Ein Papier von Theo Zeegers vom Fietsersbond in den Niederlanden belegt, dass der Effekt von Fahrradhelmen bei weitem überschätzt wurde. Es ist nicht einmal sicher, dass Fahrradhelme überhaupt einen positiven Effekt haben. Für den Fietsersbond ist deshalb die Propagierung des Helmgebrauchs aus gesundheitlicher Sicht kontraproduktiv.
Nach Einführung der Helmpflicht für Fahrradfahrer in Australien erhöhte sich die Helmtragequote von 40 auf 90 Prozent. Dem stand eine Verminderung des Radverkehrs um 29% sowie eine Verminderung der verunfallten Radfahrer um 22% gegenüber. Das Resultat aus diesen Ergebnissen ist, dass das Unfallrisiko für jeden einzelnen Radfahrer durch die Helmpflicht um 10% angestiegen ist.
Der Zusammenhang zwischen Helmgebrauch und Unfällen von Radfahrern (gemessen in Unfällen pro Milliarden Kilometer Fahrleistung) in acht Länden (Niederlande, Deutschland, Frankreich, Dänemark, Schweden, Finnland, Großbritannien und USA) wird auch in der folgenden Grafik deutlich.

Risikostudien tendieren dazu, den Effekt bestimmter Instrumente zu überschätzen, weil sie vom optimalen Gebrauch in einer optimalen Umgebung ausgehen. Bezogen auf den Helmgebrauch gibt es eine Reihe von Faktoren, bei der Theorie und Praxis auseinanderklaffen:
- Viele Radfahrer tragen den Helm nicht richtig oder besitzen einen zu großen Helm.
- Viele Helme sind zu alt oder haben bereits einen Sturz überstanden und sind deshalb unbrauchbar.
- Es existiert eine positive Korrelation zwischen Helmgebrauch und höherem Unfallrisiko. Für Rennradfahrer ist dieser Zusammenhang nicht überraschend, aber andere Studien belegen auch den besagten Zusammenhang bei langsamen Radlern.
- Ein weiterer Faktor ist die Tatsache, dass behelmte Radfahrer enger von Kraftfahrern überholt werden als solche ohne Helm.
Fahrradhelme sollen Radfahrer bei Unfällen um 20 km/h schützen, das ist ungefähr die Geschwindigkeit, mit der ein durchschnittlicher Radfahrer unterwegs ist. Bei einem Zusammenstoß mit einem Auto, das eine Geschwindkeit von 40 km/h hat, entstehen Kollisionskräfte, die zehnmal höher sind als die Norm. Deshalb bieten Fahrradhelme mit durchschnittlichen Dicken keinen Schutz bei Unfällen mit motorisiertem Verkehr.
Fietsersbond: Why bicycle helmets are not effective in the reduction of injuries of cyclists.
Vogelvrije Fietser: Helpt een Helm?