Lange Nacht der Bikeshops @ Radspannerei

Feiert mit uns den beginn des Berliner Fahrradfrühlings! Im Rahmen der Berlin Bicycle Week 2016 Musik von DJ Bruno, Bier & nichtalkoholische Getränke, eine Bike Performance und ein Gewinnspiel für sensible Finger: die Grabbelkiste!

Dieses Frühjahr steht auch verkehrspolitisch im Zeichen des Fahrrads: der Volksentscheid Fahrrad sammelt ab Mai Unterschriften für ein fahrradfreundliches Berlin. Wir diskutieren bei Bier und Musik mit Euch Ziele und Perspektiven.

Am Dienstag, den 15.03.2016 ab 19 Uhr in der Radspannerei, Kottbusser Str. 8

Lange Nacht der Fahrradläden

Gesetzentwurf zum Volksentscheid Fahrrad vorgestellt

Heute stellten die Initiatoren des Berliner Volksentscheids Fahrrad den Entwurf zum „Gesetz zur Förderung des Radverkehrs in Berlin“ vor. In den nächsten zehn Tagen soll dieser Entwurf von Experten aus dem Bundesgebiet, Insidern aus der Verwaltung und fahrradineressierten Menschen diskutiert und womöglich verbessert werden. Kommentare können auf der Website des Volksentscheids Fahrrad und auf der Facebookseite zum Gesetz gepostet werden. Die Möglichkeit zum Kommentieren wird am 3. März 2016 abgeschaltet, damit ein Juristenteam die Vorschläge und Anmerkungen in den Gesetzestext einarbeiten kann. Voraussichtlich im Mai 2016 wird die Sammlung der ersten 20.000 Unterschriften zur Unterstützung des Fahrradgesetzes starten.

Volksentscheid Fahrrad: Gesetzentwurf Fahrradgesetz
Facebook: Gesetzes-Hackathon: 1. Lesung

Die Mobilitäts-App modalyzer und das Forschungsprojekt RadSpurenLeser

Das Berliner Innovationszentrum für Mobilität und gesellschaftlichen Wandel (InnoZ) hat die Smartphone-App modalyzer für die Betriebssyteme iOS  und Android auf den Markt gebracht. Die kostenlose App trackt dein Mobilitätsverhalten und gibt dir ein visuelles Feedback über deine zurückgelegten Wege. Noch hat die App nur Nutzerzahlen im niedrigen vierstelligen Bereich, wird aber von den Nutzern durchweg positiv bewertet. Ausnahme: manche klagen über hohen Stromverbrauch, sodass es sinnvoll erscheint, das Tracking nur dann anzuschalten, wenn man mobil ist.

Von modalyzer werden acht verschiedene Verkehrsmittel erkannt, wenn man unterwegs ist. Sie zeichnet super-exakt die Wege auf, manchmal kommt sie mir ein wenig zu penibel vor. Im Beipiel war ich am Sonntag 31 Minuten zwischen Charlottenburg und Pankow unterwegs. Die dritte Etappe, ein Fußweg über 40 Meter, ist der Weg vom Bahnsteig der S-Bahn-Station Hackescher Markt herunter zu den Fahrradparkplätzen.

In einem persönlichen Logbuch werden alle Wege, die du hast tracken lassen, aufgezeichnet und statistisch ausgewertet, aber nur, wenn man vorher die Wege auf Richtigkeit überprüft hat und gegebenenfalls modalyzer korrigiert hat. Bei mir wurden zu hundert Prozent alle Wege korrekt erkannt, allerdings war ich nur mit dem Fahrrad, mit der S-Bahn und zu Fuß unterwegs.

Deine Statistik zeigt dir deinen persönlichen Modal Split, deine Verkehrsleistung in Kilometern, deine Tagesreisedauer und die von dir erzeugten Treibhausgase. Bis hier ist modalyzer nicht viel mehr als eine nette Spielerei, ganz lustig zwar und präziser als andere Mobilitätstracker, aber mehr auch nicht. Die Daten, die du erzeugst, gehören nur dir und – glaubt man der Datenschutzerklärung – das bleibt auch so.

