Pleasant Revolution Fahrradtour durch Europa

pleasant-revolution.jpgIm Jahr 2007 wurde das Projekt Pleasant Revolution Bicycle Music Tour ins Leben gerufen. Einige Bands machten sich auf Fahrrädern auf eine 5000 Meilen lange Reise vom Norden Californiens bis nach Guatemala. Es gab keine Begleitfahrzeuge, alles, wirklich alles einschließlich des von Rädern angetriebenen Beschallungssystems, der PA-Anlage und der Instrumente wurde auf Lastenrädern transportiert. Auf der Fahrradtour wurden überall Shows gezeigt, Sessions mit lokalen Musikern veranstaltet und Werbung gemacht für einen nachhaltigen Transportstil.

2010 ist die Pleasant Revolution Fahrradtour auf dem Weg nach Europa. Der ganze Tross der Bicycle Music Festival Tour befindet sich an Bord der Queen Mary 2 und wird morgen in England eintreffen. Shows sind Ende Mai und Anfang Juni in Southampton, Glastonbury, London und Amsterdam geplant, bevor sie auf dem Fusion Festival bei Neustrelitz aufschlagen. Auch in Berlin stehen zwei Konzerte auf dem Tourprogramm. Wir halten euch auf dem Laufenden und kündigen die Konzerte rechtzeitig an.

The Pleasant Revolution Bicycle Music Festival Tour
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Mit Rad und Hund über die kasachische und usbekische Salzstraße

 

Ein Überblick über die Etappe von Astrachan (Russland) nach Nukus (Usbekistan)

 

Die Letzten Kilometer in Russland

Nach einem sehr entspannten Ruhetag in Astrachan sind wir beim Hinausfahren aus der Stadt in eine blöde Situation geraten: Vor einem Supermarkt sollten die Vorräte für die nächsten Tage in der Wüste aufgefüllt werden. Gerade als wir die Räder anlehnen wollten, begann ein Mann einer Frau an der Handtasche herumzureißen. Die Frau weinte und schrie. Zusehen ist in solchen Situationen einfach nicht angebracht! Ich rannte dazwischen, doch nur kurzeitig konnte die Frau von dem Mann getrennt werden. Der Mann war besoffen, unberechenbar. Vorbeigehende Passanten wurden um Hilfe gefragt. Niemand reagierte. Es wurde gegafft und weitergegangen. Einer meinte, dass es sich um eine Familiengeschichte handele. Mir egal, ein Mann ist offensichtlich Gewalttätig und niemand tut etwas! Irgendwann sind sie in eine Richtung verschwunden, nach etlichen Versuchen der Trennung und des Weglaufens. Blöd in so einer Situation die Sprache nicht sprechen zu können.


Die Salzstraße in Kasachstan

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Im Delta der Wolga schwammen Kühe und Pferde

Juhu, der Hund ist mit über die Grenze. Die Freude darüber war riesig. Auf der russischen Seite wurde er einfach laufen gelassen. In den ganzen Trubel fiel Jack gar nicht weiter auf und konnte uns einfach hinterher trotten. Legendlich auf der kasachischen Seite meine ein Beamter scherzhaft, ob der Hund denn auch einen Pass hätte.

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Die LKWs warteten auf der kasachischen Seite auf ihre Einreise nach Russland 

Leider begleitete uns der Wind weiterhin aus der falschen Richtung. Somit hatten wir bisher im gesamten Mai nur zwei ein halb Tage ohne starken Gegenwind. Dies ist teilweise recht anstrengend, sogar frustrierend. Dennoch konnte die Strecke durch eine unglaublich tolle Steppen- und Wüstenlandschaft überzeugen. Nach der Durchquerung des Wolgadeltas und der russischen Kalmücken gab es prompt das erste Kamel.

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Bei Nebel am Morgen kreuzten einige Kamele die Straße

Fast schlagartig begann die Steppe und diese lebt. Die Regenzeit liegt erst wenige Wochen zurück, so kann etwa wilder Rhabarber gefunden werden. Der Boden veränderte sich vom lehmartigen Untergrund zu feinsten Sand. Tagsüber hatten wir an die 40 Grad, folglich passten wir unseren Rhythmus den klimatischen Verhältnissen an: Im Morgengrauen aufstehen, lange Mittagspause und anschließend noch ein paar Kilometerchen in den Abend. Auch der Wind nahm meist mit der Temperatur zu, so konnten wir ein paar Kilometer ohne viel Wind herausschlagen.

