Neuberliner entdecken den Kiez per Fahrrad

Einzelne Stadtteilgruppen des ADFC Berlin bieten am kommenden Wochenende in verschiedenen Bezirken für Zugezogene und Interessierte familienfreundliche Radtouren durch ihren Kiez an. Sie eignen sich für Neuberliner/innen und Berliner/innen, die ihren Bezirk kennen lernen oder neu entdecken möchten. Die Radtour erleichtert den Teilnehmer/innen die Erkundung der neuen Umgebung und zeigt günstige Wege mit dem Rad zu Alltags- und Ausflugzielen auf. Wir zeigen, wie Sie Wege in der Großstadt ohne Auto zurücklegen können. Startpunkte sind die Rathäuser der Bezirke. Folgende sieben Kieze können am Sonntag, 28. August 2011 ab 14:00 Uhr erkundet werden:

  • City-West: Rathaus Charlottenburg, Otto-Suhr-Allee 100
  • Lichtenberg: Rathaus Lichtenberg, Möllendorffstr. 6
  • Mitte: Rathaus Tiergarten, Mathilde-Jakob-Platz 1
  • Neukölln: Rathaus Neukölln, Karl-Marx-Str. 83
  • Reinickendorf: U-Bahnhof Rathaus Reinickendorf
  • Steglitz-Zehlendorf: Rathaus Steglitz, vor Dahlbeck
  • Wuhletal: Rathaus Marzahn-Hellersdorf, Alice-Salomon-Platz 3

Eine Teilnahmegebühr wird nicht erhoben. Eine verbindliche Anmeldung ist nicht notwendig.

www.kieztouren.radundtouren.de

Tonio, ein Requiemroman

In den Niederlanden wurden im letzten Jahr 162 Radfahrerinnen und Radfahrer bei Verkehrsunfällen getötet. Einer davon war der 21-jährige Tonio, Sohn des Schriftstellers AFTh. van der Heijden. Tonio war in der Nacht des Pfingstsonntag 2010 auf seinem Rad in der Nähe des Vondelparks in Amsterdam mit einem Auto kollidiert. Nachdem die Ärzte 12 Stunden um sein Leben gekämpft hatten, starb Tonio.

tonio-requiemroman.jpgDer Autor van der Heijden und seine Frau versuchen, die letzte Periode von Tonios Leben zu rekonstruieren, einschließlich der genauen Ursachen des Unfalls und der Stunden im Krankenhaus. Sie sprechen mit Freunden, Ärzten, Polizisten und Augenzeugen. Es stellt sich heraus, dass Tonio in der Nacht vor dem Unglück sechs Bier getrunken hatte, der Autofahrer war nüchtern. Ebenfalls kommt heraus, dass das Auto zwischen 67 und 69 km/h schnell war. So entsteht auf 640 Seiten eine Hommage des Schriftstellers an seinen Sohn, die getragen wird von der verzweifelten Suche nach dem Sinn so eines Unfalls, einem von 162 in ganz Holland.

A.F.Th. van der Heijden: Tonio. Een requiemroman (niederländisch)
ISBN 9789023 459545
€ 23,50

Fietsersbond: Tonio, een requiemroman voor een dode fietser

Schwungradfahrrad

Maxwell von Stein, 22  und Student an dem College The Cooper Union in New York, hat ein Fahrrad entwickelt, das Energie mit Hilfe eines Schwungrades speichern kann. Die kinetische Energie, die beim Bremsvorgang in der Regel verloren geht, wird in dem Schwungrad gepuffert und unterstützt später den Radfahrer beim Anfahren.

Als Prüfungsthema für einen künftigen Maschinenbaukonstrukteur vielleicht ganz interessant, für die Praxis aber ohne Bedeutung, denn das Schwungrad macht das Fahrrad schwer. Außerdem müsste sich bei einem „Gyroskop auf zwei Rädern“ das Lenkverhalten bei hoher Schwungradgeschwindigkeit stark ändern.

Trends der Zukunft: Fahrrad mit Schwungrad – preiswerte Alternative zum Pedelec

Fahrrad ist für 35 Millionen Europäer das Hauptverkehrsmittel

Das Marktforschungsunternehmen Gallup hat eine Umfrage im Auftrag der Europäischen Union in 27 EU-Ländern durchgeführt. Gefragt war, mit welchem Verkehrsmittel die EU-Bewohner normalerweise von A nach B kommen. Die Studie ergab, dass das Fahrrad das wichtigste Verkehrsmittel für 35 Millionen Europäer ist. Das entspricht einem Anteil von 7% an der Gesamtbevölkerung. Das Auto ist das Verkehrsmittel Numer eins für 53% der EU-Bürger.