Du hast aber die Möglichkeit, mit deinen Daten Forschungsprojekte zu unterstützen. Eines der Projekte ist RadSpurenLeser des InnoZ. Hier werden das Verkehrsverhalten an der Schnittstelle zwischen Fahrrad & öffentlichem Verkehr in Berlin analysiert. Wenn du also explizit zustimmst, gehen die von dir erzeugten Daten in die Erforschung von inter- und multimodalem Verhalten und deren Auswirkungen auf die Verkehrsmittelnutzung ein. Zur Zeit lassen 83 Teilnehmer ihr Mobilitätsverhalten durch RadSpurenLeser analysieren.

Konkret wird der Frage nachgegangen, in welcher Weise ÖV und Fahrrad im Alltag kombiniert werden und wie die Kombination dieser Verkehrsmittel gefördert werden kann. Von zentraler Bedeutung ist dabei vor allem die Bewertung der Schnittstellen von ÖV und Radverkehr. Fahrradmitnahme in der Bahn, Stellplatzinfrastrukturen an Bahnhöfen und Nutzung von Bikesharing-Angeboten sind hier zentrale Untersuchungsgegenstände.

Wenn du also am Wochenende mal um den See fährst, mit dem Fahrrad zur Arbeit pendelst, ein Schrottrad am Bahnhof stehen hast, Bikesharing nutzt oder dich nur ab 20°C aufwärts in den Sattel schwingst, kannst dich als Proband am Projekt RadSpurenLeser beteiligen, vorausgesetzt du hast ein Smartphone, bist älter als 18 und wohnst in Berlin.

modalyzer
RadSpurenLeser
InnoZ

Zehn Jahre Fahrradzukunft

Mit der heute erschienenen Nummer 21 feiert die Zeitschrift „Fahrradzukunft“ ihr zehnjähriges Bestehen. Die spendenfinanzierte Online-Zeitschrift zeichnet sich aus durch eine objektive Berichterstattung ohne Nähe zur Industrie, aber auch durch eine ungewöhnliche Themenzusammenstellung.

In der jüngsten Nummer geht es wieder einmal um die elekrische Versorgung von Smartphone, Fotoapparat und Co. mit Hilfe des Nabendynamos auf Radreisen. Im Beitrag „Steckdose unterwegs – Teil 4“ von Andreas Oehler werden die auf dem Markt erhältlichen Ladelösungen mit Akkupuffer einem Test unterzogen.

Im Jahre 2005 wurde in Schweden die Helmpflicht für junge Radfahrer zu bis 15. Lebensjahr eingeführt. Erik Sandblom betrachtet, welche Wirkungen die Gesetzgebung zum Helmtragen auf Schwedens junge Radfahrer hatte. Gab es seitdem mehr oder wenieger Kopfverletzungen von Radfahrern und wie hat sich die Helmpflicht auf die Fahrradnutzung ausgewirkt?

Abgerundet wird die neue Nummer der FZ von einer neuen Ausgabe von „Tobis Fahrradgeschichten“. Untertitel: Von Sonnenblumen, Planetengetrieben, James Dean, Fluchtursachen und dem Freihandelswahn.

Fahrradzukunft

Autokrieg im indischen Musikvídeo

Mal wieder ein Musikvideo, allerdings kein Fahrradvideo im engeren Sinn. Es handelt sich um einen Song aus dem Film „Maryada Ramanna“, der in telugischer Sprache aufgenommen wurde. Im Video geht es um das alltägliche Verkehrschaos in Hyderabad, der Hauptstadt des Bundesstaates Telangana in Indien. Der Held des Films ist Fahrradkurier und erlebt mit seinem Rad, das eine sprechende Rolle im Film einnimmt, allerlei Abenteuer im Moloch Verkehr.

