Am Sonntagmorgen radle ich häufig von Lychen bis nach Fürstenberg an der Havel. Seit dem Frühjahr habe ich diese 35 Minuten immer bei trockenem Wetter auf dem Rad verbracht. Bis auf gestern, als ich in eine Gewitterfront geriet und klatschnass auf dem Bahnhof in Fürstenberg aufschlug. Das brachte mich auf die Frage, wie groß eigentlich die Wahrscheinlichkeit ist, beim Radfahren nass zu werden.
Eine Google-Suche brachte mich auf die Seite
Het regent bijna nooit.nl
auf deutsch etwa „Es regnet beinahe nicht“ oder „Es regnet kaum“. Der Betreiber dieser Website fährt seit vielen Jahren drei bis viermal in der Woche in den Niederlanden mit dem Rad 36 Kilometer zur Arbeit. In den vergangenen 12 Monaten war er insgesamt 310 Mal unterwegs. Bei 279 Fahrten kam er trocken zum Ziel, bei 31 Radfahrten hatte es geregnet. Die Wahrscheinlichkeit, nass zu werden, lag also bei 10 Prozent. In den einzelnen Monaten des letzten Jahres differierte die Regenhäufigkeit stark; im März gab es keine einzige Regenfahrt, im Juli wurde er bei 22,2 Prozent aller Fahrten nass.
Grundsätzlich hängt die Wahrscheinichkeit, nass zu werden, ab von der Länge des Aufenthalts im Freien. Die folgende Grafik zeigt den Zusammenhang zwischen Regenwahrscheinlichkeit einerseits und Aufenthaltsdauer andererseits in Holland von Januar bis Dezember zwischen den Jahren 1906 und 2004. Wer sich eine Stunde in den Niederlanden im Freien aufhält, hat eine Chance von 9% im Mai und 16% im Dezember, nass zu werden. Wer vier Stunden draußen ist, für den steigt die Regenwahrscheinlichkeit auf 18% (Mai) respektive 30% (Dezember). Bei einem vierundzwanzigstündigen Aufenthalt im Freien liegt die gemittelte Regenwahrscheinlichkeit bereits bei 50%.
Het regent bijna nooit.nl
Grafik: Knurft.net