Apple-Patentantrag zur Fahrrad-Datenerfassung

Die Firma Apple hat letzte Woche einen Patentantrag für ein Smart Bicycle System gestellt. Das Patent hat den Titel Systems and Methods for Integrating a Portable Electronic Device with a Bicycle und beinhaltet, dass sich an verschiedenen Stellen des Fahrrades Sensoren befinden, die Daten via Kabel oder über drahtlose Systeme zum iPhone gesendet. Zusammen mit den Daten, die im iPhone selbst anfallen (GPS, Bewegungssensoren oder das Gyroskop)  ergibt sich ein vielfältiges Datenbild des Radfahrers: „speed, distance, time, altitude, elevation, incline, decline, heart rate, power, derailleur setting, cadence, wind speed, path completed, expected future path,  and pace“. Natürlich hilft die App auch bei der Navigation, Video- und Audio-Aufnahmen können ebenfalls möglich sein.

Möglich ist auch die Verknüpfung mit anderen iPhones. So können Gruppen von Radfahrern über die App und das Smartphone miteinander kommunizieren, wenn es Schwierigkeiten gibt. Gesteuert wird das Smart Bicycle System über Touchscreen oder über Sprachbefehle.
Patently Apple: Apple Introduces us to the Smart Bike

UPS-Paketboten mit Lastenrädern unterwegs

Der Paketdienst UPS will den Einsatz von Fahrrädern zur Paketzustellung leicht erhöhen. Bisher ist bundesweit ein ein Lastenfahrrad mit dem braunem Design und dem UPS-Emblem unterwegs, und zwar in der Kölner Innenstadt. Jetzt sollen vier Paketfahrräder in Hamburg, Bremen, Hannover und Bochum und ein Zweitfahrrad in Köln hinzukommen. Damit steigt der Bestand auf bundesweit sechs Lastendreiräder, die übrigens in Berlin gefertigt werden.

Ein Stück kehrt der Paketdienst damit zu seinen Anfängen zurück. UPS wurde 1907 in Seattle gegründet und lieferte in den ersten Jahren ausschließlich per Rad oder zu Fuß aus.

Posttip: UPS-Paketboten müssen Rad fahren lernen

Christian Smolik gestorben

Christian Smolik, der wichtigste Verfasser deutschsprachiger Literatur zum Thema Fahrrad-Technik, ist gestern im Alter von 66 Jahren gestorben. Smolik war ursprünglich Langstreckenläufer und stieg verletzungsbedingt auf ein Rennrad um. Seitdem beschäftigte er sich mit Fahrradtechnik.
Smolik Velotech

Kindertransporter von Hudson Urban Bicycles

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Die Firma Hudson Urban Bicycles in New York baut coole Kindertaxis. Der abgebildete Kindertransporter nimmt zwei Kids auf und wird für knapp 3000 Dollar verkauft. Okay, eine flotte Kurvenfahrt sollte man mit diesem Dreirad mit Starrachse nicht machen, aber sonst scheint der Transporter einschließlich Überrollbügel recht gut konstruiert. Und wenn sogar Kate Winslet das Rad promotet, dann braucht man sich um den Absatz keine Sorgen zu machen.

Hudson Urban Bicycles
[via]

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Helmtragequote kaum verändert

Nach einer Erhebung der Bundesanstalt für Straßenwesen (BAST) trugen im vergangenen Jahr elf Prozent aller Fahrradfahrer einen Helm, das ist ein Prozentpunkt mehr als 2008.

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Höher liegt die Quote bei Kindern: von allen Kindern bis zu zehn Jahren auf dem Rad hatten 56 Prozent einen Schutzhelm auf. Schon bei der nächsten Alterssufe (11 bis 16 Jahre) ging die Helmtragequote auf 23 Prozent zurück. Bei Erwachsenen schwankt sie je nach Alter zwischen drei und zehn Prozent.

bast: Gurte, Kindersitze, Helme und Schutzkleidung – 2009
Grafik: Bundesanstalt für Straßenwesen

Radsportmuseum in Wünsdorf nahe Zossen

In der Bücherstadt Wünsdorf bei Zossen hat sich unter dem Dach des Gutenberghauses ein Radsportmuseum etabliert. Das Museum ist das Lebenswerk des Radsportenthusiasten Werner Ruttkus und seiner Freunde. Es zeigt die Geschichte des Klassikers Rund um Berlin und die Entwicklung des Radsports in Berlin und Brandenburg. Eine Sonderschau widmet sich der Radsportlegende Täve Schur. Ruttkus über die Museumsfahrräder: „Es handelt sich unter anderem um die Zeitfahrmaschine von Jan Schur, mit der er im Mannschaftsfahren 1988 in Seoul Olympiasieger wurde, um das Straßenrennrad, mit dem Falk Boden 1983 bei der Friedensfahrt siegte, und um ein Rennrad von Roger Kluge, das er in diesem Jahr bei den Weltmeisterschaften in Manchester gefahren hat. Diese Maschine ist so ziemlich das Modernste, was es gibt.“ Neu hinzugekommen ist in diesem Jahr der Ausstellungsbereich Retro 1960, in dem an die Radsport-Weltmeisterschaften 1960 in der DDR in Leipzig, Chemnitz und auf dem Sachsenring erinnert wird.