Der Film Maryada Ramanna (2:05:36) bei Youtube
via

Studie „Fahrsicherheit von Fahrradfahrern unter Cannabiseinfluss”

Wenn man am letzten Freitag eines Monats kurz vor der Tagesschauzeit mit einem Berliner in der Hand auf dem Heinrichplatz steht und darauf wartet, dass der Platz mit Radfahrern geflutet wird, dann riecht es manchmal so komisch. Cannabis auf der CM, dürfen die das und was bewirkt das eigentlich?

Die letzte Frage haben sich Forscher am Institut für Rechtsmedizin an der Universität Düsseldorf gestellt und Anfang des Jahres die Studie „The effect of cannabis on regular cannabis consumers’ ability to ride a bicycle“ veröffentlicht. In einem Cannabis-Praxis-Test rauchten Versuchspersonen Marihuana und absolvierten dann mit dem Fahrrad einen Hindernisparkour. Die Forscher nahmen an, dass der Genuss eines Joints die Fahrleistung ähnlich reduziert wie 0,5 Promille Alkohol im Blut.

Insgesamt 14 Radfahrer fuhren die Teststrecke mehrfach ab. Nach einer nüchternen Eingangsrunde wurde ein kleiner Jount geraucht und die Strecke erneut abgefahren, bevor es wieder einen Joint gab und die Probanden ein drittes Mal auf das Fahrrad stiegen. Auch nach drei Joints und deutlich erhöhtem Cannabis-Influence-Faktor erlaubte sich keiner der Probanden größere Fahrfehler als zuvor im nüchternen Zustand. Versuchsleiter Dr. Benno Hartung: „Der Versuch hat mir gezeigt, dass es gar nicht so einfach zu bestimmen ist, welchen Einfluss Cannabis auf das Fahrvermögen tatsächlich hat. Aus der THC-Konzentration allein – und sei sie noch so hoch – ist jedenfalls kein Rückschluss auf eine Fahrunsicherheit eines Radfahrers möglich.“

Springer: The effect of cannabis on regular cannabis consumers’ ability to ride a bicycle
ze.tt: Nüchtern oder bekifft: Fahrradfahren bleibt immer gleich leicht

Holländer auf dem Holzweg

In der niederländischen Gemeinde nahe der deutschen Grenze entsteht bis zum kommenden Sommer der weltweit erste Radweg aus recycletem Holz und organischem Harz. Das so hergestellte Material soll sehr hart und extrem verschleißfest sein und angeblich länger halten als Asphalt oder Beton. Auf einem 200 Meter langen Abschnitt eines Radweges sollen vorproduzierte Platten aus zusammengeklebten Holzschnitzeln verlegt werden. Danach wird in einer mehrjährigen Testphase erprobt, als wie sicher (und vandalensicher) sich das Matrial erweist. Erste Ergebnisse werden in einem Jahr erwartet.

Fietsberaad: Bio-fietspad in Drenthe

Aktion „Feinstaub gemeinsam weghusten!“

Schöne Aktion heute morgen im Berufsverkehr vor dem Rathaus Neukölln. Um Punkt neun Uhr versammelten sich vielleicht fünfzig Fußgänger, Radfahrer und Cargobikepiloten zu einer Protestaktion für bessere Luft und gegen die Untätigkeit politisch Verantwortlicher. Direkt gegenüber der Luftmesssation an der Karl-Marx-Straße wurde darauf aufmerksam gemacht, dass die Berliner Luftwerte regelmäßig über den zulässigen Grenzen liegt. „Es ist erwiesen, dass Husten auch von Feinstaub und zu vielen Autoabgasen herrührt“, sagt Carolin Kruse, eine der Initiatorinnen der Aktion vom Netzwerk Fahrradfreundliches Neukölln.