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 Jack on Tour

Einen geeigneten Zeltplatz zu finden war nie schwierig: Einfach einige hundert Meter links oder rechts der Straße auf den Sandboden. Zelte wurden bei der Dämmerung aufgeschlagen. Die Weite und Ruhe ist wunderbar. Jack muss jeden Abend den Zeltplatz sichern und die Vögel verbellen. Sehr amüsant das Hündchen.

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Sonnenuntergang in der Einsamkeit

Die Versorgung war zu keiner Zeit ein Problem. Der Verkehr sehr gering und die Straßenbelege echt klasse. Doch ca. 80 Kilometer vor der usbekischen Grenze nahe der Stadt Beyneu verabschiedeten sich jene guten Bedingungen. Auf Sand und Schotter wurde zur Grenze gehoppelt. Zuvor durchfuhren wir Sandverwehungen, die aber nur wenige Kilometer andauerten.

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In Kasachstan

 

Das Ustyult Plateau in Usbekistan 

Der Grenzübergang von Kasachstan nach Usbekistan war sehr klein. In Wellblechhütten wurde gearbeitet. Sowohl bei der Ausreise aus Kasachstan, als auch bei der Einreise nach Usbekistan schien Jack ein Problem zu sein. Doch da wir die Sprache nicht sprechen und keine Diskusionen führen können, wurden beide  Augen zugedrückt. Auf der usbekischen Seite wurden wir begeistert von ca. 20 Personen umringt, die unsere Räder und Jack toll fanden. Die Vorfreude auf die nächsten Tage stieg sogleich an. Die Einreisebürokratie verlief hier ohne PC, wir wurden in ein Buch eingetragen und erhielten unsere Stempel.

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Dieser Straße folgten wir einige Tage über das Ustyult Plateau

Die Straße hatte nun wieder Asphalt, lediglich 15 weitere Kilometer mussten nach ca. 300 Kilometern gehoppelt werden. Doch der starke Gegenwind sorgte für weitere harte Tage. Wir wechselten uns alle 25 Kilometer mit dem Vornefahren ab. Und kam zu glauben, auch in der Wüste regnet es. Aber nicht schlimm, da es nach wenigen Minuten aufhörte. Zunächst wurde es in Usbekistan nochmal recht kühl. Kaum über 20 Grad stiegen die Temperaturen tagsüber. Allerdings hat sich dies auf den letzten 100 Kilometer vor Nukus wieder zum Heißeren geändert. Die Landschaft wurde ebenso ca. 100 Kilometer vor Nukus erstaunlich grün: Kleinere und größere Kanäle durchschnitten die wieder landwirtschaftlich genutzten Flächen. Der zum Aralsee führende Strom Amudarya sorgt für die nötige Versorgung mit Wasser.

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Beim Hineinfahren nach Nukus wurden wir von einem sehr freundlichen, jungen Mann angesprochen. Er machte den Vorschlag uns die Stadt zu zeigen und lug uns zu seiner Familie ein. So lernten wir viel über die junge Hauptstadt der autonomen Region Karakalpakstan, da Englisch gesprochen wurde. Zum Essen gab es ein typisch usbekisches Reisgericht.  

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Bis bald 

KY

Lust mehr über die Radtour von Berlin nach Kirgisien zu erfahren? Unter der Kategorie „Touren“ findet ihr alle Berichte mit Bildern. 

 

   

 

Fahrradwaschanlage Velodusche

velodusche.jpgBerlin soll ab dem Frühjahr 2011 eine Fahrradwaschanlage bekommen, die das Fahrrad in weniger als zehn Minuten vollautomatisch von Schmutz und Dreck befreit. Auf Wunsch wird das Fahrrad nach der Reinigung von geschultem Personal inspiziert und bei Bedarf nachgefettet. In der Zwischenzeit kann man in Ruhe einen Kaffee trinken, die Zeitung lesen oder sich einfach nur auf das saubere Fahrrad freuen.

Hinter dem Konzept „Velodusche“ steht Natalie Ardet, die mit ihrem Plan einen Preis beim Businessplan-Wettbewerb Berlin-Brandenburg gewonnen hat. Die fahrradbegeisterte Unternehmerin sucht zur Zeit einen geeigneten Standort für die Fahrradwaschanlage. „Er muss zentral liegen, am liebsten in Mitte oder Kreuzberg. Ich nehme gern Hinweise entgegen“, sagt Ardet.

Fahrradwaschanlagen sind in Münster am Hauptbahnhof und in Hannover bereits realisiert. Ein blitzblankes Fahrrad kostet dort rund sechs Euro.

