Wenn das Ziel der Verkehrspolitik die Gleichberechtigung unterschiedlicher Verkehre ist, dann bleibt in Hinblick auf Ampelschaltungen für Radfahrer noch eine Menge zu tun. Linksabbiegende Radfahrer müsen an großen Kreuzungen häufig eine halbe Ampelphase länger warten als motorisierte Verkehrsteilnehmer und eine halbe Umrundung des Großen Sterns dauert gefühlt eine ganze Ewigkeit. Besonders Ampelschaltungen, bei denen Radfahrer Grünlicht anfordern müssen, sind ein wahrer Zeitfresser.
Einen kleinen Schritt nach vorn hat man in der Stadt Lemgo in Nordrhein-Westfalen gemacht. Um die Altstadt Lemgos bildet die Wallanlage einen autofreien grünen Ring, der von Radfahrern, Fußgängern, Joggern und Walkern genutzt wird. Für Radfahrer hat der Wall eine wichtige Verteilerfunktion. Die den Wall querenden Straßen haben teilweise Bettelampeln. Eine davon wurde mit einem zusätzlichen Anforderungstaster versehen, der sich 30 Meter vor der Ampel befindet. So funktioniert nun die Kreuzung:
- Die Ampel steht in Grundstellung und zeigt dem Kfz-Verkehr Grün an.
- Ein Radfahrer betätigt den ca. 30m vor der Anlage befindlichen Taster.
- In ca. 12 Sekunden springt das Radfahrer-/Fußgängersignal auf Grün, so dass die Fahrbahn bei angepasster Geschwindigkeit (3m/s) ohne Halt gequert werden kann.
Später eintreffende Radfahrer können die Grünphase durch erneutes Betätigen des Tasters um 9 Sekunden verlängern. Das kann bis zu dreimal wiederholt werden, erst dann ist der Kfz-Verkehr wieder an der Reihe.
Fahrradportal: Vorgezogener Ampel-Druckknopf zur Realisierung einer grünen Welle am Regenstor