 

Netzwerk Fahrradfreundliches Neukölln

HexLox, die Fahrradteilesicherung

Fahrraddiebstahl bleibt auch in diesem Jahr ein Thema. Angesichts der hohen Diebstahlraten von weit über 300.000 Fahrrädern im Jahr in Deutschland gerät das Problem des Diebstahls von hochwertigen Fahrradteilen aus dem Blickfeld. Mit einem passenden Inbus-Schlüssel ist der Abbau eines Brooks-Sattels eine Sache von Sekunden, wenn man einen Moment unbeobachtet ist. Bei Ebay läst sich so ein Sattel locker für 30 oder 40 Euro verticken, schnelles Geld für Leute, die es darauf abgesehen haben.

Eine Innovation aus Berlin könnte es in Zukunft Fahrradteiledieben schwer machen. Das System HexLox kann alle Fahrradteile sichern, die mit Hilfe einer Inbusschraube am Rad befestigt sind. Ein sehr kleines Schloss verschließt den Hohlraum einer Innensechskantschraube, sodass es nicht mehr möglich ist, den zugehörigen Schraubenschlüssel aufzusetzen. Das HexLox-Ssytem wird es für die Standardschraubengrößen 4#, 5# und 6# geben. Die Entwickler schreiben auf Facebook: „I took it to the Berlin lock pickers society last December… they couldn’t crack it!“

Zur Finanzierung der Fahrradteilesicherung HexLox wird in gut einem Monat eine Kickstarter-Kampagne durchgeführt. Dann werden wir wohl auch erfahren, wie teuer ein HexLox-Mini-Schloss wird. Auf der Webseite sieht das System jedenfalls recht vielversprechend aus.

HexLox
HexLox auf Facebook
(via)

„Husten, wir haben ein Problem!“

Nach einer Studie des Umweltbundesamtes ist Feinstaub für etwa 47.000 vorzeitige Todesfälle in Deutschland verantwortlich. Als größte Emissionsquelle gilt der Straßenverkehr im Allgemeinen und Dieselfahrzeuge im Besonderen, die die Hälfte des innerörtlichen Feinstaubs produzieren. Die Europäische Union hat verbindliche Grenzwerte für Feinstaub festgelegt. Nach der  EU-Luftqualitätsrichtlinie 1999/30/EG darf die zulässige Höchstgrenze für Feinstaub (PM10) bei einem Tagesmittel von 50 µg/m³ nur an 35 Tagen überschritten werden. Im Jahresmittel darf die Belastung mit Feinstaub nicht 40 µg/m³ übersteigen.

In Berlin wird täglich an elf Stellen die Feinstaubbelastung gemessen. Eine dieser Messstationen steht in der Karl-Marx-Straße 76 in Neukölln. Im vergangenen Jahr 2015 gab es an der Karl-Marx-Station 48 Überschreitungen, im aktuellen Jahr 2016 sind bereits 5 Überschreitungen zu melden. Der Mittelwert der Feinstaubbelastung in den ersten zwanzig Tagen dieses Jahres liegt in der Karl-Marx-Straße bei 45,65 µg/m³ und damit mehr als zehn Prozent über dem zulässigen Jahresmittel.

Das Netzwerk Fahrradfreundliches Neukölln will das nicht länger hinnehmen und fordert die politisch Verantwortlichen auf, wirksame Maßnahmen zum Schutz unserer Gesundheit zu ergreifen! Tempo 30, autofreie Tage, Fahrrad-Verkehrsförderung, Parkraumbewirtschaftung – die Instrumente sind da, aber die Senatsverwaltung, der Bezirk Neukölln, aber auch andere Bezirke kuschen lieber vor dem Auto. Jedes Jahr lassen sie die die EU-Feinstaubgrenzwerte und Stickstoffdioxidgrenzwerte aufs neue zu überschreiten, zum Teil um mehr als das doppelte.

Das Netzwerk Fahrradfreundliches Neukölln und andere Verbände werden deshalb am Donnerstag, dem 28. Januar 2016 ein Zeichen für saubere Luft und nachhaltige Mobilität in der Stadt setzen. Die Aktion startet um 9.00 Uhr und ist spätestens um 10.00 Uhr zu Ende! Der Treffpunkt ist vor dem Rathaus Neukölln.