Homepage Velodusche
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Polizei zieht positive Bilanz der Fairradwoche

Die Fahrradaktionswoche „Fairrad“, die im Bezirk Mitte vom 17. bis 23. Mai zu unterschiedlichen Tageszeiten rund um die Invalidenstraße durchgeführt wurde, wird von der Polizei positiv bewertet. „Die Verkehrssicherheitsaktion fand insbesondere bei den Radlern eine breite Zustimmung“, so die Pressemeldung der Polizei. Überprüft wurden in der Aktionswoche 134 Radfahrer sowie 70 Autofahrer, die Polizisten leiteten insgesamt 70 Verkehrsordnungswidrigkeitsverfahren ein. Wieviele der Tickets an Radfahrer gingen und wieviele an Kraftfahrzeugführer, geht aus der Meldung der Polizei nicht hervor.

Pressemeldung der Berliner Polizei Nummer 1501 vom 26.05.2010 – 10:25 Uhr

Fahrradspiel

Nehmen wir an, man fährt mit dem Fahrrad vom Kottbuser Tor bis zum Wittenbergplatz. Legen dann Vorderrad und Hinterrad die gleiche Strecke zurück oder muss eines der beiden Räder einen längeren Weg nehmen? Wer die Antwort auf diese Frage nicht weiß, kann den Link unten anklicken und das Fahrradspiel spielen.

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Fahrradspiel von Yo!

No Drill, No Spill, No Kill

Am 24. April, dem „Tag der Erde“, explodierte im Golf von Mexiko die Bohrinsel Deepwater Horizon und sank. Seitdem laufen täglich bis zu 1,3 Millionen Liter Rohöl aus dem Bohrloch in der Tiefe des Meeres. Viele Menschen an der Südküste der USA fühlen sich angesichts der Ölkatastrophe hilflos und frustiert. Um gegen die Ölpest ein Zeichen zu setzen, wird am kommenden Wochenende in New Orleans eine Critical Mass stattfinden. Die CM heißt „No Drill, No Spill, No Kill“, auf deutsch etwa: Kein Bohren nach Öl, kein Auslaufen von Öl, kein Töten.

Critical Mass: No Drill, No Spill, No Kill
[via]

EHBE European Handmade Bicycle Exhibition

Nach dem Vorbild der American Handmade Bicycle Show wird an dem Pfingstwochenende die zweite European Handmade Bicycle Exhibition (EHBE) in Schwäbisch Gmünd östlich von Stuttgart durchgeführt. Auf mehr als 2000 Quadratmetern erwarten die Besucher über 90 Aussteller aus 12 Ländern. Unter ihnen befindet sich die Creme der europäischen Rahmenbauer. Nachdem die Auftaktveranstaltung im letzten Jahr ein großer Erfolg war, sind die Veranstalter zuversichtlich, dass wieder eine große Menge an Ausstellern, Journalisten und interessierte Besucher auf die EHBE kommen. Besonders gespannt darf man auf die Berichterstattung von Iwo sein, der in seinem Stahlrahmen Blog bereits viele Aussteller vorgestellt hat.

European Handmade Bicycle Exhibition
Stahlrahmen Bikes

Einkaufen mit dem Fahrrad in Wien

elektrotankstelle-spar-wien.jpgDie Ladenkette Spar errichtet bei 112 Lebensmittelgeschäften in der Stadt Wien 600 neue Fahrradstellplätze in der Nähe des Eingangs. Noch dieses Jahr plant der Filialist die Errichtung von E-Tankstellen für Elektrofahrräder bei ausgewählten Märkten. Michael Szeiler, der Projektleiter des Programms für das Fahrradparken: „Eine besondere Herausforderung war es, die Genehmigungen für die Radständer im öffentlichen Straßenraum zu bekommen. Für jeden Radständer wurde eine Verhandlung vor Ort abgehalten. Die Zustimmung für Radständer anstelle eines Pkw-Stellplatzes zu bekommen, bedurfte zum Teil viel Überzeugungskraft und Hartnäckigkeit. Dabei benötigen 4 Radbügel mit 8 Fahrradstellplätzen weniger Platz als ein geparktes Auto.“

Das Potenzial für Einkaufen mit dem Fahrrad in Wien ist groß und noch lange nicht ausgeschöpft. Laut einer Studie der ARGUS-Steiermark können bei Lebensmittelgeschäften 87 % der Einkäufe mit einem Fahrradkorb transportiert werden. Bei 12 % der Einkäufe wäre ein Fahrrad-Anhänger notwendig und nur jeder hundertste Einkauf ist so groß, dass ein Auto unerlässlich ist.

