfelde schwer. Passanten fanden den Mann, der aus bislang ungeklärter Ursache gestürzt war, gegen 20.30 Uhr in der Streitstraße auf der Fahrbahn liegend und alarmierten die Feuerwehr. Der 56-Jährige war nicht ansprechbar. Während die Besatzung des Rettungswagens ihm Erste Hilfe leistete, nutzte ein Dieb die Gelegenheit und stahl das Fahrrad des Verletzten. Der Rettungswagen brachte den Mann mit einem offenen Bruch am Schienbein zur stationären Behandlung in ein Krankenhaus.

Pressemeldung der Berliner Polizei Nummer 2083 vom 05.09.2014

Post testet Einsatz von Fahrradkurieren in Berlin und Frankfurt

Nach Pilotprojekten in verschiedenen europäischen Ländern testet die DHL jetzt in Berlin und Frankfurt die Auslieferung von Dokumenten und kleineren Paketsendungen mit Fahrradkurieren.

Zum Einsatz sollen bis Ende September zwei Modelle kommen. Das von der DHL so genannte Parcycle, ein Lastenrad auf der Basis des Bullit, ist mit einer 140 Liter fassenden Transportbox ausgestattet. Kleinere Sendungen sollen mit normalem Tourenbike und Kuriertasche im DHL-Design zum Empfänger gebracht werden.

Die Tests der DHL in Amsterdam hatten ergeben, dass Fahrradkuriere etwa 25 Prozent mehr Päckchen und Pakete ausliefern als Kuriere in herkömmlichen Kurierfahrzeugen.

Deutsche Post: DHL Express testet Einsatz von Fahrradkurieren in deutschen Großstädten
Vogelfrije Fietser: Bakfiets sneller dan bestelbus

Park(ing) Day in Berlin

Am 19. September, dem Park(ing) Day, werden weltweit aus Autoabstellplätzen temporär urbane Orte gemacht: Gärten, Cafés, Theater, Kinos, Spielplätze, Buchhandlungen, Werkstätten …

Auch in Berlin sollen Parkplatze von unterschiedlichen Initiativen und Einzelpersonen zu kleinen städtischen Oasen verwandelt werden. Um diese Aktionen im städtischen Raum sichtbarer zu machen und Öffentlichkeit herzustellen, wird die Parkplatzverwandlung in einer Straße stattfinden. Im letzten Jahr wurden viele Parkplätze in der Stargarder Straße rund um die Gethsemanekirche aufgehübscht. In diesem Jahr zieht der Park(ing) Day in den Bezirk Mitte, genauer: an die Kreuzung Linienstraße und Tucholskystraße.

Aus dem Programm: es wird eine kleine Lesung geben, Musik macht das Duo „Hank O’Hare“, die Grüne Liga bietet eine Hofberatung „Grüne Höfe für ein gutes Klima“ und weiteres. Kommt vorbei!

Facebook event: PARK(ing) DAY Berlin 2014

Ort: Tucholskystraße Ecke Linienstraße in Mitte
Zeit: Freitag, 19. September von 10:00 bis 16:00 Uhr

Foto: Alle Macht den Rädern

Schwerpunktaktion der Polizei am 9. September

„Immer wieder lesen wir die schrecklichen Nachrichten: „Radfahrer verstirbt nach Verkehrsunfall“ oder „Radfahrer lebensgefährlich verletzt“. Schwerste Unfallfolgen können durch ein Fehlverhalten im Straßenverkehr verursacht werden. Um die Kraftfahrer für die besonderen Gefahren und Schutzbedürfnisse des Radfahrverkehrs zu sensibilisieren und die Fahrradfahrer von der Notwendigkeit zu überzeugen, durch regelkonformes und verantwortungsvolles Verhalten ihr eigenes Risiko als Verkehrsteilnehmer zu reduzieren, führt die Polizeidirektion 6 am 9. September 2014 eine Schwerpunktaktion an ausgewählten Örtlichkeiten durch. In der Zeit von 7 bis 22.30 Uhr wird es unter anderem verstärkt Kontrollen auf den folgenden Straßen geben:

  • Frankfurter Allee/Gürtelstr./Möllendorffstr.
  • Landsberger Allee/Storkower Str.
  • Marktstr./Kynaststr.
  • Lindenstr., Bahnhofstr. bis Am Bahndamm/Mahlsdorfer Str.

Besonderes Augenmerk wird dabei auf die Hauptunfallursachen, wie beispielsweise das Befahren von Gehwegen, die Benutzung von Radwegen in falscher Richtung, falsches Verhalten beim Einfahren in den Fließverkehr, die Problematik des toten Winkels oder die nicht angepasste Geschwindigkeit beim Heranfahren an Kreuzungen und Einmündungen, aber auch die Beeinflussung von Fahrzeugführern durch den Konsum von Alkohol oder anderer berauschender Mittel gelegt.“

Pressemeldung der Berliner Polizei Nummer 2081 vom 04.09.2014

Interaktive Karte des Fahrraddiebstahls

Das niederländische Onlinemagazin „vers beton“ aus Rotterdam hat eine interaktive Landkarte mit Daten der Rotterdamer Polizei zum Fahrraddiebstahl herausgebracht . Der Karte kann man detaillierte Informationen zum Fahrraddiebstahl in der holländischen Stadt entnehmen.

Für das Projekt wurde open data der Rotterdamer Polizei in den Jahren 2011 bis 2013 genutzt. Die Polizei registrierte in diesem Zeitraum ungefähr 10.000 Fahrraddiebstähle im öffentlichen Raum.

 

Die Karte zeigt zum Beispiel, wo das Diebstahlrisiko zu bestimmten Tageszeiten besonders hoch ist. So ist es am Morgen besonders risikoreich, ein Fahrrad in der Straße Coolsingel zu parken, nachmittags werden am Schouwburgplein viele Räder geklaut und abends sollte man am Bergselaan auf sein geparktes Velo achten.

vers beton: Onderzoek: meeste fietsdiefstallen op Coolsingel en Prins Alexanderlaan
vers beton: Onlinekarte Fahrraddiebstahl in Rotterdam