Netzwerk Fahrradfreundliches Neukölln: Husten, wir haben ein Problem!

Kinderwagen verwandelt sich in Beiwagen

Bereits im Jahre 1951 hat ein Erfinder in Mittelengland einen Kinderwagen konstruiert, der sich im Handumdrehen zu einem Beiwagen für das Fahrrad verwandeln lässt. Die Achsen des Kinderwagens besitzen Teleskopstangen, die sich ausgefahren mit dem Fahrrad verbinden lassen. Wenn man den Handgriff des Kinderwagens nach hinten klappt, werden drei Räder des Wagens nach oben gezogen, sodass nur das hintere linke Rad als Beiwagenrad fungiert. Gut gelöst ist auch, dass der Beiwagen eigentlich rückwärts fährt, so hat der Radfahrer jederzeit Augenkontakt zum Kind.

Tempo 30 im oberen Teil der Kastanienallee

Die Verkehrslenkung Berlin (VLB) hat in der Kastanienallee im Bezirk Pankow eine weitere Niederlage erlitten. Nach einer Verbreiterung der Fahrbahn und einem Umbau der Kastanienallee in den Jahren 2001 und 2012 hatte die Verkehrslenkung Tempo 50 und eine Radwegbenutzungspflicht auf den Straßenbahnhaltestellenkaps angeordnet. Die blauen Schilder waren bereits vor gut einem Jahr von einem Bürger weggeklagt worden. Nun hat das Verwaltungsgericht entschieden, im oberen Teil der Allee zwischen der Oderberger Straße und der Schönhauser Allee Tempo 30 anzuordnen.

Ein Anwohner der Straße war 2012 vor das Verwaltungsgericht gezogen, um die Höchstgeschwindigkeit auf 30 km/h aus Lärmschutzgründen zu reduzieren. Dagegen hatte die VLB argumentiert, dies hätte negative Auswirkungen auf den öffentlichen Personennahverkehr. Durch die Straße führen die Straßenbahnlinien M 1 und 12. Die Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) selbst hielten die Auswirkungen durch Tempo 30 dagegen für überschaubar.

Nun entschied der Richter, dem Widerspruch des Anwohners stattzugeben, „um eine Lärmreduzierung und eine Erhöhung der Verkehrssicherheit zu erreichen“.

Berliner Zeitung: Anwohner klagt erfolgreich auf Tempo 30 in der Kastanienallee

Doppelstockparker am S- und U-Bahnhof Pankow

Im Umfeld des S- und U-Bahnhofes Pankow sind 316 neue Fahrradstellplätze entstanden. Sie befinden sich an mehreren Standorten links und rechts der Berliner Straße sowie auf dem Garbátyplatz. Alle Parkanlagen befinden sich auf Bahngrundstücken, finanziert wurden sie mit Fördergeldern des Senats und gebaut von der S-Bahn, die auch die Pflege der Anlagen übernehmen wird.

Gebaut wurden ausschließlich Doppelstockparkanlagen. Die „obere Etage“ der Fahrradabstellanlage liegt auf etwa 1,5 bis 1,6 Meter Höhe. Für eine zierliche und eher kleine Person ist es nicht einfach, ein Fahrrad auf diese Höhe zu hieven. Die meisten Radfahrer suchen deshalb den einfachen Weg und parken auf der unteren Ebene. Doch es ist jetzt schon abzusehen, dass auch die obere Ebene bald voller geparkter Fahrräder stehen wird, dazu ist der Parkdruck um den Bahnof zu groß.

