SpreepiratInnen organisieren Fahrrad-Korso zur WirBleibenAlle-Demo am 22.9.

Am Samstag, den 22. September ist die Wir bleiben Alle!-​Demonstration, die sich gegen Sozialabbau, Verdrängung aus dem Zuhause und den Ausverkauf der Stadt richtet.

Da die Demo von den akut bedrohten Projekten Stille Straße, KvU und Linie206 ausging, wird sie durch Prenzlauer Berg und Mitte ziehen, obwohl es natürlich um ein gesamtstädtisches Thema geht. So mobilisieren viele Kiez-​Initiativen aus anderen Bezirken ebenfalls zu der Demo. Wir haben uns gedacht: Machen wir doch gleich eine Fahrraddemo, die von Neukölln über Kreuzberg zum Anfangspunkt der WBA-​Demo führt. Unterwegs können wir dann schon zeigen, wo es hingehen soll und warum wir auf die Straße gehen.

  • Unser Startpunkt: 14:30 Uhr am Hermannplatz (Neukölln)
  • Sammelpunkt Kreuzberg: 15 Uhr Heinrichplatz
  • Sammelpunkt Mitte: 15:30 Uhr Alexanderplatz / Haus des Lehrers

Um 16 Uhr sind wir dann an der Eberswalder Straße zum Auftakt der WBA-​Demo.

aus: Die Spreepirat_innen

Samstag, 22. September 2012: ADFC-Kreisfahrt

Die ADFC-Kreisfahrt in Berlin ist eine seit 2001 jährlich stattfindende Fahrraddemo im September. Anders als die Sternfahrt im Juni, die mit regelmäßig mehr als 100.000 Radlern eine der weltweit größten Fahrraddemonstrationen ist, kommen bei der Kreisfahrt viel weniger Teilnehmer zusammen. In den letzten Jahren hatte die Kreisfahrt mit kaum mehr als 2.000 Radlern eher mit abnehmendem Interesse zu kämpfen. Vielleicht liegt das am wenig kämpferischem Motto; in diesem Jahr heißt es: „Fahr Rad – für eine lebenswerte Stadt!“, vielleicht liegt es auch daran, dass die Saisonradler im Frühherbst ihr Fahrrad bereits im Keller verstaut haben.

Die Demonstrationsroute führt auf etwa 35 Kilometern gegen den Uhrzeigersinn um das Berliner Stadtzentrum herum. Startpunkt ist das Brandenburger Tor um 14:00 Uhr, nach etwa drei Stunden werden die Velodemonstranten gegen 17:00 Uhr wieder am Brandenburger Tor eintreffen.

Adfc: ADFC-Kreisfahrt am 22. September 2012

Lastenradfahrer legen in diesem Jahr noch eine winzige Extraschicht ein. Sie treffen sich bereits um 13:30 Uhr an der Weltzeituhr auf dem Alexanderplatz und fahren dann gemeinsam zum Brandenburger Tor, um sich der Kreisfahrt anzuschließen.

Facebook: Lastenraddemo zur ADFC-Kreisfahrt

Radfahrerin in Charlottenburg von rechtsabbiegendem Lastwagen erfasst und tödlich verletzt

„Eine Radfahrerin, die heute früh in Charlottenburg von einem Lastwagen erfasst worden war, trug tödliche Verletzungen davon. Den bisherigen Ermittlungen zufolge befuhr ein 46-jähriger Fahrer eines Lastwagens mit seinem Fahrzeug den Kaiserdamm in Richtung Bismarckstraße. Als der Mann gegen 8 Uhr 50 mit seinem Lastwagen nach rechts in den Messedamm einbog, erfasste er die 64-jährige Radlerin, die ebenfalls auf dem Kaiserdamm in Richtung Bismarckstraße unterwegs war. Die Frau erlag noch am Unfallort ihren Verletzungen.“

Pressemeldung der Berliner Polizei Nummer 2986 vom 14.09.2012 – 12:40 Uhr

Podiumsdiskussion „Kein Knast für Schwarzfahrer“

Wenn ich drei Wünsche an die Verkehrspolitik frei hätte, dann wäre einer davon, dass alle Verkehrsteilnehmer gleich behandelt werden. Am krassesten ist die Ungleichbehandlung bei den Sanktionen zu finden. Menschen, die wegen Beförderungserschleichung erwischt werden, landen beim dritten Mal vor dem Richter. In der Justizvollzugsanstalt in Tegel sitzen viele nur deshalb ein, weil sie die Strafen wegen Schwarzfahren nicht bezahlen können. Demgegenüber wird die Erschleichung von Parkgebühren wie ein Kavaliersdelikt behandelt. Leute, die wegen dieses Vergehens zum dritten oder vierten Male erwischt werden, zahlen einfach nur weitere fünf Euro und gut ist.