Die Untersuchung zeigte auch, dass es keinen Zusammenhang zwischen dem Wohlstand eines Landes und dem Radverkehrsanteil gibt. So hat Zypern das niedrigste durchschnittliche Einkommen pro Kopf in der EU. Gleichzeitig benutzen 89 Prozent aller Zyprioten das Auto für den täglichen Transport, während der Anteil des Radverkehrs auf Zypern zu vernachlässigen ist.

Tweewieler: Fiets voornaamste transportmiddel voor 35 miljoen Europeanen

Arbeitsräder aus Florenz

Das Buch „Le Botteghe fiorentine su due ruote“ von Luca Giannelli ist gerade im Verlag scramasax erschienen und kostet 10,50 Euro. Es dokumentiert Dienstfahrräder verschiedener Berufe im Florenz vom Beginn des zwanzigsten Jahrhunderts bis zum Zweiten Weltkrieg. Neben dem abgebildeten Feuerwehrfahrrad werden im Band die Arbeitsräder von Barbieren, Salzverkäufern, Priestern, Müllmännern, Schustern, Fotografen und weitere florentinische Werkstätten auf zwei Rädern abgebildet.
Worldwide Cycling Atlas: Le Botteghe fiorentine su due ruote

feuerwehrfahrrad-florenz.jpg

Sternfahrt zum Angucken

Die Berliner Fahrradsternfahrt – Für besseren Radverkehr!

Erfahre, wie sich Radfahren ohne Hindernisse anfühlt. Demonstriere mit uns für bessere Bedingung für Radfahrer! Am ersten Sonntag im Juni in Berlin.

Fahrradsternfahrt 2012: Sonntag, 3. Juni 2012
Fahrradsternfahrt 2013: Sonntag. 2. Juni 2013

ADFC Berlin: Fahrradsternfahrt

Polizei-Flyer „Da bist du platt!“

Die Polizei in Hessen verteilt zur Zeit an vielen Bahnhöfen Flyer mit dem Titel “Da bist Du platt!”. Im Flyer wird Radfahren sowohl visuell als auch textlich als tödliches Unterfangen dargestellt.

Die Präventionskampagne der Polizei wird vom ADFC kritisiert. „Die Polizei blendet dabei aus, dass Fahren mit dem Rad ebenso sicher ist wie das Fahren mit dem Auto, obwohl Radfahrer nicht von Airbags und großen Knautschzonen geschützt werden. „Radfahren ist sicher. Und je mehr Radfahrer auf den Straßen unterwegs sind, desto sicherer wird es für alle“ sagt der ADFC-Landesvorsitzende Volkmar Gerstein.“

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„Besonders verärgert ist man beim ADFC Hessen, weil die Polizei in ihrem Flyer die Verursacherfrage verschleiert, in dem sie darauf hinweist, dass mehr als die Hälfte der Radverkehrsunfälle durch die Radfahrer selbst verursacht würden. „Dies ist nicht falsch, liegt aber nur daran, dass rund ein Drittel aller Unfälle Alleinunfälle sind oder zwischen zwei Radfahrern passieren. Entsprechend ist der Radfahrer in diesen Fällen stets der Verursacher, weil Schlaglöchern oder Pollern in der Statistik keine Schuld zugewiesen werden kann“ so Volkmar Gerstein. Wenn man jedoch nur die Unfälle zwischen Autofahrern und Radfahrern betrachtet, muss man feststellen, dass in zwei von drei Fällen der Autofahrer die Schuld trug.“

ADFC Hessen: ADFC kritisiert Präventionskampagne der Polizei

Fahrradverleih und Stadtführungen mit Fahrrad-Klassikern

Leihfahrräder sind vielfach schwer, billig und völlig ohne Charme. „Warum nicht Fahrräder anbieten, die wunderschön und einzigartig sind, die bequem und dennoch leicht und schnell zu fahren sind? Das sind Räder mit Stil, mit eigener Geschichte und persönlichem Charakter.“

Schon ist eine Marktlücke gefunden. Bei Finding Berlin Tours werden seltene klassische Rennräder zum Verleih angeboten, die komplett restauriert und modifiziert wurden – so dass sie perfekt für eine Fahrt durch die Stadt geeignet sind.

finding-berlin-tours-colnago-da-falzarego.jpgJedes der angebotenen Räder hat einen eigenen Namen. Hier das Colnago da Falzarego: „Dieses neugestaltete Rad ist optimal für Personen, die sich auf eine bequeme Fahrt freuen und dennoch nicht ein leistungsfähiges Rennrad verzichten wollen. Der Rahmen wurde ursprünglich von dem deutschen Qualitätshersteller Enik produziert und mit eine Colnago-Optik versehen. Die Reifen sind weich und breit, der Sattel ist aus Leder und durch seine Breite sehr bequem. Insgesamt hat das Rad eine moderne Shimano-Ausstattung.“ Die Tagesmiete kostet 20,- Euro.

Ab Ende August will Finding Berlin Tours auch Stadtführungen mit höchstens acht Teilnehmern anbieten.