Radsport-Museum Wünsdorf
Gutenbergstraße 1:

Montag – Freitag 10:00 bis 18:00 Uhr (Anmeldung im Büro Haus Oskar)
Samstag und Sonntag von 11:00 bis 17.00 Uhr
Vereins- und Gruppenführungen nach Voranmeldung
Tel: 033702 – 9600

Wie hast du Radfahren gelernt?

Im Projekt „My First Ride“ werden Teilnehmer der Konferenz Velocity im Juni 2010 befragt, wie sie Radfahren gelernt haben. Hier erzählt Jan Gehl, Chefarchitekt von Kopenhagen, dass er im zweiten Weltkrieg als Sechsjähriger mit seinem Vater eine Strecke von 100 Kilometern auf dem Fahrrad fuhr, um den Nachstellungen der deutschen Nazis zu entgehen, die die Stadt besetzt hatten.

Ich selbst habe das Radfahren ebenfalls mit fünf oder sechs Jahren gelernt. Die ersten Übungen wurden mit Stützrädern gemacht, wie es in den fünfziger Jahren üblich war. Meine Trainingsstrecke war  ein leicht abschüssiger Feldweg, der auf die ungeteerte Dorfstraße führte. Nach einigen Stunden wurden die Hilfsräder abgeschraubt. Im ersten Versuch ohne Hilfsräder wurde mein Kinderrad so schnell, dass ich mit einer Frau kollidierte, die auf ihrem Rad auf der Hauptstraße des Ortes unterwegs war. Hätte mich der Unfall nicht aufgehalten, wäre ich geradewegs im Dorfteich gelandet.

My first Ride

Reifenpanne? Mehr als die Hälfte der Radfahrer kennt das nicht

Die Angst vor einer Reifenpanne fährt immer mit. Die niederländische Fahrradlobby fietsen123 wollte wissen, ob diese Angst berechtigt ist. In einer Umfrage wurde ermittelt, wie häufig Radler eine Reifenpanne im letzten Jahr erlitten haben. Die letzte Untersuchung mit der gleichen Fragestellung wurde 2005 gemacht (siehe Ergebnisse in Klammern). Fietsen123 hat angekündigt, in fünf Jahren die Untersuchung das nächste Mal durchzuführen.

Kein platter Reifen: 53% (2005: 43%)
Eine Reifenpanne: 24% (2005: 26%)
2 platte Reifen: 14% (2005: 17%)
3 oder mehr Reifenpannen: 9% (2005: 14%)

fietsen123: Is de vrees voor een lekke band wel terecht?

Fahrradproduktion in Deutschland nimmt leicht zu

Seit 2005 befindet sich die Fahrradproduktion in Deutschland auf dem absteigenden Ast. Waren es vor fünf Jahren noch 2,1 Millionen Räder, so wurden im vergangenen jahr lediglich 1,3 Millionen Velos hier hergestellt. Die stetige Abwärtsbewegung wurde in den ersten drei Monaten dieses Jahres jedoch gestoppt. Die Produktion von Fahrrädern ist im ersten Quartal 2010 auf 424 000 Stück angestiegen, was einer Steigerung von 5,1 Prozent gegenüber dem ersten Quartal 2009 entspricht.

Die einzelnen Segmente der Fahrradproduktion:

Mountainbikes: 148 000 Stück (+ 18,5%)
Tourenrädern: 120 000 Stück (- 12,0%)
Sporträdern: 28 000 Stück (- 29,1%)
Andere Räder (unter anderem BMX- und Klappräder): 124 000 Stück (+ 20,0%)

Destatis: Wieder mehr Fahrräder „Made in Germany“

Fahrrad im Treppenhaus. Zulässig oder nicht?

Eine im Mietvertrag vereinbarte Klausel, die das Abstellen von Gegenständen im Treppenhaus von der Zustimmung des Vermieters abhängig macht, ist unwirksam. Diese Klausel schränkt den vertragsgemäßen Gebrauch der Mietsache unzulässigerweise pauschal ein, so das Landgericht Berlin.

Dem Mieter ist gestattet seinen Kinderwagen oder Fahrrad  im Treppenhaus abzustellen, allerdings nur dann, wenn der Vermieter keine geeignete Abstellmöglichkeit zur Verfügung stellt und wenn keine Brandschutzbestimmungen verletzt werden.

LG Berlin, Az.: 63 S 487/08 Urteil vom 15.09.2009

[via]