„Die Piratenfraktion wird einen Antrag in das Parlament einbringen, der vorsieht, dass Berlin sich im Rahmen einer Bundesratsinitiative dafür einsetzt, den Straftatbestand der Beförderungserschleichung („Schwarzfahren“) aus dem Strafgesetzbuch zu streichen und diesen künftig nur noch zivilrechtlich zu behandeln.

Bisher ist es gängige Praxis der Verkehrsbetriebe, dass nach der dritten registrierten „Schwarzfahrt“ ein Strafantrag gestellt wird. Als letzte Konsequenz hieraus kann es zu einer sogenannten Ersatzfreiheitsstrafe für den Beschuldigten kommen, wenn die verhängte Geldstrafe nicht beglichen wird.

In der Regel sind hiervon Menschen betroffen, die ohnehin in sehr prekären Verhältnissen leben. Eine Freiheitsstrafe reißt den Betroffenen aus seinem sozialen und unter Umständen auch beruflichen Kontext und zementiert so die ohnehin schon schwierigen Lebensumstände.

Schwarzfahrerprozesse kosten gleichzeitig viel Geld und binden polizeiliche und justizielle Ressourcen. Die ohnehin überfüllten Justizvollzugsanstalten werden dadurch über Gebühr strapaziert.“

Am 17.09.2012 veranstaltet die Piratenfraktion im Berliner Abgeordnetenhaus eine Podiumsdikussion zum Thema „Kein Knast für Schwarzfahrer“.

Es diskutieren:

  • Dr. Olaf Heischel, Rechtsanwalt, Vorsitzender des Vollzugsbeirates Berlin,
  • Ulf Buermeyer, Richter am Landgericht Berlin,
  • Dr. Thomas Hilpert, Rechtsanwalt, Verband Deutscher Verkehrsunternehmer e. V., und Dr. Simon Weiß, rechtspolitischer Sprecher der Piratenfraktion.

Moderation: Christopher Lauer, Fraktionsvorsitzender der Piratenfraktion.

Datum: Montag, 17.09.2012
Ort: Abgeordnetenhaus von Berlin, Raum 304, Niederkirchnerstraße 5, 10117 Berlin
Zeit: 19:00 Uhr
Dauer: ca. zwei Stunden

„Die Radfahrer sind schuld!“ Warum hat Berlin zu wenig Fahrradwege? Finanzierung durch Sonderbesteuerung?

„Die Zahl der Radfahrer hat im Berliner Straßenbild in wenigen Jahren ungeheuer zugenommen. Bei den einschlägigen Geschäften herrscht ebenso wie bei den illegalen „Lieferanten“, den Fahrraddieben, eine ständig ansteigende Hochkonjunktur. Man braucht nur einmal eines der großen Fahrradgeschäfte im Zentrum Berlins in der Gegend der Weinmeisterstraße aufzusuchen, und man wird erstaunt sein über den riesigen Andrang in diesen Läden. Wenn die wirtschaftlichen Verhältnisse, die starke Erwerbslosigkeit und der unaufhaltsame Lohnabbau nicht hemmend wirken würden, müßte sich Berlin schon jetzt zu einer Radfahrerstadt wie etwa Kopenhagen entwickelt haben.“

Überschrift und der zitierte Text sind aus einem Artikel der Zeitung „Berlin am Morgen“ vom 11. September 1932. Nach einem Klick auf das Faksimile seht ihr eine größere Version der Artikels.

Vielen Dank an Stephanie, die den Artikel bei der Recherche nach einem ganz anderen Thema entdeckt hat.