Finding Berlin Tours
Revaler Str. 99
10245 Berlin

Unfallschwerpunkt Schönhauser Allee – da müssen wir ran!

Vor einer Woche ging die Grünen-Wahlkampfplattform „Da müssen wir ran!“ an der Start. Auf einem virtuellen Stadtplan können Bürger mit einem grünen Pin auf Probleme hinweisen. Gleich die dritte Aufgabe an die Politik wurde von Andreas Gebhard gestellt. Gebhard ist Geschäftsführer der Agentur newthinking, die für  für den Online Wahlkampf von Bündnis 90 / Die Grünen verantwortlich ist. Sein Problem: „Nadelöhr / Unfallschwerpunkt Radfahrer Schönhauser hoch. – An der Kreuzung Tor/Schönhauser fahren hunderte Radler in der Stunde die Straße Richtung Prenzlauer Berg hoch. Da die Verkehrsführung unübersichtlich ist, kommt es fast täglich zu Unfällen (habe selber schon 3 gesehen). Autofahrer kommen nicht damit klar, dass Radler aus 2 Richtungen kommen. Lösungsvorschlag: Tempolimit und Warnschilder.“

Kurze Zeit später treffen sich die Grünen-Politiker Künast, Hämmerling, Pop und Kirchner in der südlichen Schönhauser Allee zur Besichtigung der Gefahrenstelle. Natürlich ist auch ein Fotograf dabei, wir sind schließlich im Wahlkampf. Laut Grünen-Blog „kommt man schnell zu konstruktiven Lösungsvorschlägen. Noch an Ort und Stelle verspricht Jens-Holger-Kirchner: „Eine Absenkung des Bürgersteigs kann innerhalb von zwei Wochen realisiert werden.“ Damit wird das Unfallrisiko für die Radfahrer bereits erheblich gesenkt. Außerdem verständigt man sich darauf, die Markierung des Radweges schnellstmöglich zu verbessern.“

gruene-an-der-schoenhauser-allee.jpg

Die Stelle ist in der Tat kreuzgefährlich, nicht nur wegen des 5-Zentimeter-Absatzes zwischen Hochbordweg und Bürgersteig in einer Rechtskurve. Wenn die Grünen wirklich an das Problem heran wollen, dann müssen sie schon den Parkstreifen auf der Schönhauser stadtauswärts zwischen Tor- und Saarbrücker Straße aufheben und dort einen Radstreifen anlegen, aber das traut sich Kirchner dann doch nicht.

Foto aus dem Grünen-Facebook-Auftritt: Da müssen wir ran – vor Ort

Fahrraddisko auf dem Haus der Kulturen der Welt

Ihren ersten Auftritt hatte die Fahrraddisco im letzten August im Treptower Park. Nun ist sie wieder da. Fahrraddisko heißt: Der DJ kann nur spielen, wenn wir in die Pedale treten, denn die Musikbühne ist muskelbetrieben.

Die Grundidee ist auch in diesem Jahr dieselbe: Wenn alle bereit sind, etwas zu geben, bekommen wir etwas zurück. Die Fahrraddisco bringt nicht nur amtlichen Clubsound mit, sondern soll auch zeigen: Eine klimaverträgliche Welt kommt nicht mit dem moralischen Zeigefinger und Verboten, sondern mit neuen Konzepten – zum Beispiel bei der Energiegewinnung. Und Spaß machen kann es außerdem.

Fahrraddisco auf dem Festival Über Lebenskunst

20. August ab 16 Uhr auf der Dachterrasse des Hauses der Kulturen der Welt

reset: Komm zur Fahrraddisko

Amsterdamer über Radfahren und Helmtragen

Paul van Bellen hat im Juni 2011 einige Amsterdamer zum Fahrradfahren und zum Helmgebrauch befragt:

  • Wie heißt du und wann hast du mit dem Radfahren angefangen?
  • Warum fährst du Rad?
  • Wieviel Tage in der Woche fährst du Fahrrad?
  • Warum trägst du keinen Helm?
  • Würdest du einen Helm tragen, wenn es eine Helmtragepflicht in Holland gäbe?
  • In Australien muss man einen Helm tragen. Würdest du einen tragen, wenn du Australien besuchen würdest?

[via]

Los Angeles verbietet Radfahrerbelästigung

Die Stadtvertretung von Los Angeles hat im Juli ein Gesetz beschlossen, das verbale oder physische Schikanen gegen Radfahrer verbietet. Das neue Gesetz gibt den Radfahrern auch ein Recht auf Zivilklage sowie auf Erstattung der Anwaltskosten.

Das Gesetz wurde beschlossen, nachdem am Tag zuvor ein 63 Jahre alter Radfahrer von einem Auto angefahren und getötet wurde.

[via]
Los Angeles Times: Bicyclist harassment outlawed by Los Angeles City Council