Oekonews: Einkaufen mit dem Fahrrad – bei SPAR jetzt ganz leicht

Rechtsabbiegeunfall: Koch kettet sich an

Gestern wurde an der Ecke Ernst-Ruska-Straße und Wegedornstraße eine Radfahrerin von einem rechtsabbiegenden LKW überfahren und getötet. Um das Thema Toter Winkel nicht allein den trauernden Angehörigen der getöteten 49-jährigen Radfahrerin zu überlassen, haben sich zwei Berliner Fahrradaktivisten gestern Nachmittag spontan entschlossen, vor Ort ein Zeichen zu setzen. Mit einer Kette und Schlössern ketteten sie sich symbolisch an der Unfallkreuzung fest, um ihren Protest auszudrücken. Einer der beiden war der ehemalige Berliner Fahrradbeauftragte Benno Koch.

Benno Koch: „Es gibt keinen sinnloseren Tod als im toten Winkel eines Lkw“. „Tödliche Unfälle dürfen nicht nur in Statistiken und Gesetzes-Kompromissen thematisiert werden, sie müssen bekämpft werden, wo sie stattfinden: Auf der Straße!“ gibt der zweite angekettete Martin Keune seiner Wut und Ohnmacht Ausdruck.

Benno Koch: Toter Winkel – Fahrradaktivisten Keune und Koch ketten sich an

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Start der „Tour de Berlin“ auf dem Kudamm

Heute startet die 58. Auflage der Tour de Berlin. Es werden 21 Mannschaften mit je sechs Fahrern erwartet, darunter 13 aus dem Ausland, aus den Niederlanden, der Schweiz, den USA und der Türkei.

Zum Auftakt der Rundfahrt wird heute ein 5,2 Kilometer langes Mannschaftszeitfahren auf dem Kudamm ausgetragen. Morgen folgt ein 175,5 Kilometer langes Straßenrennen und am darauffolgenden Tag erwartet die Fahrer morgens ein 16,4 Kilometer langes Einzelzeitfahren, bevor am Nachmittag ein Straßenrennen über 137,5 Kilometer gestartet wird. Am Montag schließt die letzte Etappe über 183,4 Kilometer die Rundfahrt ab.

Tour de Berlin

Fahrrad-Demo „MediaSpree entern!“ am Samstag

„Mediaspree, die Dreistigkeit von Immobilienheinzen, die Privatisierungswut der PolitikerInnen und die steigenden Mieten gehen uns mächtig auf die Nerven. Um die Kieze unweit des Spreeufers vor dem großen Aktionstag am 5. Juni mal noch ein bisschen wachzurütteln, machen wir am Samstag eine Fahrrad-Kiez-Demo von F’hain nach K’berg. Auf der Strecke vom Boxi zum Görli, und besonders bei den kurzen Zwischenstopps sollen jede Menge Flyer unter die Leute gebracht werden. Und auf der Oberbaumbrücke soll angeblich sogar ein Fernsehteam des RBB auf uns warten…

Samstag, 22. Mai: 14 Uhr ab Boxhagener Platz
voraussichtliche Route: Boxi – Intimes – Simon-Dach – Revaler – Warschauer – Oberbaumbrücke – Skalitzer – Lausitzer Platz – Skalitzer – Oranien – Adalbert – Reichenberger – Liegnitzer – Görli.

Also ölt noch mal die Ketten, und schmückt euren Drahtesel! (Wimpel, bemalte Pappe im Dreieck des Rahmens,…) Und bringt mit, was ihr noch so an ungewöhnlichen Rädern auftreiben könnt: Ob Tandem, Bakfiets, Hochrad oder Rikscha, was auch immer Herz und Auge erfreut, am Samstag ist der Tag für sie!“

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Radfahrerin nach Abbiegeunfall gestorben

Seit heute gibt es die traurige Gewisssheit, dass die Serie tödlicher Rechtsabbiegeunfälle auch in diesem Jahr nicht abreißt.