Diskussionsveranstaltung: Eine Stadt fährt Rad

Im Rahmen der Veranstaltungsreihe Stadt Wert Schätzen – Reden über Berlins Zukunft gibt es heute auf dem Tempelhofer Feld eine Podiumsdiskussion zum Themenschwerpunkt Eine Stadt fährt Rad. Es geht um die Radverkehrsstrategie der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt, die Finanzierungsschwerpunkte dafür bis 2015 sowie die Einbindung in das Klimaschutzkonzept Berlins für 2020. Ab 18 Uhr werden im „Bauhaus re use-Pavillon“ folgende Podiumsteilnehmer diskutieren:

  • Christian Gaebler, Staatssekretär Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt
  • Burkhard Horn, Ansprechpartner Radverkehr, Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt
  • Eva-Maria Scheel, Landesvorsitzende des ADFC Berlin e.V.
  • Susanne Grittner, Mitorganisatorin Sternfahrt, ADFC Berlin e.V.
  • Marko Teubert, Fahrradverleih Pionierfeld Tempelhofer Damm

Ort: Tempelhofer Feld, „Bauhaus re use Pavillon“ (Temporärer Bau von zukunftsgeraeusche, Nähe Almende Kontor) Zugang über den Ost-Eingang „Oderstraße“ – am besten mit dem Fahrrad!
Zeit: Donnerstag, 23. August 2012 um 18 Uhr
Der Eintritt ist frei, eine Anmeldung ist jedoch erforderlich: info@plattenvereinigung.de

Marzahn-Hellersdorf: Radfahrer von Auto erfasst

Manche Meldungen der Berliner Polizei sind superknapp formuliert. So berichtet sie heute unter der Überschrift „Radfahrer von Auto erfasst“:

Schwere Verletzungen erlitt ein Radfahrer bei einem Verkehrsunfall heute früh in Biesdorf. Ein 50-jähriger Fahrer eines „Citroen“ fuhr in der Kreuzschnabelstraße in Richtung Köpenicker Straße. Als der Fahrer kurz vor 7 Uhr mit seinem Auto den Kreuzungsbereich Kreuznabel-/Wulkower Straße erreicht hatte, kollidierte er mit einem 16-jährigen Radler, der die Wulkower Straße in Richtung Elsterwerdaer Platz befuhr. Der Jugendliche erlitt schwere Verletzungen am linken Bein und an der Hüfte und kam zur stationären Behandlung in ein Krankenhaus.

Pressemeldung # 2695 der Berliner Polizei vom 22.08.2012 – 14:40 Uhr

Diese Meldung wäre noch richtiger, wenn die Polizei erwähnen würde, dass es sich bei der Kreuzung um eine Tempo-30-Zone handelt und der Jugendliche von rechts kam.

Fahrradstraße mit Durchfahrtverbot

Die Bezirke Pankow und Mitte haben in der Choriner Straße keine Kosten und Mühen gespart, um eine neue Fahrradstraße einzurichten. Diese ist wichtig, um dem zunehmendem Fahrradverkehr eine Alternative zu der, aufgrund der Gleise äußerst gefährlichen, Kastanienallee anzubieten. Nun sind Fahrradstraßen ja eher ein Witz, da sich Autofahrer erfahrungsgemäß eine Teufel darum scheren, aber dennoch wurde die neue Fahrradstraße gut angenommen. Nun aber zeigt der Bezirk Pankow mal wieder seine wahren Prioritäten im Straßenverkehr. Fährt man die Choriner Straße Richtung Schönhauser Allee, so ist etwa 50 Meter vor Beginn der Schönhauser Schluß. Eine Baustelle verengt die Fahrbahn, und anstatt Autos die Durchfahrt komplett zu verbieten, müssen Radfahrer nun absteigen und das letzte Stück schieben, damit es die Autofahrer schön bequem haben. Es wäre ja zu viel verlangt, dass ein motorisierter Anlieger (nur solchen ist die Befahrung der Fahrradstraße gestattet) den Umweg über die Schwedter Straße nehmen müsste. Eine ähnliche Farce hatte der Bezirk Mitte ja bereits in der Linienstraße veranstaltet.

Aus reiner Verwunderung über diesen Treppenwitz, habe ich heute gleich Fotos davon gemacht. Und siehe da, es dauerte nur zehn Minuten, bis ich einen Transporter dabei fotografierte, wie er zwei Radfahrer abdrängte, und einen Taxifahrer, der entgegen der Einbahnstraße fuhr. Ersteres wird hoffentlich angezeigt (ich habe die Adressen mit den Radfahrern ausgetauscht) – bei letzterem weiß ich nicht, ob es die Mühe Wert ist.

