Tour-de-France-Apotheke: Eigenblut

Der Trick beim Eigenblutdoping ist schon seit langer Zeit bekannt, wird aber in jüngster Zeit vermehrt eingesetzt, weil die Eponachweise immer besser gelingen. Man zapt dem Rennradfahrer ungefähr einen halben Liter Blut ab. Das Blut wird nun zentrifugiert und die roten Blutkörperchen werden abgeschöpft. Auf diese Weise erhält man etwa 200 Milliliter Konzentrat. Spritzt man später das Eigenblutkonzentrat in die Venen, kann man den Anteil der roten Blutkörperchen um etwa drei Prozent steigern.

Allerdings ist Eigenblut nicht lange haltbar, nach spätestens 50 Tagen ist das Konzentrat nicht mehr zu gebrauchen. Die Lösung für das Problem liegt in der tiefgekühlten Aufbewahrung von Eigenblut. Es ist aber recht kostspielig, Blutkonzentrat auf -70 Grad herunterzukühlen und später wieder aufzutauen, ohne dass das Eigenblut seine Wirkung verliert. Eigenblutdoping ist bisher noch nicht nachweisbar.

Eine Alternative zum Eigenblutdoping ist das Fremdblutdoping, das jedoch nachweisbar ist. Hier steigt jedoch die Gefahr allergischer Reaktionen beim Radfahrer stark an. Der Radprofi Tyler Hamilton wurde am 11. September 2004 bei der Spanien-Rundfahrt des Fremdblutdopings überführt. Er war der erste Sportler, dem Fremdblutdoping nachgewiesen werden konnte.

Wikipedia über Blutdoping

Fahrradtour Berlin Köpenick – Wladyslawowo

Im Juni 2007 haben sich 28 Radler auf eine Tour von Berlin Köpenick nach Wladyslawowo an der polnischen Ostseeküste gemacht. Wladyslawowo, die fast nördlichste Stadt Polens, liegt gut vierhundert Kilometer nordöstlich Berlins. Da die Radfahrer an der Oder entlang nach Norden und dann an Polens Ostsee entlang nach Osten fuhren, waren sie gewiss mindestens 600 Kilometer in vierzehn Tagen auf dem Rad. Günter Proske beschreibt, was sie auf ihrer Fahrradtour erlebt haben.
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Tour-de-France-Apotheke: Epo

Epo (Erythropoetin) ist ein körpereigenes Hormon, das die Produktion roter Blutkörperchen anregt. Die Aufgabe roter Blutkörperchen ist es, Sauerstoff von der Lunge zu den Zellen zu transportieren. Je mehr rote Blutkörperchen man besitzt, desto leistungsfähiger ist man, und das ist der Grund, weshalb Epo von Leistungsradfahrern und anderen Ausdauersportlern so begehrt ist.

Körpereigenes Epo wird zum größten Teil in der Niere gebildet. Seit dem Jahr 1985 kann man Epo gentechnisch herstellen. Das US-amerikanische Biotechnologieunternehmen Amgen brachte 1989 das erste EPO-Präparat (Epogen, Epoetin α) auf den Markt. Medzinisch verordnet wird Epo bei Nierenversagen, Blutarmut oder Krebs. Im Jahre 1997 konnte man erstmals Epo-Doping nachweisen, seit dem Jahr 2000 setzt sich der Epo-Test mehr und mehr durch.

Epo ist sehr effektiv. Man spricht von einer Leistungssteigerung von etwa fünf Prozent durch Epo, was ein Spitzenwert bedeutet, da die Leistungsunterschiede bei Spitzensportlern üblicherweise im Promillebereich liegen. Nach Berechnungen des italienischen Sportwissenschaftlers Prof. Alessandro Donati dopen sich weltweit 500.000 Menschen mit EPO. Gemäß den Untersuchungen Donatis übersteigt die jährlich produzierte Menge an EPO den tatsächlichen therapeutischen Bedarf um das Fünf- bis Sechsfache.

Als Therapeutikum rangiert EPO unter den zehn weltweit erfolgreichsten Medikamenten überhaupt, unter den Biopharmazeutika ist es der herausragende Blockbuster. Eprex/Procrit von Johnson & Johnson erzielte im Jahr 2004 3,6 Milliarden US-Dollar, Amgens Epogen 2,6 Milliarden Dollar und Roches NeoRecormon 1,7 Milliarden Dollar.

Wikipedia über Epo
siehe auch: „Turbolader Epo“ in der Süddeutschen Zeitung vom 7. Juli 2007, Seite 24

Epo, ick liebe Dir!

Der Tour-de-France-Sommerhit 2007. „Epo te quiero“, singt die Band La Plage. Übersetzt heißt das etwa „Epo, ich liebe Dich“. Oder auch „Epo, ich brauche Dich“.