Kritik wird geäußert am städetebaulichen Erscheinungsbild. „Auf dem Garbátyplatz ist es schon zu sehen: der U-Bahn-Zugang ist kaum noch ungehindert zugänglich. Die Fahrrad-Doppelstock-Parker und viele abgestellte Fahrräder verändern das Stadtbild. Aus der wachsenden Stadtbevölkerung resultiert eine wachsende Enge und Beengtheit auf den Gehwegflächen.“, schreibt die Pankower Allegemeine Zeitung und auch der Kiezblog Florakiez findet die Abstellplätze hässlich: „Neue Fahrradstellplätze am Bahnhof Pankow waren dringend nötig, darüber besteht weitgehend Einigkeit, doch schön sind die neuen Stellplätze nicht geworden. Vor allem zwischen U- und S-Bahn-Eingang wirken die Metallschienen sperrig, kühl und raumgreifend in der angespannten Gemengelage zwischen Bushaltestelle, Taxistand und Fußgängern.“

Vielleicht sind die neu enstandenen Fahrradabstellanlagen auch nur eine Zwischenlösung bis zum Bau eines Fahrradparkhauses, das an dieser Stelle dringend notwendig wäre.

Pankower Allgemeine Zeitung: U + F + S – Bahnhof Pankow
Florakiez: Einsame Doppelstockparker am Bahnhof Pankow

Feinstaubalarm in Stuttgart

Stuttgart hat als erste deutsche Großstadt Feinstaubalarm ausgelöst. Seite heute Nacht um null Uhr bittet die Stadt ihre Bürger bis mindestens einschließlich Donnerstag, ihre Autos stehen zu lassen. Bereits seit gestern um 18:00 Uhr galt: „Bitte lassen Sie Ihren Komfort-Kamin aus!“ Stattdessen empfiehlt die Stadt Stuttgart, öffentliche Verkehrsmittel zu nutzen, Fahrgemeinschaften zu bilden, Fahrrad zu fahren oder zu Fuß zu gehen.

Zu hohe Feinstaubwerte werden in vielen Städten in Deutschland gemessen, Stuttgart gilt aber als Rekordhalter, weil die Lage der Stadt in einem Talkessel dazu führt, dass bei einer bestimmten Wetterlage der Luftaustausch mit dem Umland unterbleibt. Die Europäische Union hat einen Grenzwert für Feinstaub von 50 Mikrogramm Feinstaub pro Kubikmeter Luft festgelegt, der nicht häufiger als 35 Mal im Jahr überschritten werden darf. Im vergangenen Jahr 2015 lag die Feinstaub-Belastung in Stuttgart an 61 Tagen über dem Grenzwert.

Im Laufe dieser Woche wird sich zeigen, ob ein freiwilliger Autoverzicht zu einer Reduzierung des Feinstaubs in Stuttgart führt. Auf Zeit Online konnte man allerdings schon ab 10:30 Uhr lesen: „Stuttgarter ignorieren den Feinstaub-Alarm“. Sollte der freiwillige Appell bei Feinstaub-Alarm nicht die erhoffte Wirkung erzielen, könnten ab 2018 verbindliche ordnungsrechtliche Maßnahmen für die Autofahrer folgen. Geprüft werden zwei Alternativen:

  • die Einfahrt nach Stuttgart nur noch für mit mindestens zwei Personen besetzte Fahrzeuge oder emissionsarme Fahrzeuge (Blaue Plakette).
  • die Einfahrt nur mit entsprechendem Kennzeichen (gerade/ungerade Kfz-Kennzeichen).

Auch Berlin hat mit zu hohen Feinstaubwerten zu kämpfen. In den ersten 16 Tagen dieses Jahres wurde bereits an neun Messstellen in Berlin an fünf Tagen der zulässige Messwert überschritten. Das heißt praktisch, dass die Berliner Bevölkerung an jedem dritten Tag in diesem Jahr krank machende Luft einatmen musste. Eigentlich wäre Senator Geisel sofort verpflichtet, im Interesse der Gesundheit der Berliner wirksame Maßnahmen gegen die Feinstaubbelastung einzuleiten.

Stadt Stuttgart: Feinstaubalarm in Stuttgart
Aktuelle Luftdaten des Umwelt-Bundesamtes
Zeit Online: Stuttgarter ignorieren den Feinstaub-Alarm