(Dank an Sven für Gastbeitrag und Foto.)

Drei Unfälle, drei Radfahrer schwer verunglückt

Ein Unterschenkelbruch, schwere, aber nicht lebensgefährliche Kopfverletzungen sowie eine Schulterfraktur und inneren Verletzungen sind die Bilanz dreier Unfälle von Radfahrern, die sich heute zwischen acht und dreizehn Uhr in Friedrichshain, Charlottenburg und Neukölln ereignet haben:

„Mit schweren Verletzungen mussten heute drei Radfahrer ins Krankenhaus gebracht werden.

Gegen 8 Uhr 10 wollte ein 34-Jähriger mit seinem Lkw aus der Revaler Straße in Friedrichshain nach links in die Simon-Dach-Straße abbiegen. Dort kam eine 39-jährige Radfahrerin entgegen, die nach ersten Ermittlungen mit ihrem Lenker den Lastwagenaufbau streifte. Sie stürzte und geriet mit dem linken Bein unter den hinteren Zwillingsreifen des Lkw. Die Radfahrerin wurde mit einem Unterschenkelbruch in ein Krankenhaus gebracht.

Ein 69-jähriger Radfahrer war gegen 12 Uhr in der Wintersteinstraße in Charlottenburg unterwegs. Zur selben Zeit wollte ein 51-jähriger Lkw-Fahrer aus der Straße Alt-Lietzow nach links in die Wintersteinstraße abbiegen und übersah den Radfahrer. Es kam zu einem Zusammenstoß, bei dem der 69-Jährige schwere, aber nicht lebensgefährliche Kopfverletzungen erlitt.

Gegen 13 Uhr 45 übersah ein 37-jähriger Autofahrer in der Niemetzstraße in Neukölln einen aus der Lahnstraße kommenden vorfahrtsberechtigten Radfahrer. Der 29-Jährige stürzte über die Motorhaube auf die Fahrbahn. Mit Verdacht einer Schulterfraktur und inneren Verletzungen wurde der Radfahrer in ein Krankenhaus gebracht.“

Pressemeldung der Berliner Polizei # 2557 vom 08.08.2012 – 17:55 Uhr
(Dank an Jopper Jann für den Hinweis)

Ich lenke also bin ich. Bekenntnisse eines überzeugten Radfahrers

Seit Anfang Juni liegt ein Taschenbuch des Journalisten Kai Schächtele in den Auslagen der Buchhandlungen: „Ich lenke also bin ich. Bekenntnisse eines überzeugten Radfahrers.“ Der Band besteht aus 38 kleinen, nicht verbundenen Geschichten, die die Liebe Schächteles zum Radfahren behandeln. Seine Leidenschaft erwacht bereits mit fünf Jahren, als er mit seinem BMX-Rad die Welt um ein kleines Dorf in Bayern entdeckt. Schnell wächst in ihm die Überzeugung: „Autofahren ist Pompe, Radfahren ist Rock´n´Roll.“ Im Grunde ist er bis heute bei dieser Haltung geblieben. Aber es ging Schächtele nicht darum, ein weiteres Hassbuch gegen Autofahrer zu schreiben. Er legt Wert darauf, dass er ausdrücklich nicht aus Umweltgründen Rad fährt. Was ihn aufs Rad treibt, sind Spaß und Freude am Pedalieren.

Natürlich ist das Buch polemisch. Schächtele macht sich über die Helmträger genauso lustig wie über die Spießer auf Rädern, er nennt sie Nordic Biker. Manchmal hat man den Eindruck, einzelne Geschichten in dem Buch seien nur erfunden, damit er eine lustige Pointe unterbringen kann. In dem Kapitel, in dem er seinen ersten Fahrradunfall beschreibt, schildert er seine Gehirnerschütterung so: „Es fiel mir zunehmend schwer, einen klaren Gedanken zu fassen. Offenbar drosselte mein Kopf die Leistung auf die lebenserhaltenden Baisfunktionen herunter: Atmung, Herzschlag, Humor.“

Radfahren ist für Schächtele eine Frage des Stils. So kommt es für ihn nicht in die Tüte, mit Packtaschen zu fahren, das widerspricht einfach seinem Gefühl für Stil.