Autotür geöffnet, Radfahrerin tot

Eine 71-jährige Radfahrerin wurde gestern Abend Opfer der Unachtsamkeit eines Autofahrers und Opfer der wichtigen Radfahrerregel, einen genügend großen Sicherheits-Abstand zu haltenden und parkenden Autos zu halten.

„Die Frau ist gestern Vormittag gegen 9 Uhr 50 mit ihrem Fahrrad in Karow auf der Busonistraße unterwegs gewesen, als plötzlich der Fahrer eines geparkten Volvos die Fahrertür öffnete. Die Fahrradfahrerin konnte nicht ausweichen und stürzte auf die Straße. In Folge des Sturzes zog sie sich schwere Kopfverletzungen zu und wurde mit einem Notarztwagen in ein Krankenhaus gebracht, wo sie am Abend ihren schweren Verletzungen erlag.“ (aus dem Ticker der Berliner Polizei).

Mit der 71 Jahre alte Radfahrerin aus Pankow sind bereits zehn Radfahrer in diesem Jahr im Straßenverkehr tödlich verletzt worden. Da im ganzen letzten Jahr 2006 „nur“ neun Radfahrer im Berliner Straßenverkehr umkamen, steht heute schon fest, dass die Zahl der toten Radfahrer in diesem Jahr über dem Niveau des Vorjahrs liegen wird.
Pressemeldung der Berliner Polizei

RBB-Abendschau-Fahrradserie

In der Serie „Radfahren in Berlin“ geht es in dieser Woche jeden Abend um die Radfahrer. Es sollen verschiedene Konzepte für den Ausbau der Radwege gezeigt werden. Aber auch unvollendete Projekte, die Absurditäten im Stadtbild hinterlassen haben, konnte das Abendschau-Team entdecken. Gestern Abend nahm man sich der Fahrrad-Rowdies unter den Radfahrern an.

Rundfunk Berlin-Brandenburg | Abendschau – Fahrradserie:Rowdies

Ohne Fahrrad, Laptop und Designeranzug

Überfälle auf Radfahrer kommen vor, ab und zu liest man davon im Presseticker der Berliner Polizei. Aber das, was einem Potsdamer Radler am vergangenen Mittwoch passierte, übertrifft alles. Nach dem Überfall stand er buchstäblich nackt da. Der Radfahrer war Mittwochabend auf dem Weg nach Hause, als er in der Havelchaussee in Zehlendorf von Unbekannten vom Fahrrad gezogen wurde. „Die Täter entrissen dem Mann eine Laptoptasche, bedrohten ihn mit einem Messer und zwangen den 28-Jährigen seinen Markenanzug auszuziehen. Anschließend flüchtete einer der Räuber auf dem Fahrrad, die beiden Anderen flüchteten zu Fuß mit ihrer Beute in Richtung Kronprinzessinnenweg. Das Opfer wurde leicht verletzt.“
Pressemeldung der Berliner Polizei

Dort geht ein Arschloch

Ein Räderdieb bei der Arbeit, beschrieben vom Fahrradbesitzer shankbone, der sein Rad direkt unter seinem Fenster in Brooklyn angekettet hatte, wo er es beobachten konnte. Seinen Song zum Video der Nachbarschaftsüberwachungskamera bezeichnet er als eine Art Entspannungsübung.

This guy needed some wheels
This guy he steels
what an asshole.

Stiftung Warentest testet Fahrradschlösser

„Höchstens drei Minuten machen sich erfahrene Fahrraddiebe am Schloss zu schaffen. Dauert es länger, brechen sie ab. Ein Fahrradschloss sollte also einem Aufbruchversuch von mindestens drei Minuten standhalten. Am unsichersten sind lange, dünne Spiralschlösser. Sie lassen sich in wenigen Sekunden aufbrechen. Wesentlich schwieriger zu knacken sind dagegen Bügelschlösser. Ob mit Gewalt oder mit Köpfchen: Bügelschlösser kosten Dieben viel Zeit.“

Das steht in einer Pressemeldung von stiftung-warentest.de. Wer dann aber wissen möchte, welche der acht Bügelschlösser, acht Panzerkabelschlösser, neun Spiralkabelschlösser sowie fünf weitere Fahrradschlösser zwischen 5 und 75 Euro gut abgeschnitten haben, wird abgezockt. Zwei Euro will die Stiftung Warentest dafür haben, wenn man den Artikel online lesen will. Eigentlich unverständlich, dass eine Stiftung mit öffentlichem Charakter das Wissen um die gut befundenen Schlösser zum Verkaufsgut macht. In einer anderen Pressemeldung zum Test der Stiftung kann man lesen: „Von den 30 Fahrradschlössern im Test waren nur drei den Aufbruchversuchen durch die Experten sehr gut gewachsen, das Abus Varedo 47 (43 Euro), das Abus Steel-O-Flex (53 Euro) und das 2-Bügelschloss Master Lock Street Cuff 8200 für 73 Euro.“ (siehe: pressrelations.de)

