Eigentlich ist Fahrradverleih ein ganz alter Hut. Im Jahre 1965 stellte Luud Schimmelpennink, ein holländischer Politiker, Erfinder und Provo (so nannte man die Anarchos in den sechziger Jahren in den Niederlanden), den „witte Fietsenplan“ („weißen Fahrradplan“) vor. Idee war, weiß gestrichenene Fahrräder in Amsterdam jedem kostenlos zur Verfügung zu stellen. Das erste Gratisrad wurde am Lieverdje weiß gestrichen und sofort von der Polizei beschlagnahmt, da das gesetzlich vorgeschriebene Fahrradschloss fehlte. Schimmelpennink machte noch einen zweiten Anlauf zu seinem Wittefietsenplan, den er der Amsterdamer Stadtverwaltung vorschlug. Dieser lehnte jedoch mit der Begründung ab, die Zeit des Fahrrades sei abgelaufen.
Heute, fünfzig Jahre später, hat der Gedanke des Leihfahrrades sich weltweit durchgesetzt. Inzwischen kann man in 553 Städten auf allen Kontinenten Räder ausleihen. Die Unternehmensberatung „Roland Berger Strategy Consultants“ schätzt, dass der Weltmarkt für geteilte Räder ungefähr um 20 Prozent pro Jahr wächst und im Jahre 2020 zwischen 3,6 und 5,3 Milliarden Euro groß sein wird.
Verkeer in Beeld: Markt voor fietsdelen groeit wereldwijd naar 5,3 miljard