Das Blog zum Buch heißt Radfahren macht glücklich!, Untertitel: Geschichten von strahlenden Menschen auf Rädern. Merkwürdigerweise wird Schächtele hier von seinem Stilgefühl verlassen, denn mit dem halbtransparenten Hintergrundbild ist es recht unleserlich. Inhaltlich ist es allerdings allemal lesenswert und es macht das, was ich mir selbst immer wünsche, vermutlich aber nie schaffe: immer nur über die postiven Seiten des Radfahrens schreiben.

Schächteles Humor zeigt sich auch in seinem Video, das eine Fahrt mit einem leicht abgeranzten Fahrrad mit Klickpedalen von der Castingallee in den Tiergarten beschreibt.

Empfehlung? Buch kaufen oder Blog abonnieren. So wie ich Schächtele kenne, wird er die eine oder andere witzig geschriebene Fahrradstory in seinem Weblog zweitverwerten.

Kai Schächtele: Ich lenke also bin ich
Bekenntnisse eines überzeugten Radfahrers
Heyne-Verlag
München, 2012
8.99 €

Die ersten 20 Seiten des Buches als Leseprobe
Blog: Radfahren macht glücklich

5 Minuten Mitleid mit den Autofahrern

Christine Richter ist Mitglied der Chefredaktion der Berliner Morgenpost und schreibt für das Ressort Berlin/Brandenburg der Springer-Tageszeitung. Gestern schüttete sie ihr Herz aus für die Autofahrer. „Ich bin sie leid, diese Politik gegen Autofahrer“, klagt Frau Richter. „Wir haben uns seit langem an Bus- und Fahrradspuren auf dem Kurfürstendamm gewöhnt… Auch über die vielen Radspuren auf den Hauptverkehrsstraßen und Vorrangampelschaltungen für Radfahrer wundern sich höchstens noch die Besucher aus anderen Hauptstädten. Wir Autofahrer akzeptieren inzwischen klaglos, dass etliche Radfahrer auf die Straße ausweichen, weil sie die Fahrradwege nicht nutzen. Und ich kann, besser: mag, gar nicht mehr zählen, wie viele Parkplätze in Prenzlauer Berg weggefallen sind für die metallenen Bögen, an den die Räder angeschlossen werden sollen. Von der „Fahrradstraße“ Choriner Straße ganz zu schweigen.“

Es ist wirklich schlimm, wie böse den Autofahrern mitgespielt wird. Richters Kommentar endet in einem flammenden Appell an die Politiker: „Es gibt für Politiker also genug zu tun. Es müssen nicht noch mehr Fahrradwege und Radstellplätze sein.“

Der Verweis auf die Choriner Straße ist deshalb putzig, weil durch die Umwandlung der Choriner in eine Fahrradstraße mehr Parkplätze entstanden sind. Statt der längsgeparkten Autos können Kfz nun zwischen Fehrbelliner und Schwedter auf der einen Seite schräg parken. Dadurch ist die Fahrbahn insgesamt schmäler geworden, was ja auch okay ist. Autos können jetzt nicht mehr durch die Straße brettern, das scheint das eigentliche Problem von Frau Richter zu sein.

Berliner Morgenpost: Das Leid der Autofahrer]
[via Urbanophil]

Fahrrad-Skater-Demonstration: Vernunft statt Beton! A100 stoppen!

Unter dem Motto „Kluge Mobilität für Berlin oder 500 Millionen Euro für Stau, Lärm und Dreck? Vernunft statt Beton! A100 stoppen!“ ruft ein breites Bündnis aus 26 Initiativen und Organisationen zu einer Fahrrad- und Skater-Demonstration gegen die geplante Verlängerung der Stadtautobahn A100 von Berlin-Neukölln nach Treptow und Friedrichshain auf. Mit dieser Protestaktion soll ein deutliches Zeichen der Ablehnung gegen diese verkehrspolitisch und ökologisch unsinnige, unsoziale und teure Betonpiste gesetzt werden.

Die Strecke, ein Rundkurs über 22km, führt vom Roten Rathaus über Brandenburger Tor, Potsdamer Platz, Kreuzberg, Alt-Treptow, Treptower Park, Elsenbrücke und Friedrichshain zurück zum Roten Rathaus.