„Tödliche Verletzungen erlitt eine 49-jährige Radfahrerin heute früh bei einem Verkehrsunfall in Altglienicke. Nach den bisherigen Ermittlungen befuhr die Frau auf dem Radweg die Wegedornstraße in Richtung Rudower Chaussee. An der Kreuzung Wegedornstraße Ecke Ernst-Ruska-Ufer bog ein 42-jähriger Lkw-Fahrer gegen 7 Uhr nach rechts in die Straße Ernst-Ruska-Ufer ab. Dabei kollidierte er mit der Radfahrerin. Sie geriet mit ihrem Fahrrad unter den Lkw und wurde nach Zeugenaussagen eine große Strecke mitgeschleift. Trotz einer sofort eingeleiteten Reanimation konnte der alarmierte Notarzt nur noch den Tod der 49-Jährigen am Unfallort feststellen. Der Lkw-Fahrer kam zur ambulanten Behandlung in eine Klinik. Die Ermittlungen des Verkehrsermittlungsdienstes der Polizeidirektion 6 dauern an.
Die Frau ist das 17. tödlich verletzte Verkehrsunfallopfer in diesem Jahr auf Berlins Straßen.“

Pressemeldung der Berliner Polizei Nummer 1446 vom 20.05.2010 – 12:20 Uhr


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Radweg nicht gestreut: Gemeinde muss zahlen

Das Oberlandesgericht Oldenburg hat eine Verletzung der Streupflichten einer Gemeinde für wichtige und gefährliche Fahrbahnstellen bereits vor 7:30 Uhr bejaht, auch wenn die Gemeindesatzung eine Streupflicht erst ab 7:30 Uhr vorsieht.

Geklagt hatte eine Frau aus der gemeinde Zetel am Jadebusen. Sie hatte ihren Sohn zur Schule begleitet und war um 7:20 Uhr am zentralen Verkehrsknotenpunkt ihres Wohnortes mit dem Fahrrad gestürzt. Die Klägerin verklagte die Gemeinde auf Schmerzensgeld und Schadensersatz. Die beklagte Gemeinde berief sich auf ihre Satzung, nach der eine Streupflicht erst ab 7:30 Uhr besteht. Zudem gebe es eine Streupflicht für Radwege nur an „gefährlichen“ Stellen.

Das OLG Oldenburg hat den Fall am 30.04.2010 dahingehend entschieden, dass der Klägerin ein Schmerzensgeld ii Höhe von 1.500 Euro zusteht. Da die Klägerin das Glatteis hätte erkennen müssen und vorsichter fahren müssen, haftet die Gemeinde aber nur zu 50 Prozent der materiellen wie imateriellen Schäden aus diesem Unfall.

In ihrer rechtskräftigen Entscheidung stellten die Richter fest, dass eine Gemeindesatzung die Gemeinde nicht von ihrer allgemeinen Verkehrssicherungspflicht entbindet. Da der Schulbeginn bereits um 7:30 Uhr ist und Aldi in Zetel sogar schon um 7:00 Uhr geöffnet hat, muss auch schon früher gestreut werden.

Aktenzeichen: 6 U 30/10

NWZ Online: Glatteis: Gemeinde muss zahlen
[via]

34. Fahrradsternfahrt am 6. Juni 2010

adfc-sternfahrt-2010.jpgIn gut zwei Wochen ist es wieder so weit. Am Sonnabend Sonntag, 6. Juni 2010 ruft der ADFC alle Radfahrerinnen und Radfahrer dazu auf, „für die Anerkennung des Fahrrades als vollwertiges Verkehrsmittel zu demonstrieren. Die Demonstration will darauf hinwirken, dass im Straßenbau nicht Milliarden in Autostraßen fließen und auf der anderen Seite das Geld für die Instandhaltung und die Anlage neuer Fahrradstreifen auf den Straßen fehlt.“ Auf insgesamt 19 Routen geht es aus Berlin und dem Berliner Umland zum Großen Stern im Tiergarten. Wie im letzten Jahr wird es auch 2010 eine 9,2 Kilometer lange Kinderroute ab dem Treffpunkt Jannowitzbrücke geben. Die Sternfahrt endet gegen 14 Uhr beim traditionellen Umweltfestival der Grünen Liga am Brandenburger Tor.

ADFC: 34. Fahrradsternfahrt am 6. Juni 2010
Alle Routen der Sternfahrt im Überblick (pdf-Dokument)

Ein Brite in Berlin

In der Berlin-Kolumne des Tagesspiegel schreibt Mark Espiner über seine Erlebnisse im Großstadtverkehr. Der Text ist locker und lustig geschrieben, kommt in der Konsequenz aber zu interessanten – und durchaus ernstzunehmenden – Forderungen. Espiner jedenfalls will Fußgängerampeln nicht mehr beachten, da sie ihm – nach seinen Erfahrungen – keinen Schutz bieten.

Mark Espiner über den Verkehr in Berlin