Radunfall: Minister fordert Schadensersatz

Der Brandenburgische Finanzminister Speer (SPD) will vom Land Geld in Höhe von einigen Hundert Euro, weil er mit seinem Rennrad in der Nähe von Dallgow auf einem Radweg an einer Bodenwelle so schwer gestürzt war, dass das Ministerrad und darüber hinaus noch Armbanduhr und Hose entzwei gingen. Die Forderung Speers richtet sich an den Brandenburgischen Landesbetrieb für Straßenwesen. „Die Voraussetzungen für Schadensersatz liegen nicht vor“, sagte dazu ein Sprecher des Verkehrsministeriums. Man müsse auf Radwegen mit Hindernissen rechnen. Der Bescheid soll dem Finanzminister in einigen Tagen zugehen. Wenn Speer, der ausdrücklich als Privatmann in der Sache Radunfall auftritt, den Bescheid nicht akzeptiert, soll geklagt werden. Man könne nicht immer nur Radwege bauen, sondern müsse diese auch erhalten, so der Finanzminister.
Quelle: Tagesspiegel

Wir haben nichts zu verlieren als unsere Ketten!

Ja, es ist wieder soweit.
Der letzte Freitag im Monat naht.
Und wir sollten uns zusammenfinden.
Die täglichen Erniedrigungen und Bedrohungen haben wir im Kopf.
Wenn wir gemeinsam in die Pedalen treten.
Wir nehmen niemandem den Platz weg.
Wir nehmen uns endlich unseren Platz!

Denn- die Straße gehört den FahrradfahrerInnen.

Treffpunkt für Critical Mass in Berlin:
Jeden letzten Freitag im Monat um 16 Uhr am Heinrichplatz.

Fahrrad als Filmprojektor der Kunstgeschichte

Die Trittfrequenz steuert den Vorlauf des Filmes, beim Rückwärtstreten wird auch der Film zurückgespult. Gezeigt wird der Zusammenbau eines Fahrrades. Die Einzelteile sind aber nicht aus dem Fahrradladen, sondern von bekannten Werken der Kunstgeschichte entwendet. Ob Duchamps, Tinguely oder Beuys: überall finden sich Fahrradteile.
Der israelische Künstler Guy Ben-Ner ist Autor des Filmes, er hat das Ganze zu einer interaktiven Skulptur zusammengestellt. Zu sehen auf der am 16.6. eröffneten Skulptur-Projekte Ausstellung in Münster.

Fahrradlift in Göttingen

Östlich der Göttinger Innenstadt befinden sich die Zietenterrassen, ein ehemaliges Kasernengelände, das nach dem Auszug der Bundeswehr zu einem neuen Stadtteil umgebaut wird. Das Problem: das neue Viertel liegt etwa 150 Meter über der Innenstadt, die Straße zum Zietengelände hat eine Steigerung von etwa 20 Prozent. Nun wird geprüft, ob ein Fahrradlift nach Trondheimer Vorbild das Stadtviertel erschließen kann. Dazu hat die Bundesregierung eine Pilotstudie in Auftrag gegeben. Die 70.000 Euro teure Studie soll offene Fragen zu Technik, zum Verkehrsrecht, zum Betreibermodell und zu möglichen Trassenverläufen klären. Nach groben Schätzungen könnte der Fahrradlift in Göttingen bis zu einer halben Million Euro kosten und bis zum Jahr 2010 gebaut werden. Göttingen gilt mit einem Radfahreranteil von 25 % als radfahrerfreundliche Stadt.
Quelle: Göttinger Tageblatt vom 19. Juni 2007

Kein Durchkommen für Radfahrer

Brückenstrasse - Bezirk Mitte - Berlin
Was fehlt auf diesem Foto? Genau, es ist das „Radfahrer frei“-Schild, das den Radfahrern erlaubt, die Einbahnstraße auch in Gegenrichtung zu nutzen. Es handelt sich um eine Aufnahme aus der Brückenstraße in Mitte, die zur Zeit wegen der Renovierung der Jannowitzbrücke nur als Einbahnstraße zu nutzen ist. Die Brückenstraße ist die zentrale Verbindung zwischen Alexanderplatz im Bezirk Mitte und Moritzplatz in Kreuzberg und wird von Radfahrern sehr intensiv genutzt. Fünfzig Meter weiter ist dann das Radfahren wieder erlaubt (siehe unteres Foto).
Brückenstrasse - Bezirk Mitte - Berlin