Start: Sonntag, 26. August 2012 um 15:00 Uhr am Roten Rathaus.

Folgende Initiativen rufen zu dieser Demo auf:
autofrei leben! e.V., B – Bergpartei, Bäume am Landwehrkanal, Berlin 21 e.V., BUND Berlin e.V., BUNDjugend Berlin, Bündnis90/ Die Grünen, Bündnis Megaspree, BI Stadtring Süd (BISS), BI Westtangente e.V. , CARambolagen, Die Linke Berlin, Grüne Jugend Berlin, Grüne Liga Berlin e.V., Mediaspree versenken, Kiezwandler Transition Town, Naturfreunde Berlin e.V., Piratenpartei, Schwarzer Kanal e.V., RAW-tempel e.V. , UBI KLiZ e. V. – Mieterladen, VCD Nordost

Alle aufrufenden Organisationen und aktuelle Informationen zur Demo finden sich auf www.a100stoppen.de

Veranstaltung: Shared Space oder durchgehend Tempo 30? – Alternative Verkehrskonzepte für die Stadt

Shared Space versteht sich als „Raum für alle“, in dem ein gleichberechtigtes Miteinander aller Verkehrsteilnehmer/innen ermöglicht wird. Es ist ein Verkehrskonzept, das die Ansprüche von Fußgänger/innen, Rad- und Autofahrer/innen miteinander vereint und verschiedene Nutzungen des öffentlichen Raumes wie Mobilität, Aufenthalt, Kinderspiel berücksichtigt.

Von verschiedenen Seiten wird empfohlen, in der Stadt durchgehend Tempo 30 einzuführen. Damit kann das Unfallrisiko wesentlich verringert und nicht zuletzt die Lebensqualität in der Stadt gesteigert werden.

Marion Laube, Vorsitzende des VCD (Verkehrsclub Deutschland) Nordost, stellt die alternativen Verkehrskonzepte vor. Wir wollen diskutieren, welches Verkehrskonzept für welchen Stadtteil das Beste – und auch, wie eine Realisierung möglich ist.

Ökowerkstatt im Nachbarschaftshaus am Teutoburger Platz
Fehrbelliner Str. 92
10119 Berlin
Tel: 443 71 78

Donnerstag 9. August 2012
19:30 Uhr

Wikipedia über Shared Space
VCD-Kampagne: Tempo 30 für mehr Leben!

Fahrrad-Infotour zu Stätten der NS-Zwangsarbeit

Die Geschichtswerkstatt Lichtenrade bietet am kommenden Sonntag eine Informationstour auf dem Fahrrad durch Lichtenrade an. Sie dauert zwei Stunden, ist kostenlos und beschäftigt sich mit der NS-Zwangsarbeit in Lichtenrade, wo in Lagern mehrere 1000 Zwangsarbeiter untergebracht waren. Auch die Häftlinge des KZ-Außenlagers Sachsenhausen in Lichtenrade mussten Zwangsarbeit leisten.

Sonntag, 5. August 2012
Treffpunkt: 11:00 Uhr am S-Bahnhof Lichtenrade

The Bike Brigade

Von heute 20:00 Uhr bis zum kommenden Mittwoch, dem 8. August, ist die frisch eröffnete Platoon Kunsthalle an der Schönhauser Allee Schauplatz einer Ausstellung und eines Workshops unter dem Titel The Bike Brigade. Die Ausstellung zeigt eine Auswahl von selbst konstruierten und selbstgebauten Lastenfahrrädern, die die Bandbreite der Bike Hack Bewegung demonstrieren soll.

Am Montag (6. August) und Dienstag (7. August) findet jeweils ab 17:00 Uhr ein Workshop zum Lastenradbau statt. Am ersten Tag liegt der Focus darauf, zusammen mit Experten ein Lastenfahrrad zu bauen. In der zweiten Session soll das Rad mit Technologie aufgepimpt werden. Der Workshop richtet sich ausdrücklich nicht an gestandene Fahrradbauer sondern an jederfrau und jedermann: „no experience required, only passion!“ Die Kunsthalle ist jeden Tag von 10:00 bis 22:00 Uhr geöffnet.

Platoon Kunsthalle
Schönhauser Allee 9
10119 Berlin

Platoon
Facebook: The Bike Brigade: Exhibition & Workshop